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Podcast by Sparkasse Pforzheim Calw

Sagenhaft Regional - Podcast der Sparkasse Pforzheim Calw Sparkasse Pforzheim Calw

    • True Crime

Podcast by Sparkasse Pforzheim Calw

    Der unheimliche Riese von Bad Liebenzell

    Der unheimliche Riese von Bad Liebenzell

    Es ist ein grauer Novemberabend in Bad Liebenzell. Die wenigen Gäste im besten Hotel der Stadt haben es sich bereits auf ihren Zimmern gemütlich gemacht. Rezeptionistin Peggy und ihre junge Kollegin Irene schieben heute zum ersten Mal gemeinsam Nachtschicht. Minütlich schauen sie auf die alte Wanduhr in der Mitte der Lobby. Schwer wie Blei schiebt sich der Zeiger von einer Minute zu nächsten. Die Nacht scheint unendlich zu sein. »Die erste
    Nachtschicht, Irenchen! Bin mal gespannt, ob du durchhältst«, unterbricht Peggy die leise säuselnde Musik in der Lobby. »Klar, ist doch nichts los hier«, entgegnet Irene, die erst seit kurzem an der Rezeption tätig ist. »Deshalb ja! Nicht einschlafen«, erwidert Peggy mit süffisantem Unterton.

    Plötzlich durchschneidet ein schrilles Klingeln die nächtliche Stille. Unbekümmert und charmant nimmt Irene den ersten Anruf des Abends entgegen. »Hallo, hier ist Zimmer 104! Bringen Sie mir mal ein paar von Ihren saftigen Leckerbissen hoch! Aber nur das gute Zeug! Ich mag meine Schnittchen hübsch garniert. Kostet ja schließlich ordentlich!«, spricht die männliche Stimme am anderen Ende – freundlich und dennoch schwer
    deutbar. Pflichtbewusst verspricht Irene dem etwas seltsam anmutendem Gast, seinen Snackwunsch zu erfüllen. »Alles ok?«, erkundigt sich Peggy, die das Gespräch belauscht hat. »Hat der mich gerade angegraben? Dieser riesige Typ, der vorhin eingecheckt hat?« Peggy rollt abschätzig mit den Augen und klärt die unerfahrene Irene auf, dass das schon einmal vorkommen kann, insbesondere, wenn die Herren auf Dienstreise sind.

    »3.30 Uhr – die Hälfte haben wir geschafft. Und ich bin immer noch wach«, frohlockt Peggy. Und wieder klingt das Telefon. »Sagen Sie mal! War das schon alles? Das waren doch keine ordentlichen Häppchen! Bringen Sie mir bitte noch was Knackiges hoch. Und kümmern Sie sich am besten persönlich
    drum«, meldet sich der Gast erneut. Dieses Mal ist der freundliche Ton aus seiner Stimme verschwunden. Irene entschuldigt sich und gibt zugleich zu, dass die Küche nun bereits geschlossen ist, sie aber mit Studentenfutter aushelfen könne. »Ohhh jaaa! Was Schnelles für Zwischendurch!«, antwortet
    der Gast, nun merklich lüsterner. Irene legt hastig den Hörer zurück. »Der will mich aufs Zimmer locken!« Und wieder klingelt es. »Sie wollten doch gleich raufkommen! Wo bleiben meine Nüsse?« »Kommen Sie doch herunter. Ich muss hier an der Rezeption die Stellung halten.« Geräuschvoll wirft Irene
    den Hörer zurück. »Hey, nun werde mal nicht pampig«, greift Peggy ein. »Du musst diesen Widerling ja nicht ertragen.« Erneut klingelt es. Nun reicht es Peggy, bestimmt aber freundlich nimmt sie das Gespräch entgegen: »Ich möchte Ihnen wirklich nicht zu nahe treten, aber meine Kollegin fühlt sich von Ihnen langsam ein bisschen belästigt.« »Belästigt? Da wirft jemand Knochen auf meinen Balkon!« Was hat es mit dem unheimlichen Anrufer auf sich?

    DAS ORIGINAL
    Der Riese Erkinger entführte gerne junge Bräute und verspeiste sie im Turm von Bad Liebenzell. Die Knochen warf er aus dem obersten Fenster, sodass ein Berg entstand – das heutige Dorf Beinberg. Burg und Turm des Riesen befinden sich noch immer in Bad Liebenzell und können besichtigt werden.

    • 3 min
    Die Geschichte vom feurigen Pudel von Langenalb

    Die Geschichte vom feurigen Pudel von Langenalb

    Da hocken sie nun, versteckt im Unterholz, mit Blick auf die alte Druckerei. Früher ratterten hier Tag ein, Tag aus die Druckmaschinen, heute sagen sich
    hier höchstens noch Fuchs und Hase gute Nacht. Wenn überhaupt – so abgelegen ist das Fabrikgelände.

    »Hast du den Bolzenschneider dabei?« fragt Lisa ihre Freundin Katharina zögerlich. »Ja klar und die Würstchen«, gibt Katharina genervt zurück. Schließlich war es Katharinas Idee, sich nachts heimlich auf das verlassene Gelände zu schleichen. Sie hat die Fabrik auf einer Lichtung bei ihrer morgendlichen Joggingrunde eher zufällig entdeckt. Völlig außer Atem und
    nicht traurig über eine kleine Verschnaufpause, nahm sie das umzäunte Gelände in Augenschein – als plötzlich ein feuerroter Pudel neben ihr stand. »Komplett rotes Fell – total lächerlich das Vieh. Und den Besitzer hättest du mal sehen sollen. Die Haare standen dem in alle Richtungen ab und das Batik-Shirt hättest du sehen sollen. Komisches Gespann!«, berichtet Katharina weiter. Was sie nun erzählt, lässt Lisa schaudern. »Der Typ kam mir total nah und hat an meinem Haar gerochen.« Lisa bekommt es nun doch mit der Angst zu tun, überall knackt und knistert es. Als sie dann noch geräuschvoll auf einen Ast tritt, ist ihr Mut vollends verschwunden. »Lass mal lieber umdrehen. Das lohnt doch nun wirklich nicht!« »Was? 15 Paletten mit alten
    Bundesbanknoten? Das ist es auf jeden Fall wert«, der gierige Ton in Katharinas Stimme ist nun kaum zu überhören.

    Die beiden Freundinnen schleichen sich immer näher an den Zaun heran. »Häng du mal das Würstchen an den Zaun. Ich schneide derweil das Loch«, weist Katharina ihre Freundin an, die nun starr vor Angst ist. Kurz darauf schlüpfen die beiden mit etwas Mühe durch den Zaun – als plötzlich ein Knurren die Stille der Nacht durchschneidet. Lisa, die nun keinen klaren
    Gedanken mehr fassen kann, ist wie gelähmt. »Sind das Augen, die dort leuchten?« »Wer ist da?«, zu dem Knurren und Bellen gesellt sich nun auch eine tiefe männliche Stimme. »Sind wir schon in Langenalb? Wir suchen die Jugendherberge«, gibt Lisa, die als erste ihre Stimme wiedergefunden hat, scheinheilig vor. »Hier seid ihr auf jeden Fall goldrichtig«, gibt der seltsam
    anmutende Mann mit gespielter Freundlichkeit zurück. Auch Katharina meldet sich nun zu Wort. Sie erkennt den alten Mann und seinen Pudel von ihrer Joggingrunde wieder und versucht die Situation auf ihre Weise zu retten. »Na mein Großer, was hast du denn für eine feine Frisur?«, wendet sie sich dem
    feuerroten Pudel zu. »Feuriges Rot ist gerade total angesagt«, gibt der Hundebesitzer zurück. In dem Wissen, welche Beute sie in der Fabrik erwartet, machen sich die Frauen gemeinsam mit Hund und Herrchen auf den Weg in das Innere der Fabrik. Welches Geheimnis werden sie aufdecken?

    DAS ORIGINAL
    Ein Bauer wird von einem kleinen Mann aufgesucht. Dieser ist verwünscht und bittet um Erlösung. Er gibt dem Bauern eine Aufgabe: Er soll einen feurigen Pudel aus dem Wald verjagen. Wenn ihm dies gelänge, wäre der kleine Mann erlöst und der Bauer bekäme eine Truhe voll Gold. Der Bauer versucht sich an der Aufgabe, hat jedoch zu viel Angst und versagt. Deshalb
    kann man noch heute in den Wäldern um Langenalb nach der Goldtruhe suchen.

    • 4 min
    Der unheimliche Junker Martin von Remchingen

    Der unheimliche Junker Martin von Remchingen

    In Remchingen herrscht Aufruhr: Eine mysteriöse Einbruchserie hält die Bewohner in Atem. Auch Marty, seine Freundin Anika und ihre gemeinsame Freundin Jule sind aufgeregt. Erst wurde eine wertvolle Münzsammlung aus der Villa eines reichen Remchinger Kunstliebhabers gestohlen. Und nun gab es in der vergangenen Nacht einen Einbruch auf der Baustelle des Freibads. Die Polizei steht vor einem Rätsel. Anika versucht die Stimmung zu retten. »Das war kein Einbruch«, sagt sie und grinst ihre Freunde schelmisch an. »Da hat der Geist von Junker Martin wieder zugeschlagen. Bist du nicht eine Nachfahrin?« Jule kontert: »Ach ja? Wo warst du denn gestern Abend?« Anika wird plötzlich blass. »War doch nur Spaß«, entgegnet Jule. Schnell beschließen Marty und Anika, der Sache selbst auf den Grund zu gehen. Sie wollen den Spuren von Junker Martin folgen und nach Hinweisen suchen. Jule ist nicht begeistert und versucht ihre Freunde von ihrem wahnwitzigen Plan abzubringen. Schließlich lässt sie sich aber überreden, das nächtliche Freibad zu erkunden.

    Am Abend treffen sich die Drei auf der Baustelle. Es ist dunkel und leichter Nebel schwebt über dem leeren Schwimmbecken. Schnell entdecken sie die tiefe Baugrube und klettern vorsichtig hinunter. »Hier ist was! Sieht aus wie ein alter Tunneleingang«, sagt Marty. »Ach, lasst das mal lieber, das lohnt doch nicht!«, ruft Jule und bleibt am Rande der Baustelle wie angewurzelt stehen. Mutig kriecht Marty als erster in den niedrigen Tunnel. »Mädels, kommt runter! Schaut euch an, was ich hier gefunden habe!« Was Marty in dem engen Tunnel findet, raubt ihm fast den Atem: Gut versteckt und eingeschlagen in Tüchern blickt er auf die Münzsammlung des Kunstliebhabers.

    Mittlerweile ist auch Anika in dem muffigen Tunnel angekommen. »Mensch, das kann doch nur die gestohlene Münzsammlung dieses reichen Kunstliebhabers sein«, vermutet sie mit einem gierigen Glitzern in den Augen »Jule? Komm runter, guck dir das an!« ruft Anika. Doch vergebens: Jule antwortet nicht. »Jule?! Oh Mann, die alte Heulsuse hat bestimmt wieder Muffensausen. Ich gehe sie mal suchen«, wirft Marty mürrisch ein und macht sich auf den Weg zurück ins Freie. Währenddessen kann Anika ihr Glück kaum fassen. Wenn sie es schaffen, den Fund geheim zu halten, dann ...
    Plötzlich hört sie Marty panisch aufschreien. Hastig macht sie sich auf den Weg zurück. Als sie ins Freie gelangt, ist der Nebel noch dichter geworden. Nur schwer kann sie die Orientierung halten. Schemenhaft erkennt sie Marty, der sich den Kopf haltend, im nassen Gras kauert. »Ah! Mein Kopf. Da war plötzlich eine Gestalt. Die hat mir eins übergezogen.« Die beiden sind sich einig: Sie raffen die Münzen zusammen und hauen dann schnellstmöglich ab. Im Tunnel angekommen, können sie es kaum glauben: Alle Münzen sind verschwunden. Und wo ist eigentlich Jule?

    DAS ORIGINAL
    Wo sich einst die Ruine der Wasserburg dunkel und wüst auf einem Hügel erhob, befindet sich heute das Schlossbad von Remchingen. In dunklen Nächten, wenn sich der Nebel schwer auf das Schlossgelände senkt, sieht man den raffsüchtigen Schlossherrn, Junker Martin, noch heute unruhig umherwandeln, in der Hoffnung den tief im Schlosshügel verborgenen Goldschatz vor törichten Glücksrittern zu bewachen.

    • 3 min
    Die sagenhafte Goldgrube von Calw

    Die sagenhafte Goldgrube von Calw

    Es herrscht geschäftiges Treiben in Calw. Es ist Samstag und damit Markttag. Die Geschäfte laufen gut für Annegret – an kaum einem anderen Wochentag
    finden sich so viele Gäste in ihrem kleinen Café am Rande des Marktplatzes ein, so auch heute. Mit Genugtuung lässt die umtriebige Geschäftsfrau ihren Blick über die voll besetzten Tische schweifen. Bis sie plötzlich hängenbleibt:
    »Diese beiden schon wieder.« Die beiden Herren an Tisch 54 sind ihr schon in den vergangenen Tagen aufgefallen. Das selbstgefällige Grinsen des Hochgewachsenen und die einfältige Art seines Kompagnons ließen Annegret
    bereits bei ihrem ersten Cafébesuch wachsam werden. Das, was sie aber als Trinkgeld springen ließen, konnte sich sehen lassen. »Schauen wir mal, was die beiden Herren heute so Schönes für mich haben«, flüstert Annegret zu
    sich und nimmt ein prall gefülltes Tablett vom Tresen.

    »Einen wunderschönen guten Tag, die Herren! Frische Buttercremetorte mit extra viel Krokant! Geht wie immer aufs Haus!«, schmeichelte Annegret den beiden Herren. »Hhhmmm, das sieht ja lecker aus.« »Annegret, du verwöhnst uns wieder!« Annegret bleibt wachsam, ihr entgeht der süffisante Unterton der beiden nicht. »Sind das Diamanten?« Annegret blickt sich um. Schließlich will sie weder von ihren Angestellten noch von zufällig vorbeilaufenden Passanten dabei beobachtet werden, wie sie die Hehlerware der beiden Männer heimlich in den Taschen ihrer viel zu großen Strickjacke versteckt. »Das kann ich nicht annehmen! Schon zum dritten Mal in dieser Woche!«,
    gibt Annegret mit gespielter Entrüstung zurück. »Lass uns nicht so lange betteln! Am Ende nimmst du‘s doch eh«, gibt der hochgewachsene Gerd zurück. Sein Grinsen verzieht sich zu einer schelmischen Grimasse. »Unangenehme Typen«, denkt sich Annegret und mit einem gekonnten Griff lässt sie das Collier verschwinden. Sie hat es nicht verlernt.

    »Raffgierige Elster«, Hellmuth kann seinen Unmut kaum noch bremsen. »Deswegen haben wir sie ja ausgesucht«, gibt Gerd zurück. »Du hast sie ausgesucht. Ich hätte das Zeug am liebsten verhökert und mir dafür einen schicken Wagen gekauft. Stattdessen werfen wir der alles in ihren gierigen Rachen. Sie fragt ja noch nicht einmal nach, woher das Zeug stammt«. Gerd schaut Hellmuth vielsagend an: »Ich sage es ja, genau deswegen haben wir sie ja ausgesucht.« Währenddessen dreht Annegret im Hinterzimmer ihres Cafés am Verschluss ihres in der Wand eingelassenen Tresors. Sie legt das hübsche Geschmeide zu den anderen Juwelen, die ihr diese beiden Einfaltspinsel bereits übergeben haben. Annegret grinst unverhohlen, als ob sie nicht wüsste, was die beiden vor 15 Jahren getan haben.

    DAS ORIGINAL
    Ein Zwergenpaar, welches einst in der Bruderhöhle von Calw-Hirsau wohnte, wurde regelmäßig von einem Arbeiter mit Kuchen versorgt. Zum Dank füllten sie seinen Rucksack mit Edelsteinen. Noch heute sollen in der Höhle Edelsteine versteckt sein.

    • 3 min
    Gefangen im Eisinger Loch

    Gefangen im Eisinger Loch

    Es ist wieder einmal Sonntag. Und wieder einmal befinden sich Gudrun und Hubert auf ihrer täglichen Spazierrunde. Seit mittlerweile sieben Jahren laufen sie täglich über die Feldwege südlich von Göbrichen. Hubert rechnet in Gedanken nach: Seit fast genau jenem Tag, als sie die Mischlingshündin Aphrodite aus dem Tierheim gerettet haben, muss er diesen Spazierwahnsinn ertragen – dabei wollte er nie einen Hund.

    Es ist ein stiller Sonntag. Kühle Herbstwinde fegen durch die Bäume, die nassen Feldwege geben unter ihren Schritten nach. Einzig das Schmatzen des morastigen Bodens ist zu hören. »Lass doch den Hund nicht immer ohne Leine laufen, Gudrun. Der haut doch ständig ab«, keift Hubert genervt. Er wäre lieber auf der Couch geblieben und hätte die Zeitung vom Vortag durchblättert. »Mein Schatz braucht halt ihren Freiraum«, gibt Gudrun genervt zurück. »Aphrodite! Bei Fuß! Komm zu Mama!« Gudruns betuliche Stimme füllt sich zusehend mit Angst. »Na toll, jetzt darf ich sie wieder suchen.« Sichtlich resigniert schlägt Hubert sich ins Gebüsch abseits der Wege. Eine schier endlose Zeit vergeht. »Hoffentlich ist meinem Schatz nichts passiert«, durchbricht Gudrun das angespannte Schweigen. Gemeinsam bahnen sie sich ihren Weg durch das lichter werdende Unterholz, als sie auf einen geöffneten Gully stoßen. »Da ist sie bestimmt hineingefallen. Hubert, tu was!« Gudrun kann die aufsteigende Panik kaum mehr unterdrücken. Allein der Gedanke, dass sich ihr süßer kleiner Schatz in einem dunklen Abwassersystem verlaufen hat, ist schier unerträglich.

    In der Hoffnung, Aphrodites vertrautes Bellen zu hören, ruft sie in den Schacht: »Mein Schatz, bist du da unten?« Was folgt ist Stille – keine Reaktion der sonst so aufgeregten Mischlingshündin. Da fasst Gudrun sich ein Herz und steigt selbst hinab, auf Hubert kann sie wohl jetzt nicht mehr zählen. »Da runter? Bist du wahnsinnig!«, ruft Hubert ihr nach. Unten angekommen, unternimmt sie einen weiteren Versuch, ihren Ehemann endlich davon zu überzeugen, hinabzusteigen. »Alles in Ordnung, du kannst herunterkommen!«, ruft Gudrun hoffnungsvoll. »In diese Kloake? Niemals!«, gibt Hubert pampig zurück. Nun gibt ein Wort das andere. Die gedämpften
    Stimmen, das entfernte Plätschern des Wassers und das Echo, das sich unaufhörlich an den Wänden bricht, macht ein Gespräch fast unmöglich. Hat er sie gerade fett genannt? Warum ist er immer so gemein zu ihr? Und warum sorgt sie sich mehr um den Hund als um mich? Plötzlich ertönt vertrautes Bellen hinter Hubert. »Hey, da bist du alter Streuner ja wieder. Bist wohl wieder in den Fuchsbau geklettert, was? Komm, wir schließen schnell den Gully. Es soll ja schließlich niemand hineinfallen.«

    DAS ORIGINAL
    Ein Küferknecht von Eisingen, der mit dem Bösen im Bunde stand, stieg öfters bei Tag allein in das Loch und klopfte mit einem Schlüssel – stets mit demselben – auf eine gewisse Stelle des Bodens. Es tat sich eine Tür auf, durch die er in eine Stube gelangte. In deren Mitte stand eine Kiste mit Geld, auf dem Kistendeckel lag ein schwarzer Pudel. Dieser sprang, sobald der Küfer den Deckel hob, herab und ließ ihn ruhig von dem Geld nehmen. Jedoch konnte der Küfer sein Geheimnis nicht für sich behalten: Er erzählte anderen von der sagenhaften Stube und dem darin befindlichen Schatz. Seine Geschwätzigkeit wurde ihm zum Verhängnis: Als er erneut in das Loch hinabsteigen wollte, fand er die Tür nicht mehr. Fortan musste er wieder sein Brot durch ehrliche Arbeit verdienen.

    • 4 min

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