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#25 Was verbindet uns? Museumsleiterin Lisa Noggler zu Gast beim „K‪“‬ Das K - Der Tiroler Podcast für Kunst und Kultur

    • Gesellschaft und Kultur

Was haben Buddha, Voodoo und der Tiroler Herrgottswinkel gemeinsam? Lisa Noggler ist feste Kuratorin im Wien Museum und leitet das Museum der Völker in Schwaz. Als Ausstellungsmacherin entstaubt sie die museale Welt im gesamten deutschsprachigen Raum. Museen sind für die Historikerin Orte des Dialogs, in denen wir die großen Fragen des Lebens miteinander verhandeln.

Als der Fotograf und Publizist Gert Chesi der Stadt Schwaz 2016 eine Sammlung von über 950 Objekten aus Westafrika und Südostasien schenkt, übernimmt die Historikerin Lisa Noggler die Geschicke des Museums. „Es gibt zwischen München und Rom kein zweites Museum wie dieses“, erklärt sie die Einzigartigkeit des Hauses. Von anderen ethnografischen Museen hebt es sich ab, indem es nicht davor zurückscheut, Vergleiche anzustellen. „Am Ende“, meint Lisa Noggler „haben wir Menschen überall auf der Welt so ziemlich dieselben Fragen.“ Genau deshalb finden sich im Museum der Völker zwischen Buddha-Statuen und Voodoo-Göttern Objekte aus der Tiroler Volkskunst und Alltagskultur.

Neben ihrer Arbeit im Museum der Völker ist Lisa Noggler feste Kuratorin am Wien Museum und als freie Kuratorin unter dem Label „die Ausstellungsmacherinnen“ tätig. Ihre Forschungsinteressen liegen in Musikgeschichte, Traumataforschung, Migrations- und Kolonialgeschichte. Es gibt Themen, die sie als elementar begreift und die werden im Gespräch schnell klar. Sie sagt: „Wir sollten viel öfter hervorheben, was uns Menschen rund um den Globus verbindet, als was uns unterscheidet.“

Das Museum der Völker in Schwaz bietet ihr dafür den perfekten Nährboden. In der Kleinstadt könne sie sehr viel aktivistischer sein als etwa in Wien oder Berlin, wo die Tirolerin ebenfalls arbeitet. Am Land kennt man sich und könne die Menschen persönlich einladen, in einen Dialog zu kommen. „Wie kann es sein, dass 90 % afrikanischen Kulturguts in westlichen Museen stehen?“, führt die Museumsleiterin aus. Sie engagiert sich aktiv in der sogenannten Provenienzforschung, also der Frage wo Objekte herkommen und ob sie jemand zurückhaben möchte. „Es muss klar sein, dass Europa nicht alles gehört.“ Um Fragen wie „Wie wollen wir in Zukunft leben?“ zu verhandeln, ist das Museum ein wichtiger Ort. „Museen“, erklärt Lisa Noggler „sind zu interaktiven Bildungseinrichtungen geworden und sollten noch viel mehr zu Dialogorten werden.“

Weiterführende Links ||
Die Ausstellungsmacherinnen: www.dieausstellungsmacherinnen.at |
Museum der Völker in Schwaz:www.museumdervoelker.com |
Wien Museum: www.wienmuseumneu.at |
Schwaz: www.tirol.at/a-schwaz |

Was haben Buddha, Voodoo und der Tiroler Herrgottswinkel gemeinsam? Lisa Noggler ist feste Kuratorin im Wien Museum und leitet das Museum der Völker in Schwaz. Als Ausstellungsmacherin entstaubt sie die museale Welt im gesamten deutschsprachigen Raum. Museen sind für die Historikerin Orte des Dialogs, in denen wir die großen Fragen des Lebens miteinander verhandeln.

Als der Fotograf und Publizist Gert Chesi der Stadt Schwaz 2016 eine Sammlung von über 950 Objekten aus Westafrika und Südostasien schenkt, übernimmt die Historikerin Lisa Noggler die Geschicke des Museums. „Es gibt zwischen München und Rom kein zweites Museum wie dieses“, erklärt sie die Einzigartigkeit des Hauses. Von anderen ethnografischen Museen hebt es sich ab, indem es nicht davor zurückscheut, Vergleiche anzustellen. „Am Ende“, meint Lisa Noggler „haben wir Menschen überall auf der Welt so ziemlich dieselben Fragen.“ Genau deshalb finden sich im Museum der Völker zwischen Buddha-Statuen und Voodoo-Göttern Objekte aus der Tiroler Volkskunst und Alltagskultur.

Neben ihrer Arbeit im Museum der Völker ist Lisa Noggler feste Kuratorin am Wien Museum und als freie Kuratorin unter dem Label „die Ausstellungsmacherinnen“ tätig. Ihre Forschungsinteressen liegen in Musikgeschichte, Traumataforschung, Migrations- und Kolonialgeschichte. Es gibt Themen, die sie als elementar begreift und die werden im Gespräch schnell klar. Sie sagt: „Wir sollten viel öfter hervorheben, was uns Menschen rund um den Globus verbindet, als was uns unterscheidet.“

Das Museum der Völker in Schwaz bietet ihr dafür den perfekten Nährboden. In der Kleinstadt könne sie sehr viel aktivistischer sein als etwa in Wien oder Berlin, wo die Tirolerin ebenfalls arbeitet. Am Land kennt man sich und könne die Menschen persönlich einladen, in einen Dialog zu kommen. „Wie kann es sein, dass 90 % afrikanischen Kulturguts in westlichen Museen stehen?“, führt die Museumsleiterin aus. Sie engagiert sich aktiv in der sogenannten Provenienzforschung, also der Frage wo Objekte herkommen und ob sie jemand zurückhaben möchte. „Es muss klar sein, dass Europa nicht alles gehört.“ Um Fragen wie „Wie wollen wir in Zukunft leben?“ zu verhandeln, ist das Museum ein wichtiger Ort. „Museen“, erklärt Lisa Noggler „sind zu interaktiven Bildungseinrichtungen geworden und sollten noch viel mehr zu Dialogorten werden.“

Weiterführende Links ||
Die Ausstellungsmacherinnen: www.dieausstellungsmacherinnen.at |
Museum der Völker in Schwaz:www.museumdervoelker.com |
Wien Museum: www.wienmuseumneu.at |
Schwaz: www.tirol.at/a-schwaz |

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