NDR Feature Box NDR
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- Gesellschaft und Kultur
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Die Kuh
Im Parlament der Dinge
"Wie höre ich im Stimmengewirr der Interessen ausgerechnet die Stimme der Kuh?" wurde der inzwischen verstorbene französische Philosoph Bruno Latour einmal gefragt. Eins seiner Bücher heißt Das Parlament der Dinge. Seine Antwort damals: "Indem sie Thema ist. Jetzt stehen die Kühe, vertreten durch vielfältige Interessen, mitten in der Arena. Die objektive Kuh gibt es nicht. Wir müssen ein Verfahren finden, die Kühe zu Wort kommen zu lassen." Dabei haben die Kühe ihre Verbündeten mitgebracht. Bauern und Bäuerinnen, die regenerative Landwirtschaft betreiben, und Forschende, die die koevolutionäre Geschichte des Grünlands kennen.
Feature von Barbara Eisenmann
Regie: die Autorin
Redaktion: Joachim Dicks
Produktion: Deutschlandfunk/WDR 2024 -
Das iberische Schwein: Auf den Hund gekommen
Feature von Barbara Eisenmann
Jahre nach dem Platzen der großen Immobilienblase schlägt man sich in Spanien immer noch mit Leerstand, Schulden und hoher Arbeitslosigkeit herum. Auch das iberische Schwein ist in Mitleidenschaft gezogen worden. Sein Schinken, der berühmte jamón ibérico de bellota, ist in den Jahren des schnellen Geldes zu einem begehrten Anlageobjekt geworden. Branchenfremdes Kapital, multinationale Konzerne und ein intensiv gehaltenes iberisches Mastschwein sind aufgetaucht. Zeit für das iberische Schwein, seine Stimme zu erheben – im Parlament der Dinge.
Feature von Barbara Eisenmann
Regie: Giuseppe Maio
Redaktion: Joachim Dicks
Produktion: NDR/DLF 2011 -
Die Liebe zum Standard
Feldforschungen in der Welt der Kaninchenzüchter
Der Journalist Jörn Klare war schon in fast aller Welt und an beinahe jedem Krisenherd. Jetzt aber führen ihn seine investigativen Recherchen in eine besonders fremde und ferne Szene: die Welt der deutschen Kaninchenzüchter. Das Wenige, was man über sie weiß, weiß man aus dem Lokalteil der Zeitung.
Feature von Jörn Klare
Technische Realisation: Johanna Fegert und Judith Rübenach
Regie: Nicole Paulsen
Redaktion: Christiane Glas
Produktion: SWR 2014 -
Auf Sicht fahren - in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft
Feature von Olaf Karnik und Volker Zander
Die Politik tut es, Unternehmen tun es und nicht selten muss es auch die Deutsche Bahn tun. Wenn die Lage unabsehbar ist, dann fahren sie "auf Sicht". Seit Corona hat diese Fahrweise noch einmal deutlich zugenommen. Wie soll man planen, wenn sich dauernd alles ändert? Aber: Muss man denn alles langfristig planen? Beim Städtebau sieht das sicher anders aus als beim Bau von Computerprogrammen. In der Klimapolitik anders als in der Kriegspolitik. Und jemand, der improvisierte Musik macht - fährt immer nur auf Sicht.
Regie: Olaf Karnik und Volker Zander
Technische Realisation: Philipp Stein und Norbert Vossen
Redaktion: Joachim Dicks
Produktion: SWR 2022 -
In Ewigkeit Glück auf - Ein Abschiedslied für Schlägel
Feature von Tabea Soergel und Martin Becker
2017 war es so weit. Da hieß es: Schicht im Schacht. Da schloss das letzte Steinkohlebergwerk in Deutschland. Damit begann die sogenannte Ewigkeitsphase: Einige Bergleute waren dann noch auf Zeche, aber nicht mehr, um Kohlen aus dem Berg zu holen, sondern nur, um das Ruhrgebiet vor dem Absaufen zu bewahren. Damit endete eine Epoche. Das Feature erzählt die Geschichte der Übriggebliebenen: Es folgt dem Kohlenhauer bis vor die tonnenschwere Maschine in einem Kilometer Tiefe, welche die Kohlen aus dem Berg fräst. Eine Hommage an Waschkauen und Currywurstpommes. Ein letztes „Glückauf“ zum Abschied, bevor die Ewigkeit kommt.
Von Tabea Soergel und Martin Becker
Redaktion: Joachim Dicks
Produktion: NDR/SR/SWR 2017 -
Verlorene Väter
Feature von Katharina Seiler
Nach dem Tod ihres Vaters findet Katharina Seiler eine Kiste mit verstaubten Manuskripten auf dem Dachboden. Romane und Kurzgeschichten, die ihr Vater in den 50er und Anfang der 60er Jahre geschrieben hatte. Ihr Vater, 1927 in Berlin geboren, musste mit 16 als Flakhelfer in den Krieg, war Mitglied in der Waffen-SS und geriet 1945 in britische Gefangenschaft in Belgien. "Das Lager war die Vorhölle, in der den Tätowierten die Demokratie eingeprügelt wurde." Im Zentrum des Romans, wie auch des Features, steht das Verhältnis zwischen dem Vater und dem Großvater, der als überzeugter Nazi die Kindheit und Jugend des Vaters geprägt hat, von dem er sich - im Roman - nach dem Krieg lossagt, es aber im wirklichen Leben nicht schafft. Umso erschreckender erscheint in diesem Zusammenhang die Tatsache, dass auch Katharina Seilers Vater später seine eigene Familie verlassen hatte, also ebenfalls zu einem "verlorenen Vater" wurde.
Mit: Rudolf Krause, Maja Schöne und Peter Maertens
Technische Realisation: Corinna Gathmann und Nicole Graul
Regie: Friederike Wigger
Produktion: NDR 2015
Redaktion: Christiane Glas