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«BuchZeichen» macht Lust aufs Lesen, ist Rettungsring im Büchermeer und bietet gute und intelligente Unterhaltung.

«Buchzeichen» stellt Autoren und Büchermenschen vor, erzählt Geschichten aus und über Bücher oder gräbt Perlen aus: Vom Bestseller über die Sportlerbiographie, vom Reisebericht bis zum Klassiker hat alles Platz.

 

 

 

 

 

 

 

BuchZeichen Schweizer Radio und Fernsehen (SRF)

    • Sociedade e cultura

«BuchZeichen» macht Lust aufs Lesen, ist Rettungsring im Büchermeer und bietet gute und intelligente Unterhaltung.

«Buchzeichen» stellt Autoren und Büchermenschen vor, erzählt Geschichten aus und über Bücher oder gräbt Perlen aus: Vom Bestseller über die Sportlerbiographie, vom Reisebericht bis zum Klassiker hat alles Platz.

 

 

 

 

 

 

 

    Aktuelle Buchempfehlungen: Für alle etwas

    Aktuelle Buchempfehlungen: Für alle etwas

    Ein Klassiker, ein Familiengeheimnis und ein Geschichtsbuch, das auf einem Fussballspiel basiert. Am Literaturstammtisch geht es um Bücher von Julien Green, Nadine Olonetzky und Ronald Reng.

    Der französisch-amerikanische Schriftsteller Julien Green (1900-1998) ist ein Jahrhundertautor: Er greift in seinen vielen Werken die sich wandelnden Zeitströmungen auf und schildert sie meisterhaft an Figuren, in deren Psyche er hineinzuschlüpfen scheint. Im neu übersetzten Roman «Treibgut» erzählt Julien Green die Geschichte eines jüngeren und wohlhabenden Bürgers im Paris der 1930er-Jahre, der sich selbst überdrüssig ist und keinen Weg findet, der Sinnentleerung zu entkommen. Der Roman, den Felix Münger am Literaturstammtisch vorstellt, ist ein eindringliches Sinnbild für eine Welt vor dem Abgrund.

    Die Zürcher Autorin Nadine Olonetzky ist die Tochter eines Holocaust-Überlebenden. Lange Zeit war ihr das aber gar nicht bewusst. Nur ein einziges Mal erzählt ihr der Vater ansatzweise davon, was mit ihm und seiner jüdischen Familie während der Shoah geschehen ist. Als Nadine Olonetzky als längst erwachsene Frau einen Berg von Akten findet, entdeckt sie auch ein Familiengeheimnis, das ihr der Vater verschwiegen hat. Daraus entstanden ist ein Buch ohne Pathos, in dem Literaturredaktor Tim Felchlin auch auf weniger bekannte Kapitel der Kriegs- und Nachkriegszeit gestossen ist.

    Der Buchtipp der Woche stammt von Michael Luisier. Zum Auftakt der Euro 2024 empfiehlt er ein ganz besonderes Fussballbuch. Ronald Rengs Buch «1974 – Eine deutsche Begegnung», das sich um die legendäre Partie zwischen der DDR und der Bundesrepublik Deutschland während der WM 1974 in Hamburg dreht, geht es nämlich nicht nur um Fussball. Es geht um die gesamte deutsche Geschichte der frühen 70er-Jahre. Erstaunlich, was sich alles über Fussball erzählen lässt!

    Buchhinweise:

    * Julien Green. Treibgut. Aus dem Französischen von Wolfgang Mat. 400 Seiten. Hanser, 2024.
    * Nadine Olonetzky. Wo geht das Licht hin, wenn der Tag vergangen ist. 448 Seiten. S. Fischer, 2024.
    * Ronald Reng. 1974 – Eine deutsche Begegnung. 428 Seiten. Piper, 2024.

    • 26 min
    Aktuelle Buchempfehlungen: Schauplatz Italien

    Aktuelle Buchempfehlungen: Schauplatz Italien

    In ihrem ersten Roman erzählt die junge Italienerin Beatrice Salvioni von einer Frauenfreundschaft im Italien der 1930-er Jahre. Und der österreichische Autor Stephan Roiss lässt seinen Helden nach Italien flüchten – um dort eine wichtige Lebensweisheit zu finden.

    In ihrer Heimat Italien war der Debütroman der 29-jährigen Autorin Beatrice Salvioni ein grosser Erfolg. Jetzt erscheint er auf Deutsch. Schauplatz des Romans ist eine Kleinstadt in Norditalien in den 1930er-Jahren. Vor dem Hintergrund des Faschismus erzählt Salvioni von den religiösen und patriarchalen Zwängen im Alltag zweier Mädchen: Maddalena und Francesca beginnen zu rebellieren – und kämpfen um ein selbstbestimmtes Leben. Ein mitreissender Roman über eine tiefe Freundschaft, findet Literaturredaktorin Katja Schönherr.

    Das Leben des jungen Musikers Leon wird von Krisen nur so durchgeschüttelt: Nach dem Tod seiner Mutter quälen ihn Selbstvorwürfe. Zum Vater meidet er jeden Kontakt. Als Leon auch noch erfährt, dass er Krebs hat, folgt er einer Einladung nach Italien. Leons Reise ist eher eine Flucht als eine Heldengeschichte, aber sie bringt Leon eine Gewissheit: «Das Leben lohnt sich nicht, aber es ist gut und schön.» «Lauter» von Stephan Roiss ist ein lebensbejahender Roman – mal dröhnend laut, dann wieder ganz leise. Von dieser Musikalität ist Literaturredaktor Tim Felchlin beeindruckt.

    Claudette Wells ist ein ehemaliger grosser Filmstar. Vor Jahren flüchtete sie - noch während den Dreharbeiten zu einem neuen Film – mit ihrem Sohn in ein zerfallenes Haus in einer abgelegenen irischen Provinz. Seither führen sie und ihr Mann eine Ehe unter besonderen Umständen. Und als er eine ehemalige Geliebte im Radio hört, beginnt das Drama erst recht. «Hier muss es sein» - in diesem Roman schildert die irisch-britische Autorin Maggie O'Farrell viele Facetten einer Ehe, zeigt Brüche, Veränderungen – und stellt die zentrale Frage, was uns – trotz allem – in einer Beziehung zusammenhält. Literaturredaktorin Britta Spichiger stellt das Buch im Kurztipp vor.

    Buchhinweise:

    * Beatrice Salvioni. Malnata. Aus dem Italienischen von Anja Nattefort. 272 Seiten. Penguin, 2024.
    * Stephan Roiss. Lauter. 240 Seiten. Jung und Jung, 2024.
    * Maggie O'Farrell. Hier muss es sein. Aus dem Englischen von Kathrin Razum. 544 Seiten. Piper, 2024.

    • 22 min
    Aktuelle Buchempfehlungen: Miranda July und Anne Weber

    Aktuelle Buchempfehlungen: Miranda July und Anne Weber

    In den beiden Büchern auf dem Literaturstammtisch geht es dieses Mal um persönliche Entdeckungen und Erfahrungen. Die US-Amerikanerin Miranda July erzählt tabulos von einer Frau in den Wechseljahren, die Deutsche Anne Weber von fremden Vierteln einer ihr vertrauten Stadt.

    Eine 45-jährige Frau schenkt sich selbst zum Geburtstag eine Reise von Los Angeles nach New York. Aber weit kommt sie nicht. Ein paar Meilen von ihrem Zuhause entfernt, verliebt sie sich vermeintlich in einen Tankstellenwächter. Die 50-jährige US-Autorin Miranda July ist ein Multitalent. Sie arbeitet unter anderem als Filmemacherin, Performance-Künstlerin und Schriftstellerin. Und mit ihrem neuesten Roman «Auf allen vieren» ist ihr erneut ein provokativer Roman gelungen, der das Thema «Wechseljahre» ohne Tabus anspricht. Jennifer Khakshouri hat das Buch mit Genuss, aber auch mit ein wenig roten Ohren gelesen.

    Die Pariser Banlieues haben einen schlechten Ruf: Betonwüsten, Drogenkriminalität, Strassenkrawalle. Diese Randgebiete hat die seit rund vierzig Jahren in Paris lebende Autorin Anne Weber kaum je betreten. Nun erkundet sie sie in ihrem aktuellen Buch «Bannmeilen». Dabei fördert sie Überraschendes zu Tage: Inmitten der Trostlosigkeit stösst sie auf hochmoderne Bauten und historische Hotspots - und sie kommt in den Austausch mit Einheimischen. Für Felix Münger gelingt es Anne Weber, uns die Augen für «das Fremde in der Nachbarschaft» zu öffnen und uns mit ihm auf menschlicher Ebene verbunden zu fühlen.

    Buchhinweise:

    * Miranda July. Auf allen Vieren. Aus dem Englischen von Stefanie Jacobs. 416 Seiten. Kiepenheuer & Witsch, 2024.
    * Anne Weber. Bannmeilen. 301 Seiten. Matthes & Seitz, 2024.

    • 27 min
    Aktuelle Buchempfehlungen: Gänsler, Jügler und Gardam

    Aktuelle Buchempfehlungen: Gänsler, Jügler und Gardam

    Die deutsche Autorin Franziska Gänsler erzählt von einer verschwundenen Schwester, der deutsche Autor Matthias Jügler von einem totgeglaubten Sohn. Und die englische Schriftstellerin Jane Gardam von einer einsamen, traumatisierten Frau. Geschichten aus dem Leben – brillant erzählt.

    Katja Schönherr bringt den neuen Roman von Franziska Gänsler mit an den Literatur-Stammtisch. Der Titel: «Wie Inseln im Licht». Die Handlung: Als ihre kleine Schwester verschwindet, ist Zoey selbst noch ein Kind. Jetzt, zwanzig Jahre später, sind ihre Erinnerungen daran bruchstückhaft und widersprüchlich. Warum wurde nie nach der Schwester gesucht? Lebt die Schwester womöglich noch? Zoey begibt sich auf eine Reise in die Vergangenheit. «Wie Inseln im Licht» liest sich manchmal fast wie ein Krimi – und ist dabei sehr elegant geschrieben.

    DDR, 1970er Jahre. Ein frischgebackenes Lehrerpaar bekommt sein erstes Kind. Es stirbt gleich nach der Geburt an einem Herzfehler. Die Ehe zerbricht am Schmerz. Vierzig Jahre später ruft der totgeglaubte Sohn den Vater an. Matthias Jüglers Roman «Maifliegenzeit» basiert auf einem wahren Fall. Es ist allerdings umstritten, wie oft es in der DDR zu vorgetäuschtem Säuglingstod zwecks Adoption kam. Unbestritten ist die tiefe Verstörung und die Ohnmacht bei der Suche nach der Wahrheit. Matthias Jügler erzählt davon leise, aber eindringlich und so, dass der Stoff auch etwas Universelles bekommt. Franziska Hirsbrunner stellt «Maifliegenzeit» vor.

    «Gute Ratschläge» - so heisst der neu auf Deutsch veröffentlichte Briefroman der englischen Autorin Jane Gardam. Die guten Ratschläge erteilt Eliza Peabody, eine Hausfrau Anfang fünfzig, die den ganzen Tag am Fenster sitzt und ihre Nachbarschaft beobachtet. Sie schreibt sie an ihre Nachbarin, gibt in ihren Briefen aber je länger desto mehr auch private Details preis. Und so entsteht das Porträt einer einsamen und vom Leben enttäuschten Frau. Gleichzeitig ist «Gute Ratschläge» aber auch eine brillante Gesellschaftssatire – mit der für Gardam so typischen Mischung aus Empathie, Scharfblick und Humor. Britta Spichiger stellt das Buch als Kurztipp vor.

    Buchhinweise:

    * Franziska Gänsler. Wie Inseln im Licht. 206 Seiten. Kein & Aber, 2024.
    * Matthias Jügler. Maifliegenzeit. 160 Seiten. Penguin, 2024.
    * Jane Gardam. Gute Ratschläge. Aus dem Englischen von Monika Baark. 320 Seiten. Hanser Berlin, 2024.

    • 26 min
    Aktuelle Buchempfehlungen: Huckleberry Finn neu erzählt

    Aktuelle Buchempfehlungen: Huckleberry Finn neu erzählt

    Die Geschichte von Huckleberry Finn aus der Sicht des Sklaven Jim erzählt. «James» von Percival Everett ist genauso Thema am Literaturstammtisch wie «Windstärke 17» von Caroline Wahl und das hochengagierte Werk «Altern» von Elke Heidenreich.

    Percival Everett erzählt in «James» die weltberühmte Geschichte von Huckleberry Finn neu - aus der Perspektive des Sklaven Jim. Wie bei Mark Twain fliehen Huck und Jim gemeinsam auf dem Mississippi. Für Jim als entlaufener Sklave ist die Flucht aber kein Lausbubenabenteuer, denn jede Begegnung mit Menschen kann ihn an den Galgen bringen. Beklemmend und fesselnd wie ein Thriller liest sich, wie Everett seinen Jim durch absurde Situationen treibt und dabei mit der Sprache irrwitzige Kapriolen schlägt. Lesepflichtstoff! Meint SRF-Literaturredaktor Markus Gasser.

    Mit ihrem Debütroman «22 Bahnen» ist der deutschen Autorin Caroline Wahl ein Überraschungserfolg gelungen. Nun legt Wahl ihr zweites Buch vor – wieder einen mit einer Zahl im Titel: «Windstärke 17» handelt von der jungen Frau Ida, deren alkoholkranke Mutter gerade gestorben ist. In ihrer Trauer flüchtet sich Ida auf die Ostseeinsel Rügen. Sie findet dort: die Liebe. SRF-Literaturredaktorin Katja Schönherr empfiehlt «Windstärke 17» schon jetzt als «perfekte Lektüre für die Sommerferien».

    Der Buchtipp kommt diese Woche von Michael Luisier. Er empfiehlt Elke Heidenreichs neues Buch «Altern». Ein persönliches, ehrliches, lebenskluges und lebensbejahendes Buch zu einem Thema, dass uns alle betrifft.

    Buchhinweise:

    * Percival Everett. James. Aus dem Englischen von Nikolaus Stingl. 330 Seiten. Hanser, 2024.
    * Caroline Wahl. Windstärke 17. 256 Seiten. DuMont, 2024.
    * Elke Heidenreich. Altern. 112 Seiten. Hanser Berlin, 2024.

    • 22 min
    «BuchZeichen» live von den Solothurner Literaturtagen

    «BuchZeichen» live von den Solothurner Literaturtagen

    «Das eigene Leben als Inspiration» - unter diesem Motto steht die SRF 1-Literatursendung «BuchZeichen».

    Theres Roth-Hunkeler und Nando von Arb stehen an unterschiedlichen Punkten in ihrem Leben und diskutieren mit Britta Spichiger, wie ihre persönlichen Erfahrungen in ihre neuesten Werke «Damenprogramm», bzw. «Fürchten lernen», eingeflossen sind.

    In «Damenprogramm» erzählt die 70-jährige Theres Roth-Hunkeler von zwei Freundinnen, die in einem späteren Lebensabschnitt stehen. Sie thematisiert das Altern direkt, geradezu radikal, aber auch humorvoll.
    In «Fürchten lernen» erzählt der 32-jährige Nando von Arb von unterschiedlichen Angsterfahrungen – persönlich gefärbt und doch universell gültig: zarte, aufrüttelnde oder auch absurde Episoden.

    Buchhinweise:

    * Theres Roth-Hunkeler. Damenprogramm. 256 Seiten. Edition Bücherlese, 2023.
    * Nando von Arb. Fürchten lernen. 428 Seiten. Edition Moderne, 2024.

    • 37 min

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