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In dieser losen Reihe berichtet der Autor Oliver Brenscheidt über Technologien, Hintergründe und Neuigkeiten Rund um das Thema der technischen Oberflächen wie z.B. Zinn, Silber und Gold. Als Galvanotechniker und langjährigem Mitarbeiter in einer deutschen Bandgalvanik liegt in diesem Bereich ein Schwerpunkt. Aber auch der Blick über den eigenen Tellerrand soll nicht verbaut sein.

Silberbird-Podcast - Der Podcast Rund um technische Oberflächen und Galvanotechnik Oliver Brenscheidt

    • Technology

In dieser losen Reihe berichtet der Autor Oliver Brenscheidt über Technologien, Hintergründe und Neuigkeiten Rund um das Thema der technischen Oberflächen wie z.B. Zinn, Silber und Gold. Als Galvanotechniker und langjährigem Mitarbeiter in einer deutschen Bandgalvanik liegt in diesem Bereich ein Schwerpunkt. Aber auch der Blick über den eigenen Tellerrand soll nicht verbaut sein.

    Qualität der Wechselspannung

    Qualität der Wechselspannung

    Frequenzumrichter, regenerative Energien, Steuerungen und viele andere bequeme und darum heute selbstverständliche Elemente im betrieblichen Stromnetz verschmutzen den Spannungsverlauf. Diese Einrichtungen erzeugen Oberwellen, die den normalen Sinusverlauf der Netzspannung zum Teil so stark verzerren können, dass es zu diffusen Störungen und Ausfällen kommen kann. Christoph Fleig von plating electronics diskutiert in dieser Ausgabe des silberbird-Podcast die Hintergründe des Phänomens, wie man es messen kann und welche Möglichkeiten der Vermeidung es gibt.

    • 14 min
    Digitalisierung in der Beschichtungsindustrie

    Digitalisierung in der Beschichtungsindustrie

    Wenn man sich so wie ich schon lange im der Galvanikbusiness herumtreibt, reift schnell die Erkenntnis, dass wir Neuerungen
    nicht besonders aufgeschlossen gegenüber stehen. Sieht man sich
    Wissenschaft und Forschung an, so wird schnell klar warum das so ist: im
    Großen und Ganzen gilt unsere Branche seit den späten 60er Jahres des vergangenen Jahrhunderts als ausgeforscht. Warum sich dann noch mit Veränderung auseinandersetzten? Es geht doch. Und das schon über 60 Jahre lang.





    Ich habe mich mit Lars Schmitt
    über dieses Thema unterhalten. Er hat mehrfach versucht, die
    Möglichkeiten der Digitalisierung auf die täglichen Problemstellungen
    der Beschichtungsindustrie anzuwenden. Aber er ist an der
    Unbeweglichkeit und dem Desinteresse der Branche gescheitert. Es wird
    Zeit, dass wir endlich aufwachen. Darum ist dieses Gespräch ein Muss für aufgeweckte Beschichter!

    • 42 min
    Gleichrichter in der Galvanik

    Gleichrichter in der Galvanik

    Galvanotechnik funktioniert mit elektrischer Energie. Strom und
    Spannung im galvanischen Bad laufen gerichtet. Es handelt sich um
    eine sog. Gleichspannung, wie wir sie beispielsweise aus Batterien
    kennen. Aus dem Stromnetz aber kommt eine Wechselspannung. Diese muss
    also zunächst gerichtet werden, was über den sog. Gleichrichter
    erfolgt.


    Ein Gleichrichter
    besteht zum einen aus einem Transformator, der die Spannung anpasst
    und zum anderen aus Halbleiter-Bauelementen – z. B. Dioden –, die
    für die Gleichrichtung der Spannung sorgen. Ein gutes Schaubild
    findet ihr zum Beispiel unter
    https://www.elektronik-kompendium.de/sites/grd/0208071.htm


    Dabei erzeugen
    die Dioden allerdings noch keine echte Gleichspannung, sondern
    zunächst nur eine gerichtete Spannung. Man spricht von einer sog.
    Restwelligkeit, dem verbleibenden Wechselspannungsanteil, welcher der
    Gleichspannung übergelagert ist und in Prozent ausgedrückt wird.


    Steuerungstechnologien
    Man unterscheidet
    zwischen verschiedenen Technologien der Gleichrichtung.


    H
    istorisch
    war es der sog. Leonard-Satz,
    der mit einem Drehstrommotor und einem Gleichstromgenerator eine
    Gleichspannung erzeugt hat. Die Regelung erfolgte dabei in Grenzen
    über die Drehzahl des Motors. Die Spannung konnte weiter mit Hilfe
    eines Transformators geregelt werden. Die Spannung musste daher
    mithilfe von Heizwiderständen geregelt werden, was zu großen
    Energieverlusten führte.


    Mit Einzug der
    Halbleiter-Bauelemente konnte man aus der Netz-Wechselspannung ohne
    mechanische Unterstützung, aber mit oben beschriebener
    Restwelligkeit Gleichspannung erzeugen. In einfachen Geräten
    erfolgte die Steuerung mit Hilfe sog. Stelltrafos,
    also einer mechanischen Verstellung, mittels derer die Spannung
    verändert werden konnte.


    E
    ine
    Weiterentwicklung im Bereich der Halbleiter-Technik stellte der
    Thyristor
    dar. Durch entsprechend getaktete Phasenanschnitte
    lassen sich Gleichspannungen ohne weitere mechanische
    Hilfseinrichtungen regeln. Thyristoren erzeugen im Betrieb allerdings
    störende elektrische Oberwellen, die durch aufwändige
    Glättung-Schaltungen (Kondensatoren) eliminiert werden müssen.


    Waren die Dioden
    zunächst aus Selen-Halbleitern
    aufgebaut, wurde diese später durch Germanium- bzw. zuletzt Silizium
    ersetzt.


    Z
    uletzt
    kamen elektronische
    Schaltnetzteile hinzu. Allgemein gesagt wandeln
    Schaltnetzgeräte eine unstabilisierte Eingangsspannung in eine
    konstante Ausgangsspannung um. Weiter sind diese Netzteile im
    Vergleich zu den klassischen Gleichrichtern meist kleiner und
    leichter.


    Kühlung
    Bei der
    Umwandlung von Wechsel- in Gleichspannung fällt als Abfallprodukt
    immer auch mehr oder weniger stark Wärme an, die aus dem Prozess
    entfernt werden muss.


    Klassisch erfolgt
    dies durch Eintauchen der wärmeerzeugenden Einheiten in ein Ölbad.
    Die vom Öl aufgenommene Wärme wird verteilt und durch ein
    Kühlrippensystem an die Umgebungsluft a
    bgegeben.
    Weiterer Vorteil war, dass das Öl sämtliche eingetauchten
    Einrichtungen sehr wirksam vor Korrosion geschützt hat. Ungünstig
    ist, dass bei einer Wartung oder Reparatur zunächst der
    Gleichrichtereinsatz aus dem Öl gezogen werden muss. Als Nachteil
    muss wohl die Baugröße gewertet werden. Die einzige Möglichkeit
    die Kühlleistung zu steigern besteht darin, die Kühlwanne zu
    vergrößern. Es handelt sich um eine passive Kühlung, deren
    Leistung nur durch eine Erhöhung der Masse des Kühlmediums Öl
    gesteigert werden kann.


    Die so gekühlten
    Gleichrichter enthielten zur Steuerung prinzipiell
    Stelltransformatoren.


    Eine weitere
    Möglichkeit, überschüssige Wärme zu entfernen, erfolgt über den
    Austausch der Umgebungsluft. Dies erfolgt beispielsweise über
    Lüftersysteme im Gehäuse des Geräts. Hierbei ist wichtig – und
    dies ist unter den meisten Umständen in Galvaniken ein Problem –
    dass die eingespeiste Umgebungs- bzw. Kühlluft nicht schädlich für
    die elektronischen Komponenten des Geräts sein darf. Es dürfen
    keine aggress...

    • 24 min
    Vakuumdestillation in der Galvanik

    Vakuumdestillation in der Galvanik

    Die Vakuumdestillation als Abwassertechnik in der Galvanik
    Im zweiten Teil
    meines Podcasts zu diesem Thema habe ich gemeinsam mit Thomas
    Dotterweich und Markus Bardzinski von H2O über den konkreten Einsatz
    dieser Technologie in der Galvanotechnik gesprochen. Was ist möglich?
    Wo liegen die Grenzen?


    Welche Abwässer sind geeignet?
    Für Abwässer
    aus dem galvanischen Beschichtungsprozess kommt die
    Vakuum-Destillation insbesondere für die Entgiftung von Spülwässern
    in Betracht.



    Wichtig ist, dass
    das zu behandelnde Abwasser keine festen Frachten, wie z. B. Schlämme
    oder Sedimente mehr trägt. Diese würden während der Destillation
    Energie aufnehmen und diese nachher wieder abgeben, ohne dass dies
    einen positiven Effekt auf das Ergebnis hätte. Daher führen solche
    Inhaltsstoffe zu einem erhöhten Energieeinsatz, was die Behandlung
    unwirtschaftlich macht.


    Auch Konzentrate
    sind häufig nur sehr bedingt für diesen Behandlungstyp geeignet,
    weil naturgemäß hier schon eine hohe Konzentration an
    Inhaltsstoffen vorliegt. Die Vakuum-Destillation würde hier mit
    hohem Energieeinsatz nur noch wenig zur weiteren Aufkonzentration
    beitragen. Insofern ist die Konzentrat-Entgiftung eher mit anderen
    Technologien wie z. B. den klassischen physikalisch-chemischen
    Behandlungen geeignet.


    Ein Problem
    stellen solche Stoffe dar, die bei der Destillation Beläge in der
    Maschine bilden würden. Zu nennen sind hier eher Lacke, Farben oder
    Leime, die wir aber im Allgemeinen in unserer Branche nicht finden.


    Wie werden die Abwässer vorbehandelt?
    Wie schon oben
    erwähnt, sollten Feststoffe vor dem Einbringen in die eigentliche
    Destillation entfernt werden.



    Aber auch der
    pH-Wert des Abwassers spielt eine große Rolle. Weite Bestandteile
    der Anlage sind aus Edelstahl gefertigt. Häufig sind die Abwässer
    sauer, was über die Zeit diese Edelstahl-Komponenten angreift.
    Sicherlich kann man hier noch höherwertigere Materialien einsetzen,
    was aber die Kosten für die Maschine erhöht. Einfacher ist es hier,
    den pH-Wert vor dem Einbringen in die Destillationskammer zu
    neutralisieren oder in den schwach-alkalischen Bereich zu erhöhen.


    Weiter sollten
    Giftstoffe, die ggf. in das Destillat übergehen könnten, vorher
    entgiftet werden. Zu nennen wären hier z. B. die Cyanide. Diese
    stören zwar die eigentliche Destillation nicht. Könnten aber
    anschließend Probleme bei der Wiederverwendbarkeit des Destillats
    erzeugen.


    Wie wird das entstandene Destillat zum
    wiederverwendbaren VE-Wasser?
    War das
    eingesetzte Spülwasser wenig belastet und/oder hat die Vorbehandlung
    gut gearbeitet, ist das Destillat häufig direkt als VE-Wasser in den
    Spülen wiederverwendbar. Sollten sich noch Organika, Lösemittel
    oder Ammoniak im Destillat gelöst haben, käme jedoch eine
    Nachbehandlung in Betracht.


    Man kann die
    Wässer dann z. B. über Aktivkohlefilter oder über Ionenaustauscher
    führen und erhält anschließend prozesssicheres Spülwasser, dass
    direkt in der eigenen Galvanik eingesetzt werden kann.


    Welche Vorteile hat die Vakuum-Destillation im
    Vergleich zur physikalisch-chemischen Behandlung?
    Darüber, dass
    die Vakuum-Destillation sich selbst mit Strom als Rohstoff für die
    Behandlung begnügt, hatten wir im ersten Teil schon einmal
    gesprochen. In Verbindung mit einer Fotovoltaik-Anlage lässt sich so
    eine ressourcenschonende Abwasseranlage realisieren.


    Zunächst einmal
    ist der Platzbedarf deutlich geringer. Die klassische Abwasseranlage
    besteht aus einer Reihe von Vorrats- und Behandlungsbehältern, sowie
    häufig aus einer Kammerfilter-Presse. Selbst eine größere
    Vakuum-Destillation benötigt dabei kaum mehr als 20 m2.


    Weiter lässt
    sich ein Teil des Ergebnisses der Behandlung, nämlich das Destillat,
    als Spülwasser im eigenen Prozess wiederverwenden. Für den Fall,
    dass man wegen äußerer Zwänge abwasserfrei arbeiten muss, ergibt
    sich hier eine optimale Möglichkeit.


    Aber auch für
    problematische Abwässer, z. B. solche mit einer ho...

    • 22 min
    Vakuumdestillation für die Abwassertechnik

    Vakuumdestillation für die Abwassertechnik

    Man kann sich die Technik der Vakuumdestillation zunutze machen und industrielle Abwässer auf diese Weise behandeln. Hierum geht es in dem vorliegenden Podcast. Oliver Brenscheidt spricht mit mit Markus Bardzinski und Thomas Dotterweich von der H2O GmbH.

    • 28 min
    Chemisch Nickel

    Chemisch Nickel

    Oliver Brenscheidt und Dominik West im Gespräch über Chemisch Nickel, Galvanik ohne Strom.

    • 10 min

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