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Kriegsgefahr auf dem Balkan? Die Suche nach einer europäischen Antwort auf territoriale Konflikte. NfE e.V. im Gespräch mit Gerald Knaus von der Europäischen Stabilitätsinitiative e.V. (ESI) in Berlin Nachwuchskräfte für Europa e.V. - der neue Podcast aus Stuttgart

    • Politics

Die Grenze zwischen Serbien und dem Kosovo ist zu einer gefährlichen Bruchlinie in Europa geworden. Nach umstrittenen Kommunalwahlen im Mai 2023 in mehrheitlich serbischen Gemeinden in Nord-Kosovo gab es teils gewaltsame Proteste, sogar Kfor-Soldaten wurden attakiert. Für Serbien bleibt das Kosovo eine serbische Provinz, die ihr die Kosovaren 1999 mithilfe der Nato entrissen haben. Serbiens Kriegsrhetorik ist heute auf einem neuen Höhepunkt und Gerald Knaus mahnt, dies sehr ernst zu nehmen. Seiner Ansicht nach müsste auf territoriale Konflikte in Europa eine wahrhaft europäische Antwort erfolgen - eine Antwort, in der Grenzen ihre Bedeutung verlieren. Stichpunkte: Binnenmarkt und Schengenraum. Doch das Gegenteil ist der Fall. Den EU-Beitrittsprozess der sechs Westbalkanstaaten bezeichnet Knaus als "absurdes Theater", der zu Apathie und Zynismus führe. Eindringlich wirbt er daher für ein doppeltes Versprechen vonseiten der EU an diese Staaten. Bei entsprechenden, von der EU-Kommission bestätigten Reformen sollten sie binnen fünf Jahren nicht nur dem Binnenmarkt, sondern auch dem Schengenraum beitreten können. Damit wären sie noch lange keine (Voll)Mitglieder mit Vetorecht, aber die Menschen hätten ein erreichbares Zwischenziel vor Augen. Und könnten Druck auf ihre Politiker machen, diese Reformen auch umzusetzen. Für Gerald Knaus ist klar: Es liegt an der EU, den Westbalkan zu verlieren.

Die Grenze zwischen Serbien und dem Kosovo ist zu einer gefährlichen Bruchlinie in Europa geworden. Nach umstrittenen Kommunalwahlen im Mai 2023 in mehrheitlich serbischen Gemeinden in Nord-Kosovo gab es teils gewaltsame Proteste, sogar Kfor-Soldaten wurden attakiert. Für Serbien bleibt das Kosovo eine serbische Provinz, die ihr die Kosovaren 1999 mithilfe der Nato entrissen haben. Serbiens Kriegsrhetorik ist heute auf einem neuen Höhepunkt und Gerald Knaus mahnt, dies sehr ernst zu nehmen. Seiner Ansicht nach müsste auf territoriale Konflikte in Europa eine wahrhaft europäische Antwort erfolgen - eine Antwort, in der Grenzen ihre Bedeutung verlieren. Stichpunkte: Binnenmarkt und Schengenraum. Doch das Gegenteil ist der Fall. Den EU-Beitrittsprozess der sechs Westbalkanstaaten bezeichnet Knaus als "absurdes Theater", der zu Apathie und Zynismus führe. Eindringlich wirbt er daher für ein doppeltes Versprechen vonseiten der EU an diese Staaten. Bei entsprechenden, von der EU-Kommission bestätigten Reformen sollten sie binnen fünf Jahren nicht nur dem Binnenmarkt, sondern auch dem Schengenraum beitreten können. Damit wären sie noch lange keine (Voll)Mitglieder mit Vetorecht, aber die Menschen hätten ein erreichbares Zwischenziel vor Augen. Und könnten Druck auf ihre Politiker machen, diese Reformen auch umzusetzen. Für Gerald Knaus ist klar: Es liegt an der EU, den Westbalkan zu verlieren.

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