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Ein Nachruf Joram Macht Sachen

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Ich weiß nicht mehr, wann ich genau angefangen habe, Podcasts zu hören. Irgendwann vor 10 Jahren, vielleicht waren es 11. Aber ich weiß noch, was ich gehört habe: die Mikrodilettanten. Gero Langisch, Phil Schmidt und Nicolas Semak waren für mich der Laberpodcast. Ich habe viele Laberpodcasts ausprobiert, aber keiner machte mir Spaß wie die Mikrodilettanten und so mussten sie alle irgendwann wieder aus der Podcast-App verschwinden. Die Mikrodilettanten blieben.
Die treibende Kraft hinter den Mikrodilettanten war Nicolas – er war der Profi unter den Dilettanten. Schnell landete auch sein Format Elementarfragen in meinem Player und ich genoss seine ausführlichen Interviews mit immer wieder unkonventionellen Gästen. Nicolas bereitete sich auf die Gespräche vor wie kaum ein anderer und stellte so die richtigen Fragen. Er lenkte das Gespräch, hakte nach und brachte an die Oberfläche, worauf es ankam. Ich wusste schnell, dass ich gerne auch mal so arbeiten möchte.
Vor sieben Jahren dann gründete Nicolas mit einigen Kollegen das Label Viertausend Hertz und ich war von Anfang an Fan. Das Label produzierte sehr unterschiedliche Formate, aber alle mit Haltung. Es gab keine Verrenkungen für Anzeigenkunden, es wurde gemacht, was die Produzenten richtig fanden, nicht was der Markt diktiert und von außen habe ich darin auch immer Nicolas' Handschrift erkannt. Sobald ich konnte, war ich im Klub Viertausend Hertz und habe bis auf wenige Ausnahmen alles gehört, was aus diesem Label kam.
Ich habe mich irgendwann selbst weiterentwickelt, vom Hörer von Podcasts zum Produzenten, erst als Hobby, dann mit immer größeren Ambitionen. Mein Ziel war immer, irgendwann mal bei Viertausend Hertz zu arbeiten, denn niemand sonst im Podcast-Business passte so zu meinen eigenen Wertvorstellungen. Während ich mich schon traute, mich bei anderen Labels zu bewerben sparte ich mir Viertausend Hertz immer auf: ich wollte meinen Versuch nicht verschwenden, ich wollte mich dann bewerben, wenn die Chancen am besten standen.
Nun, dazu kam es dann nicht mehr. Ende 2022 endete Viertausend Hertz, Nicolas und sein Kollege Christian Conradi verließen das Label, um sich auf eigene Projekte zu konzentrieren. Natürlich folgte ich Nicolas wieder, diesmal zu Superelektrik, seinem eigenen Podcast-Label. Und so traurig ich war, dass es mit Viertausend Hertz nicht mehr klappen sollte, umso optimistischer war ich, dass ich irgendwann mit Nioclas bei Superelektrik arbeiten würde. Mein Plan war: nach Ablauf meiner jetzigen, befristeten Stelle würde ich mich als erstes bei Superelektrik bewerben und dann gemeinsam mit Nicolas an spannenden Produktionen mitarbeiten.
Die Formulierung in der Vergangenheitsform lässt es erahnen: auch dazu sollte es nicht mehr kommen. Heute erfuhr ich auf Twitter von der schrecklichen Nachricht: Nicolas Semak ist gestern mit nur 47 Jahren an den Folgen eines Schlaganfalls plötzlich verstorben. Ich konnte, nein ich kann es nicht fassen. Diese Nachricht hat mich zutiefst getroffen, denn Nicolas war mehr als nur einer dieser Podcaster da draußen. Er war Vorbild, Inspiration, Ansporn und auf eine seltsame, parasoziale Art, ein Freund im Ohr.
Ich vermisse ihn schon jetzt. Nicolas hinterlässt eine große Lücke, nicht nur in der Welt der Podcasts, sondern für alle, die ihn kannten.
🖤


This is a public episode. If you would like to discuss this with other subscribers or get access to bonus episodes, visit joram.substack.com

Ich weiß nicht mehr, wann ich genau angefangen habe, Podcasts zu hören. Irgendwann vor 10 Jahren, vielleicht waren es 11. Aber ich weiß noch, was ich gehört habe: die Mikrodilettanten. Gero Langisch, Phil Schmidt und Nicolas Semak waren für mich der Laberpodcast. Ich habe viele Laberpodcasts ausprobiert, aber keiner machte mir Spaß wie die Mikrodilettanten und so mussten sie alle irgendwann wieder aus der Podcast-App verschwinden. Die Mikrodilettanten blieben.
Die treibende Kraft hinter den Mikrodilettanten war Nicolas – er war der Profi unter den Dilettanten. Schnell landete auch sein Format Elementarfragen in meinem Player und ich genoss seine ausführlichen Interviews mit immer wieder unkonventionellen Gästen. Nicolas bereitete sich auf die Gespräche vor wie kaum ein anderer und stellte so die richtigen Fragen. Er lenkte das Gespräch, hakte nach und brachte an die Oberfläche, worauf es ankam. Ich wusste schnell, dass ich gerne auch mal so arbeiten möchte.
Vor sieben Jahren dann gründete Nicolas mit einigen Kollegen das Label Viertausend Hertz und ich war von Anfang an Fan. Das Label produzierte sehr unterschiedliche Formate, aber alle mit Haltung. Es gab keine Verrenkungen für Anzeigenkunden, es wurde gemacht, was die Produzenten richtig fanden, nicht was der Markt diktiert und von außen habe ich darin auch immer Nicolas' Handschrift erkannt. Sobald ich konnte, war ich im Klub Viertausend Hertz und habe bis auf wenige Ausnahmen alles gehört, was aus diesem Label kam.
Ich habe mich irgendwann selbst weiterentwickelt, vom Hörer von Podcasts zum Produzenten, erst als Hobby, dann mit immer größeren Ambitionen. Mein Ziel war immer, irgendwann mal bei Viertausend Hertz zu arbeiten, denn niemand sonst im Podcast-Business passte so zu meinen eigenen Wertvorstellungen. Während ich mich schon traute, mich bei anderen Labels zu bewerben sparte ich mir Viertausend Hertz immer auf: ich wollte meinen Versuch nicht verschwenden, ich wollte mich dann bewerben, wenn die Chancen am besten standen.
Nun, dazu kam es dann nicht mehr. Ende 2022 endete Viertausend Hertz, Nicolas und sein Kollege Christian Conradi verließen das Label, um sich auf eigene Projekte zu konzentrieren. Natürlich folgte ich Nicolas wieder, diesmal zu Superelektrik, seinem eigenen Podcast-Label. Und so traurig ich war, dass es mit Viertausend Hertz nicht mehr klappen sollte, umso optimistischer war ich, dass ich irgendwann mit Nioclas bei Superelektrik arbeiten würde. Mein Plan war: nach Ablauf meiner jetzigen, befristeten Stelle würde ich mich als erstes bei Superelektrik bewerben und dann gemeinsam mit Nicolas an spannenden Produktionen mitarbeiten.
Die Formulierung in der Vergangenheitsform lässt es erahnen: auch dazu sollte es nicht mehr kommen. Heute erfuhr ich auf Twitter von der schrecklichen Nachricht: Nicolas Semak ist gestern mit nur 47 Jahren an den Folgen eines Schlaganfalls plötzlich verstorben. Ich konnte, nein ich kann es nicht fassen. Diese Nachricht hat mich zutiefst getroffen, denn Nicolas war mehr als nur einer dieser Podcaster da draußen. Er war Vorbild, Inspiration, Ansporn und auf eine seltsame, parasoziale Art, ein Freund im Ohr.
Ich vermisse ihn schon jetzt. Nicolas hinterlässt eine große Lücke, nicht nur in der Welt der Podcasts, sondern für alle, die ihn kannten.
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