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Glaube und Werke‪!‬ Sehnsucht nach Gott - Was wir zum Leben brauchen

    • Christentum

Ein Artikel von Thomas Schreiner (Download als .pdf):

(https://www.thegospelcoalition.org/essay/faith-and-works/). Übersetzt von Daniel Thielmann unter der Creative Commons License wit Attribution – ShareAlike (CC BY-SA 3.0US).

Definition

Das Verständnis der reformierten Protestanten über das Verhältnis zwischen Glaube und Werke ist, dass die Errettung durch den Glauben an Christus allein kommt, und dass die guten Werke, die von Gläubigen vollbracht werden, nicht die Grundlage der Rettung sind, sondern als der nötige Beweis der Errettung gesehen werden sollten.

Überblick

Die Diskussion über das Verhältnis zwischen Glaube und Werke steht in der Spaltung zwischen Protestanten und Katholiken im Mittelpunkt. In der Bibel sehen wir durchgehend, dass die Errettung nicht auf der Grundlage von Werken erlangt wird, sondern ausschließlich auf der Grundlage des Glaubens an Gott. Jesus selbst betont dies durch viele Gleichnisse und Sprichwörter, und Paulus argumentiert ausdrücklich gegen die Einbindung der Werke als Grundlage der Erlösung. Und obwohl Jakobus argumentiert, dass Rechtfertigung durch Werke geschieht “statt durch Glauben allein,” stimmt es mit dem Rest des Neuen Testaments überein, wenn man versteht, dass Jakobus immer noch zugibt, dass wir sündigen; er widerspricht dem “Glauben ohne Werke” – aber nicht: dem Glauben allein als die Grundlage der Erlösung. Also lehrt das gesamte Neue Testament, dass wir durch den Glauben allein gerechtfertigt sind. Aber der Glaube der rettet, entfaltet sich zwangsläufig in guten Werken.

Eine der wichtigsten Fragen biblischer Theologie ist dieses Verhältnis zwischen Glaube und Werke. Das unterschiedliche Verständnis der Funktion von Glaube und Werke hat ohne Zweifel dazu geführt, dass treue Protestanten sich von der römisch-katholischen Kirche seit der Zeit der Reformation trennten. Ich werde hier ein “traditionell-reformiertes” Verständnis über Glaube und Werke vorstellen.

Glaube und Werke in den Lehren Jesu

Die Auffassung, dass der Glaube allein rettet, ist in den Lehren von Jesus verankert. Zum Beispiel lobt Jesus den Glauben des Centurio, indem er anmerkte, dass er solchen Glauben in Israel nicht gefunden hätte (Matt. 8.5-13; Luk. 7.1-10). In der Erzählung über die sündige Frau, welche Jesus beim Abendessen mit Simon dem Pharisäer unterbrach, finden wir eine erstaunliche Erinnerung an den rettenden Glauben (Luk. 7.36-50). Diese Frau, die wegen ihrer Sünden bekannt war, drückte ihre Reue dadurch aus, dass sie Jesu Füße mit ihren Tränen befeuchtete, sie dann mit ihren Haaren trocknete und sie großzügig mit Küssen und Salbe überschüttete. Jesus lobte ihre Liebe, doch ihre Liebe strömte aus der Vergebung, die sie umsonst empfing. Daher schließt die Erzählung mit der Bekanntmachung: “Dein Glaube hat dich gerettet; geh hin in Frieden” (Luk. 7.50). Die Erzählung gibt uns einen drastischen Hinweis darauf, dass Vergebung durch den Glauben allein geschieht, und solch ein Glaube führt zu Frieden.

Auch das Gleichnis vom Pharisäer und vom Zöllner deutet an, dass Vergebung und Rechtfertigung nicht dem Pharisäer gewährt wurde, der auf seine Taten religiöser Hingabe so stolz war (Luk. 18.9-14). Stattdessen verkündet Jesus, dass es der Zöllner ist, der Gott recht ist, weil er versteht, dass seine einzige Hoffnung in Gottes Gnade besteht. Außerdem lehrt Jesus, dass die glückselig sind, welche geistlich arm sind (Matt. 5.3), die welche sanftmütig sind (Matt. 5.5) und die nach der Gerechtigkeit hungern, welche nicht ihre eigene ist (Matt. 5.6). Jesu Mahlzeiten mit Sündern und Zöllnern (z.B. Matt. 9.9-13) deuten auf dieselbe Wahrheit.

Ein Artikel von Thomas Schreiner (Download als .pdf):

(https://www.thegospelcoalition.org/essay/faith-and-works/). Übersetzt von Daniel Thielmann unter der Creative Commons License wit Attribution – ShareAlike (CC BY-SA 3.0US).

Definition

Das Verständnis der reformierten Protestanten über das Verhältnis zwischen Glaube und Werke ist, dass die Errettung durch den Glauben an Christus allein kommt, und dass die guten Werke, die von Gläubigen vollbracht werden, nicht die Grundlage der Rettung sind, sondern als der nötige Beweis der Errettung gesehen werden sollten.

Überblick

Die Diskussion über das Verhältnis zwischen Glaube und Werke steht in der Spaltung zwischen Protestanten und Katholiken im Mittelpunkt. In der Bibel sehen wir durchgehend, dass die Errettung nicht auf der Grundlage von Werken erlangt wird, sondern ausschließlich auf der Grundlage des Glaubens an Gott. Jesus selbst betont dies durch viele Gleichnisse und Sprichwörter, und Paulus argumentiert ausdrücklich gegen die Einbindung der Werke als Grundlage der Erlösung. Und obwohl Jakobus argumentiert, dass Rechtfertigung durch Werke geschieht “statt durch Glauben allein,” stimmt es mit dem Rest des Neuen Testaments überein, wenn man versteht, dass Jakobus immer noch zugibt, dass wir sündigen; er widerspricht dem “Glauben ohne Werke” – aber nicht: dem Glauben allein als die Grundlage der Erlösung. Also lehrt das gesamte Neue Testament, dass wir durch den Glauben allein gerechtfertigt sind. Aber der Glaube der rettet, entfaltet sich zwangsläufig in guten Werken.

Eine der wichtigsten Fragen biblischer Theologie ist dieses Verhältnis zwischen Glaube und Werke. Das unterschiedliche Verständnis der Funktion von Glaube und Werke hat ohne Zweifel dazu geführt, dass treue Protestanten sich von der römisch-katholischen Kirche seit der Zeit der Reformation trennten. Ich werde hier ein “traditionell-reformiertes” Verständnis über Glaube und Werke vorstellen.

Glaube und Werke in den Lehren Jesu

Die Auffassung, dass der Glaube allein rettet, ist in den Lehren von Jesus verankert. Zum Beispiel lobt Jesus den Glauben des Centurio, indem er anmerkte, dass er solchen Glauben in Israel nicht gefunden hätte (Matt. 8.5-13; Luk. 7.1-10). In der Erzählung über die sündige Frau, welche Jesus beim Abendessen mit Simon dem Pharisäer unterbrach, finden wir eine erstaunliche Erinnerung an den rettenden Glauben (Luk. 7.36-50). Diese Frau, die wegen ihrer Sünden bekannt war, drückte ihre Reue dadurch aus, dass sie Jesu Füße mit ihren Tränen befeuchtete, sie dann mit ihren Haaren trocknete und sie großzügig mit Küssen und Salbe überschüttete. Jesus lobte ihre Liebe, doch ihre Liebe strömte aus der Vergebung, die sie umsonst empfing. Daher schließt die Erzählung mit der Bekanntmachung: “Dein Glaube hat dich gerettet; geh hin in Frieden” (Luk. 7.50). Die Erzählung gibt uns einen drastischen Hinweis darauf, dass Vergebung durch den Glauben allein geschieht, und solch ein Glaube führt zu Frieden.

Auch das Gleichnis vom Pharisäer und vom Zöllner deutet an, dass Vergebung und Rechtfertigung nicht dem Pharisäer gewährt wurde, der auf seine Taten religiöser Hingabe so stolz war (Luk. 18.9-14). Stattdessen verkündet Jesus, dass es der Zöllner ist, der Gott recht ist, weil er versteht, dass seine einzige Hoffnung in Gottes Gnade besteht. Außerdem lehrt Jesus, dass die glückselig sind, welche geistlich arm sind (Matt. 5.3), die welche sanftmütig sind (Matt. 5.5) und die nach der Gerechtigkeit hungern, welche nicht ihre eigene ist (Matt. 5.6). Jesu Mahlzeiten mit Sündern und Zöllnern (z.B. Matt. 9.9-13) deuten auf dieselbe Wahrheit.

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