26 Min.

Spastik bei MS – weit mehr als normale Muskelkrämpfe MS-Perspektive - der Multiple Sklerose Podcast

    • Medizin

In Folge #112 geht es zum dritten Mal um ein Symptom. Diesmal steht die Spastik im Mittelpunkt. Gut zwei Drittel aller Menschen mit Multipler Sklerose haben mit Spastik im Laufe der Jahre zu tun. Bei manchen tritt sie nur vorübergehend auf, andere kämpfen dauerhaft damit.

Zum Blogbeitrag: https://ms-perspektive.de/spastik/
Zum Glück kann man die Folgen der krampfenden Muskeln meist gut behandeln und es stehe viele Therapieoptionen zur Verfügung.
Wann treten Spastiken auf?

Spastiken treten meist erst im späteren Verlauf der Erkrankung auf. Sie können sich dennoch früher zeigen, z. B. in Form von Blasenstörungen oder spastischen Gliedmaßen.
Meist bilden sich diese Beschwerden nach Abklingen des Schubes zunächst zurück und zeigen sich nur, wenn der Körper vorübergehend erhitzt (Uhthoff-Phänomen), durch sommerliche Temperaturen, einen Saunabesuch, Fieber. Aber auch psychische Anspannungen wie Trauer, Wut, Stress und Angst können Spastiken intensivieren oder wieder aufflackern lassen. Wenn Du sehr müde bist, unter starken Schmerzen leidest, Probleme mit Deiner Verdauung oder dem Wasserlassen hast oder ein neuer Schub auftritt, können Spastiken ebenfalls verstärkt werden.
Daher ist es besonders wichtig, dass Du die Multiple Sklerose so früh wie möglich unterbindest oder wenigstens verlangsamst. Wissenschaftliche Studien weltweit zeigen, dass eine verlaufsmodifizierende Therapie ein ganz wichtiger Baustein dabei ist. Genaueres erfährst Du in der Folge zum Brain Health Bericht. Denn wenn Du gar nicht erst zu dem Punkt kommst, wo Du permanente Spastiken hast, ist das natürlich die beste Option. 



Welche Arten von Spastiken gibt es?

Spastiken betreffen zunächst immer die Muskeln. Es können alle Körperregionen betroffen sein von den Armen und Fingern zu den Beinen und Füßen über die Hüfte bis hin zum Rücken.
Dabei sind die Muskeln durch eine Entzündung des Nervengewebes in der Pyramidenbahn stark angespannt. Das kann dazu führen, dass die Muskeln:
krampfen, verkürzen, versteifen, gelähmt sind. Oft verursacht die veränderte Muskelspannung Schmerzen und schränkt den Alltag ein, je nachdem welche Muskeln betroffen sind. Wenn Arme und Hände spastisch sind, fällt das Greifen und Festhalten von einer Tasse schwer, aber auch das Schließen kleiner Knöpfe und das Schreiben.
Falls die Spastiken Beine und Füße betreffen, wird das Gehen schwerer, es erhöht sich aber auch die Sturzgefahr. Das Gleichgewicht kann ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen werden, da Spastiken oft einseitig auftreten.
Zudem können nächtliche Spastiken den erholsamen Schlaf verhindern und dadurch Deine Fatigue verschlechtern. Aber auch Einschränkungen mit der Blase, dem Darm und der sexuellen Lust und Empfindsamkeit sind möglich.



Wie werden Spastiken behandelt?

Die Therapie zielt darauf ab, die Folgeschäden der jeweiligen Spastik kleinzuhalten, um Deine Lebensqualität zu steigern. Oft wird die Feinmotorik trainiert, damit Du wieder geschickter bist und ohne fremde Hilfe im Alltag auskommst. Falls Du weniger mobil bist, liegt der Fokus darauf, diesen Prozess wieder umzukehren.
Je nach Intensität der Spastik kannst Du professionelle Hilfe vom Physiotherapeuten in Anspruch nehmen. So können mit gezielten Übungen steife Muskeln wieder beweglich gemacht werden. Am besten ist es immer, wenn Du auch zuhause noch selbstständig trainierst.
Viele MS-Patienten kommen sehr gut mit der Hippotherapie zurecht. Das ist eine spezielle Art des Reitens und gut für die Lockerung spastischer Beine.
Wenn die Spastiken noch auf einem geringe Level sind, solltest Du dennoch in jedem Fall Deinen Neurologen darüber informieren. Gemeinsam könnt ihr entscheiden, inwieweit u Dir selber helfen kannst oder eine Unterstützung gut wären.
Generell gilt, Bewegung tut Deinen angespannten Muskeln gut. Das können Ausdauersportarten wie Schwimmen, Radfahren, Joggen oder Nordic Walking sein.

In Folge #112 geht es zum dritten Mal um ein Symptom. Diesmal steht die Spastik im Mittelpunkt. Gut zwei Drittel aller Menschen mit Multipler Sklerose haben mit Spastik im Laufe der Jahre zu tun. Bei manchen tritt sie nur vorübergehend auf, andere kämpfen dauerhaft damit.

Zum Blogbeitrag: https://ms-perspektive.de/spastik/
Zum Glück kann man die Folgen der krampfenden Muskeln meist gut behandeln und es stehe viele Therapieoptionen zur Verfügung.
Wann treten Spastiken auf?

Spastiken treten meist erst im späteren Verlauf der Erkrankung auf. Sie können sich dennoch früher zeigen, z. B. in Form von Blasenstörungen oder spastischen Gliedmaßen.
Meist bilden sich diese Beschwerden nach Abklingen des Schubes zunächst zurück und zeigen sich nur, wenn der Körper vorübergehend erhitzt (Uhthoff-Phänomen), durch sommerliche Temperaturen, einen Saunabesuch, Fieber. Aber auch psychische Anspannungen wie Trauer, Wut, Stress und Angst können Spastiken intensivieren oder wieder aufflackern lassen. Wenn Du sehr müde bist, unter starken Schmerzen leidest, Probleme mit Deiner Verdauung oder dem Wasserlassen hast oder ein neuer Schub auftritt, können Spastiken ebenfalls verstärkt werden.
Daher ist es besonders wichtig, dass Du die Multiple Sklerose so früh wie möglich unterbindest oder wenigstens verlangsamst. Wissenschaftliche Studien weltweit zeigen, dass eine verlaufsmodifizierende Therapie ein ganz wichtiger Baustein dabei ist. Genaueres erfährst Du in der Folge zum Brain Health Bericht. Denn wenn Du gar nicht erst zu dem Punkt kommst, wo Du permanente Spastiken hast, ist das natürlich die beste Option. 



Welche Arten von Spastiken gibt es?

Spastiken betreffen zunächst immer die Muskeln. Es können alle Körperregionen betroffen sein von den Armen und Fingern zu den Beinen und Füßen über die Hüfte bis hin zum Rücken.
Dabei sind die Muskeln durch eine Entzündung des Nervengewebes in der Pyramidenbahn stark angespannt. Das kann dazu führen, dass die Muskeln:
krampfen, verkürzen, versteifen, gelähmt sind. Oft verursacht die veränderte Muskelspannung Schmerzen und schränkt den Alltag ein, je nachdem welche Muskeln betroffen sind. Wenn Arme und Hände spastisch sind, fällt das Greifen und Festhalten von einer Tasse schwer, aber auch das Schließen kleiner Knöpfe und das Schreiben.
Falls die Spastiken Beine und Füße betreffen, wird das Gehen schwerer, es erhöht sich aber auch die Sturzgefahr. Das Gleichgewicht kann ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen werden, da Spastiken oft einseitig auftreten.
Zudem können nächtliche Spastiken den erholsamen Schlaf verhindern und dadurch Deine Fatigue verschlechtern. Aber auch Einschränkungen mit der Blase, dem Darm und der sexuellen Lust und Empfindsamkeit sind möglich.



Wie werden Spastiken behandelt?

Die Therapie zielt darauf ab, die Folgeschäden der jeweiligen Spastik kleinzuhalten, um Deine Lebensqualität zu steigern. Oft wird die Feinmotorik trainiert, damit Du wieder geschickter bist und ohne fremde Hilfe im Alltag auskommst. Falls Du weniger mobil bist, liegt der Fokus darauf, diesen Prozess wieder umzukehren.
Je nach Intensität der Spastik kannst Du professionelle Hilfe vom Physiotherapeuten in Anspruch nehmen. So können mit gezielten Übungen steife Muskeln wieder beweglich gemacht werden. Am besten ist es immer, wenn Du auch zuhause noch selbstständig trainierst.
Viele MS-Patienten kommen sehr gut mit der Hippotherapie zurecht. Das ist eine spezielle Art des Reitens und gut für die Lockerung spastischer Beine.
Wenn die Spastiken noch auf einem geringe Level sind, solltest Du dennoch in jedem Fall Deinen Neurologen darüber informieren. Gemeinsam könnt ihr entscheiden, inwieweit u Dir selber helfen kannst oder eine Unterstützung gut wären.
Generell gilt, Bewegung tut Deinen angespannten Muskeln gut. Das können Ausdauersportarten wie Schwimmen, Radfahren, Joggen oder Nordic Walking sein.

26 Min.