Schlaflos dank Seattle - Der Liquam Podcast

Tech-News #124: Google’s KI-Agent Jarvis, das Ende des “Bigger is Better”-Ansatzes, Amazon & Knuspr Kooperation und IKEA erreicht 25% Online-Umsatz

In dieser Episode von „Schlaflos dank Seattle“ sprechen wir über die neusten Entwicklungen in der Tech-Branche, von Googles KI-Agent Jarvis bis zu strategischen Allianzen und Wachstumsstrategien.

Googles KI-Agent Jarvis: Automatisierung des Browsers Chrome
Google hat mit „Jarvis“ einen KI-Agenten entwickelt, der den Chrome-Browser autonom steuern kann. Jarvis basiert auf Googles KI-Framework Gemini und nutzt fortschrittliche Technologien, um sich in der Browser-Oberfläche zurechtzufinden und Aktionen wie Klicks und Texteingaben eigenständig auszuführen. Nutzern soll dabei geholfen werden, zeitaufwändige Aufgaben wie Online-Einkäufe oder Reisebuchungen zu automatisieren. Im Gegensatz zu KI-Systemen, die ganze Computer steuern, beschränkt sich Jarvis aktuell auf den Browser. Datenschutz, Sicherheit und die Geschwindigkeit der Anwendungen bleiben Herausforderungen, die es noch zu überwinden gilt.

Ende des „Bigger is Better“-Ansatzes in der KI
Lange galt: je größer das Modell in Daten und Rechenleistung, desto besser das Ergebnis. Doch der hohe Ressourcenverbrauch, Hardwareprobleme und Datenlimits zwingen Entwickler zum Umdenken. Künftig stehen kompaktere und effizientere Modelle im Fokus. Ein Beispiel ist OpenAIs „o1“, das sich beim Einsatz dynamisch optimiert und komplexe Aufgaben schrittweise löst („Test-Time Compute“). Ähnlich, wie ein Mensch Entscheidungen trifft. Diese Veränderungen könnten erhebliche Auswirkungen auf die gesamte KI-Industrie haben, indem sie den Bedarf an spezialisierten Chips reduzieren und den Wettlauf um KI-Innovationen weiter anheizen.

Amazon und Knuspr: Partnerschaft im deutschen Lebensmittelmarkt
Amazon und Knuspr haben eine Kooperation geschlossen, um sich gemeinsam im schwierigen deutschen Lebensmittelmarkt zu behaupten. Amazon hat mit seinem Lieferdienst „Amazon Fresh“ in Deutschland bislang nur begrenzte Erfolge erzielt, da die Nachfrage gering war, das Sortiment eingeschränkt blieb und die Kosten hoch waren. Amazon erweitert durch Knuspr sein Angebot und erhofft sich größere Reichweite. Knuspr profitiert von Amazons Kundenbasis, was die Position beider im Markt stärkt.

Diese Kooperation zeigt, wie große Unternehmen durch strategische Partnerschaften ihre Marktchancen verbessern können, obwohl der Lebensmittelliefermarkt in Deutschland weiterhin herausfordernd bleibt, insbesondere aufgrund hoher Fixkosten und eines deutlichen Stadt-Land-Gefälles.

IKEA steigert Online-Umsatz und baut digitale Strategie aus
IKEA Deutschland erzielte 2024 im Online-Bereich 1,434 Milliarden Euro (plus 3% z. VJ), was 25,1 % Anteil des Gesamtumsatzes ausmacht. Der Möbelriese investiert in eine optimierte App, Omnichannel-Strategien und Produktbewertungen, um Kunden online wie offline ein nahtloses Einkaufserlebnis zu bieten. Zukünftige Investitionen sollen die digitale Infrastruktur weiter ausbauen und IKEAs Position als führenden Omnichannel-Anbieter festigen.