
3 Folgen

VoloMuPo Christian Bihn
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- Gesellschaft und Kultur
Das wissenschaftliche Volontariat ist so etwas wie die "Ausbildung" zum Museumsmenschen. Innerhalb von zwei Jahren erhält man Einblicke in alle Bereiche der Museumsarbeit. Vom Sammeln und Bewahren hin zur Museumspädagogik und Verwaltung. Doch wie sieht das genau aus? Was gibt es alles zu tun und welche möglichen Herausforderungen können einen erwarten? Diesen Fragen geht der VoloMuPo nach. Ein Podcast zum Informieren, Vernetzen und Austauschen für Volontär*innen, Interessierte und alle, die mal einen Blick hinter die Kulissen der Museumslandschaft schauen wollen.
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#03 - Ausstellungen (um)planen
Die Dauerausstellung ist das Herzstück eines jeden Museums.
Hier treffen die Ergebnisse von wissenschaftlicher Recherche und Provenienzforschung
auf Besucher:innen jeder Altersgruppe. Doch wie es der Name verrät, ist eine
Dauerausstellung für einen längeren Zeitraum angelegt – zwar nicht für die
Ewigkeit, aber dennoch kann sie für mehrere Jahre unverändert stehen bleiben,
bis sie entweder in Teilen überarbeitet oder in einem Rutsch komplett neu
konzipiert wird. Dennoch schlummern in den Sammlungen der Museen und in den
Köpfe ihrer Mitarbeit:innen unzählige Ideen und Themen, die nur darauf warten,
in einer Ausstellung präsentiert zu werden.
Hier kommen Wechselausstellungen ins Spiel, die für diese
Ideen einen Entfaltungsraum bieten. Oftmals nur für einige Monate konzipiert,
stoßen sie neue Impulse und Diskurse an, präsentieren Objekte, die bis dahin
über Jahrzehnte in den Sammlungen auf ihren großen Moment gewartet haben. Sie
können experimentell, bahnbrechend oder auch ganz schlicht sein. Aber was
braucht es alles dafür? Wie wird aus einer Idee eine fertige Ausstellung?
Lasst uns darüber mal reden…
00:00:45 - Begrüßung
Willkommen zur dritten Episode des VoloMuPo! Mit zwei neuen
Gästen werfen wir den Blick auf eine der schönsten Arbeiten, die man im Museum
machen kann.
00:01:10 - Heute zu Gast
Heute berichten Linda Günther und Christopher Hölzel von
ihren Erfahrungen aus dem Volontariat und den Ausstellungen, an denen sie
mitgewirkt haben.
00:04:10 - Linda Günther (Museen Böttcherstraße
Bremen)
Linda ist seit August 2019 wissenschaftliche Volontärin in
den Museen Böttcherstraße in Bremen. Diese umfassen das Ludwig Roselius Museum
und das Paula Modersohn-Becker Museum und präsentieren Kunstwerke vom
Mittelalter bis in die Moderne.
00:04:40 - Christopher Hölzel (Vorderasiatisches
Museum Berlin)
Christopher hat sein wissenschaftliches Volontariat im
Januar 2020 begonnen. Dieses vollbringt er im Vorderasiatischen Museum im
Pergamonmuseum auf der Berliner Museumsinsel zwischen Pergamonaltar und
Ischtar-Tor.
00:05:40 - Das heutige Thema
Wir sprechen heute über eine der schönsten Aufgaben, die man
im Museum machen kann: Das Konzipieren und Produzieren von Ausstellungen bzw.
deren Umplanung angesichts unerwarteter Ereignisse. Besonders
Wechselausstellungen, die nur auf eine kurze Laufzeit ausgelegt sind, bieten
Museen die Möglichkeit nicht nur ihre weitreichenden Sammlungsbestände zu
präsentieren, sondern auch neue Vermittlungswege auszuprobieren oder einen
zeitaktuellen Ansatz zu einem Diskurs zu schaffen. Wie eine solche Planung von
der Idee bis zur Umsetzung aussehen kann, betrachten wir an zwei
Wechselausstellungen, die in Bremen und Berlin produziert wurden.
00:07:35 - Berührend – Annäherung an ein
wesentliches Bedürfnis
Vom 19. September 2020 bis zum 28. Februar 2021 zeigt das
Paula Modersohn-Becker Museum eine Ausstellung zum Thema Berührungen. Ein
Thema, das gerade in Zeiten von Hygienemaßnahmen und Social Distancing immer
mehr an Bedeutung gewinnt. Berührend ist hier Doppeldeutig gemeint: Neben der
körperlichen Berührung soll vor allem die seelische Berührung im Fokus stehen.
Mit den Augen soll gefühlt werden, schließlich sind Museumsobjekte zum Anfassen
immer noch eine Seltenheit, gerade in Kunstausstellungen. Wie man sich dennoch
diesem Thema annähern kann, erläutert Linda, die gemeinsam mit dem Direktor Dr.
Frank Schmidt diese Ausstellung kuratiert hat.
00:32:45 - Eigene Sammlungen
Oftmals für Besucher:innen verborgen, sind Sammlungen wahre
Schatzkammern für Museen, denn die Objekte, die man in den Dauerausstellungen
findet, machen in der Regel nur einen kleinen Teil der Gesamtzahl aus, auf die
man theoretisch zurückgreifen kann. Wechselausstellung bieten dazu die
Möglichkeit auch lange eingelagerte Objekte – w -
Das eigene Projekt
In der zweiten Episode des VoloMuPo dreht sich alles um
Projekte, die man während des Volontariats eigenverantwortlich durchführen darf.
Denn was nützen Einblicke in die verschiedenen Bereiche der Museumsarbeit, wenn
man sie nicht in der Praxis umsetzt. Planung, Organisation und jede Menge Gehirnschmalz
sind nötig, um am Ende stolz auf ein Ergebnis schauen zu können.
Heute mit dabei sind Clara Blomeyer aus dem Badischen
Landesmuseum in Karlsruhe und André Burmann aus dem LWL-Museum für
Archäologie in Herne. Freut euch auf Gespräche zu kurzfristigen Änderungen bei
Veranstaltungen und Ausstellungen, neue Gehversuche, den wohl schönsten
Arbeitsplatz in Karlsruhe im offiziell ambitioniertesten Museumspodcast-Projekt
rund um das wissenschaftliche Volontariat.
Lasst uns darüber mal reden…
00:00:45 - Begrüßung
Willkommen bei der zweiten Episode des VoloMuPo! Viele
Volontär*innen aus dem ganzen Bundesgebiet haben sich gemeldet und wollen über
ihre Erfahrungen aus dem Volontariat berichten. Somit können wir direkt zur
zweiten Episode zwei Gäste begrüßen.
00:01:30 - Heute zu Gast
Heute vernetzt sich Nürnberg mit Karlsruhe und Herne. Clara
Blomeyer aus dem Badischen Landesmuseum und André Burmann aus dem LWL-Museum
für Archäologie melden sich zum Erfahrungsaustausch über eigene Projekte im
Volontariat.
00:06:53 - Das heutige Thema
Ziel des Volontariats ist es nicht nur in allen Bereichen
der Museumsarbeit Erfahrungen zu sammeln, sondern diese auch aktiv einzusetzen.
Hierzu zählen die Organisation von Veranstaltungen oder das Kuratieren von
Ausstellungen – oder auch die Produktion eines Podcasts. Heute geben wir einen
Einblick in unsere Projekte und die Arbeit, die dahinter steckt.
00:08:05 - Clara Blomeyer (Badisches Landesmuseum
Karlsruhe)
Claras Volontariat ist im Landesmuseum dem Referat
Kulturvermittlung angegliedert. Dadurch ist sie z.B. immer auch bei
Sonderausstellungen und Vermittlungsangeboten eingebunden. Vor allem ist ihr
Volontariat mit der Kuratierung einer Sonderausstellung verknüpft. Im Februar
2020 wurde dann die Ausstellung HumANimal
– Das Tier und Wir eröffnet, die sich mit der kulturgeschichtlichen
Beziehung zwischen Mensch und Tier auseinandersetzt.
00:12:00 - André Burmann (LWL-Museum für
Archäologie Herne)
André ist Hausvolontär im LWL-Museum für Archäologie, d.h.
er ist keinem festen Bereich zugeordnet und greift demnach überall helfend
unter die Arme. Sein Fokus liegt momentan auf der Überarbeitung der
Dauerausstellung in Herne. André stellt aber ein anderes Projekt vor: Einen
Livestream zum Tag der Befreiung (8./9. Mai). Recht kurzfristig musste eine
analoge Veranstaltung dazu, ins Digitale verlagert werden.
00:17:45 - Und dann kam Corona // Digitale
Projekte
Das Jahr 2020 wird sicherlich niemand so schnell vergessen.
Gerade im Kulturbereich hat der Satz „Und dann kam Corona“ vieles durcheinander
geworfen. Viele Veranstaltungen mussten ihren Weg in den digitalen Raum finden.
Wir stellen uns die Frage, wie es in einer Zeit nach Corona aussehen? Welche
digitalen Formate werden weitergeführt und wie viele Formate werden noch
genutzt, wenn Ausstellungshäuser, Theater und Konzerte wieder analog begehbar
sein werden.
00:25:55 - Digitale Führungen
Kontaktbeschränkungen und Abstandsregeln machen zurzeit
klassische Führungen durch Ausstellungen unmöglich. Während die Museen
geschlossen sind, bleibt der analoge Zugang verständlicherweise komplett aus.
Aber selbst Führungen können digitalisiert werden, wie André am Beispiel eines
Angebots des LWL-Museums für Archäologie erklärt.
00:31:00 - Live-Gaming aus dem Museum für
Kommunikation
Von Oktober 2020 bis April 2021 zeigt das Museum für
Kommunikation Nürnberg die Wechselausstellung #neuland – Ich, wir und die
Digitalisierung. Die Ausstellung wurde vom M -
Museum in der Pandemie
Es ist der 15. April: Der Erste Bürgermeister der Freien und
Hansestadt Hamburg Peter Tschentscher nimmt bei einer Pressekonferenz nach
einer Sitzung der Bund-Länder-Konferenz zur Corona-Pandemie das Wort „Museum“
in den Mund. Jedoch stehen diese inhaltlich erst bei der nächsten Zusammenkunft
am 29. April auf der Agenda. Zu diesem Zeitpunkt haben die Ausstellungshäuser
in Deutschland bereits seit knapp einem Monat ihre Türen geschlossen. Mögliche
Wiederöffnungen schieben sich immer weiter in den Mai.
Eine ungewohnte Situation für alle, besonders aber für all
die wissenschaftlichen Volontärinnen und Volontäre in den Museen. Volontariat?
Dabei handelt es sich um die
„Ausbildung“ zum Museumsmenschen – Ausbildung in großen
Anführungszeichen. Frisch von der Uni, folgen in der Regel zwei Jahre in einem
Museum oder Ausstellungshaus, in denen sämtliche Arbeitsbereiche durchgangen
werden sollen. Wie aber nun, wenn die ganze Welt fest im Griff der
Corona-Pandemie liegt und selbst Museen aus dem Home-Office verwaltet werden
müssen?
Lasst uns darüber mal reden…
00:00:45 - Begrüßung
Willkommen beim VoloMuPo, dem Podcast der Volontär*innen der
Museumsstiftung Post und Telekommunikation. Hier wollen wir über unsere
Erfahrungen und Erlebnisse berichten, die wir in jeweils zwei Jahren gemacht
haben und werden. Ein Podcast für alle Volontär*innen, die die es werden wollen
und alle Interessierten.
00:02:10 - Was ist die MSPT?
Wofür steht eigentlich MSPT und was haben die drei Museen
für Kommunikation damit zu tun? Eine kurze Vorstellung der Museumsstiftung und
ihrer Arbeit.
00:05:15 - Kurzvorstellungen
Zum Anfang stellen wir uns einmal kurz vor. Sechs
Volontär*innen an drei Standorten, die zukünftig immer wieder hier erscheinen
werden.
00:09:00 - Matthias Lieb (Frankfurt/Heusenstamm)
Seit Februar 2020 Volontär am Standort Frankfurt. Matthias
ist zurzeit im Sammlungsdepot in Heusenstamm. Dort sichtet und inventarisiert
er Objekte zum Thema Bildtelefonie. Das weitflächige Sammlungsdepot machte
einen schnellen Einstieg nach dem Lockdown wieder möglich.
00:15:20 - Marcel Flach (Berlin)
Seit Februar 2020 Volontär am Standort Berlin. Marcel ist
zurzeit im Berliner Sammlungsdepot in der Ringbahnstraße. Er erzählt über seine
ersten Einsätze bei der Sichtung von Kriegsgefangenenpost und noch nicht
erschlossener Konvolute.
00:20:40 - Dijon Menchén (Berlin)
Seit Februar 2019 Volontär am Standort Berlin. Dijon ist der
„Alte Hase“ unter den MSPT-Volontär*innen. Er erzählt von seinem
Ausstellungsprojekt und seinem Verhältnis zum Homeoffice während des Lockdowns.
00:29:20 - Caroline Dörr (Frankfurt)
Seit Mai 2019 Volontärin am Standort Frankfurt. Caroline
erzählt über ihren Start in der Frankfurter Sammlung und ihre Arbeit an der
Wechselausstellung Back to Future, unteranderem mit Zukunftsvisionen der
Mobilität.
00:37:50 - Christian Bihn (Nürnberg)
Seit Januar 2020 Volontär am Standort Nürnberg. Christian
hält in Nürnberg die Fahne für die Volontär*innen hoch. Er erzählt von
Personalwechsel in der Direktion kurz vor dem Lockdown und wie man eine
Ausstellungen wieder Corona-fit macht.
00:49:30 - Johanna Geßner (Berlin)
Seit März 2020 Volontärin am Standort Berlin. Johanna war
nur wenige Wochen im Berliner Museum, bevor sie mit dem gesamten Team ins
Homeoffice geschickt wurde. Sie erzählt davon, wie es ist, ein Volontariat z
starten, ohne Strukturen oder Kolleg*innen wirklich kennengelernt zu haben.
00:54:14 - Sonderausstellungen in Corona-Zeiten
Irgendwie läuft der normale Museumsbetrieb auch in Zeiten
einer Pandemie weiter. Dazu gehören auch die Planung und die Eröffnung von
Sonderausstellungen. Doch wie schafft man es, all das mit Kontaktsperren,
Hygienekonzepten und Mindestpersonenzahlen zu realisieren?
01:00:15 - Führungen durc