Beweggründe - der Podcast der UNO-Flüchtlingshilfe UNO-Flüchtlingshilfe
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- Society & Culture
80 Millionen Menschen sind weltweit auf der Flucht – eine Zahl, die kaum zu begreifen ist. Doch hinter dieser Zahl stehen 80 Millionen Schicksale, Geschichten, individuell und vielfältig. Niemand von ihnen ist freiwillig geflohen und jede*r Einzelne musste mehr durchleben, als sich die meisten von uns vorstellen können.
Aber nicht nur die unvorstellbar große Zahl an betroffenen Menschen und Schicksalen kann das Verständnis zum Thema „Flucht“ erschweren – auch die vielen, ganz unterschiedlichen relevanten Aspekte, die dabei eine Rolle spielen, macht das Thema für viele Menschen schwer nachvollziehbar: Fluchtursachen, Fluchtrouten, Asyl, Integration sind nur ein paar davon.
Der Podcast „Beweggründe“ will dieses hochkomplexe Thema „Flucht“ mit all seinen Aspekten begreifbarer machen. Dafür widmen sich mehrere Staffeln unterschiedlichen Schwerpunkten und geben geflüchteten Menschen Raum, ihre Geschichten und Ansichten zu teilen. Zusätzlich bieten Gespräche mit Wissenschaftler*innen die Einordnung des Themas in unterschiedliche Kontexte – global, historisch und ökonomisch.
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Ankommen - Marina Weisband
Marina Weisband wurde 1987 in Kiew geboren und kam mit ihrer jüdischen Familie 1993 als so genannte "Kontingentflüchtlinge" nach Deutschland. Heute ist sie Beteiligungspädagogin, Diplompsychologin, Netzaktivistin und politisch sehr engagiert. Im Gespräch erzählt sie vom Aufbruch in der Ukraine, dem Ankommen in Deutschland und darüber, wie ihr eigener Fluchthintergrund ihr Leben und ihr politisches Engagement geprägt hat. Persönlich, bewegend und voller Hoffnung - jetzt reinhören!
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Ankommen - Yared Dibaba
Yared Dibaba wurde 1969 in Äthiopien geboren. 1979 musste er mit seiner Familie vor dem Bürgerkrieg im Land fliehen und kam als Flüchtling nach Niedersachsen.
Heute lebt er noch immer im Norden Deutschlands, ist Schauspieler, Musiker und Autor und als Moderator auch viel im Fernsehen und bei Youtube zu sehen.
Im Gespräch erzählt er von seiner norddeutschen Identität, warum offene Gespräche in der Familie so elementar wichtig sind und warum sein Vater nach Dibabas erster Fahrrad-Tour in Deutschland fast die Polizei rufen wollte. -
Ankommen - Enissa Amani
Enissa Amani wurde 1987 in Teheran, Iran geboren. Als sie ein halbes Jahr alt war, mussten ihre Eltern aufgrund von politischer Verfolgung fliehen und die Familie kam nach Deutschland. Hier ist Enissa in Frankfurt-Griesheim aufgewachsen und ist heute engagierte Human Rights Aktivistin, sondern auch eine in Deutschland und international bekannte Künstlerin.
Im Podcast erzählt sie, wie es ist, trotz Flucht ins sichere Deutschland, weiter Momente der Angst zu haben, warum Milchschnitte von besondere Bedeutung für sie ist und warum ihr die Wörter „unser Mädchen“ so wichtig sind. -
Ankommen - Rauand Taleb
Rauand Taleb wurde 1992 im Irak, im Nordosten der Autonomen Region Kurdistan, geboren. Als er sechs Jahre alt war, musste seine Familie aus dem Land fliehen und ist nach Deutschland gekommen.
Nach der Schule hat er die Schauspielschule in Nürnberg besucht und ist inzwischen bekannt aus Film, Fernsehen & Theater.
Im Interview erzählt er, wieso die Flucht für ihn als Kind ein großes Abenteuer war, warum er bei seiner ersten großen Rolle im Fernsehen recherchieren musste, was einen Flüchtling ausmacht und was der Schlüssel zu einer gelungenen Integration ist. -
Ankommen - Sawsan Chebli
Sawsan Chebli wurde 1978 als zwölftes von dreizehn Kindern in Berlin geboren,
Ihre Eltern sind 1948 vor dem Palästinakrieg in den Libanon geflohen und 1968 nach Deutschland gekommen. Bis zu Ihrem 12. Lebensjahr waren sie und ihre Familie staatenlos und lebten mit unsicherem Aufenthaltsstatus hier. Sawsan Chebli hat Politikwissenschaft studiert und früh angefangen, Erfahrungen im politischen Berlin zu sammeln, erst als Mitarbeiterin im Bundestag, im Berliner Senat und im Auswärtigen Amt. Seit 2016 ist sie Staatssekretärin in Berlin.
Im Gespräch erzählt sie, was es bedeuten kann, als Kind von Geflüchteten aufzuwachsen, wie ihr Fluchthintergrund ihr politisches Engagement beeinflusst und wie sie mit Hass und Hetze, die ihr täglich online und offline begegnen, umgeht. -
Ankommen - Ilija Trojanow
Ilija Trojanow wurde 1965 in Bulgarien geboren und lebt mittlerweile in Wien. Mit seinen Eltern floh er als Sechsjähriger nach München. Die Familie hat hier politisches Asyl bekommen. Nach Stationen mit seinen Eltern in Kenia, später in Paris und schließlich in München, wo er an der LMU studierte, war Ilija Trojanow in den 90-er Jahren in Afrika und Indien. Mittlerweile wieder in Deutschland haben er vielbeachtete Bücher geschrieben, ist Kurator, Moderator Gastprofessor und viel ausgezeichneter Preisträger.
Im Gespräch erzählt er sehr persönlich und humorvoll, was die Flucht mit einem Paralleluniversum zu tun hat und warum Sprache und das Beherrschen der Sprache nicht nur für Geflüchtete wichtig ist, sondern auch für die Mehrheitsgesellschaft.