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ADHS und somatische Störungen ADHS: Kein Grund zur Panik!

    • Médecine

Dr. med. Kirsten Stollhoff, niedergelassene Fachärztin für Kinder- und Jugendmedizin - Schwerpunkt Neuropädiatrie, Hamburg, diskutiert die komplexen Zusammenhänge zwischen ADHS und anderen Störungen bzw. Erkrankungen. Im neuropädiatrischen oder neurologischen Bereich kann eine ADHS zusammen mit Erkrankungen wie Migräne, Hirntumor oder Epilepsie auftreten. In der Endokrinologie oder bei Stoffwechselstörungen wie Diabetes, Autoimmunerkrankungen bzw. allergischen Erkrankungen bestehen Assoziationen, die teilweise unabhängig voneinander oder als Folgestörungen auftreten können. Es ist nicht immer klar, ob diese Verbindungen kausal sind oder durch andere Faktoren bedingt werden.

ADHS als Ursache, Korrelation oder Folgestörung in Bezug auf andere Störungen bzw. Erkrankungen ist ein Thema, das auch in Zukunft weiter zu untersuchen ist. Registerstudien haben gezeigt, dass viele somatische Störungen überdurchschnittlich oft gemeinsam auftreten. „Wir stehen ganz am Anfang der Forschung. Es gibt Studien, die das Autoimmunsystem sehr ins Zentrum stellen mit der Vorstellung, dass das Autoimmunsystem über einen Entzündungsvorgang verschiedenste Organe betrifft und damit diese Zusammenhänge erklären könnte. Aber das sind alles reine Hypothesen“, so Frau Dr. Kirsten Stollhoff.
Eine ADHS ist hochgradig durch Vererbung bedingt. Es gibt jedoch auch Immunerkrankungen der Mutter, die beim Kind eine ADHS hervorrufen können. Dies läuft höchstwahrscheinlich über den Mechanismus der Epigenetik ab.
Adipositas der Mutter während der Schwangerschaft kann das Risiko für eine ADHS beim Kind erhöhen. Der Zusammenhang ist jedoch noch nicht klar und es bestehen hierzu noch keine belastbaren Daten. Möglicherweise könnten entzündliche Prozesse bei Müttern mit Adipositas während der Schwangerschaft über Immunmechanismen beim Kind eine ADHS-Symptomatik auslösen.
In der Praxis beobachtete Dr. med. Stollhoff, dass eine effektive Behandlung einer ADHS dazu beitragen kann, dass Kinder seltener unter Stress und Druck geraten, was wiederum zu einer Verringerung von Kopfschmerzen und Migräneattacken führen kann. Studien zeigen, dass bestimmte Arten von epileptischen Anfällen seltener auftreten, wenn eine gleichzeitig bestehende ADHS behandelt wird. „Ich hoffe einfach nur, dass wir wirklich mehr über die Mechanismen verstehen, was im Gehirn, was im Körper abgeht und wie engmaschig das alles zusammenhängt“, stellt Frau Dr. Stollhoff fest. Weiter betont die Fachärztin die Wichtigkeit bei Erkrankungen wie beispielsweise allergischen Erkrankungen, Epilepsie oder Adipositas mit einer hohen Assoziation zu einer ADHS immer auch auf diese Störung zu screenen, um gegebenenfalls eine entsprechende ganzheitliche Behandlung einleiten zu können.

Weitere Informationen zum Thema ADHS finden Sie unter www.adhs-ratgeber.com; www.expertenrat-adhs.de; www.medice.com; www.gemeinsam-adhs-begegnen.de

Dr. med. Kirsten Stollhoff, niedergelassene Fachärztin für Kinder- und Jugendmedizin - Schwerpunkt Neuropädiatrie, Hamburg, diskutiert die komplexen Zusammenhänge zwischen ADHS und anderen Störungen bzw. Erkrankungen. Im neuropädiatrischen oder neurologischen Bereich kann eine ADHS zusammen mit Erkrankungen wie Migräne, Hirntumor oder Epilepsie auftreten. In der Endokrinologie oder bei Stoffwechselstörungen wie Diabetes, Autoimmunerkrankungen bzw. allergischen Erkrankungen bestehen Assoziationen, die teilweise unabhängig voneinander oder als Folgestörungen auftreten können. Es ist nicht immer klar, ob diese Verbindungen kausal sind oder durch andere Faktoren bedingt werden.

ADHS als Ursache, Korrelation oder Folgestörung in Bezug auf andere Störungen bzw. Erkrankungen ist ein Thema, das auch in Zukunft weiter zu untersuchen ist. Registerstudien haben gezeigt, dass viele somatische Störungen überdurchschnittlich oft gemeinsam auftreten. „Wir stehen ganz am Anfang der Forschung. Es gibt Studien, die das Autoimmunsystem sehr ins Zentrum stellen mit der Vorstellung, dass das Autoimmunsystem über einen Entzündungsvorgang verschiedenste Organe betrifft und damit diese Zusammenhänge erklären könnte. Aber das sind alles reine Hypothesen“, so Frau Dr. Kirsten Stollhoff.
Eine ADHS ist hochgradig durch Vererbung bedingt. Es gibt jedoch auch Immunerkrankungen der Mutter, die beim Kind eine ADHS hervorrufen können. Dies läuft höchstwahrscheinlich über den Mechanismus der Epigenetik ab.
Adipositas der Mutter während der Schwangerschaft kann das Risiko für eine ADHS beim Kind erhöhen. Der Zusammenhang ist jedoch noch nicht klar und es bestehen hierzu noch keine belastbaren Daten. Möglicherweise könnten entzündliche Prozesse bei Müttern mit Adipositas während der Schwangerschaft über Immunmechanismen beim Kind eine ADHS-Symptomatik auslösen.
In der Praxis beobachtete Dr. med. Stollhoff, dass eine effektive Behandlung einer ADHS dazu beitragen kann, dass Kinder seltener unter Stress und Druck geraten, was wiederum zu einer Verringerung von Kopfschmerzen und Migräneattacken führen kann. Studien zeigen, dass bestimmte Arten von epileptischen Anfällen seltener auftreten, wenn eine gleichzeitig bestehende ADHS behandelt wird. „Ich hoffe einfach nur, dass wir wirklich mehr über die Mechanismen verstehen, was im Gehirn, was im Körper abgeht und wie engmaschig das alles zusammenhängt“, stellt Frau Dr. Stollhoff fest. Weiter betont die Fachärztin die Wichtigkeit bei Erkrankungen wie beispielsweise allergischen Erkrankungen, Epilepsie oder Adipositas mit einer hohen Assoziation zu einer ADHS immer auch auf diese Störung zu screenen, um gegebenenfalls eine entsprechende ganzheitliche Behandlung einleiten zu können.

Weitere Informationen zum Thema ADHS finden Sie unter www.adhs-ratgeber.com; www.expertenrat-adhs.de; www.medice.com; www.gemeinsam-adhs-begegnen.de

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