58 min

Fluss Bad Gespräch Episode 16: "Urbanes Wasser im Wandel. Ein Gespräch über Extreme und der (Not)Wendigkeit des Umdenkens.‪"‬ FLUSS BAD BERLIN

    • Culture et société

Mit der öffentlichen Veranstaltungsreihe „Fluss Bad Gespräche“ (ehemals "Gartengespräche") lädt der Flussbad Berlin e.V. seit 2020 während der Sommermonate regelmäßig Expert*innen aus Wissenschaft, Politik und Kultur in den Fluss Bad Garten ein.

Episode 16, 07. September 2023, Fluss Bad Garten

Mit: Dr. Almut Neumann (Bezirksamt Mitte), Dr. Darla Nickel (Berliner Regenwasseragentur) und Dr. Carin Sieker (Berliner Wasserbetriebe).

Moderation: Rebecca Wall (Urbane Praxis e.V., PCP Modellprojekte).

Trockene Jahre liegen hinter uns und haben deutliche Spuren im Stadtgrün und der Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg hinterlassen. Und damit nicht genug: jetzt wird bereits über Wasserrationierung bei der Trinkwasserversorgung öffentlich debattiert. Höchste Zeit, Berlin auf die Auswirkungen des Klimawandels vorzubereiten!

Buzzwords wie Starkregenereignisse, Überschwemmung, Dürre und Hitze umkreisen die Probleme einer Stadt im Klimawandel schon sehr gut. Denn eins ist sicher: Die Häufigkeit solcher Ereignisse nimmt zu. Dass der urbane Wasserkreislauf nicht für derlei Wetterextreme ausgelegt ist, ist unschwer zu erkennen - so auch die nüchterne Prognose der Expert*innen.

Im Klartext bedeutet dies, dass das Regenwasser auf Dächern, Straßen und Plätzen des hochverdichteten, und zu großen Teilen versiegelten urbanen Raums nicht versickern kann. Stattdessen fließt es größtenteils in die Kanalisation, die jedoch überwiegend auf Abwasser ausgelegt und bei Starkregen schnell überfordert ist. Das Ergebnis sind Abwasserüberläufe, die direkt in den Fluss geleitet werden und das Wasser verschmutzen. Auch für die lang andauernden Trockenperioden ist es ungünstig, Regenwasser in die Kanalisation einzuleiten. Denn eigentlich wird das Wasser dringend an den niederschlagsfreien und im Sommer zunehmend heißen Tagen von den Stadtbäumen und Grünanlagen gebraucht. So aber müssen die Straßen- und Parkbäume mit kostbarem Trinkwasser im Sommer versorgt werden. Viele schaffen es trotzdem nicht, den langen Trockenperioden standzuhalten und gehen ein.

Wird das Regenwasser jedoch dort gehalten, wo es fällt, kann es auch den Bäumen und Pflanzen zu Gute kommen. Was übrig bleibt, verdunstet und sorgt gleichermaßen für ein verbessertes Mikroklima mit kühlendem Effekt. Machbar ist das etwa über Grünanlagen, begrünte Dächer oder Fassaden. Sinnvoll ist zudem auch der Ausbau blauer Infrastrukturen: Teiche, Seen und Kanäle, bestenfalls auch gleich zum Baden geeignet. Gesellschaftliches Umdenken ist also gefragt. Wasser muss als Ressource, als Wertstoff und Gemeingut verstanden werden.

Wir von Fluss Bad Berlin wollen dabei weniger die offensichtlichen Problemfelder ins Visier nehmen, sondern vielmehr über Lösungsansätze sprechen, vom politischen Prozess, Flüsse und ihr Wasser, was darin fließt, als Gemeingut zu begreifen, das Prinzip der Schwammstadt aufzugreifen und natürlich für die Relevanz solcher Maßnahmen wie auch den Ausbau blauer Infrastrukturen zu sensibilisieren.

Was läuft bereits in die richtige Richtung und woran hapert’s eigentlich? Und wie könnte da Fluss Bad Berlin als Projekt nachhaltiger Stadtentwicklung ins Spiel kommen?

Produktion/Sounddesign: Jörg Petzoldt und Alexander Paulick-Thiel

Foto: Sibylle Fendt, OSTKREUZ

Mit der öffentlichen Veranstaltungsreihe „Fluss Bad Gespräche“ (ehemals "Gartengespräche") lädt der Flussbad Berlin e.V. seit 2020 während der Sommermonate regelmäßig Expert*innen aus Wissenschaft, Politik und Kultur in den Fluss Bad Garten ein.

Episode 16, 07. September 2023, Fluss Bad Garten

Mit: Dr. Almut Neumann (Bezirksamt Mitte), Dr. Darla Nickel (Berliner Regenwasseragentur) und Dr. Carin Sieker (Berliner Wasserbetriebe).

Moderation: Rebecca Wall (Urbane Praxis e.V., PCP Modellprojekte).

Trockene Jahre liegen hinter uns und haben deutliche Spuren im Stadtgrün und der Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg hinterlassen. Und damit nicht genug: jetzt wird bereits über Wasserrationierung bei der Trinkwasserversorgung öffentlich debattiert. Höchste Zeit, Berlin auf die Auswirkungen des Klimawandels vorzubereiten!

Buzzwords wie Starkregenereignisse, Überschwemmung, Dürre und Hitze umkreisen die Probleme einer Stadt im Klimawandel schon sehr gut. Denn eins ist sicher: Die Häufigkeit solcher Ereignisse nimmt zu. Dass der urbane Wasserkreislauf nicht für derlei Wetterextreme ausgelegt ist, ist unschwer zu erkennen - so auch die nüchterne Prognose der Expert*innen.

Im Klartext bedeutet dies, dass das Regenwasser auf Dächern, Straßen und Plätzen des hochverdichteten, und zu großen Teilen versiegelten urbanen Raums nicht versickern kann. Stattdessen fließt es größtenteils in die Kanalisation, die jedoch überwiegend auf Abwasser ausgelegt und bei Starkregen schnell überfordert ist. Das Ergebnis sind Abwasserüberläufe, die direkt in den Fluss geleitet werden und das Wasser verschmutzen. Auch für die lang andauernden Trockenperioden ist es ungünstig, Regenwasser in die Kanalisation einzuleiten. Denn eigentlich wird das Wasser dringend an den niederschlagsfreien und im Sommer zunehmend heißen Tagen von den Stadtbäumen und Grünanlagen gebraucht. So aber müssen die Straßen- und Parkbäume mit kostbarem Trinkwasser im Sommer versorgt werden. Viele schaffen es trotzdem nicht, den langen Trockenperioden standzuhalten und gehen ein.

Wird das Regenwasser jedoch dort gehalten, wo es fällt, kann es auch den Bäumen und Pflanzen zu Gute kommen. Was übrig bleibt, verdunstet und sorgt gleichermaßen für ein verbessertes Mikroklima mit kühlendem Effekt. Machbar ist das etwa über Grünanlagen, begrünte Dächer oder Fassaden. Sinnvoll ist zudem auch der Ausbau blauer Infrastrukturen: Teiche, Seen und Kanäle, bestenfalls auch gleich zum Baden geeignet. Gesellschaftliches Umdenken ist also gefragt. Wasser muss als Ressource, als Wertstoff und Gemeingut verstanden werden.

Wir von Fluss Bad Berlin wollen dabei weniger die offensichtlichen Problemfelder ins Visier nehmen, sondern vielmehr über Lösungsansätze sprechen, vom politischen Prozess, Flüsse und ihr Wasser, was darin fließt, als Gemeingut zu begreifen, das Prinzip der Schwammstadt aufzugreifen und natürlich für die Relevanz solcher Maßnahmen wie auch den Ausbau blauer Infrastrukturen zu sensibilisieren.

Was läuft bereits in die richtige Richtung und woran hapert’s eigentlich? Und wie könnte da Fluss Bad Berlin als Projekt nachhaltiger Stadtentwicklung ins Spiel kommen?

Produktion/Sounddesign: Jörg Petzoldt und Alexander Paulick-Thiel

Foto: Sibylle Fendt, OSTKREUZ

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