8 episodes

Kurzgeschichten über das was nicht vergessen wurde.

Hector Schofield H.S.

    • Fiction

Kurzgeschichten über das was nicht vergessen wurde.

    Peststraße 8

    Peststraße 8

    Ich stellte mir vor, die Peststraße wäre ein Labor in einem riesigen Raumschiff, und wir würden von Planet zu Planet fliegen, um Außerirdische von ihren Seuchen zu befreien. Ich stellte mir vor, dass das Vibrieren der gigantischen Lüftungsanlage das Pulsieren eines Kernfusionsreaktors wäre. Der Reaktor versorgte das komplette Raumschiff mit Strom und diente auch als Energiequelle für die Triebwerke, die uns durch die Unendlichkeit bohrten. Unsere Anzüge schützten vor unbekannten Keimen und ermöglichten es uns, auch draußen am Raumschiff Reparaturen durchzuführen oder Zigaretten zu rauchen. Im Raumschiff herrschte nämlich strengstes Rauchverbot. Nur die Offiziere durften in einem für alle anderen unzugänglichen Raum rauchen und Desinfektionsmittel saufen. Ich hoffte manchmal, dass die künstliche Schwerkraft kurzzeitig ausfallen würde und wir alle durch die gigantische Halle schweben würden. Gesprochen von Lois Schofield, Simon Eidenberger, Simeon Jaax und Hector Schofield.

    • 28 min
    Straße 8

    Straße 8

    Ich weiß gerade nicht seit wie vielen Tagen ich hier bin. Oder welcher Tag

    heute ist. Im Grunde ist es egal. Die Straße ist jeden Tag offen. Jeden Tag

    rollen die Menschen über unser Fließband und die meisten bekommen am

    Ende ihre Urkunde und sind für 24 Stunden auf Papier Corona frei. „Wie

    lange gilt der? Wie lange bin ich sicher?“ Am Anfang machte ich mir noch

    die Mühe zu erklären dass der Test lediglich eine Momentaufnahme ist. Und

    der einzige Moment indem sie sicher Covid frei sind, ist der Moment in

    dem das Stäbchen aus ihrer Nase kommt. Unter umständen könnten sie sich

    sogar in der Zeit anstecken während der abstrich verrührt wird und die

    Flüssigkeit sich durch die Testkassette saugt. Mittlerweile sag ich einfach 24

    Stunden. Ich glaube das macht den Menschen bessere Laune. Wir haben

    nicht viele die Positiv testen, vielleicht 20 am Tag. Am Anfang waren viele

    Mitarbeiter*innen nervös oder neugierig wenn sie ein*e „Rona“ bei sich in

    der Straße hatten. Auch das ist teil der Fließband Monotonie geworden.

    • 12 min
    Wege zurück

    Wege zurück

    Wir fuhren aufgrund einer Signalstörung mit eingeschränkter Geschwindigkeit, schon einige Kilometern hinter den Pariser Vorstädten. Die Sonne war langsam am Heruntergehen und die letzten rot gelben Strahlen Streckten sich wie lange arme vom Horizont bis durch die Zugfenster und ließen im Gang schatten wie wild gewordene Kinder tanzen.

    • 7 min
    als Europa

    als Europa

    Ich hatte mir bis zum 22. Februar 2016 nie ernsthaft Gedanken über meine Nationalität gemacht. Ich hatte einen Europäischen Pass und konnte mich damit innerhalb der EU frei bewegen. Die Vorstellung dies nicht mehr tun zu können, ist mir so fremd wie das Land welches meine Eltern vor 35 JahrenVerlassen haben, um dem Neoliberalismus zu entkommen. Als ich ein Kind war, waren wir noch häufig in London. Ich bezeichnete mich als Brite. Als ich  älter wurde, merkte ich das die Herkunft meiner Eltern nur bedingt mich zu dem machen was ich bin. Englisch ist meine Muttersprache, und mir und meinen Geschwistern wird oft gesagt wir würden britisch ausschauen. Vermutlich aufgrund der Roten Haare. Dennoch merkte ich als ich dort war, dass ich ein halb fremder bin. Mir fehlte es oft an Kulturellen Referenzen. Ich merkte dass mein Englisch welches ich meinen Eltern geerbt hatte veraltet war. Ohne dem Einfluss der Aktuellen Jugendkultur ist meine Sprache wie eine Zeitkapsel in das Großbritannien der 60/70er Jahre.

    • 12 min
    Du Scheißhaus

    Du Scheißhaus

    Wenn ich über Toiletten nachdenke dann fällt mir so einiges ein. Die Toilette ist ein Raum der dazu da ist dinge zu tun für die wir uns schämen würden müssten wir diese in der Öffentlichkeit tun. Es gibt sie überall und wir benutzen sie ständig. Wir denken garnicht mehr darüber nach das sie in erster Linie dazu da sind unsere Scham zu verstecken. Aber sie werden auch von vielen dazu benutzt sich kurz vom Alltag zu verstecken.

    • 4 min
    2 x 1

    2 x 1

    Ich wollte eigentlich alleine sein und war gerade am aufstehen um eine neue Bank zu suchen, aber ihre Stimme ließ mich sitzen bleiben. 

    „Das erste mal das ich Maneli sah, war eigentlich das zweite mal."

    • 12 min

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