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Der Podcast-Titel stammt aus dem lateinischen und bedeutet so viel wie "Aus dem Osten kommt das Licht". Darin begründet, dass ein Großteil der Beiträge über China handeln. Der Autor, ein Journalist, ist nebenberuflich als Model tätig. Auf Einladung einer chinesischen Modelagentur hat er das Land mehrfach bereist und seine Erlebnisse in Blog und Podcast festgehalten. Skurrile Anekdoten über Land, Leute und Zeitgeschehen, die unterhalten und berühren sollen.

Ex Oriente Lux Armin Lissfeld

    • Society & Culture

Der Podcast-Titel stammt aus dem lateinischen und bedeutet so viel wie "Aus dem Osten kommt das Licht". Darin begründet, dass ein Großteil der Beiträge über China handeln. Der Autor, ein Journalist, ist nebenberuflich als Model tätig. Auf Einladung einer chinesischen Modelagentur hat er das Land mehrfach bereist und seine Erlebnisse in Blog und Podcast festgehalten. Skurrile Anekdoten über Land, Leute und Zeitgeschehen, die unterhalten und berühren sollen.

    Was für ein Gemetzel

    Was für ein Gemetzel

    Fronleichnam also. Der wahrscheinlich unsinnigste Feiertag aller Zeiten. Das Fest der leiblichen Gegenwart Christi in der Eucharistie, in der Liturgie auch Blutstag genannt, ist zwar so alt wie das Christentum, wurde aber erst infolge des Blutwunders von Bolsena (im Jahr 1264) zum offiziellen Kirchenfeiertag erklärt. Ein von Glaubenszweifeln geplagter Mönch bereitete die Hostien für das Abendmahl vor, als er blutrote Verfärbungen auf ihnen entdeckte. Die Deutung für ihn und alle anderen war klar: Die Hostien haben angefangen zu bluten, um ihm zu zeigen, dass geweihte Hostien keine gewöhnlichen Oblaten, sondern der wahrhaftige Leib Jesus Christi sind.
    Aus heutiger Sicht weiß man, dass es einen Erreger gibt, welcher auf kohlenhydrathaltigen Nährboden einen leuchtend roten Farbstoff bildet. Dabei handelt es sich um das Stäbchenbakterium Serratia marcescens, das erstmals 1819 wissenschaftlich nachgewiesen wurde. Bis dahin hatte das Bakterium jedoch schon vielen Menschen das Leben gekostet. Dabei handelte es sich vor allem um jüdische Pfandleiher, bei denen im Mittelalter gerne Hostien als Pfand hinterlegt wurden. Als diese wieder ausgelöst wurden und sich darauf blutrote Verfärbungen zeigten, beschuldigte man den Pfandleiher, dass er den Leib Jesus Christi gemartert hätte. Infolge landete der Pfandleiher samt Anhang auf dem Scheiterhaufen. So z.B. geschehen 1492 in Sternberg (Mecklenburg), wo wenig später die Heilige Blutkapelle errichtet wurde. Infolge entstand ein regelrechter Blut-Hostien-Boom, an dem die Kirche fleißig verdiente. Wenn das mal kein zeitgemäßer Grund zum Feiern ist.

    • 22 min
    Von allen guten Geistern verlassen

    Von allen guten Geistern verlassen

    Was ist eigentlich Pfingsten? Kann ja nicht nur der Feiertag des Reisegottes sein. Mein Religionslehrer würde sich im Grab umdrehen, aber ich musste tatsächlich Google fragen. Das Fest gilt als Gründungstermin der christlichen Kirche, da an Pfingsten der Heilige Geist auf die Jünger Jesu herabkam und sie erleuchtete. Als Jesus nach seiner Auferstehung in den Himmel zurückfuhr, hatte er den Aposteln versprochen: „Ich will euch den Tröster senden.“ Trost und Erleuchtung also. Das nenne ich mal ein zeitgemäßes Fest.
    Google meint ferner, dass öffentliche und vor allem laute Arbeiten an Pfingsten verboten seien. Kleinere Arbeiten auf dem eigenen Grundstück, wie Blumen gießen oder Unkraut entfernen, seien hingegen erlaubt. Klingt für mich, als dürfe man keine lauten Raketen auf seine Nachbarn abfeuern. Selbst wenn man deren Grundstück als das eigene und deren Bewohner als Unkraut betrachtet.

    • 28 min
    Wer den richtigen Beruf wählt, muss nie arbeiten

    Wer den richtigen Beruf wählt, muss nie arbeiten

    In einem Land, in dem die 72-Stunden-Woche Standard ist und nicht wenige sogar 90 Stunden schuften, ist der Tag der Arbeit eine große Nummer. Am 1. Mai steht China Kopf. Sprichwörtlich.

    Ich erinnere mich an einen Sonntag in Peking. Zumindest im Rest der Welt war Sonntag. Im China war Freitag. Die Chinesen hatten nämlich den Freitag gegen den Sonntag getauscht. Genauso wie sie den vergangenen Donnerstag mit dem letzten Sonntag eingetauscht hatten. Dadurch hatten sie aus dem Tag der Arbeit, der am Mittwoch war, einen dreitägigen Megafeiertag gemacht, ohne wertvolle Arbeitszeit zu verlieren. Ein ganz normales Prozedere, dass ich natürlich anfangs nicht verstanden habe.
    Ich hatte mich gewundert, warum in meinem Lieblingsrestaurant nicht der übliche sonntägliche Auftrieb war. Auch mein Date, eine Lehrerin, hatte mir kurzfristig abgesagt, weil sie unerwartet, ein paar Unterrichtsstunden für eine Kollegin übernehmen musste. In beiden Zusammenhängen tauchte zwar die Erklärung auf, dass heute doch Freitag sei, aber ich hatte dem keine Beachtung geschenkt. Mir waren aufgrund der Sprachbarrieren so viele seltsame Sachen passiert, dass ich mich schon lange nicht mehr wunderte. Háo bā – alles klar. Ich nicke stets alles ab und nehme es mit Gelassenheit hin. Man muss ja auch nicht immer alles verstehen. Irgendwann klärt sich immer alles von ganz allein auf.

    • 24 min
    China Reisetipps

    China Reisetipps

    Die vielen Klimazonen machen China zu einem ganzjährig attraktiven Reiseziel. Da Sommer und Winter je nach Region jedoch sehr extrem ausfallen können, sind Frühjahr und Herbst die unbedenklichsten Reisezeiten. Vorsicht vor der „Golden Week“ (die Woche, die an den Nationalfeiertag am 1. Oktober anschließt) und dem „Spring Festival“ (die Woche, die ans chinesische Neujahrsfest im Februar anschließt)! Für die meisten Chinesen sind das die beiden einzigen Urlaube im Jahr, sodass jeweils circa 700 Millionen Menschen auf der Rolle sind. Glaubt mir, das will man nicht erleben.
    Für 15-tägige touristische Reisen braucht man als Europäer kein Visum, sondern nur einen gültigen Reisepass. Auch braucht man kein übermäßiges Gepäck mitnehmen, denn in China kann man alles kaufen, was es im Westen gibt. Wem 15 Tage China zu wenig sind (sind es), kann ein 30-tägiges Touristen-Visum für gewöhnlich problemlos auf seinem zuständigen Konsulat beantragen. Ansonsten einfach von China einmal kurz nach Hongkong oder in ein Nachbarland ausreisen, und bei Rückkehr gibt es wieder einen Visa-Stempel für 15 Tage.

    • 35 min
    Qingming: Lass Licht werden

    Qingming: Lass Licht werden

    Es wird dieser Tage viel Geld verbrannt in China. Nicht nur von Evergrande & Co., sondern auch vom kleinen Chinesen. Es ist ein zeremonieller Teil ihres Ahnenkultes während des Qingming Festivals. Am Qingming Festival (4.04.24) gedenken die Chinesen ihren verstorbenen Vorfahren und besuchen deren Gräber. An den Gräber werden Essen, Getränke, Blumen und Gegenstände abgelegt, die den Verstorbenen zu Lebzeiten gefielen. Und da die Toten zumeist Gefallen an Geld hatten, wird Papiergeld verbrannt, damit ihnen davon im Jenseits genügend zur Verfügung steht. 
    Qingming bedeutet so viel wie „Helles Licht“ und hat daher neben der Trauer auch einen lebensbejahenden Aspekt. Es ist zugleich das Fest der Hoffnung und der Zuversicht. Der Frühling ist da, die Temperaturen steigen, die Menschen begehen den Tag gerne im Grünen und lassen Drachen und Lampions steigen. Zeit dazu haben sie, denn Qingming ist ein offizieller Feiertag und die meisten haben drei Tage Urlaub. Und damit nicht zu viel produktive Zeit verloren geht, startet die nächste Arbeitswoche dafür schon am Sonntag. Ganz normaler China Style.

    • 31 min
    Was macht glücklich?

    Was macht glücklich?

    Die Finnen sind laut World Happiness Report 2024 schon wieder zum glücklichsten Volk der Welt gekürt worden. Und das, obwohl es in Finnland gerne heißt, dass lachende Menschen entweder betrunken, Ausländer oder verrückt seien. Der Scherz zeigt zwar, dass die Finnen nicht gänzlich humorlos sind, bestätigt aber zugleich das Klischee von Melancholikern im Schnee, die schweigsam und depressiv aus den Fenstern ihrer drei Millionen Saunen (für 5,6 Mio. Einwohner) in ihre bis zu minus 50 Grad kalte Welt starren. Schwer nachvollziehbar, dass das glücklich machen soll. Zumindest nüchtern betrachtet. Aber nüchtern sollen sie ja selten sein, die Finnen. Ja, selbst in der Sauna sollen sie Wodka trinken. Vielleicht ist es dem Promillegehalt in ihrem Blut geschuldet, dass Finnland sich zum siebten Mal in Folge zum glücklichsten Volk der Welt gewählt hat. Eine Spurensuche.

    • 25 min

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