Der Funkstreifzug Bayerischer Rundfunk
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- 社会/文化
Der Funkstreifzug ist die investigative Recherchesendung von BR24. Jeden Sonntag decken unsere Reporter Missstände in Politik und Gesellschaft auf, kritisieren Fehlentwicklungen und analysieren die Hintergründe. Verunreinigte Lebensmittel, Behandlungsfehler, Lobbyismus, Ausbeutung, Naturzerstörung, Behördenwillkür – der BR unterstreicht mit der seit 1965 existierenden Sendung, wie wichtig ihm investigativer Journalismus ist.
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Ein fragwürdiges Geschäft: Wie aus Ersparnissen von Wohnungseigentümern riskante Anleihen wurden
Jede vierte Wohnung in Deutschland ist eine Eigentumswohnung. Monatlich legen die Eigentümer gemeinsam Geld zurück, um vom Ersparten später zum Beispiel das Dach zu sanieren oder Wasserrohre auszutauschen. Kurz, um ihr gemeinsames Eigentum in Schuss zu halten. Die sogenannten Wohnungseigentümergemeinschaften, kurz WEG, verwalten die Wohnanlagen und Konten in der Regel nicht selbst. Sie vertrauen beides einer Hausverwaltung an, die dafür bezahlt wird. Und die Zugriff auf die angesparten Gelder hat. Die Summen sind gewaltig: Für Deutschland geht der Verband Wohnen im Eigentum von 72 Milliarden Euro aus. Das weckt offenbar Begehrlichkeiten.
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Windvorranggebiete ohne Windräder - in Bayern kein Einzelfall.
Bayern hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2030 die Zahl der Windkraftanlagen deutlich zu erhöhen. Denn Bayern braucht auch mehr Windkraft, wenn es in Zukunft möglichst grünen und günstigen Strom haben will. Regionale Planungsverbände haben daher sogenannte Windvorranggebiete ausgewiesen. Das heißt, Flächen, die für Windkraft reserviert sind. Was aber, wenn diese Flächen gar nicht geeignet sind? In Bayern ist das kein Einzelfall. In der Vergangenheit sind Flächen ausgewiesen worden, die zum Beispiel Höhenbeschränkungen unterliegen. Damit können keine Anlagen gebaut werden, die rentabel sind - sagen Projektentwickler. Trotzdem bleiben die Windvorranggebiete bisher bestehen. Das heißt, diese Gebiete können auch nicht für andere Infrastrukturprojekte genutzt werden. Wieso? Höhenbeschränkungen für Windkraftanlagen gibt es immer wieder. Besonders dort, wo Flugrouten der Bundeswehr betroffen sind und der Ausbau von Windkraftanlagen mit militärischen Interessen kollidiert. Darüber hat der Funkstreifzug bereits im vergangenen Jahr berichtet:
https://www.ardaudiothek.de/episode/der-funkstreifzug/zeitenwende-first-energiewende-second-wie-die-bundeswehr-den-ausbau-der-windenergie-ausbremst/br24/94716088/ -
Chancenaufenthalt für Flüchtlinge - Hürdenlauf für ein dauerhaftes Bleiberecht
Geduldete Flüchtlinge können seit Anfang 2023 das sogenannte Chancen-Aufenthaltsrecht beantragen - wenn sie bestimmte Voraussetzungen erfüllen. Sie müssen zum Beispiel fünf Jahre ununterbrochen im Status der Duldung gewesen und nicht vorsätzlich straffällig geworden sein. Innerhalb von 18 Monaten müssen sie eine Arbeit finden, ausreichend Deutsch lernen, ihren Pass besorgen - dann können sie ein dauerhaftes Bleiberecht beantragen. Für viele Geduldete, deren Asylantrag einst abgelehnt wurde, ist das eine Chance. Bisher wurden in Bayern viele Anträge gestellt. Doch es gibt Hindernisse, die für manche Betroffene schwer zu überwinden sind.
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Krebs-Versicherung mit Bluttest: Neue Kritik und viele offende Fragen
Schon seit vielen Jahren suchen Wissenschaftler nach Möglichkeiten, um aus Bluttests Hinweise auf Krebs zu gewinnen. Wenn das gelingen würde, wäre es ein großer Fortschritt in der Krebs-Früherkennung. Seit gut einem Jahr wird ein Bluttest, der solche Hinweise auf Krebs geben soll, im Rahmen einer Privatversicherung vermarktet. Im vergangenen Sommer haben ? auch nach Recherchen des BR ? Fachleute daran deutliche Kritik geübt. Die Kritik reißt nicht ab, und es gibt zusätzliche offene Fragen, wie verlässlich die medizinischen Daten sind, mit denen für den Krebs-Bluttest geworben wird.
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Die AfD im Bundestag beschäftigt mehr Rechtsextreme als bisher bekannt
Für die AfD-Bundestagsfraktion und ihre 78 Bundestagsabgeordneten arbeiten mehr Personen aus dem rechtsextremen Spektrum als bislang bekannt. Das zeigen Recherchen des Bayerischen Rundfunk. Unter ihnen befinden sich Aktivisten aus dem Umfeld der ?Identitären Bewegung?, ideologische Vordenker aus der ?Neuen Rechten? und mehrere Neonazis. Reporter von BR Recherche haben u.a. interne AfD-Mitarbeiterlisten eingesehen und Hintergründe recherchiert. Erstmals wird so deutlich, in welchem Ausmaß die AfD Verfassungsfeinden Zugang zum Parlamentsbetrieb gewährt.
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Der Freistaat und die zweite Leichenschau: Warum Bayern hinterherhinkt.
"Wenn jeder unerkannt Ermordete seinen Finger aus dem Grab stecken könnte, würden unsere Friedhöfe aussehen wie Spargelfelder" - so lautet ein berühmter Spruch in der Rechtsmedizin. Das Erschreckende: Gerade in Bayern gäbe es besonders viele dieser Spargelfelder. Denn: Bayern ist das einzige Bundesland, in dem es bislang keine zweite Leichenschau gibt, bevor ein Toter eingeäschert wird. Das soll sich ändern. So wie in allen anderen 15 Bundesländern soll auch in Bayern die zweite Leichenschau kommen - aus kriminalistischen Gründen. Doch die Einführung verzögert sich immer wieder.