Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften L.I.S.A. Wissenschaftsportal Gerda Henkel Stiftung
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L.I.S.A. - Bedenkzeit – Nachspielzeit – Zeitnot. Laut nachgedacht über Zeit im Sport
Eine Voraussetzung, um Sport treiben zu können, ist Zeit. Nur wer Zeit hat, kann auch Sport machen. Die moderne Arbeitswelt und die neue Taktung des Lebens nach der Uhr waren entscheidende Bedingungen für die gesellschaftliche Etablierung des Sports. Zeit spielt aber auch eine entscheidende, wenn auch sehr unterschiedliche Rolle innerhalb des Sports. Je nach Sportart geht es zum Beispiel um Timing im Zusammenhang mit Bewegung und Koordination oder um die Messung von Tempo bzw. Geschwindigkeit oder um die Bestimmung bzw. Begrenzung von Spielzeit. Zeit ist dann nicht zuletzt eine disziplinierende und taktisch einsetzbare Ressource. Vom Zeitdruck für Sportler und Sportlerinnen ganz zu schweigen.
Im Gespräch denken Kathrin Lehmann, ZDF-Expertin und ehemalige Profisportlerin, und Philosoph Gunter Gebauer (Freie Universität Berlin) mit Moderator Georgios Chatzoudis (Gerda Henkel Stiftung) über diese unterschiedlichen Aspekte und Dimensionen von Zeit und Sport 45 Minuten lang frei und laut nach. Zeitnot inklusive. -
L.I.S.A. - Zeitdimensionen im Universum und astronomische Kalenderanpassungen – Einblicke in die Astrophysik
Wie keine andere Wissenschaft hat Astronomie unser Verständnis der Welt und das Leben auf der Erde geprägt. Mit dem Deutschen Zentrum für Astrophysik (DZA) soll es in der Lausitz künftig ein nationales Großforschungszentrum für astrophysikalische Forschung, Technologieentwicklung und Digitalisierung mit internationaler Strahlkraft geben. Der Astrophysiker Günther Hasinger (Gründungsdirektor des DZA und Akademiemitglied) spricht in seinem Vortrag „Das Schicksal des Universums“ über die gigantischen Zeiträume von 10^-42 Sekunden bis 10^70 Jahre, die das Universum überstreift.
Im Anschluss referiert Astrophysiker Matthias Steinmetz (Leibniz-Institut für Astrophysik Potsdam, AIP, Akademiemitglied) unter dem Titel „Weihnachten, Washingtons Geburtstag und High-Noon am Nachmittag – Amüsantes aus der Geschichte der Zeitmessung und des Kalenderwesens“ über den Gründungsakt von Akademie und AIP, das Kalenderpatent von 1700 und über Komplikationen mit der Zeitrechnung. -
L.I.S.A. - Corona und (k)ein Ende? Rückblick auf eine bewegte Zeit
Etwas mehr als vier Jahre sind vergangen, seitdem die deutsche Öffentlichkeit erstmals von einem Virus hörte, das sich rasant auszubreiten begann. Im Januar 2020 gab es den ersten bestätigten Covid-19-Fall in Deutschland. Was danach passierte, ist bekannt: Infektionswellen, überfüllte Krankenhäuser, Abstands- und Hygieneregeln, Lockdowns... Wie blicken wir heute auf diese Zeit, die – überlagert von weiteren Krisen – aus dem Zentrum der Öffentlichkeit verschwunden scheint, aber dennoch nach wie vor andauert? Wie bewerten wir das rasante Tempo ihrer Verbreitung und die damit einhergehende maximale Entschleunigung des gesellschaftlichen Lebens?
Chemiker Patrick Cramer (Akademiemitglied, Präsident Max-Planck-Gesellschaft), Physikerin Viola Priesemann (Junge Akademie, Max-Planck-Institut für Dynamik und Selbstorganisation) und Politologin Barbara Prainsack (Universität Wien, Wissenschaftskolleg zu Berlin) werfen mit Moderatorin Anja Martini (NDR) einen Blick zurück auf den Umgang mit der Pandemie und einen Blick nach vorn auf die Forschungsfragen, die sich jetzt und künftig im Zusammenhang mit Covid-19 stellen. Wie sind die Maßnahmen und ihre Kommunikation im Nachhinein zu bewerten? -
L.I.S.A. - Die Zukunft der Arbeit
Die Herausforderungen unserer Zeit – insbesondere die Klimakrise, die demografische Entwicklung und die digitale Transformation – erfordern ein neues Nachdenken darüber, was Arbeit ist und welche Rolle sie in der Gesellschaft spielt. Vor diesem Hintergrund widmete sich in den letzten zwei Jahren eine interdisziplinär zusammengesetzte Arbeitsgruppe des Ständigen Ausschusses der Nationalen Akademie der Wissenschaften (Federführung: Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften) wesentlichen Aspekten der Frage, wie die Arbeit von morgen neu gestaltet werden kann. Die Ergebnisse sind in einer Stellungnahme dargelegt, die hier erstmalig vorgestellt und öffentlich diskutiert wird. Mit Jutta Allmendinger (Sprecherin der Arbeitsgruppe, Akademiemitglied, Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung), Jürgen Kocka (Akademiemitglied, Freie Universität Berlin) und Regine Leibinger (Barkow Leibinger Gesellschaft von Architekten mbH, Berlin).
Eine Kooperation der BBAW mit dem Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB). -
L.I.S.A. - Gesellschaftliche Arbeitsteilung in der multiplen Krise
Nicht nur die Krise multipliziert sich – von Migrationskrisen über Pandemien bis hin zu neuen kriegerischen Auseinandersetzungen; von Frontstellungen zwischen demokratischen und autokratischen Regimen mit ihren ökonomischen, energiepolitischen oder geostrategischen Folgen bis hin zur Generationenaufgabe der Bewältigung des Klimawandels. Auch die gesellschaftlichen Perspektiven auf diese Krisen kommen nur im Plural vor: Politische, ökonomische, rechtliche, wissenschaftliche, mediale und nicht zuletzt religiöse Perspektiven lassen sich nicht zu einem Gesamtbild verschmelzen, sondern operieren mit multiplen Anschauungen.
Die Fritz Thyssen Stiftung hat einen Arbeitskreis eingerichtet, der die multiplen Krisen unter multiplen Perspektiven untersucht und nach Formen gesellschaftlicher Arbeitsteilung fragt. Die beiden Leiter des Arbeitskreises, Armin Nassehi (Ludwig-Maximilians-Universität München) und Peter Strohschneider (ehem. Präsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft), erläutern zunächst in Impulsvorträgen, dann in einem geöffneten Gespräch dieses Forschungsprogramm. -
L.I.S.A. - Kulturgüter im Zeithorizont des Digitalen
Das Digitale ändert unseren Zugang zu Kulturgütern in vielfältiger Weise: Es emanzipiert sie nicht nur vom Material wie vom Ort (und rückt diese Bedingungen damit auch neu in den Blick), sondern es unterwirft sie – was viel seltener diskutiert wird – auch veränderten Zeitregimen infolge der neuen (in der Regel nicht auf Text und Zahlen begrenzten) medialen Bedingungen. „Langzeit“-Archivierung und -Verfügbarhaltung im Digitalen bringen völlig neue Ansprüche an die avisierte Dauer mit sich und konfrontieren in ihren wissenschaftlichen, rechtlichen und technischen Dimensionen ggf. auch unterschiedliche Zeit- und Relevanzvorstellungen. Was bedeutet das für kulturgutbezogene Sammlungs-, Archivierungs- und Forschungsvorhaben?
Ein Podium mit der Musikwissenschaftlerin Dörte Schmidt (Akademiemitglied, Universität der Künste), der Kunsthistorikerin Bénédicte Savoy (Akademiemitglied, Technische Universität Berlin), Lukas Fuchsgruber (Technische Universität Berlin), der Kirchenhistorikerin Irene Dingel (Akademiemitglied der AdW Mainz und Johannes Gutenberg-Universität Mainz) und Christian Höppner (Deutscher Kulturrat).