44 min

Die Rückkehr der Geopolitik: Systemkonfrontation und neue Konfliktordnung in Europa. NfE e.V. im Gespräch mit Dr. Jana Puglierin, Leiterin des European Council on Foreign Relations in Berlin Nachwuchskräfte für Europa e.V. - der neue Podcast aus Stuttgart

    • Politics

Der russische Großangriff auf die Ukraine ist im Westen als Zäsur begriffen worden, der die Zeit in ein Davor und ein Danach geteilt hat. Denn mit dem Angriffsbefehl auf die Ukraine hat Wladimir Putin die europäische Friedensordnung nicht nur erschüttert, sondern regelrecht zertrümmert. Militärische Gewalt als Modus der Willensdurchsetzung ist zurück in Europa. Damit ist eine neue Konfliktordnung entstanden, wie es sie nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges in Europa noch nicht gegeben hat. Noch zeigt sich der Westen geschlossen gegen Putin. Auch die Staats- und Regierungschefs der G7 haben erst kürzlich ganz klar das Zeichen für eine dauerhafte Unterstützung der Ukraine gegeben. Jana Puglierin ist überzeugt, dass Putin im Grunde eine groß angelegte Revision der europäischen Ordnung anstrebt. Nie sei es ihm nach dem Zerfall der Sowjetunion ernsthaft um eine Einbindung der Russischen Föderation in eine europäische Friedensordnung gegangen, analysiert sie. Deshalb müsse man jetzt Mittelosteuropa vor Russland schützen. 

Demokratie versus Autokratie? So einfach sei es nicht, sagt die Leiterin des Berliner Büros des European Council on Foreign Relations, denn viele Staaten gehörten weder eindeutig dem einen noch dem anderen Lager an. Puglierin spricht zwar nicht von einem „Kalten Krieg 2.0“, aber sehr wohl von einer Dynamik in Richtung „Systemkonfrontation“ zwischen der „G7-Welt“ und der „Brics-Welt“ sowie einer massiven Rückkehr der Geopolitik. Mit Blick auf das aggressive Russland spricht sie davon, dass es für Europa in Zukunft um das „Management einer Konfliktordnung“ gehe. 

Dazu passt, dass der russische Präsident auf der internationalen Bühne keineswegs isoliert ist und sich eine Vielzahl von Staaten vor allem des Globalen Südens den Sanktionen des Westens erst gar nicht angeschlossen haben. Die wenigsten Länder dort wollen sich in diesem Konflikt also eindeutig auf eine Seite schlagen. Es wird in Zukunft für den Westen darum gehen, genau diese Staaten von den Vorteilen einer regelbasierten internationalen Ordnung zu überzeugen, sagt Jana Puglierin.

Der russische Großangriff auf die Ukraine ist im Westen als Zäsur begriffen worden, der die Zeit in ein Davor und ein Danach geteilt hat. Denn mit dem Angriffsbefehl auf die Ukraine hat Wladimir Putin die europäische Friedensordnung nicht nur erschüttert, sondern regelrecht zertrümmert. Militärische Gewalt als Modus der Willensdurchsetzung ist zurück in Europa. Damit ist eine neue Konfliktordnung entstanden, wie es sie nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges in Europa noch nicht gegeben hat. Noch zeigt sich der Westen geschlossen gegen Putin. Auch die Staats- und Regierungschefs der G7 haben erst kürzlich ganz klar das Zeichen für eine dauerhafte Unterstützung der Ukraine gegeben. Jana Puglierin ist überzeugt, dass Putin im Grunde eine groß angelegte Revision der europäischen Ordnung anstrebt. Nie sei es ihm nach dem Zerfall der Sowjetunion ernsthaft um eine Einbindung der Russischen Föderation in eine europäische Friedensordnung gegangen, analysiert sie. Deshalb müsse man jetzt Mittelosteuropa vor Russland schützen. 

Demokratie versus Autokratie? So einfach sei es nicht, sagt die Leiterin des Berliner Büros des European Council on Foreign Relations, denn viele Staaten gehörten weder eindeutig dem einen noch dem anderen Lager an. Puglierin spricht zwar nicht von einem „Kalten Krieg 2.0“, aber sehr wohl von einer Dynamik in Richtung „Systemkonfrontation“ zwischen der „G7-Welt“ und der „Brics-Welt“ sowie einer massiven Rückkehr der Geopolitik. Mit Blick auf das aggressive Russland spricht sie davon, dass es für Europa in Zukunft um das „Management einer Konfliktordnung“ gehe. 

Dazu passt, dass der russische Präsident auf der internationalen Bühne keineswegs isoliert ist und sich eine Vielzahl von Staaten vor allem des Globalen Südens den Sanktionen des Westens erst gar nicht angeschlossen haben. Die wenigsten Länder dort wollen sich in diesem Konflikt also eindeutig auf eine Seite schlagen. Es wird in Zukunft für den Westen darum gehen, genau diese Staaten von den Vorteilen einer regelbasierten internationalen Ordnung zu überzeugen, sagt Jana Puglierin.

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