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Corona-Untersuchungsausschuss – Teil 57 oder 24.1 | Von Jochen Mitschka apolut: Standpunkte

    • Ciência política

Majestätsbeleidigung oder notwendige Prüfung?
Ein Standpunkt von Jochen Mitschka.
Heute beginnen wir mit der Zusammenfassung der Corona-Ausschuss-Sitzung Nr. 24 die den Titel trägt: "Die Stärke unseres Immunsystems und die Stimmen der Kinder". (1) Die Sitzung fand am Tag vor dem zweiten Lockdown 2020 statt und als erster Gesprächspartner wurde ein Bildungsphilosoph, Dr. Matthias Burchardt interviewt, der mit einigen wichtigen grundlegenden Informationen überraschte, die außerhalb des ursprünglichen Themas lagen, aber die jeder gehört bzw. gelesen haben sollte.
Dr. Matthias Burchardt
Dr. Burchardt erklärte, dass er sich sehr mit Propagandatheorien und sozialtechnologischer Steuerung von Öffentlichkeit und Transformation von Gesellschaften aber auch der Einflussnahme auf das Denken von Menschen beschäftigt habe. Das sei für ihn wichtig, da er als Bildungsphilosoph die Aufgabe habe, Menschen zur Mündigkeit und Urteilskraft zu führen, eine Idee, die aus der Aufklärung resultiere. Gleichzeitig stelle er aber fest, dass es auch ein Projekt der Indoktrination gebe. Das sei die Überlegung Einfluss zu nehmen auf ein demokratisches Gemeinwesen und jedem einzelnen Menschen das Gefühl von Freiheit zu geben, gleichzeitig ihm aber die Entscheidungen vorwegzunehmen.
Grundlage dafür stamme von Edward Bernays, der schon in den 1920er Jahren erklärte, dass Demokratie sehr aufwendig sei, viele Menschen überfordere, und es besser sei, wenn Menschen im Hintergrund einen Rahmen schaffen, um den Menschen zu sagen, welche Ideen sie denn im politischen Raum bevorzugen sollen. Er beschrieb dann wie im Hintergrund Eliten genau diese Entscheidungen für uns treffen.
Das, so Burchardt, sei etwas, das man immer im Hinterkopf behalten müsse, wenn man über die Corona-Politik nachdenke. Man könne das an vielen Beispielen zeigen. Naomi Klein habe die Schockstrategie für den 11. September ausgearbeitet und gezeigt, wie dort ein disruptives Ereignis geschaffen wurde, um den Menschen ein Sicherheitsbedürfnis zu vermitteln, das sie akzeptieren lässt, dass Kriege im Namen der Terrorbekämpfung geführt werden, dass Bürgerrechte eingeschränkt werden, weil eine Bedrohung inszeniert wurde.
Katastrophen seien eine ideale Gelegenheit eine verborgene Agenda durchzusetzen, weil im Moment der Desorientierung Menschen bereit sind, Dinge zu akzeptieren, welche sie unter normalen Bedingungen nicht bereit gewesen wären hinzunehmen. Naomi Klein zeige das auf am Beispiel der Überschwemmungen durch den Wirbelsturm Katrina. Als in New Orleans alles am Boden lag, habe man das Schulsystem privatisiert und den sozialen Wohnungsbau abgewickelt. Vor dem Wirbelsturm gab es natürlich dagegen erheblichen Widerstand, aber nach dem Wirbelsturm wurde es als Wideraufbaumaßnahme angekündigt und die Menschen hatten gar keine Gelegenheit sich um diese Themen zu kümmern. Man solle auch im Falle von Corona darüber reden, wie die Erzeugung von privater Not zur politischen Entmündigung beigetragen hat.
Diese Katastrophen werden ausgenutzt, aber dummerweise gebe es nicht immer eine Katastrophe, wenn man sie gerade braucht, weshalb man dazu übergegangen sei, wichtige politische Akteure zu Planspielen einzuladen, bei denen man ihnen ein Katastrophenszenario präsentiert, und ihnen dann einen bestimmten Ausweg zur Lösung dieser Katastrophe als den plausiblen erscheinen lässt. Mit der Perspektive, dass sie diesen dann auch ohne Katastrophe in die reale Politik übersetzen. ...weiterlesen hier: https://apolut.net/corona-untersuchungsausschuss-teil-57-oder-24-1-von-jochen-mitschka

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Ein Standpunkt von Jochen Mitschka.
Heute beginnen wir mit der Zusammenfassung der Corona-Ausschuss-Sitzung Nr. 24 die den Titel trägt: "Die Stärke unseres Immunsystems und die Stimmen der Kinder". (1) Die Sitzung fand am Tag vor dem zweiten Lockdown 2020 statt und als erster Gesprächspartner wurde ein Bildungsphilosoph, Dr. Matthias Burchardt interviewt, der mit einigen wichtigen grundlegenden Informationen überraschte, die außerhalb des ursprünglichen Themas lagen, aber die jeder gehört bzw. gelesen haben sollte.
Dr. Matthias Burchardt
Dr. Burchardt erklärte, dass er sich sehr mit Propagandatheorien und sozialtechnologischer Steuerung von Öffentlichkeit und Transformation von Gesellschaften aber auch der Einflussnahme auf das Denken von Menschen beschäftigt habe. Das sei für ihn wichtig, da er als Bildungsphilosoph die Aufgabe habe, Menschen zur Mündigkeit und Urteilskraft zu führen, eine Idee, die aus der Aufklärung resultiere. Gleichzeitig stelle er aber fest, dass es auch ein Projekt der Indoktrination gebe. Das sei die Überlegung Einfluss zu nehmen auf ein demokratisches Gemeinwesen und jedem einzelnen Menschen das Gefühl von Freiheit zu geben, gleichzeitig ihm aber die Entscheidungen vorwegzunehmen.
Grundlage dafür stamme von Edward Bernays, der schon in den 1920er Jahren erklärte, dass Demokratie sehr aufwendig sei, viele Menschen überfordere, und es besser sei, wenn Menschen im Hintergrund einen Rahmen schaffen, um den Menschen zu sagen, welche Ideen sie denn im politischen Raum bevorzugen sollen. Er beschrieb dann wie im Hintergrund Eliten genau diese Entscheidungen für uns treffen.
Das, so Burchardt, sei etwas, das man immer im Hinterkopf behalten müsse, wenn man über die Corona-Politik nachdenke. Man könne das an vielen Beispielen zeigen. Naomi Klein habe die Schockstrategie für den 11. September ausgearbeitet und gezeigt, wie dort ein disruptives Ereignis geschaffen wurde, um den Menschen ein Sicherheitsbedürfnis zu vermitteln, das sie akzeptieren lässt, dass Kriege im Namen der Terrorbekämpfung geführt werden, dass Bürgerrechte eingeschränkt werden, weil eine Bedrohung inszeniert wurde.
Katastrophen seien eine ideale Gelegenheit eine verborgene Agenda durchzusetzen, weil im Moment der Desorientierung Menschen bereit sind, Dinge zu akzeptieren, welche sie unter normalen Bedingungen nicht bereit gewesen wären hinzunehmen. Naomi Klein zeige das auf am Beispiel der Überschwemmungen durch den Wirbelsturm Katrina. Als in New Orleans alles am Boden lag, habe man das Schulsystem privatisiert und den sozialen Wohnungsbau abgewickelt. Vor dem Wirbelsturm gab es natürlich dagegen erheblichen Widerstand, aber nach dem Wirbelsturm wurde es als Wideraufbaumaßnahme angekündigt und die Menschen hatten gar keine Gelegenheit sich um diese Themen zu kümmern. Man solle auch im Falle von Corona darüber reden, wie die Erzeugung von privater Not zur politischen Entmündigung beigetragen hat.
Diese Katastrophen werden ausgenutzt, aber dummerweise gebe es nicht immer eine Katastrophe, wenn man sie gerade braucht, weshalb man dazu übergegangen sei, wichtige politische Akteure zu Planspielen einzuladen, bei denen man ihnen ein Katastrophenszenario präsentiert, und ihnen dann einen bestimmten Ausweg zur Lösung dieser Katastrophe als den plausiblen erscheinen lässt. Mit der Perspektive, dass sie diesen dann auch ohne Katastrophe in die reale Politik übersetzen. ...weiterlesen hier: https://apolut.net/corona-untersuchungsausschuss-teil-57-oder-24-1-von-jochen-mitschka

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