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In Reportagen, Berichten, Diskussionssendungen und Interviews stellen wir ein Thema in all seiner Breite und Tiefe dar: Zusammenhänge sollen begreifbar, Widersprüche und Details erkennbar werden. Ressortgrenzen gibt es dafür kaum. Wir befassen uns mit allen Weltgegenden und allen Bereichen des Lebens, die gesellschaftlich relevant sind. Im Podcast hören Sie ausgewählte "Journal-Panorama"-Sendungen.
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Afrika im Aufbruch: Digitaler Fortschritt ohne Ende
Sie heißen M-Pesa, Flutterwave oder Boss Money – digitale Finanzdienstleister aus Afrika. Überall auf dem Kontinent zahlen Menschen mittlerweile per Smartphone-App. Auch Geldtransfers und andere Finanzgeschäfte werden digital erledigt. Dadurch sind Kleinhändler:innen oder Bauern, die kein Bankkonto haben, nicht länger vom internationalen Wirtschaftssystem ausgeschlossen.
Manche in Afrika entwickelte Finanztechnologie wird inzwischen weltweit genutzt. Und diese Erfolgsgeschichte hat erst begonnen. Fachleute sagen der afrikanischen FinTech-Branche einen weiteren Boom voraus. -
Boomtown Belgrad: Geldwäsche statt Kläranlagen
Belgrad boomt: Die Touristenzahlen in der serbischen Hauptstadt steigen seit vielen Jahren, sie zählt für viele zu den europäischen Partyhauptstädten. Es wird gebaut, was das Zeug hält – doch für wen eigentlich?
Wohl eher nicht für die normalen Bewohnerinnen und Bewohner Belgrads, denn die können sich die Luxus-Appartements und Penthouses, die da größtenteils entstehen, schon lange nicht mehr leisten. Dafür ist in den Straßen und Cafés auffallend oft Russisch zu hören.
Die Stadt ächzt unter explodierenden Mieten, gleichzeitig fehlt es an grundlegender Infrastruktur: Belgrad mit seinen knapp eineinhalb Millionen Bewohner:innen ist die einzige europäische Hauptstadt ohne ein flächendeckendes Abwassersystem. -
Warten auf das globale Plastikabkommen
Plastik ist billig und für alle möglichen Gebrauchsgegenstände und Verpackungen vielfältig nutzbar. Deshalb wächst die Produktion rapide. Zig Millionen Tonnen zerbröselnden Plastikmülls belasten jedoch inzwischen Hochgebirge und Meere, Menschen und Tiere – mit noch wenig erforschten Folgen.
Ab Ende 2024 soll nun ein globales Plastikabkommen unseren sorglosen Umgang mit Kunststoff bremsen. Doch die Verhandlungen sind zäh: Die EU und viele Entwicklungsländer wollen die Plastiknutzung reduzieren, Einwegprodukte aus Kunststoff verbieten und eine Mehrweg-Kultur etablieren; Ölstaaten wie Saudi-Arabien und Iran sowie Russland, China und auch die USA wollen nur das Plastikmüllmanagement verbessern. -
Was kommt nach der EU-Wahl?
Von Donnerstag bis Sonntag finden in allen 27 EU-Ländern die Wahlen zum EU-Parlament statt, fast 360 Millionen Menschen sind wahlberechtigt. 720 Abgeordnete werden im neu gewählten Parlament sitzen, unter ihnen 20 aus Österreich. Die Wahlbeteiligung ist bei den europäischen Parlamentswahlen traditionell eher niedrig, bei der letzten Wahl 2019 lag sie europaweit bei knapp 51%. Umfragen zufolge ist bei den nun bevorstehenden Wahlen ein deutlicher Rechtsruck zu erwarten.
Was würde ein Erstarken der beiden Rechts-Außen-Fraktionen für die Entwicklung der Europäischen Union bedeuten? Was ist generell vom neuen EU-Parlament zu erwarten, und warum ist die Bedeutung der einzigen direkt gewählten EU-Institution vielen Menschen in Europa so schwer zu vermitteln? Und sind die Jungen die überzeugteren Europäer:innen? -
EU-Wahlkampf: Probelauf für den Herbst?
Am Sonntag sind wir aufgerufen, ein neues EU-Parlament mitzuwählen. 20 Mandate von insgesamt 720 sind bei uns zu vergeben, sieben Listen bewerben sich darum. Neben den schon bisher im Europäischen Parlament vertretenen Parteien ÖVP, SPÖ, FPÖ, Grüne und NEOS macht sich diesmal auch die KPÖ Hoffnungen auf den Einzug ins Europaparlament, und auch die aus der Impfkritiker-Bewegung hervorgegangene Gruppe DNA bewirbt sich darum.
Hat ein Slogan wie der über den „EU-Irrsinn“ von der FPÖ wirklich Erfolg - schließlich trifft er auf eine aufgeladene, frustrierte Grundstimmung im Land? Wie sehr kann die sogenannte Affäre Schilling den Grünen schaden? Zieht die NEOS-Ansage von den Vereinigten Staaten von Europa? Oder doch eher der Ansatz der SPÖ, die für eine sozial gerechtere EU wirbt? Oder jener der ÖVP, die „Europa - aber besser“ möchte?
Das Journal Panorama hat die Spitzenkandidat:innen im Wahlkampf für die EU-Wahl begleitet, die auch als Probelauf für die Nationalratswahl im Herbst gilt. -
Milliardengeschäft Tiefseebergbau
Jamaica ist nicht nur eine bei Tourist:innen beliebte Badeinsel in der Karibik, sondern auch der Sitz der Internationalen Meeresbodenbehörde ISA. 1994 von der UNO gegründet, fungiert die ISA als Hüterin der Tiefsee. Sie soll sie als Erbe der Menschheit einerseits schützen, anderseits deren Rohstoffe allen Menschen gleichermaßen zugutekommen lassen.
Der Tiefseebergbau ist durchaus umstritten. Einige Länder, darunter Deutschland, Japan und Südkorea, versprechen sich davon hohe Einnahmen, denn in der Tiefsee schlummern Millionen von Manganknollen, kleine Energiebomben in Kartoffelgröße. Doch es gibt auch große Bedenken, durch den Abbau irreparable Schäden in der kaum erforschten Tiefsee anzurichten.