69 episodes

Wie fühlt sich Hamburg an, wie erleben wir Hamburg? Das sind Fragen, denen wir in unserem Podcast "Feel Hamburg" nachgehen. Die Hosts Ilka Steinhausen und Daniel Kaiser sprechen abwechselnd mit Persönlichkeiten aus der Stadt - mit Menschen, die eine Geschichte zu erzählen haben. Das können Prominente sein aber auch Nachbarinnen und Nachbarn. Alle Gäste haben eines gemeinsam: Hamburg. Unser Podcast will das Lebensgefühl in dieser Stadt hörbar machen: Feel Hamburg.
Kennen Sie einen Hamburger, eine Hamburgerin mit einer interessanten Geschichte? Dann schreiben Sie uns: feel.hamburg@ndr.de

"Feel Hamburg‪"‬ NDR Podcasts

    • Society & Culture

Wie fühlt sich Hamburg an, wie erleben wir Hamburg? Das sind Fragen, denen wir in unserem Podcast "Feel Hamburg" nachgehen. Die Hosts Ilka Steinhausen und Daniel Kaiser sprechen abwechselnd mit Persönlichkeiten aus der Stadt - mit Menschen, die eine Geschichte zu erzählen haben. Das können Prominente sein aber auch Nachbarinnen und Nachbarn. Alle Gäste haben eines gemeinsam: Hamburg. Unser Podcast will das Lebensgefühl in dieser Stadt hörbar machen: Feel Hamburg.
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    Steffen Hallaschka: stern-TV und die großen Schuhe von Günther Jauch

    Steffen Hallaschka: stern-TV und die großen Schuhe von Günther Jauch

    Der Journalist Steffen Hallaschka erzählt im Gespräch mit Daniel Kaiser, wie es dazu kam, dass er von Berlin nach Hamburg umgezogen ist. Mittlerweile lebt er seit vielen Jahren in der Stadt und kann sich heute nicht mehr vorstellen, irgendwo anders zu leben. Ein peinliches Geheimnis verrät er auch: Er war noch nie im Alten Elbtunnel. Das begründet er damit, dass seine Gäste nie danach verlangt hätten, dieses Bauwerk zu besichtigen und er selbst nicht so oft in dieser Gegend unterwegs ist. Steffen Hallaschka lebt mit seiner Familie in Altona und fühlt sich dort sehr wohl und für seine Arbeit ist der Wohnort sehr praktisch, da er zu Fuß zum Bahnhof gehen kann.
    Er fährt jede Woche mit dem ICE nach Köln, wo stern-TV gedreht wird. Den Zug nennt er sein rollendes Büro, da er dort in aller Ruhe lesen und arbeiten kann, ohne gestört zu werden. Auch wenn es manchmal Verspätungen gebe, sei er doch im Großen und Ganzen sehr zufrieden mit dem Service der Bahn. Da er außerdem die sogenannte "Schwarze Mamba" - die Bahncard 100 für die 1. Klasse hat, kann er entspannt in jeden beliebigen Zug steigen, ohne vorher ein Ticket buchen zu müssen. Das verschafft ihm noch mehr Freiräume.
    Der Journalist erzählt auch, dass er sehr glücklich über den Kontakt zu seinem Vorgänger Günther Jauch ist. Er sei damals sehr ehrfürchtig gewesen, als er diesen Superstar zum ersten Mal getroffen habe. Günther Jauch sei aber sehr liebenswürdig gewesen und habe ihm den Rücken gestärkt. Er habe ihm gesagt, dass er seinen eigenen Stil finden und Jauch nicht kopieren müsse. Einen guten Ratschlag hat Jauch ihm aber gegeben, den Hallaschka befolgt. Es sei wichtig, sich in Köln ein Hotel zu suchen, in dem nicht die ganze Branche absteigt, damit er abends nicht bei launigen Gesprächen an der Bar versackt.
    Als Moderator von stern-TV, einer sehr beliebten Sendung ist Hallaschka natürlich auch Kritik ausgesetzt. Damit geht er aber gelassen um. Das gehöre zum Handwerk. Wichtig sei ihm allerdings, nicht in den Boulevard-Medien zu erscheinen. Als Journalist wolle er lieber andere Menschen leuchten lassen, statt selbst im Mittelpunkt zu stehen. Aufgrund einer Indiskretion im Bekanntenkreis tauchte ein Foto seines neugeborenen Sohnes in der Presse auf. Dagegen musste der Journalist mit einem Anwalt vorgehen, um nicht einen Präzedenzfall für andere Medien zu schaffen. Das sei eine sehr ärgerliche Erfahrung gewesen.
    Steffen Hallaschka erzählt auch von seiner Verehrung für Udo Lindenberg. Als Student habe er seine Lieder rauf und runter gehört und kennt viele Texte auswendig. Bei einer persönlichen Begegnung mit Udo sei er aber zu schüchtern gewesen, um um ein Selfie mit dem Hamburger Ehrenbürger zu bitten. Darüber ärgert er sich ein bisschen und hofft, dass er irgendwann noch einmal die Chance für ein gemeinsames Foto bekommt.
    Hier geht es zur Podcast-Empfehlung in der ARD-Audiothek: https://www.ardaudiothek.de/sendung/gerichtssaal-237-true-crime-aus-dem-strafgericht/13317207/

    • 47 min
    Almuth Schult: Kann man als dreifache Mama Profi-Fußballerin sein?

    Almuth Schult: Kann man als dreifache Mama Profi-Fußballerin sein?

    In dieser Folge spricht Host Ilka Steinhausen mit der Welttorhüterin 2014 Almuth Schult über ihre Erfahrungen als Profi-Fußballerin. Almuth Schult erzählt, dass es mit der Gleichberechtigung, bzw. mit der Geschlechter-Gerechtigkeit noch viel zu tun gebe. So seien die Gehälter und Prämien bei Männern und Frauen sehr ungerecht verteilt. Sie beklagt auch, dass Frauen-Fußball gesellschaftlich viel weniger Anerkennung genießt und Frauen häufig Fußball-Expertise einfach pauschal abgesprochen werde. Als Beispiel nennt sie die Fußballreporterin Claudia Neumann, die als erste Frau ein Fußball-Bundesliga-Spiel der Männer sehr fachkundig kommentiert habe, aber mit Hasskommentaren überzogen worden sei, nur weil sie als Frau es gewagt habe, über das Fußballspiel der Männer zu urteilen.
    Almuth Schult arbeitet seit 6 Jahren selbst als Expertin für die ARD und ist dort auch bei den Männern sehr anerkannt. Diesen Umstand erklärt sie damit, dass sie zunächst in einer Expertenrunde mit Fußballprofi Kevin Prince Boateng, dem angesehenen Trainer Stefan Kuntz und dem Moderator Alexander Bommes gesessen habe und ihre Meinung von diesen Männern geschätzt und respektiert worden sei. Deshalb hätten sich womöglich andere, vermeintliche Fußballexperten nicht getraut, sie mit Häme zu überziehen.
    Mittlerweile ist Almuth Schult als ARD-Fußball-Expertin gesetzt und wird bei der kommenden UEFA Euro 2024 im Studio sein und über die spielerischen Leistungen der Männer urteilen.
    Im Gespräch mit Ilka Steinhausen erzählt die Fußballerin auch, wie sie es als dreifach-Mama schafft, weiterhin im Profi-Bereich unterwegs zu sein und wie sehr ihr die Familie dabei helfe, diesen Spagat zu bewältigen. Von ihrer Prämie für den Olympiasieg hat sich Schult zuhause ein Fitness-Studio eingerichtet und kann dort jederzeit trainieren, ohne eine Betreuung für ihre drei Söhne suchen zu müssen. Das habe ihr sehr dabei geholfen, zu alter Kondition und Stärke zurückzufinden.
    In der vergangenen Saison ist Almuth Schult überraschend zum Hamburger Sportverein zurückgekehrt, ihrem Klub, bei dem sie seinerzeit ihre Karriere als Profi-Fußballerin gestartet hatte. Dass es in der Führungsriege des HSV ein Umdenken in Bezug auf den Frauen-Fußball gegeben habe, kann sie aus eigener Anschauung beurteilen. Die Trainingsbedingungen haben sich sehr verbessert und dass die Mannschaft irgendwann einfach mal wieder aus der Bundesliga abgemeldet wird, nur um für die Männermannschaft mehr Geld zur Verfügung zu haben, kann sie sich heute nicht mehr vorstellen. Sie hofft, dass auch die Fußballerinnen des HSV eines Tages die Möglichkeit haben, im Volksparkstadion zu spielen, aber bis dahin sei es natürlich noch ein langer Weg.
    Hier geht es zu Ilka Steinhausens Podcastempfehlung in der ARD Audiothek: https://www.ardaudiothek.de/sendung/wir-weltmeister-auf-der-suche-nach-2014/13360445/

    • 47 min
    Diskuswerfer Mika Sosna: Wie schafft man es zu Olympia?

    Diskuswerfer Mika Sosna: Wie schafft man es zu Olympia?

    Er ist die große deutsche Nachwuchshoffnung im Diskuswerfen - der Hamburger Leistungssportler Mika Sosna. 2022 stellte er in der Klasse U20 einen neuen Weltrekord auf, der bis heute Bestand hat. Auch die Olympianorm hat er in diesem Jahr schon erreicht, aber trotzdem hat der Modellathlet sein Ticket nach Paris noch nicht in der Tasche. Es gibt zurzeit in Deutschland mehr starke Diskuswerfer, als es Plätze im olympischen Team gibt. Deshalb heißt es für ihn, nicht nachzulassen und eisern weiter zu trainieren, damit er, wenn die Berufung kommt, auf dem Höhepunkt seiner Fitness ist.
    Im Gespräch mit Ilka Steinhausen erzählt Sosna von seinem anspruchsvollen Training, wie groß sein Betreuerstab ist und wie wissenschaftlich hier vorgegangen wird. Mit knapp zwei Metern Körpergröße und einem Kampfgewicht von über 100 kg hat er die besten Voraussetzungen, um Topleistungen zu erbringen. Mika Sosna betont, dass ihm sauberer Sport sehr wichtig ist und er Doping in jeder Form ablehnt. Für deutsche Sportlerinnen und Sportler wäre es ohnehin praktisch unmöglich zu dopen, da sie alle sehr engmaschig überwacht werden und täglich mit unangekündigten Kontrollen rechnen müssen. Im Ausland seien diese Kontrollen deutlich laxer und das findet er unfair. Da er bis zu 20 mal pro Woche trainiert, hat Mika Sosna einen sehr hohen Kalorienverbrauch und muss seinen Körper mit protein- und kalorienreicher Nahrung bei Laune halten. Das geht sehr ins Geld und deshalb ist es für seine alleinerziehende Mutter nicht leicht, den Kühlschrank stets gut gefüllt zu haben. Hinzu kommt, dass der Sportler noch zwei Brüder hat, die genauso groß und sportlich sind und die ebenfalls sehr viel essen. Zum Glück hat Sosna jetzt mit dem REWE-Markt Stanislawski einen Sponsoren gewinnen können, der ihn hier sehr unterstützt. Sosna betont, dass Leistungssport ohne Sponsoren unmöglich wäre. Die Kosten für Ausrüstung, Trainingslager und Reisekosten zu Wettkämpfen könne er keinesfalls aus eigener Tasche bezahlen. Wegen des vielen Trainings hat er kaum die Möglichkeit einen bezahlten Beruf auszuüben. Er hat sich deshalb für eine Karriere als Sportsoldat bei der Bundeswehr entschieden. Dort bekommt der Diskuswerfer seinen Sold, auch wenn er für Training und Wettkämpfe freigestellt wird. Wie es nach seiner Karriere beruflich für ihn weitergehen soll, weiß Sosna im Moment noch nicht. Sein Fokus liegt auf den Olympischen Spielen in Paris 2024.

    • 48 min
    Kester Schlenz: "Ich halte viel von einem Handyverbot in der Schule"

    Kester Schlenz: "Ich halte viel von einem Handyverbot in der Schule"

    Er gehört zu den bekanntesten Journalisten Hamburgs und hat jede Menge Bücher geschrieben, vom Sachbuch bis hin zum Krimi: Kester Schlenz. Beim Magazin "Stern" hat er über viele Jahre als Redakteur und Ressortleiter gearbeitet, jetzt ist er im Ruhestand. Mit der Bezeichnung "Rentner" kann er allerdings nichts anfangen.
    Zu seinen Büchern gehören Bestseller wie "Mensch, Papa! Vater werden - das letzte Abenteuer" und "Alter Sack, was nun?". In seinem aktuellen Werk "Ich komm da nicht mehr mit" geht es um die zunehmende Informationsflut und die daraus resultierende digitale Überforderung. Im Podcast sprechen Daniel Kaiser und Kester Schlenz auch über die Medienkompetenz an Schulen. "Digital Natives" könnten zwar mit dem Handy umgehen wie Weltmeister, bei der Einordnung der dabei konsumierten Inhalte hapere es aber nur zu oft. "Ich glaube tatsächlich, dass man da wirklich auch handeln muss", wird Schlenz deutlich und hat dabei eine klare Meinung: "Ich halte viel von einem Handyverbot in der Schule."
    Seit einem Jahr ist der Autor und Ruheständler Opa. Und als frischgebackener Großvater ändert sich natürlich auch der Blick auf viele Dinge. Beispielsweise, wenn man mit Kindern unterwegs ist und dann plötzlich E-Roller auftauchen. Selbst in Einkaufspassagen hat er diese schon oft fahren sehen und das viel zu schnell. "Ich hasse die Dinger", macht er seinem Unmut Luft. Und so ist es ihm auch nicht zu verdenken, dass er auf die bekannte "Feel Hamburg"-Frage nach seiner ersten Amtshandlung als "König von Hamburg" E-Roller verbieten würde.
    Zusammen mit seiner Frau und zwei Söhnen wohnt Kester Schlenz am Stadtrand von Hamburg im Sachsenwald. In vielen Jahren des S-Bahnfahrens habe er daher auch schon vieles durchgemacht. "Und immer dann, wenn ich den Zug kriegen musste, hieß es 'Weichenstörung', 'Zug ausgefallen', 'Personen auf den Gleisen' oder irgendwie gar nichts. Und dann rannte man am Bahnhof Mittlerer Landweg, das ist eine verlassene Station in the middle of the nowhere und man versuchte mit 150 anderen Leuten ein Taxi zu kriegen", beschreibt Schlenz seine Erlebnisse. Und da er kein guter Drängler sei, stand er auch immer als Letzter noch da. Trotz schlechter Drängler-Qualitäten hat es Kester Schlenz in seinem Leben dann aber doch weit gebracht.
    Bei "Feel Hamburg" spricht Daniel Kaiser mit ihm auch über den Skandal, als der "Stern" die gefälschten Hitler-Tagebücher veröffentlicht hat, darüber, dass Autoren und Autorinnen ihre eigenen Bücher in Buchhandlungen gerne mal umsortieren und dass man als Rentner nicht nur zu Hause sitzen, mit dem Kopf wackeln und ferngucken sollte.
    Hier geht es zur Podcastempfehlung von Daniel Kaiser in der ARD Audiothek:
    https://www.ardaudiothek.de/sendung/gerichtssaal-237-true-crime-aus-dem-strafgericht/13317207/

    • 51 min
    Dayan Kodua: Das Problem mit den Schubladen im Kopf

    Dayan Kodua: Das Problem mit den Schubladen im Kopf

    Im Gespräch mit Daniel Kaiser erzählt Dayan Kodua von ihrer Wahl zur Miss Schleswig Holstein. 2001 wurde sie als erste und bisher einzige schwarze Frau gewählt. Diese Auszeichnung hat ihr sehr viel Selbstbewusstsein gegeben. Sie bekam die Bestätigung, dass es in Ordnung ist, schwarz zu sein und nicht der Durchschnittsgröße von 1,70 m zu entsprechen. Ihren Badeanzug, den sie damals trug, hat sie noch, ebenso die Schärpe, die sie gewonnen hat.
    Dayan Kodua hat ihre Kindheit in Ghana verbracht und kam im Alter von neun Jahren nach Kiel. Ihr Vater war sehr streng und hat sie dazu gedrängt, sehr gut Deutsch zu lernen. Abends musste sie zuhause sitzen und Bücher lesen oder in der VHS Grammatik pauken, während ihre Freundinnen unterwegs waren. Heute ist sie ihrem Vater sehr dankbar für diese Strenge. Sie hat erkannt, dass Bildung der beste Weg zu Akzeptanz und Selbstbewusstsein ist.
    Als Kind hatte sie sehr wenig Selbstbewusstsein und ertrug es widerwillig, dass ihr wildfremde Menschen in die Haare fassten. Dieses Anfassen afrikanischer Haare ist ein großes Problem, mit dem viele schwarze Kinder und auch Erwachsene zu kämpfen haben. Kodua empfindet das als großen Affront und macht das auch zum Thema ihrer Bücher, die sie für Kinder schreibt. So handelt ihr aktuelles Buch "Wenn meine Haare sprechen könnten" von einem Mädchen mit krausen Haaren. Es wird erzählt, was so besonders an der afrikanischen Tradition des Flechtens, der Cornrows und Braids ist und die Kinder werden darin bestärkt, sich gegen ungefragtes Anfassen zu wehren. Zurzeit trägt Dayan Kodua selbst Braids, die umgangssprachlich auch Rastazöpfe genannt werden. Bis diese Frisur fertig ist, muss sie rund vier Stunden beim Friseur verbringen.
    Dayan Kodua erzählt auch, dass sie von der Frage "Woher kommst du?" sehr genervt ist. Sie muss diese Frage ständig beantworten und ärgert sich, dass die Menschen "Hamburg-Harburg" nicht als Antwort akzeptieren, sondern eigentlich wissen wollen, warum sie schwarze Haut hat. Schon als Kind hatte sie den großen Wunsch, einfach nur dazuzugehören. Und durch die ständige Frage nach ihrer Herkunft empfand sie sich als Außenseiterin.
    Die Bezeichnung People Of Colour (POC) findet Dayan Kodua unpassend. Sie sagt von sich selbst, dass sie eine Schwarze, eine schwarze Frau ist. Als Schauspielerin hat sie einige Zeit in Kalifornien verbracht und dort erlebt, dass bei Castings der Hautton sehr genau vorgegeben ist. Dort gibt es alles von Light Brown bis hin zu Black. Ein besonderes Erlebnis während ihrer Zeit in den USA war ein Treffen mit dem Schauspieler Jeff Golblum, den sie auf einer Party kennenglernt und mit dem sie sich lange unterhalten hat.
    Hier geht es zur Podcastempfehlung von Daniel Kaiser in der ARD Audiothek: https://www.ardaudiothek.de/sendung/hitze-letzte-generation-close-up/94732324/
    und hier geht es zur Homepage von Dayan Kodua: https://dayan-k.de/

    • 51 min
    Mechthild Großmann: Warum der "Tatort"-Star nie die nette Hausfrau spielt

    Mechthild Großmann: Warum der "Tatort"-Star nie die nette Hausfrau spielt

    Seit 22 Jahren gibt es den "Tatort" aus Münster, in dem Mechthild Großmann die kettenrauchende Staatsanwältin Wilhelmine Klemm spielt. Eine kleine Rolle, die ihr aber bundesweite Prominenz, ja geradezu Kult-Status verschafft hat. Deshalb wird sie überall erkannt und angesprochen. Diese Aufmerksamkeit der Menschen erlebt die Schauspielerin mit gemischten Gefühlen. Sie erzählt von übergriffigem Verhalten und unangenehmen körperlichen Kontakten. Die meisten seien allerdings sehr nett und freundlich.
    Ihre tiefe Stimme begleitet sie durch ihr ganzes Leben. Schon in ihrer Kindheit, die sie in Münster verbracht hat, fiel sie damit auf. Später als Schauspielerin wurde sie in aller Regel für böse Rollen besetzt. Gerne hätte sie auch einmal eine positive Heldin in einer Shakespeare-Komödie gespielt. Inzwischen ist Großmann 75 Jahre alt und beklagt, dass es leider nur noch sehr wenige gute Rollen für Frauen dieses Alters gebe. Reifere Moderatorinnen seien im Fernsehen mittlerweile gelegentlich zu sehen, aber eine echte Umkehr gebe es nicht. Typische Rollen, so wie Inge Meysel sie in den 60er-Jahren gespielt habe, die lebenskluge Haushälterin, wirken heute aus der Zeit gefallen. Trotzdem beklagt Großmann sich nicht. Sie ist glücklich, dass sie 34 Jahre lang eng mit der Regisseurin und Dramaturgin Pina Bausch zusammenarbeiten durfte. Bausch habe sie quasi entdeckt und immer gefördert.
    Ihre ersten Schritte auf die Schauspielbühne hat Großmann in Hamburg gemacht. Sie hat als Jugendliche bei der legendären Ida Ehre vorgesprochen und die hat sie dabei unterstützt, eine Schauspielausbildung zu machen.
    Rückblickend ist Großmann zufrieden mit den Rollen, die sie gespielt hat und hat keine Wünsche mehr. Dass sie immer die Böse spielen muss, damit hat sie sich längst abgefunden. Dafür darf sie häufig Krimi-Hörbücher und Gruselgeschichten lesen. Die kommen ihrer Stimme entgegen. Es hat auch lange gedauert, bis sie regelmäßig Aufträge für Jugendhörbücher bekam. Die Schauspielerin vermutet, dass die Verlage Angst hatten, dass sie die Kinder mit ihrer Stimme verschrecken würde.
    Die Schauspielerin lebt in Hamburg auf der Uhlenhorst und fühlt sich hier seit vielen Jahren zu Hause. Sie hat kein Auto und ist meistens mit dem Fahrrad, dem Taxi oder der Bahn unterwegs. Deshalb kennt sie die Situation am Hauptbahnhof sehr gut. Angst hat sie dort nicht, eher Mitleid mit den elenden Gestalten, die ihr dort begegnen. Sie beklagt, dass hier zu wenig Hilfe angeboten werde.
    Hier geht es zur Podcastempfehlung "Tatort. Der Podcast" in der ARD Audiothek: https://www.ardaudiothek.de/sendung/tatort-der-podcast/69452598/
    Und hier geht es zum Web-Auftritt von Mechthild Großmann: https://www.mechthildgrossmann.com/

    • 39 min

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