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Abend für Abend eine kleine Andacht.

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    • Religion & Spirituality

Abend für Abend eine kleine Andacht.

    Ich möchte dir von Tamar erzählen.

    Ich möchte dir von Tamar erzählen.

    Tamar gehört zur Familie von Jakob. Dem Gott versprochen hat, seine Nachkommen so zahlreich wie die Sterne am Himmel zu machen.

    Tamar ist mit einem der Söhne Judas verheiratet. Er stirbt jung und Tamar wird kinderlos zur Witwe. Das ist ein Problem zur damaligen Zeit, denn ohne Mann ist die Existenz von Tamar nicht sicher. Also heiratet die junge Frau nach altem Recht den Bruder ihres Mannes. Onar, der auch nach kurzer Zeit stirbt. Aus Angst vor Tamar weigert sich Juda, ihr einen weiteren Sohn zum Mann zu geben. Er fürchtet um das Leben seiner Söhne, denn ganz eindeutig stimmt mit Tamar etwas nicht. Erniedrigender Weise schickt er Tamar zurück in ihr Elternhaus. Sie wird abgeschoben, wie ein unnützer, gefährlicher Gegenstand. Tamar könnte sich einfügen in ihr Schicksal. Sich ergeben und froh darüber sein, dass sie versorgt und in einer Gemeinschaft aufgehoben ist. Aber so ist Tamar nicht.
    Tamar nimmt ihr Leben selbst in die Hand. Als sie hört, dass ihr Schwiegervater in ihren Ort kommt, setzt sie sich verschleiert und ohne Witwenkleider, vor das Tor und wartet auf Juda. Sie wusste, er hatte ihr einen weiteren Sohn verweigert. Ihr ihr Recht verweigert. Als Juda sie erblickte, hielt er sie für eine Hure und schlief mit ihr.

    Er ahnte nicht, dass es Tamar war. Tamar wurde schwanger von ihm, und als Juda dies hörte, wollte er sie bestrafen lassen. Denn sie hatte das Recht gebrochen. Nie hätte sie mit einem anderen als seinen Söhnen schlafen dürfen. Verbrennen sollte Tamar! Sie aber konnte bezeugen, dass sie von Juda schwanger war.

    Und Juda musste zugeben, dass Tamar im Recht gewesen war – und nicht er. Denn er hatte sie nicht mit seinem Sohn verheiratet. Tamar gebar Zwillinge, die nannte sie Morgenrot und Riss. Zwei Jungen. Doppelter Segen.

    • 5 min
    Debora - Klug und voll Gottvertrauen (Sommer im Dazwischen - Woche 3)

    Debora - Klug und voll Gottvertrauen (Sommer im Dazwischen - Woche 3)

    Debora ist eine krasse Frau, oder? Ich meine, abgesehen davon, dass sie ihren Glauben an Gott auch in verzweifelten Zeiten nicht anzweifelt, ist sie noch so viel mehr. Denn fällt dir jemand ein, der oder die fromm, mutig UND klug gleichzeitig ist? Ich kenne Menschen, die sind klug und fromm. Denen fehlt aber oft der Mut. Dann kenne ich Menschen, die sind klug und mutig, aber nicht wirklich fromm. Und dann gibt es noch die Menschen, die mutig und fromm sind, aber nicht gerade klug. Fällt dir jemanden ein, der all diese Eigenschaften in sich verkörpert?  Ich glaube, diese Menschen sind selten. Aber es gibt sie. Wir müssen nur darauf achten und uns umsehen. Es gibt sie, die Menschen, die als Christ:innen nicht schweigen zu den Problemen dieser Welt. Die nicht aus Frömmigkeit aktuelle weltliche Fragen als Zeitgeist und fehlende Frömmigkeit abtun. Es gibt sie, die Menschen, die bei all dem ihren Glauben nicht verlieren und weitermachen für das, was der Glaube und die Bibel sie lehren.

    Debora, die Israeliten, war so ein Mensch. Während Männer Kriege führen, um ein Stück Land und Macht zu gewinnen, bleibt sie ruhig. Während das Volk nach langer schwerer Zeit das Vertrauen in Gott verloren hat und sich alleingelassen fühlt mit aller Not, hält sie an Gott fest, Zweifelt nicht. Hat Vertrauen darauf, dass es werden wird. Dass Gott nicht von seinen Menschen lässt. Debora lebt im Volk und sie leidet mit. Aber sie will nicht stumm leiden. Sie glaubt daran, dass es eine Hilfe gibt. Gott ist mit uns, sagt sie. Er streitet für uns. Er kommt zur Hilfe, wenn wir es brauchen. Die Waffen der Männer sind Schwerter. Die Waffe dieser Frau ist Vertrauen. Und sie schadet niemandem. Debora ist eine kluge Frau. Die Menschen vertrauen ihr. Und so kann sie mit ihrem Vertrauen auf Gott das Volk stärken. Debora ist mutig. Sie zieht mit in den Kampf und lässt sich nicht abschrecken.

    Was das mit uns zu tun hat? Im Sommer zwischen einem gefühlten Jahr Lockdown und einem ungewissen Herbst? Das mag ich nicht dir nicht sagen. Aus dieser Geschichte können wir so viel für uns persönlich herausziehen. Können uns mit Debora oder Jael identifizieren. Das Leben in die Hand nehmen, im Vertrauen. Kennen wahrscheinlich das Verhalten des Volkes Israels nur zu gut. Können in uns suchen, wann wir klug, fromm, mutig sind.

    • 11 min
    Wasser - mehr als ich brauche. (Sommer im Dazwischen - Woche 2)

    Wasser - mehr als ich brauche. (Sommer im Dazwischen - Woche 2)

    Denkst du auch manchmal "Das oder jenes brauche ich unbedingt!"? "Wenn ich DAS habe, dann bin ich zufrieden!", "Wenn mein Leben endlich mal SO verläuft, dann bin ich glücklich!". Kennst du das? Das ewige Suchen nach Zufriedenheit? Das Gefühl, es gäbe noch etwas, was du unbedingt brauchst, damit sich dein Leben vollkommen anfühlt? Aber dem ist gar nicht so, wenn du es erreicht hast oder in den Händen hältst?

    Vielleicht komme ich auf all die Fragen, weil sie im letzten Jahr so präsent waren. Als wir von Jetzt auf Gleich auf uns selbst zurückgeworfen waren. Ob wir wollten oder nicht Zeit hatten darüber nachzudenken, was uns wichtig ist im Leben. Wen oder was wir brauchen. Was oder wer uns eigentlich guttut.

    Vielleicht komme ich auf all die Fragen, weil ich viel Vertrauen in diese Welt brauchte. In die Politiker:innen und meine Mitmenschen. Das ging mal gut. Oft hab ich den Kopf geschüttelt. Und jetzt, im Sommer, mit Blick auf den Herbst, da brauche ich noch mehr Vertrauen als sonst. Wie wird das alles werden? Was ich brauche, das weiß ich nun. Du auch?

    Vielleicht komme ich auf all die Fragen, weil ich Vertrauen in Gott brauche. Leider bin ich oft so von dieser Welt eingenommen, dass ich das vergesse. Nicht besonders fromm, mögen jetzt die Einen sagen. Doch schon!, würde ich sagen. Denn immer wieder komme ich zurück zu Gott. Kennst du das nicht auch aus deinem Leben? Unsere Angst, unsere Zweifel in diese Welt- so menschlich. Und das davon so ausgefüllt sein, dass wir vergessen, dass es jemanden gibt, der uns doch längst die Antwort auf all die Frage gibt, die ich zu Beginn gestellt habe. Wenn du Durst hast nach Liebe. Nach Glauben. Nach Leben. Dann komm zu mir, sagt Jesus. Wenn du an mich glaubst, dann wirst du mehr als genug Leben in dir tragen, sagt Jesus. Und spricht vom Wasser. Das lebendig ist. Mit dem wir taufen. Es ist das Wasser, das uns stärkt mit dem, was unsere Seele braucht. Das uns nicht ertrinken lässt, sondern rettet. Vielleicht spürst du das Wasser in dir, wenn es dir mies geht und du dennoch Hoffnung hast. Vielleicht spürst du das Wasser, wenn du trauerst und Trost findest. Ströme lebendigen Wassers in dir- der Glaube, der durch uns fließt. Gott, der in uns ist.

    Kein anderer Mensch entscheidet, ob du vom Wasser des Lebens bekommt. Und ja, banale und weltliche Antworten auf meine Fragen zu Beginn, die dürfen sein. Es darf ein Lippenstift sein, der dich glücklich macht. Was dich erfüllt, das entscheidest du. Aber das Wasser des Lebens, das ist nachhaltiger, so möchte ich es ausdrücken. Es bleibt. Stärkt. Gibt uns unser Leben. Heute will ich mir Zeit nehmen, es in mir zu spüren. Und vielleicht kommen dann Antworten auf viele meiner Fragen ganz von allein. Und ein wenig hoffe ich, dann zu merken, wie schön mein Leben ist. Trotz allem. Wegen allem.

    • 9 min
    Hefata! (Sommer im dazwischen - Woche 1)

    Hefata! (Sommer im dazwischen - Woche 1)

    Taub und Stumm ist der Mann in unserer Geschichte. Weil er nie gelernt hat zu sprechen, erzählt uns die Bibel. Hat er vielleicht auch nicht gelernt zuzuhören? Abwegig wäre das nicht, denn es ist so normal in dieser Welt wie alles andere. Oder? Ich möchte nicht über diesen Mann urteilen. Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen schmeißen. Sind wir mal ehrlich, wir wissen alle, dass einander zuhören wichtig ist und uns hilft, ein gutes Miteinander zu leben. Wir wissen auch, dass Zuhören manchmal bedeutet zu hören, was nicht gesagt wird. Zwischen den Zeilen mit den Ohren zu lesen. Und wir wissen wohl mehr oder weniger, dass wir unser Herz brauchen, um zuhören zu können, wie es manchmal erforderlich ist. Zuhören ist nicht leicht. Zuhören muss immer und immer wieder neu geübt werden. Was super ist, denn es heißt, wir können damit immer und immer wieder neu beginnen, nachdem unsere Ohren und Herz verschlossen waren. Im Gebet darum bitten, dass Gott uns auftue für das, was wir empfangen sollen.

    Tue dich auf, ruft Jesus, und da beginnt der Mann zu sprechen. Das erste Mal in seinem Leben. Hat er eine Stimme! Hat er eine Sprache! Sein Glaube an Jesus hat ihm geholfen.

    Unsere Stimme klingt am stärksten und hat am meisten Kraft, wenn wir aufgerichtet sind. Stehen oder mit geradem Rücken sitzen. Was, wenn Jesus den Mann aufgerichtet hat? Innerlich. Mit seiner Berührung und der Gabe, Menschen wirklich zu sehen! So wie sie sind anzunehmen! Was, wenn genau das dem Mann gefehlt hat- gesehen zu werden? Und sprechen zu dürfen? Statt unklarer Laute hat er eine Sprache! Es ist erst einmal die Sprache der Freude. Hört ihr mich?, ruft er. Endlich kann er sich mitteilen.

    Für welche Sprache wird er sich entscheiden? Jetzt, da er von Jesus aufgerichtet ist durch die Welt geht? Geht da eine andere Sprache als die der Liebe? Was ist deine Erfahrung?

    Du bist auch von Jesus aufgerichtet. In deinem Glauben. Jedes Mal, wenn du den Segen Gottes empfängst. Wenn du dastehen kannst, nicht den Kopf gesenkt. Sondern mit geradem Rücken und offenem Herzen empfangen kannst. Deine innere Schnur nach oben gezogen wird und du dich öffnest, weil du es kannst. Denn Segen fließt durch dich. Gottes Liebe in dir. Du darfst dich trauen hinzuhören. Du darfst es wagen deine Stimme zu erheben, für das, was dir wichtig ist. Dafür hat Gott dir Mund und Ohren geschenkt.

    Was denkst du ist leichter? Zuhören oder eine Sprache finden? Du sollst dich nicht entscheiden müssen. Vielleicht hängt ja auch beides eng miteinander zusammen?

    • 10 min
    23. Mai - Komm vom Schatten ins Licht

    23. Mai - Komm vom Schatten ins Licht

    Unsere Andacht feiern wir heute mit einem Text von Ulf Werner und der Melodie von Kay Petersen. Die beiden haben diesen Song für das Projekt Monatslied der Popularmusik in der Nordkirche geschrieben.

    „Komm vom Schatten ins Licht“

    Ich hab geträumt, es fallen Sterne.
    Nicht nur einer, nein, eine Billion.
    Über allen Ländern dieser Erde
    eine Feuerwerksfunkenvision.


    Ich hab gehört, dass heut ein Sturm kommt,
    weißes Rauschen statt Rockradio.
    Über allen Städten frischer Regen,
    erste Tropfen auf meinem Balkon.


    Eine Sprache, eine Liebe,
    egal, wer du bist, egal wo du bist:
    Eine Sprache, eine Liebe,
    egal, wie verloren du bist: Komm vom Schatten ins Licht.


    Aus meinen Augen fallen Tränen.
    Aus dem Bach wird ein Fluss, wird ein Strom.
    Alle Tage eines schweren Lebens
    fließen weiter und weiter davon.
    Und durch die Straßen laufen Menschen,
    bunte Farben auf grauem Beton.
    Und auf einmal höre ich sie singen,
    diesen alles verbindenden Ton.


    Eine Sprache, eine Liebe,
    egal, wer du bist, egal wo du bist:
    Eine Sprache, eine Liebe,
    egal, wie verloren du bist: Komm vom Schatten ins Licht.

    • 3 min
    22. Mai - Vom vorschnellen Urteilen

    22. Mai - Vom vorschnellen Urteilen

    Ich frag dich nicht, ob du das kennst: Du siehst eine Person und denkst, du wüsstest sofort, was für ein Mensch sie ist. Wo sie her kommt. Wie sie lebt. Was sie tut. Ich frag dich das nicht. Weil ich glaube, dass das leider etwas so menschliches ist, dass wir das alle mindestens ein Mal in unserem Leben getan haben. Vorschnell geurteilt.

    So wie die Menschen in Jerusalem. Die die Jünger:innen Jesu beobachten und schnell eine Meinung haben: „Die müssen übergeschnappt sein. Oder betrunken. Was ist bloß in sie gefahren?“ Vielleicht, das muss ich zugeben, waren den Menschen in Jerusalem die Jünger:innen auch vorher nie ganz geheuer. Wer gibt schon sein Leben auf, verlässt Haus und Familie, um mit einem fremden Mann durch die Lande zu ziehen? Und vielleicht, das ist aber nur eine Idee von mir, waren die Jünger:innen auch zuweilen etwas überheblich. Ich lese es jedenfalls so in manchen Geschichten. Aber auch das ist wohl nur allzu menschlich.

    Und vielleicht denken sich einige der Menschen, die nun die Jünger:innen beobachten: Der erste Eindruck zählt! Das Sprichwort wirst du auch kennen. Oft wird es im Zusammenhang damit gesagt, dass sich ein Verhaltensmuster wiederholt. „Siehste, der erste Eindruck zählt- hab ich dir doch gesagt, dass die verrückt sind.“

    Ich denke, dieses Sprichwort ist falsch und verbaut uns viel Schönes! Weil wir vorschnell urteilen und uns festlegen. Weil wir unserem Gegenüber keine Möglichkeit lassen, sich in seinem ganzen Sein uns so vielseitig wie möglich zu begegnen. Ob der erste Eindruck nun ein guter oder schlechter war. Denn der erste Eindruck, der kann immer nur eine Momentaufnahme sein. Viel hängt davon ab, wie wir in dieser Situation da sind. Und unser Gegenüber. Wie und wo wir uns begegnen.

    Wieviel verbauen wir uns, wenn wir dem ersten Eindruck trauen und uns darauf festlegen. Oder unsere Vorurteile siegen lassen. Auch die Menschen in Jerusalem werden sich eines Besseren belehren lassen müssen. Sie verstehen noch nicht, dass Gottes Geist mitten unter ihnen ist. So wie wir selbst es oft nicht wahrnehmen.

    Das wünsche ich uns: dass wir offen sind, wenn wir anderen Menschen begegnen. Die Kraft in uns tragen, ihnen mit offenen Herzen zu begegnen und den Windhauch zu spüren, der da vom Geist vielleicht um uns weht.

    • 5 min

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