29 min

Westpakete in die DDR: Versandhandel durch eine Schweizer Firma Zeitblende

    • History

Produkte aus dem Westen waren in der DDR gefragt. Verwandte im Westen bestellten deshalb für ihre Liebsten beim Geschenkdienst Genex. Die DDR profitierte von Genex, da sie so an Devisen gelangte. Auch die Schweizer Firma Palatinus GmbH verdiente am Versandhandel - das Geld floss über die Schweiz.

Die Genex-Geschenkkataloge enthielten vom Fresspaket über Autos bis hin zu Einfamilienhäusern alles, was das Herz des DDR-Bürgers begehrte. Bestellt werden konnte nur im Westen, bezahlt werden nur mit Westgeld. So versuchte die DDR an Devisen zu gelangen. Das Geschäft florierte. Bis zu 200 Millionen D-Mark Umsatz machte die Genex jährlich.

Palatinus GmbH: Geldfluss über die Schweiz
Davon profitierte auch die Zürcher Firma Palatinus GmbH. Sie erzielte durch den Versandhandel mit Westpaketen zu Spitzenzeiten einen Umsatz von bis zu 80 Millionen Franken, sagt der Sohn des damaligen Geschäftsführers, Thomas Max Wolfensberger, exklusiv in dieser Zeitblende. Die Palatinus diente als Strohfirma für den Versandhandel - denn der direkte Zahlungsverkehr zwischen der Bundesrepublik und der DDR war stark eingeschränkt. Also nahm das Geld den Umweg über die Schweiz. Die Palatinus GmbH kassierte dabei für jeden Auftrag Provision. Der Aufwand war dabei jedes Mal der Gleiche: Ob nun ein Trabant gekauft wurde oder ein Paket mit westlichen Lebensmitteln.

Der Genex-Katalog: «Made in Switzerland»
Doch nicht nur der Geldtransfer lief über die Schweiz. Die Genex liess auch die Geschenkkataloge über die Palatinus produzieren. So wurden gar Fotoshootings für den Katalog am Zürichsee gemacht und auch der Druck erfolgte in der Schweiz. Mehrere Hunderttausend Exemplare des Katalogs wurden in den Glanzzeiten gedruckt und nach Westdeutschland verschickt.

Zu Gast in dieser Zeitblende:

* Thomas Max Wolfensberger, Sohn des damaligen Geschäftsführers der Palatinus GmbH
* Matthias Judt, freier Wirtschaftshistoriker
* Stefan Wolle, Historiker und wissenschaftlicher Leiter DDR-Museum Berlin

Produkte aus dem Westen waren in der DDR gefragt. Verwandte im Westen bestellten deshalb für ihre Liebsten beim Geschenkdienst Genex. Die DDR profitierte von Genex, da sie so an Devisen gelangte. Auch die Schweizer Firma Palatinus GmbH verdiente am Versandhandel - das Geld floss über die Schweiz.

Die Genex-Geschenkkataloge enthielten vom Fresspaket über Autos bis hin zu Einfamilienhäusern alles, was das Herz des DDR-Bürgers begehrte. Bestellt werden konnte nur im Westen, bezahlt werden nur mit Westgeld. So versuchte die DDR an Devisen zu gelangen. Das Geschäft florierte. Bis zu 200 Millionen D-Mark Umsatz machte die Genex jährlich.

Palatinus GmbH: Geldfluss über die Schweiz
Davon profitierte auch die Zürcher Firma Palatinus GmbH. Sie erzielte durch den Versandhandel mit Westpaketen zu Spitzenzeiten einen Umsatz von bis zu 80 Millionen Franken, sagt der Sohn des damaligen Geschäftsführers, Thomas Max Wolfensberger, exklusiv in dieser Zeitblende. Die Palatinus diente als Strohfirma für den Versandhandel - denn der direkte Zahlungsverkehr zwischen der Bundesrepublik und der DDR war stark eingeschränkt. Also nahm das Geld den Umweg über die Schweiz. Die Palatinus GmbH kassierte dabei für jeden Auftrag Provision. Der Aufwand war dabei jedes Mal der Gleiche: Ob nun ein Trabant gekauft wurde oder ein Paket mit westlichen Lebensmitteln.

Der Genex-Katalog: «Made in Switzerland»
Doch nicht nur der Geldtransfer lief über die Schweiz. Die Genex liess auch die Geschenkkataloge über die Palatinus produzieren. So wurden gar Fotoshootings für den Katalog am Zürichsee gemacht und auch der Druck erfolgte in der Schweiz. Mehrere Hunderttausend Exemplare des Katalogs wurden in den Glanzzeiten gedruckt und nach Westdeutschland verschickt.

Zu Gast in dieser Zeitblende:

* Thomas Max Wolfensberger, Sohn des damaligen Geschäftsführers der Palatinus GmbH
* Matthias Judt, freier Wirtschaftshistoriker
* Stefan Wolle, Historiker und wissenschaftlicher Leiter DDR-Museum Berlin

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