31 min

Wie denkt eine Journalistin über neue Technologien? Rahel Bains Deep Technology Podcast

    • Technology

Rahel Bains ist Journalistin und Redaktionsleiterin bei Tsüri.ch. Wir sprechen über den Einfluss von Technologie auf den Journalismus, neue Möglichkeiten, Geschichten zu erzählen, die Rolle der Medien in der Gesellschaft und warum die ganze technologische Entwicklung etwas zu schnell verläuft.

Kernaussagen:

Als Journalistin schaltet man nie ganz ab, man hat immer die Augen und Ohren offen. 

Mit der Digitalisierung kam der Onlinejournalismus auf, da muss man Geschichten ganz anders erzählen. Newsjournalismus ist eine ganz andere Welt als Printjournalismus. Im Print konnte man gar nicht so schnell reagieren. Niemand weiss aber genau, wohin sich der Journalismus entwickelt.

Mit der Kurzlebigkeit der News fehlt mir etwas. Ich gehe lieber tiefer und habe Kontakt mit Menschen. 

Die meisten Leser*innen gewinnen wir über Social Media, und alle unsere Geschichten pushen wir auch dort. Es ist ein hilfreiches Tool, um den Überblick zu behalten und auch an spannende Geschichten zu kommen. Auf Social Media hat man nicht viel Platz, um eine Geschichte zu erzählen. Man muss kurz und prägnant sein und hat nur ein paar Sekunden Zeit, die Leser*innen zu catchen. 

Als Journalist*in tendiert man dazu, dass man fast alles können muss: Schreiben, Video, Produzieren, und dann auch gleich noch Social Media machen. Am Schluss bringt es aber mehr, wenn man Profis für die einzelnen Bereiche einstellt, es wird besser.

Konsument*innen sollte man nicht unterschätzen. Sie haben einen hohen Anspruch an die Bildqualität und wie es erzählt wird. Wir wollen nicht einfach noch schlechte Videos hochladen, nur dass wir Videos gemacht haben. Qualität vor Quantität.

Man muss heute mehr Skills beherrschen als früher als Journalist*in.

Die Rolle der Medien ist wichtig in der Gesellschaft: Man muss die Konsument*innen stutzig machen. Heute kann man sich aber auch auf vielen anderen Kanälen informieren, zum Beispiel auf Social Media, doch es braucht auch Plattformen, die faktenbasiert sind, und nicht nur Social Media. 

In erster Linie sollten Leser*innen wieder bereits sein, für ein lässiges Magazin etwas zu bezahlen. Die Medienschaffenden sollten den Leuten aber auch mehr zutrauen, man kann ruhig auch einmal etwas Komplexeres machen.

Mehr Fortschritt braucht es glaube ich in Punkto Klimawandel, das ist doch eigentlich die drängenste Frage. Man versucht in so vielen Bereichen, vorwärts zu kommen, doch sollte man nicht in diesem Bereich alles daran setzen, dass man weiter kommt?

Politiker*innen haben eine Verantwortung, und auch die Unternehmen selber, die Technologie vorantreiben. Beide sollten zusammenspannen, dass wir das Ganze etwas regulieren können. Im Moment nehmen sie ihre Verantwortung nicht genug wahr. Die Entwicklung läuft zu schnell, man kommt gar nicht hinterher.

Konkret wünsche ich mir von den Politiker*innen, einen Austausch zu schaffen und anzuerkennen, dass man schnell schauen muss, dass man Technologie regulieren kann und sie nicht länger ein rechtsfreier Raum bleibt, vor allem im Hinblick auf Daten. Das Problem ist, dass wir auch nicht richtig wissen, was man machen soll, das ist der Job der Politiker*innen.

---

Im Deep Technology Podcast sprechen Menschen in der Schweiz über die Rolle neuer Technologien in ihrer Arbeit und ihrem Leben.

Projekt- und Medienpartner dieser Episode: Digitale Gesellschaft (www.digiges.ch) und nau.ch (www.nau.ch). Dieser Podcast ist möglich dank Unterstützung der Stiftung Mercator Schweiz, der Ernst Göhner Stiftung und Kultur Wetzikon. Konzept und Produktion: 8GR8 Story-Driven Science, Manuel Stagars. Mehr Infos zum Projekt und neue Episoden sind abrufbar auf www.deeptechnology.ch.

Rahel Bains ist Journalistin und Redaktionsleiterin bei Tsüri.ch. Wir sprechen über den Einfluss von Technologie auf den Journalismus, neue Möglichkeiten, Geschichten zu erzählen, die Rolle der Medien in der Gesellschaft und warum die ganze technologische Entwicklung etwas zu schnell verläuft.

Kernaussagen:

Als Journalistin schaltet man nie ganz ab, man hat immer die Augen und Ohren offen. 

Mit der Digitalisierung kam der Onlinejournalismus auf, da muss man Geschichten ganz anders erzählen. Newsjournalismus ist eine ganz andere Welt als Printjournalismus. Im Print konnte man gar nicht so schnell reagieren. Niemand weiss aber genau, wohin sich der Journalismus entwickelt.

Mit der Kurzlebigkeit der News fehlt mir etwas. Ich gehe lieber tiefer und habe Kontakt mit Menschen. 

Die meisten Leser*innen gewinnen wir über Social Media, und alle unsere Geschichten pushen wir auch dort. Es ist ein hilfreiches Tool, um den Überblick zu behalten und auch an spannende Geschichten zu kommen. Auf Social Media hat man nicht viel Platz, um eine Geschichte zu erzählen. Man muss kurz und prägnant sein und hat nur ein paar Sekunden Zeit, die Leser*innen zu catchen. 

Als Journalist*in tendiert man dazu, dass man fast alles können muss: Schreiben, Video, Produzieren, und dann auch gleich noch Social Media machen. Am Schluss bringt es aber mehr, wenn man Profis für die einzelnen Bereiche einstellt, es wird besser.

Konsument*innen sollte man nicht unterschätzen. Sie haben einen hohen Anspruch an die Bildqualität und wie es erzählt wird. Wir wollen nicht einfach noch schlechte Videos hochladen, nur dass wir Videos gemacht haben. Qualität vor Quantität.

Man muss heute mehr Skills beherrschen als früher als Journalist*in.

Die Rolle der Medien ist wichtig in der Gesellschaft: Man muss die Konsument*innen stutzig machen. Heute kann man sich aber auch auf vielen anderen Kanälen informieren, zum Beispiel auf Social Media, doch es braucht auch Plattformen, die faktenbasiert sind, und nicht nur Social Media. 

In erster Linie sollten Leser*innen wieder bereits sein, für ein lässiges Magazin etwas zu bezahlen. Die Medienschaffenden sollten den Leuten aber auch mehr zutrauen, man kann ruhig auch einmal etwas Komplexeres machen.

Mehr Fortschritt braucht es glaube ich in Punkto Klimawandel, das ist doch eigentlich die drängenste Frage. Man versucht in so vielen Bereichen, vorwärts zu kommen, doch sollte man nicht in diesem Bereich alles daran setzen, dass man weiter kommt?

Politiker*innen haben eine Verantwortung, und auch die Unternehmen selber, die Technologie vorantreiben. Beide sollten zusammenspannen, dass wir das Ganze etwas regulieren können. Im Moment nehmen sie ihre Verantwortung nicht genug wahr. Die Entwicklung läuft zu schnell, man kommt gar nicht hinterher.

Konkret wünsche ich mir von den Politiker*innen, einen Austausch zu schaffen und anzuerkennen, dass man schnell schauen muss, dass man Technologie regulieren kann und sie nicht länger ein rechtsfreier Raum bleibt, vor allem im Hinblick auf Daten. Das Problem ist, dass wir auch nicht richtig wissen, was man machen soll, das ist der Job der Politiker*innen.

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Im Deep Technology Podcast sprechen Menschen in der Schweiz über die Rolle neuer Technologien in ihrer Arbeit und ihrem Leben.

Projekt- und Medienpartner dieser Episode: Digitale Gesellschaft (www.digiges.ch) und nau.ch (www.nau.ch). Dieser Podcast ist möglich dank Unterstützung der Stiftung Mercator Schweiz, der Ernst Göhner Stiftung und Kultur Wetzikon. Konzept und Produktion: 8GR8 Story-Driven Science, Manuel Stagars. Mehr Infos zum Projekt und neue Episoden sind abrufbar auf www.deeptechnology.ch.

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