35 min

Shared and divided memory oder die Frage: Was bindet uns Europäer zusammen? NfE e.V. im Gespräch mit Dr. Constanze Itzel, der Leiterin des Hauses der Europäischen Geschichte in Brüssel Nachwuchskräfte für Europa e.V. - der neue Podcast aus Stuttgart

    • Politics

Ein sechs Meter langes, aufgeblättert auf dem Buchrücken liegendes Papierobjekt. Ein Buch, in dem man alle EU-Rechtsakte bis 2003 findet. Ein einziger Band mit 80 000 Seiten. Zu besichtigen ist dieses Kunstwerk im Haus der Europäischen Geschichte in Brüssel. Für die einen steht es für die Errungenschaft eines gemeinsamen Rechtsraumes, für die anderen ist es ein Sinnbild für die Überregulierung durch überbordende EU- Rechtsvorschriften. Die Museumsmacher legen sich in der Interpretation nicht fest, der Besucher ist selber gefordert.

Nicht eindeutig, sondern offen für unterschiedliche Interpretationen, daher multiperspektivisch und mehrdimensional - so sieht Constanze Itzel die ganze Ausstellung in ihrem Haus aufgestellt. Kein Wunder also, dass das riesige Buch eines ihrer Lieblingsexponate ist. Folgerichtig auch, dass es in dem Museum keine Meistererzählung gibt. Nie ging es darum, von oben herab eine scheinbar konsistente europäische Identität zu definieren. "Geschichtsschreibung ist immer Konstruktion", sagt Constanze Itzel, Museumschefin seit 2017. Wenn das Museum also ein europäischer Gedächtnisspeicher werden will, der die Erfahrungen und Interpretationen in ihrer Verschiedenheit und Widersprüchlichkeit umfasst, dann kann das nur durch das Beschreiben gemeinsam erlebter Geschichtsprozesse geschehen. Im Gespräch mit NfE e.V. erzählt sie uns von den Herausforderungen, ein transnationales Ausstellungsnarrativ zu entwickeln, von Mikronarrativen und der Wichtigkeit eines geteilten europäischen Gedächtnisses.

Ein sechs Meter langes, aufgeblättert auf dem Buchrücken liegendes Papierobjekt. Ein Buch, in dem man alle EU-Rechtsakte bis 2003 findet. Ein einziger Band mit 80 000 Seiten. Zu besichtigen ist dieses Kunstwerk im Haus der Europäischen Geschichte in Brüssel. Für die einen steht es für die Errungenschaft eines gemeinsamen Rechtsraumes, für die anderen ist es ein Sinnbild für die Überregulierung durch überbordende EU- Rechtsvorschriften. Die Museumsmacher legen sich in der Interpretation nicht fest, der Besucher ist selber gefordert.

Nicht eindeutig, sondern offen für unterschiedliche Interpretationen, daher multiperspektivisch und mehrdimensional - so sieht Constanze Itzel die ganze Ausstellung in ihrem Haus aufgestellt. Kein Wunder also, dass das riesige Buch eines ihrer Lieblingsexponate ist. Folgerichtig auch, dass es in dem Museum keine Meistererzählung gibt. Nie ging es darum, von oben herab eine scheinbar konsistente europäische Identität zu definieren. "Geschichtsschreibung ist immer Konstruktion", sagt Constanze Itzel, Museumschefin seit 2017. Wenn das Museum also ein europäischer Gedächtnisspeicher werden will, der die Erfahrungen und Interpretationen in ihrer Verschiedenheit und Widersprüchlichkeit umfasst, dann kann das nur durch das Beschreiben gemeinsam erlebter Geschichtsprozesse geschehen. Im Gespräch mit NfE e.V. erzählt sie uns von den Herausforderungen, ein transnationales Ausstellungsnarrativ zu entwickeln, von Mikronarrativen und der Wichtigkeit eines geteilten europäischen Gedächtnisses.

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