Am helllichten Tag – Der Fall Peggy Knobloch Podimo Deutschland

Der 7.5.2001 ist ein ganz normaler, verregneter Montag in dem kleinen bayerischen Dorf Lichtenberg. An diesem Tag verschwindet Peggy auf dem Schulweg. Erst am Abend, als ihre Mutter nach Hause kommt, wird ihr Fehlen bemerkt und sie wird als vermisst gemeldet. Die großangelegte Suche nach Peggy beginnt schon in der Nacht. Am nächsten Morgen fallen die Journalisten in den Ort ein. Die Suche wird in den nächsten Tagen ausgeweitet, doch Peggy bleibt verschwunden. Was ist mit Peggy passiert?

Die Polizei glaubt nun als Grund für Peggys Verschwinden an ein Verbrechen. Die Ermittler suchen in Lichtenberg und in Peggys familiärem Umfeld nach Verdächtigen. Doch wer ist Peggy eigentlich, wie sieht es in ihrem Leben aus? Die Ermittler durchleuchten ihre Vergangenheit und erfahren, dass die Familie aus Sachsen-Anhalt zugezogen ist und nicht viele Kontakte im Ort hat. Nur Peggy kannte jeder, da sie ständig in Lichtenberg unterwegs war und mit jedem sprach. Könnte ihre Zutraulichkeit mit ihrem Verschwinden zu tun haben? Ist etwa jemand aus dem Dorf verantwortlich? Bald haben die Ermittler einen Verdacht.

Die Ermittler stehen unter großem Druck, endlich einen Täter zu finden. Sie haben bereits mehrere Spuren verfolgt, die sich als Sackgassen herausgestellt haben, zum Beispiel den Verdacht, dass Peggy in die Türkei entführt worden sein könnte. Nun rückt ein Mann in den Fokus der Ermittlungen: der Lichtenberger Gastwirtssohn Ulvi Kulac. Er hatte Kontakt zu Peggy und es gibt Gerüchte, dass er Lichtenberger Kinder sexuell belästigt haben soll. Wegen eines Vorfalls mit einem Kind wird er kurz nach Peggys Verschwinden in die Psychiatrie eingewiesen. Die Ermittler vernehmen ihn immer wieder. Er hat ein Alibi und er bestreitet vehement, irgendetwas mit Peggys Verschwinden zu tun zu haben. Die Ermittler haben nichts gegen ihn in der Hand. Doch dann melden sich zwei Zeugen, die dem Fall eine völlig neue Wendung geben.

Die Polizei gibt eine Pressekonferenz und verkündet, dass Ulvi Kulac der Mörder von Peggy ist. Der Fall scheint gelöst. Unter großer Medienöffentlichkeit wird Ulvi Kulac der Prozess gemacht. Er wird zu lebenslänglicher Haft verurteilt. Doch es ist ein „Prozess ohne Leiche“, denn nach wie vor gibt es keine Spur von Peggy. Nach dem Urteil steht der kleine Ort Lichtenberg unter Schock. Der Fall hat den Ort gespalten, denn viele Einwohner halten Ulvi Kulac für unschuldig. Doch der Fall ist für die Justiz abgeschlossen. Doch dann tritt eine Frau auf den Plan, die fest an Ulvi Kulacs Unschuld glaubt und bereit ist, für ihn zu kämpfen: Gudrun Rödel.

Gudrun Rödel und einige Lichtenberger gründen eine Bürgerinititative, die für Ulvi Kulacs Feilassung kämpft. Sie streben ein Wiederaufnahmeverfahren an. Gudrun Rödel tut sich mit einen Rechtsanwalt zusammen, der sie bei ihrem Vorhaben unterstützt. Minutiös durchleuchten Gudrun Rödel und Anwalt Michael Euler den Fall, rollen ihn von Grund auf. Und sie finden Beunruhigendes: Ist Peggy vielleicht gar nicht auf ihrem Schulweg verschwunden? Hat die Polizei womöglich Zeugen unterschlagen, die Ulvi entlasten? Ihre Recherchen zeigen: nichts ist in diesem Fall so, wie es scheint.

Gudrun Rödel und Anwalt Euler tragen die neuen Erkenntnisse zusammen und erreichen schließlich ihr Ziel: ein Wiederaufnahmeverfahren wird eröffnet, das Ulvi Kulacs Unschuld beweisen soll. Alle Fakten werden im Prozess neu geprüft und den Ermittlern werden schwere Versäumnisse nachgewiesen. Ein bestechlicher V-Mann, eine Tatherganshypothese und Manipulationen von Ulvi Kulac in den Verhören kommen ans Licht. Auch Ulvi Kulacs Geständnis wird unter die Lupe genommen. Nach wenigen Tagen Zeit entscheidet der Richter: Ulvi Kulac wird freigesprochen. Es gibt Applaus im Gerichtssaal. Doch es melden sich auch Stimmen, die Zweifel an seiner Unschuld haben. Und: Der Fall ist nun wieder offen.