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Das «Literaturfenster» geht alle zwei Wochen auf Entdeckungsreise rund um die Bücherwelt. Die Sendung richtet sich an alle Liebhaberinnen von Literatur und literarischer Debatte und an jene, die neugierig sind auf Begegnungen mit Autorinnen, Übersetzern, Literaturkritikerinnen und Büchermenschen.

 

Literaturfenster Schweizer Radio und Fernsehen (SRF)

    • Kunst
    • 5.0 • 1 Bewertung

Das «Literaturfenster» geht alle zwei Wochen auf Entdeckungsreise rund um die Bücherwelt. Die Sendung richtet sich an alle Liebhaberinnen von Literatur und literarischer Debatte und an jene, die neugierig sind auf Begegnungen mit Autorinnen, Übersetzern, Literaturkritikerinnen und Büchermenschen.

 

    Doron Rabinovici: Im innersten Kreis des Populismus

    Doron Rabinovici: Im innersten Kreis des Populismus

    Wie Populisten die Massen gewinnen und die Gesellschaft spalten – davon erzählt Doron Rabinovici in seinem neuen Roman «Die Einstellung». Der österreichische Autor ist zu Gast bei Felix Münger.

    Ein Fotoreporter macht sich auf, einen hetzerischen Populisten zu entlarven. Er will ein Bild schiessen, welches die fürsorgliche Fassade des Politikers zerstört und dessen brutalen Zynismus für jedermann sichtbar macht. Doch das Vorhaben könnte sich auch als kontraproduktiv erweisen.

    Im Roman «Die Einstellung» rückt der österreichische Schriftsteller und Historiker Doron Rabinovici die Relativierung von Fakten, die Faszination des Autoritären und die Hetze als Mittel der Politik ins Licht. Und leistet damit eine packende literarische Auseinandersetzung mit drängenden Fragen unserer Zeit.

    Buchhinweis:
    Doron Rabinovici. Die Einstellung. 224 Seiten. Suhrkamp, 2022.

    • 29 Min.
    Simone Weinmann: «Die Erinnerung an unbekannte Städte»

    Simone Weinmann: «Die Erinnerung an unbekannte Städte»

    Simone Weinmann ist Astrophysikerin und Schriftstellerin. In ihrem Debütroman «Die Erinnerung an unbekannte Städte» verbindet sie ihre beiden Interessen und wirft einen literarisch-wissenschaftlichen Blick auf eine bevorstehende Klimakatastrophe. Ein Gespräch mit der Autorin.

    Dazu versetzt sie uns ins Jahr 2045. Die Katastrophe hat tatsächlich stattgefunden und die Menschen in eine karge bäuerliche Welt zurückgeworfen. Viele finden ihren Trost im Glauben. Nathanael, ein Junge aus einem «Dorf im Norden», will sich nicht mit der Situation abfinden und zieht – unterstützt von einer Mitschülerin und dem Dorflehrer – nach Süden. In Mailand soll es noch ein Polytechnikum geben, wo er Arzt werden will. Simone Weinmann spielt in ihrem Erstlingsroman durch, was passieren könnte, wenn der Fall der Fälle tatsächlich eintritt, und geht der Frage nach, ob die Wissenschaft dann noch eine Chance hat.

    Buchhinweis:
    Simone Weinmann. Die Erinnerung an unbekannte Städte. 272 Seiten. Verlag Antje Kunstmann, 2021.

    • 29 Min.
    Literaturverfilmungen im Visier

    Literaturverfilmungen im Visier

    Nicht immer sind Literaturverfilmungen so aufregend wie Jane Campions «The Power of the Dog» und Rebecca Halls «Passing». Die beiden Netflix-Produktionen basieren auf fast vergessenen Romanen und machen gesellschaftliche Gräben in den USA der 1920er Jahre transparent für die Gegenwart.

    Nella Larsen («Passing», 1929) und Thomas Savage («The Power of the Dog», 1967) untersuchen in ihren Büchern US-amerikanische Lebensläufe – Larsen in den schwarzen Communities von New York, Savage auf den Ranches im Westen. Schillernd zeigen sie Homophobie und Rassismus und die (selbst-)zerstörerischen Reaktionen der Betroffenen.

    Wie machen Jane Campion und Rebecca Hall aus diesen Stoffen packend aktuelle Filme? Und was ist allgemein das Geheimnis gelungener Literaturverfilmungen? Darüber spricht Franziska Hirsbrunner mit dem Film- und Literaturwissenschaftler Johannes Binotto.

    Buchhinweise:
    Nella Larsen. Seitenwechsel. Deutsch von Adelheid Dormagen. 220 Seiten. Dörlemann Verlag.
    Thomas Savage. Die Gewalt der Hunde. Deutsch von Thomas Gunkel. 350 Seiten. btb Verlag.

    • 29 Min.
    «Mit einem Fuss draussen» – Im absurden Kosmos von Anaïs Meier

    «Mit einem Fuss draussen» – Im absurden Kosmos von Anaïs Meier

    Mit «Mit einem Fuss draussen» hat die Schweizer Autorin Anaïs Meier den wohl skurrilsten Roman der Saison geschrieben. Er erzählt aus der Perspektive eines Randständigen von der Suche nach dem Besitzer eines abgetrennten Fusses. Der Anti-Krimi ist ein hintersinniges Porträt der Schweiz.

    «Mit einem Fuss draussen weiss man nicht, wo man steht»: In Ihrem Debütroman erzählt die Schweizer Autorin und Kolumnistin Anaïs Meier aus Sicht des Sozialhilfeempfängers Gerhards, der eremitisch am Rand der Gesellschaft lebt. Als er in seinem Lieblingsparks einen abgetrennten Fuss findet, beschliesst er, den Fall aufzuklären.

    Was wie ein Lokalkrimi klingt, entpuppt sich als grotesker Roman über die Schweiz von unten. Meier bevölkert ihr Buch mit Polizisten, die lieber Obdachlose schikanieren, als Mordfälle zu lösen, korrupten Lokaljournalisten und depressiven Securitasangestellten. Dabei steht nicht die Lösung des Falles im Vordergrund, sondern die präzise Erschliessung der Schweiz von ihren Rändern her.
    Der Roman begeistert mit einer ungewöhnlichen Sprache, für die sich die Autorin von zufällig gefundenen Zetteln und Online-Kommentaren inspirieren liess. Mit seinem Fokus auf das Kleine und vermeintlich Unbedeutende knüpft er an grosse Schweizer Erzähltraditionen an.

    Im Gespräch erklärt Meier, weshalb sie als Feministin aus der Perspektive eines mittelalten Mannes schreiben wollte. Zudem erfährt man mehr über das Phänomen abgetrennter Füsse, die Bedeutung von Friedrich Glauser und Helge Schneider für ihr Schreiben, und die korrekte Art, Altpapier zu bündeln.

    Buchhinweis:
    Anaïs Meier. Mit einem Fuss draussen. Voland & Quist, 2021.

    • 27 Min.
    Natascha Wodin: Entwurzelten eine Stimme geben

    Natascha Wodin: Entwurzelten eine Stimme geben

    Sie heisst Nastja, stammt aus der Ukraine und sucht in Deutschland ihr Glück. Doch dort gerät sie in eine verhängnisvolle Abwärtsspirale. Die deutsche Autorin Natascha Wodin erzählt im Roman «Nastjas Tränen», stellvertretend für Millionen, von Entwurzelung, Sprachlosigkeit und unstillbarem Heimweh.

    Natascha Wodin hat in ihrem Roman «Sie kam aus Mariupol» (2017) das Leben ihrer Mutter rekonstruiert, die von den Nazis als Zwangsarbeiterin verschleppt wurde. Sie überlebte zwar den Krieg, überwand die Erfahrung der gewaltsamen Entwurzelung jedoch nie.

    Im aktuellen Roman verlegt die Autorin die Erfahrung ihrer Mutter in die Gegenwart: Der Roman zeigt an der Figur der ukrainischen Putzkraft Nastja, welches Leid mit der modernen Migration bisweilen verbunden ist.

    Buchhinweis:
    Natascha Wodin. Nastjas Tränen. Rowohlt, 2021.
    Das Hörbuch, gelesen von Martina Gedeck, ist im Argon-Verlag erschienen.

    • 29 Min.
    Sasha Marianna Salzmann: Im Menschen muss alles herrlich sein

    Sasha Marianna Salzmann: Im Menschen muss alles herrlich sein

    Wie erzählt man seine Geschichte, wenn das Land, in dem man aufgewachsen ist, so nicht mehr existiert? Davon handelt der neue Roman der Theaterregisseur:in und Schriftsteller:in Sasha Marianna Salzmann.

    «Im Menschen muss alles herrlich sein» heisst der Roman der deutschen Schriftsteller:in und Theaterregisseur:in Sasha Marianna Salzmann. Doch wie «herrlich» sein in einem Land, in dem Korruption und Unterdrückung herrscht, in dem nur überlebt, wer sich dem restriktiven Regime unterwirft? Wie sie selbst kommen die Protagonistinnen in ihrem Roman aus der ehemaligen Sowjetunion. Doch während die beiden Mütter den Sozialismus und die alltägliche Korruption noch miterlebt haben, können die Töchter, die in Deutschland aufgewachsen sind, nur noch wenig mit den Migrations- und Verlusterfahrungen ihrer Eltern anfangen. Wie schwierig es ist, (die eigene) Geschichte zu erzählen, wenn das Land, in dem man aufgewachsen ist, so nicht mehr existiert, davon handelt der zweite Roman von Sasha Marianna Salzmann. Salomé Meier hat Sasha Marianna Salzmann zum Gespräch getroffen.

    Buchhinweis:
    Sasha Marianna Salzmann. Im Menschen muss alles herrlich sein. Suhrkamp, 2021.

    • 27 Min.

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