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Freut ihr euch, wenn es schneit? Die meisten Menschen lieben Schnee. Er rieselt leise vom Himmel - und hüllt den Alltag in eine weiße, gemütliche Decke. In diesem Podcast gehen wir der Frage nach, warum wir glücklich sind, wenn es schneit. Hoch oben auf dem Hintertuxer Gletscher erleben wir ein kleines Weltwunder und wir sprechen mit den Menschen, die dafür sorgen, dass in Tirol auch mit sehr viel Schnee alles normal weiterläuft.

Tiroler Schnee-Podcast Tirol Werbung / Klaus Brunner / Lisa Prantl

    • Society & Culture

Freut ihr euch, wenn es schneit? Die meisten Menschen lieben Schnee. Er rieselt leise vom Himmel - und hüllt den Alltag in eine weiße, gemütliche Decke. In diesem Podcast gehen wir der Frage nach, warum wir glücklich sind, wenn es schneit. Hoch oben auf dem Hintertuxer Gletscher erleben wir ein kleines Weltwunder und wir sprechen mit den Menschen, die dafür sorgen, dass in Tirol auch mit sehr viel Schnee alles normal weiterläuft.

    #3 Was wäre, wenn es euch nicht gäbe? Helden des Winters im Tiroler Schneepodcast

    #3 Was wäre, wenn es euch nicht gäbe? Helden des Winters im Tiroler Schneepodcast

    Wenn in Tirol nach einer schneereichen Nacht der Tag anbricht, ist die Freude bei Kindern und Wintersportfans groß. Doch bereits Stunden vor dem ersten Weckerläuten sorgen fleißige und gut ausgebildete Hände dafür, dass Wege und Schienen frei und die Pisten sicher befahrbar sind. Drei von ihnen erzählen uns von ihrem Beruf im Schnee.
    Rudi Mair steht im Winter um 5 Uhr auf und holt erstmal die Daten von über 200 Wetterstationen ein. Er ist der Leiter des Lawinendienstes Tirol und damit verantwortlich für die Lawinenprognose und die Einstufung der Lawinengefahr. Seit über zwanzig Jahren sorgt der Lawinenexperte, der auch ein Standardwerk zum Thema geschrieben hat, für verlässliche Prognosen: „Unsere Trefferquote liegt bei 95%, damit kann ich gut leben.“, so Mair. Um die Situation so gut einschätzen zu können, braucht es aber nicht nur ein Studium der Meteorologie und jahrelange Erfahrung, sondern auch eine kontinuierliche Beobachtung der Lage: „Ich sag immer: Jeder Winter ist wie ein Buch, das neu geschrieben wird. Ein Krimi. Das muss ich von der ersten bis zur letzten Seite lesen - wenn ich mittendrin zwei Kapitel auslasse, weiß ich nicht mehr, ob der Koch oder der Gärtner der Mörder ist. Und so ist das beim Schnee auch – das muss ich ständig mitverfolgen.“ Ein freier Tag in den Wintermonaten? Fehlanzeige! Im Podcast erzählt uns Mair, welchen Umweg er auf seinem Karriereweg nehmen musste, woran man Lawinengefahr erkennt und bei welcher Lawinenwarnstufe die meisten Unfälle passieren. Außerdem erfahren wir, was ihn persönlich am Schnee so fasziniert und was er damit meint, wenn er sagt: „Außer Rauchzeichen und Brieftauben bieten wir wirklich alles an.“

    Wenn bei Rudi Mair der Wecker klingelt, sind die Schneeräumer der Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) bereits im Einsatz. Sie folgen den Empfehlungen der hausinternen Lawinenkommission und befreien die Zugstrecken Tirols mit schwerem Gerät und per Hand von den Schneemengen. „Die ganze Arbeit beginnt schon vor dem Schneefall – man schaut sich die Wetterprognosen sehr genau an und legt dann die Eskalationsstufen fest“, verrät uns Christoph Gasser-Mair von den ÖBB. Die oberste Priorität ist, die Sicherheit der Fahrgäste unter allen Umständen zu gewährleisten. Nicht überall können die Schneeräumer dazu auf Schienenschneepflüge und Hochleistungsschneeschleudern zurückgreifen: „Die Weichen etwa müssen händisch geräumt werden und davon gibt es allein in Tirol 1.500.“ Im Gespräch mit Gasser-Mair erfahren wir außerdem, aus welchem Holz die Männer des Schneeräumtrupps geschnitzt sein müssen und warum die Topografie Tirols eine besondere Herausforderung darstellt.

    „Wenn wir um 4 Uhr losfahren, war ich sicher schon um drei Uhr munter, weil ich meine Leute eine halbe Stunde vor Dienstbeginn informieren muss.“, erzählt uns Walter Steinlechner. Er ist für die Schneeräumung der Gemeinde Vomp verantwortlich und in seinem Team arbeiten 9 Männer, die bei Schneefall auch lang vor Tagesanbruch an die Arbeit gehen. „Dann wird geräumt, dann wird gestreut, und wenn wir die Runde fertig haben, sind die Parkplätze dran.“ Mehrere Stunden dauert es, bis die Straßen und Zufahrten zu Ärzten, Supermärkten und der Schule frei ist. „Wenn die Leute dann um 8 Uhr aufstehen, und es ist alles picobello geräumt, dann wissen viele nicht, was schon passiert ist in den letzten vier Stunden davor, was da für ein Kraftakt dahintersteckt.“ Im Interview erfahren wir, welchen Schnee Steinlechner am liebsten räumt und welche Tipps er für Schneefahrbahnen hat.

    || Weiterführende Links | Lawinenlinks: www.lawinen.report | www.tirol.at/lawine-tirol-app | www.tirol.at/saac-camp-lawinengefahr-und-risiken-richtig-einschaetzen | www.tirol.at/der-lawinensprenger-von-innsbruck |www.tirol.at/bahn-frei | www.tirol.at/alpinarium-galtuer-7

    • 28 min
    #2 Wie ist es, ein Weltwunder zu entdecken? Eishöhlenforscher Roman Erler im Tiroler Schneepodcast

    #2 Wie ist es, ein Weltwunder zu entdecken? Eishöhlenforscher Roman Erler im Tiroler Schneepodcast

    Gletscherhöhlen kommen und gehen. Nicht so jene am Hintertuxer Gletscher – durch ihre Größe und Beständigkeit ist sie einzigartig. Dass die Höhle heute unter dem Namen „Natureispalast“ der Öffentlichkeit zugänglich ist, verdanken wir ihrem Entdecker Roman Erler. Wir haben den Abenteurer zum Gespräch getroffen.

    Roman Erler ist Bergführer, Bergretter und Hobbyforscher. Im Zillertal als Sohn eines Waldaufsehers aufgewachsen, zog es ihn und seine Geschwister schon früh auf die umliegenden Gipfel: „Wir wollten immer rauf in die Berge, sie hatten etwas Geheimnisvolles: Was ist da oben, was versteckt sich in diesen Karen, gibt es da oben Kristalle oder etwas Interessantes, was wir erforschen können?“ Mit einer ordentlichen Portion Neugier ausgestattet, entdeckte er im Laufe der Jahre tatsächlich zahlreiche Schätze: Bärenknochen, jahrtausendealte Steinbockskelette und Höhlen voller Kristalle. Und eines Tages auch einen kleinen Riss in der Schneedecke am Hintertuxer Gletscher.

    Weil sich der 10 Zentimeter große Spalt an einer ungewöhnlichen Stelle unweit der Bergstation befand, konnte Erler nicht anders, als diesen genauer zu untersuchen. Erst auf den zweiten Blick erkannte er, dass der Raum dahinter mehrere Meter breit war. „Dann war klar, dass ich da aufmachen muss“, erinnert sich der Bergfex und legt nach und nach ein ganzes Höhlensystem frei. „Ich habe nicht damit gerechnet, dass das hier so endlos weitergeht. Aktuell haben wir einen Vermessungsstand von einem Kilometer!“

    Was er dabei entdeckt hat? Unter anderem ein kleines Weltwunder: den einzigen bekannten unterirdischen Gletschersee. „Dass es da oben so tief noch einen See gibt, darüber staunen auch die Fachleute. Es ist nicht nur wunderschön, es ist auch hochinteressant.“ In diesem See finden mittlerweile Trainings im Eisschwimmen statt, weniger abgebrühte überqueren ihn im Boot oder Stand Up Paddle Board. „Wir sind Europas höchstgelegenes Schifffahrtsunternehmen“, schmunzelt Erler.

    Wir haben mit dem Pionier in seinem Wohnzimmer im Zillertal über die Faszination und die Zukunft der Gletscher gesprochen. Im Interview erzählt er uns, was Gletscherbewegungen mit einem Teig zu tun haben, wo man das älteste Eis Österreichs findet und wie man mit Neuentdeckungen verantwortungsvoll umgeht. Außerdem verrät er uns, wie es ist, in absoluter Dunkelheit Neuland zu betreten, welche Gefahren die Höhlen-Erforschung birgt und warum er seine größte Entdeckung nicht geheim halten wollte.

    Weiterführende Links ||

    Zillertaler Höhlen | www.natureispalast.info | www.tirol.at/a-spannagelhoehle | Von der Entdeckung des Natureispalasts: https://www.tirol.at/eishoehle-hintertuxer-gletscher | Der Natureispalast im Film "Der Boandlkramer und die ewige Liebe": www.tirol.at/drehorte-boandlkramer-und-die-ewige-liebe ||

    Gletscherlinks | www.tirol.at/a-hintertuxer-gletscher | de.wikipedia.org/wiki/Hintertuxer_Gletscher | www.tirol.at/gletscher | de.wikipedia.org/wiki/Gletscherspalte ||

    Sonstige Links | www.tirol.at/helden-am-berg | www.tirol.at/bergfuehrer-im-portraet-bernhard-neumann-und-der-olperer | www.tirol.at/huetten-in-nahaufnahme-die-olperer-huette-im-zillertal

    • 38 min
    #1 Warum macht uns Schnee glücklich? Psychologin Melanie Hausler im Tiroler Schneepodcast

    #1 Warum macht uns Schnee glücklich? Psychologin Melanie Hausler im Tiroler Schneepodcast

    Weiße Weihnachten, ausgelassene Schneeballschlachten, Kinderlachen am Rodelhügel… Welches Bild habt ihr im Kopf, wenn ihr das Wort „Schnee“ hört? So unterschiedlich diese Bilder sein mögen, die meisten von uns verbinden damit ein Gefühl: Glück. Warum das so ist, haben wir Glücksforscherin Dr. Melanie Hausler gefragt und dabei durchaus überraschende Antworten erhalten.

    Was macht uns Menschen glücklich? Als Vertreterin der Positiven Psychologie beschäftigt sich die Psychologin Melanie Hausler seit Jahren mit dieser Frage. Ihre Erkenntnisse publiziert sie in wissenschaftlichen Beiträgen und – etwas breitentauglicher - auf dem Blog www.gluecksmomente.at. Zuletzt hat sie ihre Glücksrezepte auch im Buch „Glückliche Kängurus springen höher“ veröffentlicht.

    Was das mit Schnee zu tun hat? Achtsamkeit spielt beim Finden des eigenen Glücks eine große Rolle: „Ich empfehle immer kleine Miniurlaube, Mikrourlaube. Ein paar bewusste Atemzüge, ein heißes Bad oder andere alltägliche Dinge bewusst zu genießen. Wenn wir das neu bewerten, dann hat das auch eine ganz andere Wirkung“, sagt die Glücksexpertin. Und Schnee bietet dafür den idealen Rahmen.

    „Der Schnee hilft uns, uns wieder mit allen Sinnen zu verbinden. Ich rieche den Schnee, ich schmecke ihn, ich fühle ihn. Mit allen Sinnen wahrzunehmen ist sehr wertvoll, um achtsamer zu sein“, sagt Dr. Hausler. Ob das, was wir draußen machen Skifahren, Winterwandern oder Schneeballschlacht heißt, spielt dabei keine Rolle: „Bewegung, frische Luft, die Faszination durch den Schnee und auch noch das Tageslicht – das ist die beste Kombination!“ Kein Wunder, dass nicht nur große und kleine Menschen vom Schnee begeistert sind – auch Tiere toben wild und freudvoll durch den Schnee.

    Aber auch daheim auf der Couch kann die weiße Pracht unser Glücksgefühl verstärken: „Schnee erleichtert es, länger im Moment zu verweilen. Man genießt viel mehr, der Kakao schmeckt dann noch viel besser. Denn der Schnee dämpft den Alltag weg“, erklärt Hausler. Kein Wunder, dass gerade in den dunklen und schneereichen skandinavischen Ländern Begriffe wie „Hygge“ für diesen Zustand entstanden sind. Aber auch in Tirol gibt es ein Wort dafür: Gmiatlichkeit. „Dadurch, dass es einen eigenen Namen hat, bekommt es mehr Bedeutung, mehr Raum.“

    Kurzum: Schnee bietet, was wir alle brauchen: Ruhe und Entschleunigung, Boden für Spiel und Sport, Achtsamkeit für den Moment und Flow. Und wenn wir mal richtig genervt sind vom Winter, etwa beim Freikratzen der vereisten Scheiben am Auto? Auch darauf hat Hausler eine Antwort: „Dann gilt es, das beste aus der Situation zu machen, das gilt eigentlich fast für alles im Leben.“


    || Weiterführende Links ||
    Melanie Hausler: www.gluecksrezepte.at | www.hausler.at | www.junfermann.de/titel/glueckliche-kaengurus-springen-hoeher/333 ||

    Schneelinks: www.tirol.at/22-fakten-ueber-schnee | www.tirol.at/schneemann | www.tirol.at/9-gruende-warum-kinder-den-schnee-so-lieben | www.tirol.at/weisse-weihnachten-10-orte-im-schnee | www.tirol.at/alles-leuchtet ||

    Glückslinks: www.tirol.at/e-gluecktage-kufstein | www.tirol.at/glueck-ist-nur-heisse-luft | www.tirol.at/interview-tatjana-schnell ||

    Aktivitäten im Schnee: www.tirol.at/winterurlaub | www.tirol.at/skifahren | www.tirol.at/winterwandern | www.tirol.at/schneeschuhwanderung-osttirol

    • 38 min

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