22 集

Dieser Podcast widmet sich Epochen, Stilrichtungen, Künstler*innen der Kunstgeschichte. Immer wieder mal erkläre ich auch einige Grundbegriffe.
Mit Bildern gibt's das Ganze auf meinem Youtube-Kanal...

Zeig Mal! Kunst für alle‪.‬ Niels ten Brink

    • 藝術

Dieser Podcast widmet sich Epochen, Stilrichtungen, Künstler*innen der Kunstgeschichte. Immer wieder mal erkläre ich auch einige Grundbegriffe.
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    Was ist... eine Vedute?

    Was ist... eine Vedute?

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    Die “Vedute”, wörtlich im italienischen ‘veduta’, “Ansicht” oder “Aussicht”, liefert wirklichkeitsgetreue detaillierte Darstellungen urbaner Räume, ob als Stadtpanorama mit Fluss, Kanal oder Platz oder aber als Blick auf oder in eine bestimmte Straße oder mit Fokus auf ein bestimmtes Bauwerk.
    Prominentes Beispiel für die Vedutenmalerei ist die Arbeit des venezianischen Künstlers Giovanni Antonio Canal, genannt “Canaletto”. Er war bekannt für seine präzisen Darstellungen von Venedig, insbesondere für seine Panoramablicke auf die Kanäle, Plätze und Gebäude der Stadt. Sie bestechen durch ihre fast fotorealistisch genaue und detailreiche Darstellung. Seine Veduten vermitteln nicht nur eine überzeugende, beinahe dokumentarische Darstellung der Architektur, sondern sind darüber hinaus auch geprägt von einer lichten Atmosphäre und freundlich-positiven Stimmung der gezeigten Orte.

    =========
    Literaturempfehlungen:
    - Raimund Herz: "Canaletto malt Dresden: Kulturhistorischer Stadtführer durch das barocke Dresden von 1766"
    - Bozena Anna Kowalczyk: "Bellotto and Canaletto: Wonder and Light"

    • 5 分鐘
    Was ist... Chiaroscuro?

    Was ist... Chiaroscuro?

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    Wo Licht ist, da ist auch Schatten - manchmal auch sehr viel Schatten. Keine Sorge, wir sprechen hier nicht von Sünden, Lastern und Heimlichkeiten, sondern immer noch über Kunst. “Chiaroscuro”, eine Zusammensetzung aus “Chiaro”, hell oder klar, und “scuro”, dunkel, finster, bezeichnet in der Malerei eine insbesondere im Barock wirkungsvoll eingesetzte extrem übersteigerte Wirkung von Licht und Schatten, um eine emotional dramatische und bewegende Bildatmosphäre zu erzeugen.

    Dass sich mit starkem Kontrast von Hell und Dunkel dramatische Bildstimmungen erzeugen lassen, das haben bereits im alten Griechenland Künstler wie Apollodor von Athen erkannt, der mit schraffierten Schatten Körpervolumen andeutete. Mit dem Wiedererstarken der Malerei in der Protorenaissance lassen sich dann in Werken wie "Die Geburt Christi" von Giotto di Bondone im 14. Jahrhundert wieder erste klare Ansätze gezielter Raum- und Körpergestaltung mit Licht und Schatten erkennen.

    Vor allem aber in der Hochrenaissance intensivierte sich die Auseinandersetzung mit den sich bietenden Darstellungsmöglichkeiten von Körperlichkeit und Raumtiefe. Die Entwicklung der Zentralperspektive unter anderem durch Masaccio gab den Künstlern die Möglichkeit, durch raumlogische Konstruktion die Illusion von Tiefe und realistischer Proportion auf einer ebenen Malfläche zu erzeugen.

    Die Künstler der Zeit waren dabei aber nicht nur von der mimetischen Wiedergabe der mit den Augen wahrnehmbaren Raum- und Lichteffekte, sondern insbesondere von deren Auswirkung auf die narrativ-emotionale Dramatik der Bilder fasziniert. Da Vinci verlieh seinen Figuren Körpervolumen, indem er in seinen Zeichnungen zunächst auf farbigem Papier die dunklen Töne setzte, und sich dann zu den helleren Tönen vorarbeitete. Einzelne Lichtakzente fügte er meist mit weißer Gouache oder heller Kreide hinzu. Systematisch entwickelte er den Einsatz von Schlag- und Binnenschatten weiter.

    Ein wesentlicher Faktor auf dem Weg hin zu gesteigerter Plastizität und Raumwirkung in der Malerei war die Entwicklung der Ölfarbe. Vor der Renaissance war die schnelltrocknende Temperafarbe, gebunden mit Ei oder Kasein, das beliebteste Malmedium. Aufgrund seiner kurzen Trocknungszeit ist es allerdings recht schwierig, sanfte Farbverläufe zu erzielen. Darüber hinaus eignet sich Tempera aufgrund der hohen Deckkraft nicht für eine Arbeit in lasierenden Schichten.

    Ölfarbe aber, die als Bindemittel z.B. Leinöl verwendet, bindet wesentlich langsamer ab. Dieser Umstand sowie die Transparenz der Farben ermöglichen es, Farbschichten so dünn übereinander aufzutragen, dass tiefer liegende Farbschichten durch die Lagen bis zur Oberfläche durchschimmern. So wurde es möglich, schrittweise komplexe Farbtöne von großer Farb-, Licht- und Schattentiefe aufzubauen. Das so entstehende Spiel mit Hell und Dunkel wurde schnell als die geeignete Technik zur Modellierung von Plastizität erkannt und hat maßgeblich dazu beigetragen, die Lebendigkeit und den Naturalismusgrad von Gemälden zu steigern. Nicht nur die äußere Erscheinung von Objekten und Figuren, sondern auch ihre innere Struktur und Volumen wurden nun klar herausgearbeitet und betont. So verschmelzen zum Beispiel in den Portraits da Vincis oder Giorgiones die abgebildeten Figuren mit der sie umgebenden Dunkelheit und treten zugleich deutlich aus ihr hervor.

    Künstler wie Tintoretto oder George de la Tour nutzen die neuen Möglichkeiten aber auch für weitergehende Effekte und inszenierten in ihren Gemälden scharfe, unnatürlich übersteigerte Hell-Dunkel-Kontraste. Dazu organisieren sie ihre Kompositionen gezielt um die Beleuchtungsquelle herum: der Einsatz und Platzierung der Figuren auf bildnerischer Ebene und Verteilung von Licht und Schatten sind untrennbar miteinander verknüpft, orientieren sich aneinander. Der so entstehende, starke Kontrast erzeugt die dramatischen Effekte des oft zur Theatra

    • 6 分鐘
    Jeff Wall - "The Invisible Man" (2004)

    Jeff Wall - "The Invisible Man" (2004)

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    Jeff Wall haftet der Ruf an, ein akribischer, überaus präzise arbeitender Künstler zu sein, der sich für seine inszenierten Fotografien oft sehr viel Zeit nimmt, so lange vorbereitet, korrigiert, aufnimmt und nachbearbeitet, oft wochenlang, bis man von der Vorarbeit nichts mehr sieht. So muten seine Bilder zwar wie aus dem Leben gegriffen an, entpuppen sich beim genaueren Hinsehen aber als konstruierte und arrangierte Scheinwirklichkeit. Oft arbeitet er über Wochen an einem Bild - über die Vorarbeiten für das im Jahr 2002 entstandene Bild “The Invisible Man” meint Wall, es habe zwei Stunden gedauert, das Buch von Ralph Ellison zu lesen, von der Bildidee zur Umsetzung seien es aber Monate des Nachdenken und Planens gewesen. Die praktische Ausführung dauerte dann sogar ein Jahr, in dem der Keller der Szene im Studio detailliert entwickelt und nachgebaut werden musste.
    Vielleicht auch wegen dieser Fokussierung auf jedes Detail hat Jeff Wall in seiner inzwischen vier Jahrzehnte umspannenden künstlerischen Karriere nur gut 170 Fotoarbeiten veröffentlicht, denen, wie Wall selbst lapidar feststellt, man den enormen Aufwand nicht ansieht.
    ______________________________
    Literatur zu Jeff Wall:
    - Martin Schwander: "Jeff Wall", Fonadation Beyeler, Basel, 2024. (https://amzn.to/47CPX9M)
    - Valérie Hammerbacher: "Jenseits der Fotografie: Arrangement, Tableau und Schilderung - Bildstrategien in den Arbeiten von Jeff Wall", VDG Weimar, 2010. (https://amzn.to/3vxJb86)
    - Gregor Stemmrich (Hrsg.): "Jeff Wall - Szenarien im Bildraum der Wirklichkeit. Essays und Interviews.", Philo Fine Arts, Hamburg, 2008. (https://amzn.to/3HDcB7L)

    • 15 分鐘
    Weihnachtsgeschichte: "Die Apfelsine des Waisenknaben" von Charles Dickens

    Weihnachtsgeschichte: "Die Apfelsine des Waisenknaben" von Charles Dickens

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    Diesmal gar keine Kunst - jedenfalls keine Abbildende: "Die Apfelsine des Waisenknaben" von Charles Dickens ist sicherlich eine der schönsten und bewegendsten Weihnachtsgeschichten die ich kenne - ich lese sie immer wieder gerne vor. Diesmal also für alle Zuschauer und Abonnenten als kleines Dankeschön für ein tolles Jahr!
    Ich wünsche Euch allen frohe Weihnachten und einen guten Rutsch nach 2023!

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    • 2 分鐘
    Weihnachtsgeschichte: "Das Geschenk" von Ray Bradbury

    Weihnachtsgeschichte: "Das Geschenk" von Ray Bradbury

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    Ray Douglas Bradbury war ein US-amerikanischer Schriftsteller und Drehbuchautor, zu dessen Schwerpunkten Science-Fiction, Horror und Phantastik zählten. Zahlreiche seiner Romane und Kurzgeschichten sind heute Klassiker des Genres, beispielsweise das im Wortsinne brandaktuelle "Fahrenheit 451", und werden nach wie vor weltweit gelesen.
    1952 schrieb Bradbury für das Magazin "The Esquire" diese weihnachtliche Kurzgeschichte, in der ein Vater auf dem Weg zum Mars ein wenig improvisieren muss, um seinem Sohn trotz kleinlicher Bordgepäckvorschriften ein schönes Weihnachtsfest zu ermöglichen.

    Büchertips von Ray Bradbury:"Fahrenheit 451" - https://amzn.to/3Tu3u06
    "Schneller als das Auge - Erzählungen" - https://amzn.to/3tuXPMB
    "S is for Space - Meisterhafte Erzählungen" - https://amzn.to/3Ntgzmo

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    • 4 分鐘
    Henry Moore und die "Shelter Drawings" - "Four Grey Sleepers" (1940)

    Henry Moore und die "Shelter Drawings" - "Four Grey Sleepers" (1940)

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    Henry Moore gilt als einer der renommiertesten britischen Künstler des 20. Jahrhunderts, dessen Beiträge zur Plastik und Skulptur in ihrer organischen, von Einflüssen der Natur geprägten Formensprache wegweisend für die Entwicklung der zeitgenössischen Bildhauerei sind. Seine grafischen Arbeiten zeigen immer wieder seinen besonderen bildhauerischen Blick, sind aber hochgradig eigenständige Kunstwerke. Besonders berührende Beispiele hierfür sind die während des Zweiten Weltkrieges unter dem Eindruck des auch selbst erfahrenen Leids der Zivilbevölkerung entstandenen Zeichnungen Schutzsuchender in den “Shelter Drawings”.

    Literaturempfehlungen:
    - Andrew Causey: "The Drawings of Henry Moore" (https://amzn.to/3u4olwm)
    - Julian Andrews: "London's War: The Shelter Drawings of Henry Moore" (https://amzn.to/3u80KLr)
    - Chris Owen: "Drawing in the Dark: Henry Moore's Coalmining Commission" (https://amzn.to/3FP2b3F)

    • 14 分鐘

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