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Mit Rosch HaSchana, dem Neujahrsfest im Herbst, beginnt das jüdische Jahr. Die Festtage des Volkes Israel sind gemäß der Gebote der Tora festgelegt. Die Zeit aber wird vom Schabbat, dem siebenten Tag der Woche, strukturiert. Ihn hat Gott selbst mit der Schöpfung der Welt eingeführt.
Am Schabbat wird in den Synagogen ein Stück der Tora vorgelesen. Die Wochenabschnitte führen das Jahr über durch die fünf Bücher Mose. Das Ende und zugleich der neue Anfang der Lesungen ist an Simchat Tora, dem Fest der Tora-Freude zum Abschluss des Laubhüttenfestes.
Bei ahavta - Begegnungen erklärt immer Freitags ein Rabbiner, Kantor oder Lehrer den jeweiligen Tora-Abschnitt. Die Video-Aufnahmen findest du bei https://plus.ahavta.com und auch bei YouTube unter https://youtube.com/@ahavta.


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Das Wort zum Schabbat Ricklef Münnich || ahavta - Begegnungen

    • Religion & Spirituality

Mit Rosch HaSchana, dem Neujahrsfest im Herbst, beginnt das jüdische Jahr. Die Festtage des Volkes Israel sind gemäß der Gebote der Tora festgelegt. Die Zeit aber wird vom Schabbat, dem siebenten Tag der Woche, strukturiert. Ihn hat Gott selbst mit der Schöpfung der Welt eingeführt.
Am Schabbat wird in den Synagogen ein Stück der Tora vorgelesen. Die Wochenabschnitte führen das Jahr über durch die fünf Bücher Mose. Das Ende und zugleich der neue Anfang der Lesungen ist an Simchat Tora, dem Fest der Tora-Freude zum Abschluss des Laubhüttenfestes.
Bei ahavta - Begegnungen erklärt immer Freitags ein Rabbiner, Kantor oder Lehrer den jeweiligen Tora-Abschnitt. Die Video-Aufnahmen findest du bei https://plus.ahavta.com und auch bei YouTube unter https://youtube.com/@ahavta.


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    Schabbat Pinchas || Gott durchbricht Linien

    Schabbat Pinchas || Gott durchbricht Linien

    Yuval Lapide hat sich ausgesucht, zum Wochenabschnitt „Pinchas“ in 4. Mose 25,10–30,2 zu sprechen. Damit will er erinnern an seinen Vater Pinchas Lapide (1922–1997). Er war ein Eiferer für den Beginn eines jüdisch-christlichen Dialogs nach der Schoa. Auch über Pinchas in der heutigen Parascha wird gesagt, „dass er geeifert hat für seinen Gott, und gesühnt hat die Kinder Jisrael.“ (25,13): „Er eiferte an meiner Stelle unter ihnen, dass ich nicht aufrieb die Kinder Jisrael in meinem Eifer.“
    Gott selber, sagt Yuval ist ein Eiferer, kein Kuschelgott. Und auch Jesus sagt von sich (Lukas 12,49): „Ich bin gekommen, um auf der Erde ein Feuer zu entzünden.“ Hier steht Pinchas dafür, dass er den Grimm Gottes über den religiösen Geschlechtsverkehr im Heiligtum für einen midianitischen Gott abgewendet hat, indem er den Israeliten und die Midianiterin mit der Lanze durchbohrt hatte (25,7). Obwohl er also Blut an den Händen hat, überträgt HaSchem ihm und seinen Söhnen das Priestertum.
    Gott durchbricht erneut Linien. Konvention war, dass der Erstgeborene erbt. Das aber war Pinchas nicht. So reiht sich sein „Bund des Friedens“, den er erhält ein in die zahlreichen weiteren biblischen Geschichten, in denen der Erstgeborene „leer ausgeht“.
    So ist es auch mit dem Nachfolger Moses. Nicht dessen Söhne treten ein in die Führerschaft des Volkes Israel, sondern: „Nimm dir den Jehoschua, Sohn Nun, einen Mann, in dem Geist ist, und lege deine Hand auf ihn.“
    Noch eine dritte Geschichte im Wochenabschnitt durchbricht die Konvention. Die Töchter Zelafchads erhalten ein Erbe, obgleich ihr Vater keinen Sohn hatte – und sonst stets nur die Söhne Erbträger sein konnten. (27,3)


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    • 1 hr
    Schabbat Balak || Wen du segnest, der ist gesegnet

    Schabbat Balak || Wen du segnest, der ist gesegnet

    Die Israeliten lagern vor Moaw, sind auf dem Weg in das versprochene Land. Balak bekommt Angst vor den Israeliten, die sehr zahlreich sind, dass „dieser Haufen wegfressen wird alles in unserer Umgebung“. Nicht auf militärischem Weg will der moabitische König sein Land verteidigen, sondern mithilfe von Bileam, der die Israeliten verfluchen soll. Dieser Plan geht nicht auf, denn ein Engel des Herrn spricht zu Bileam: „Du kannst mit den Leuten gehen, doch sprich nur dasjenige, was ich dir sagen werde.“
    Gleich dreimal segnet Bileam das Volk Israel. Unter anderen spricht er die Worte, die auch Eingang ins Gebet der Synagoge gefunden haben: „Wie schön sind deine Zelte Jakob, deine Stätten Israel“. Das und viel mehr erläutert Rabbiner Daniel Katz in seinem Wort zum Schabbat bei ahavta - Begegnungen. Der Wochenabschnitt Balak steht geschrieben im 4. Buch Mose 22,2–25,9.
    Balak will sich auf Bileam verlassen, denn „ich weiß, wen du segnest, der ist gesegnet, und wen du verfluchst, der ist verflucht“ (22,6). Aber es ist nicht Bileam, der segnen oder verfluchen kann. Das kann nur Gott selbst. „Wenn mir Balak gäbe sein Haus voll Silber und Gold, ich könnte nicht übertreten den Befehl von HaSchem, zu tun Gutes oder Böses aus meinem Herzen; was HaSchem reden wird, das werde ich reden.“ (24,13)
    So stellt Bileam am Ende über HaSchem fest: „Wer dich segnet, ist gesegnet, wer dich verflucht, ist verflucht.” (24,9)


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    • 47 min
    Schabbat Chukkat || Wähle das Leben!

    Schabbat Chukkat || Wähle das Leben!

    Der Wochenabschnitt Chukkat im 4. Buch Mose 19–22,1 beginnt mit den Gesetzen über die rote Kuh. Ihre Asche diente der rituellen Reinigung für diejenigen, die mit dem Tod in Berührung gekommen sind.
    Rabbiner Andrew Steiman versucht den Sinn der Vorschrift zu entschlüsseln. Dazu dienen ihm die Gegensatzpaare Instinkt und Rationalität sowie Tod und Leben. Das Ritual der Roten Kuh spricht den destruktivsten aller vorrationalen Instinkte an: das, was Sigmund Freud Tanatos nannte, den Todestrieb. Er ist ein Trieb zur Aggression und Destruktion. Das Ritual der Roten Kuh ist eine starke Aussage, dass das Heilige im Leben und nicht im Tod zu finden ist. Der Todestrieb ist mächtig, irrational und weitgehend unbewusst.
    Im Hebräischen leitet sich das Wort Chok von dem Verb „einmeißeln“ ab. So wie ein Gesetz in Stein gemeißelt wird, wird eine Verhaltensgewohnheit tief in unser Unterbewusstsein eingegraben und verändert unsere instinktiven Reaktionen. Das Ergebnis ist eine Persönlichkeit, die Tod und Heiligkeit als zwei völlig gegensätzliche Zustände zu betrachten gelernt hat.
    Rationalität, die an sich sehr wichtig ist, ist nur die eine Hälfte dessen, was uns zu dem macht, was wir sind. Wir müssen die andere Hälfte formen und kontrollieren, wenn wir den Instinkt zu Aggression, Gewalt und Tod, der nicht weit unter der Oberfläche des bewussten Verstandes lauert, überwinden wollen.


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    • 51 min
    Schabbat Korach || Alle sind Heilige?

    Schabbat Korach || Alle sind Heilige?

    In der jüdischen Tradition ist die Rebellion der „Rotte Korach“ – wie Martin Luther so schön übersetzt – eine der bekanntesten und umstrittensten Erzählungen der Tora. Sie wirft die Frage auf, ob Juden alle gleich heilig sind oder ob es eine Hierarchie der Heiligkeit gibt. Die Geschichte steht im gleichnamigen Wochenabschnitt Korach im 4. Buch Mose 16–18.
    Am 5. Juli 2024 (29. Siwan 5784) spricht Kantor Amnon Seelig aus Mannheim dazu das Wort für den am Abend beginnenden Schabbat.
    Die Geschichte beschreibt, wie Korach einen Aufstand gegen Mose und Aaron anzettelt. Er versammelt 250 Anführer des Volkes, die ebenfalls unzufrieden mit der bestehenden Ordnung sind. Gemeinsam konfrontieren sie Mose und Aaron und fordern, dass alle Israeliten das Recht haben, Priester zu sein und Gott direkt zu dienen. Mose reagiert darauf, indem er Gott um ein Urteil bittet. Am nächsten Tag lässt Gott dann die Erde aufreißen und Korach sowie seine Anhänger verschlingen.
    Diese dramatische Geschichte hat im Laufe der Jahrhunderte zu vielen unterschiedlichen Interpretationen geführt. Einige sehen in Korach einen Rebellen, der für die Gleichberechtigung und Selbstbestimmung des Volkes eintrat. Der Kern der Geschichte von Korach ist jedoch die Frage, ob alle Menschen gleich heilig sind oder ob Heiligkeit erworben werden muss.
    Amnon hebt hervor: Die Debatte und der Streit, den Korach geführt hat, war keiner, der „um Gottes willen“ geführt wurde, sondern hatte egoistische Motive (er wollte selbst Hohepriester sein). Eigentlich ist nur Gott – und seine Tora – heilig. Kein Mensch hingegen ist inhärent heilig.
    Die rabbinische Tradition bestreitet nicht, dass Korach ein großer Gelehrter war. Und in chassidischer Tradition findet sich die Meinung, dass Korachs Lehre in messianischer Zeit zum Recht kommen werde… Aber sie trifft nicht die gegenwärtige Wirklichkeit.


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    • 26 min
    Schabbat Schlach Lecha || Ein Land, das seine Bewohner verzehrt?

    Schabbat Schlach Lecha || Ein Land, das seine Bewohner verzehrt?

    Heute geht es um den Wochenabschnitt Schlach Lecha, „Schicke aus“, in 4. Mose 13–15. Rabbiner Dr. Walter Rothschild spricht dazu sein Wort zum Schabbat.
    In der Parascha befiehlt HaSchem, das Land zu erforschen, in das die Israeliten ziehen sollen. Nach ihrer Rückkehr machen sie den Fehler, so der Rabbiner, nicht nur Mose, sondern ganz Israel Bericht zu erstatten. Zehn von ihnen „brachten aus ein übles Gerücht von dem Land, das sie ausgekundschaftet, unter die Kinder Jisrael, indem sie sprachen: Das Land, das wir durchzogen haben, es auszukundschaften, ist ein Land, das seine Bewohner verzehrt, und alle Leute, die wir darin gesehen, sind von großer Länge. … Und wir waren in unseren Augen wie Heuschrecken, und so waren wir auch in ihren Augen.“ Sie sprechen zu einem Volk von Vertriebenen aus Mizrajim, die keinerlei Erfahrung haben, zu kämpfen.
    „Die Wirklichkeit ist eben selten wie die Theorie, die man sich aufgestellt hat. Es reicht nicht, idealistisch zu sein“, meint Walter Rothschild. Erst im Josuabuch, das aber nicht mehr zur Tora der Mosebücher gehört, heißt es schließlich am Ende von Kapitel 2: „Ja, ER hat all das Land in unsere Hand gegeben, auch wirklich: alle Insassen des Landes wanken vor uns!“ Josua 2 wird als Haftara zum Wochenabschnitt in den Synagogen gelesen.


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    • 41 min
    Schabbat Behaalotcha || „Eine Satzung für den Fremdling wie für den Eingeborenen“

    Schabbat Behaalotcha || „Eine Satzung für den Fremdling wie für den Eingeborenen“

    Am 21. Juni 2024 (15. Siwan 5784) spricht Rabbiner Dr. Jehoschua Ahrens das Wort für den am Abend beginnenden Schabbat. Grundlage ist der Wochenabschnitt Behaalotcha, „Wenn du aufsteckst“, in 4. Mose 8–12.
    In der Parascha wird die Frage aufgeworfen, wie jemand, der mit einem Toten in Berührung gekommen war und daher unrein ist, das Pessach-Opfer darbringen darf. Die Lösung, die Mose erst beim HERRn erfragen muss, ist das „zweite Pessach“, genau einen Monat später.
    Rabbiner Ahrens greift den Vers 9,14 auf:
    Und so ein Fremdling bei euch weilt und das Pessach opfert für HaSchem, so opfere er es nach der Satzung des Pessach und nach dessen Vorschrift; eine Satzung sei für euch, für den Fremdling wie für den Eingeborenen des Landes.
    Von dieser Anordnung aus geht der Rabbiner auf das Verhältnis des Judentums zu den Konvertiten zu Israel ein.


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    • 21 min

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