NS-Medizinverbrechen zwischen Verdrängung und Aufarbeitung Lehrstuhl für Neueste Geschichte und Zeitgeschichte sowie des Lehrstuhl für Geschichte der Medizin der FAU Erlangen-Nürnberg
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- History
„NS-Medizinverbrechen zwischen Verdrängung und Aufarbeitung“ – unter diesem Titel fand im Wintersemester 2020/21 ein interdisziplinäres Projektseminar des Lehrstuhls für Geschichte der Medizin und des Lehrstuhls für Neueste Geschichte und Zeitgeschichte an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg statt. Studierende der Geschichte und der Medizin haben sich mit der „Zweiten Geschichte“ des nationalsozialistischen Patientenmords an Patient*innen der Erlanger Heil- und Pflegeanstalt nach 1945 beschäftigt. Das Ergebnis der gemeinsamen Arbeit von Studierenden und Dozentinnen ist dieser Podcast
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Folge 1: Der Beginn der „zweiten Geschichte“ – Kriegsende und Entnazifizierung in Erlangen
Am 16. April 1945 endete mit der kampflosen Übergabe der Stadt an die US-Armee der Zweite Weltkrieg in Erlangen. Wie das Kriegsende in der Stadt wahrgenommen wurde und wie die darauffolgende Entnazifizierung in Erlangen verlief, erfahren Sie in dieser Folge.
Interviewpartner*innen: Dorothea Rettig, Prof. Dr. Georg Seiderer, Dr. Clemens Wachter
Autorinnen: Kristin Leuteritz und Sophie Schmidt
Sprecher*innen: Jennifer Sittler, Christian Wincierz
Schnitt: Medienstudios des Instituts für Theater- und Medienwissenschaft der FAU
Bild: Eingestürzte Anstaltsmauer der Erlanger Heil- und Pflegeanstalt
Quellen: https://www.ns-medizinverbrechen-erlangen.de/ -
Folge 2: Auf der Anklagebank – Der Nürnberger Ärzteprozess
Mit dem Nürnberger Ärzteprozess begann Ende 1946 die strafrechtliche Aufarbeitung der NS-Medizinverbrechen. 23 Angeklagte mussten sich unter anderem wegen ihrer Mitwirkung an Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit vor einem amerikanischen Militärgericht verantworten. Mehr zu den Hintergründen und dem Verlauf des Prozesses erfahren Sie in dieser Folge.
Interviewpartner: Prof. Dr. Karl-Heinz Leven
Autor*innen: Julia Ladendorf und Anton Wild
Sprecher*innen: Jennifer Sittler, Christian Wincierz
Schnitt: Medienstudios des Instituts für Theater- und Medienwissenschaft der FAU
Bild: Der „Ärzteprozess“ im Nürnberger Schwurgerichtssaal 600
Quellen: https://www.ns-medizinverbrechen-erlangen.de/ -
Folge 3: Verfolgter, Aufklärer, Vertuscher? – Die Rolle von Werner Leibbrand
Werner Leibbrand (1896-1974) wurde im Sommer 1945 von der amerikanischen Militärregierung als neuer Direktor der Heil- und Pflegeanstalt Erlangen eingesetzt. Diese Folge beleuchtet zum einen sein Leben und Wirken und hinterfragt zum anderen seine Rolle bei der Aufarbeitung der NS-Medizinverbrechen in Erlangen.
Interviewpartner: Prof. Dr. Andreas Frewer
Autor*innen: Leona Stahl und Moritz Stegmeier
Sprecher*innen: Jennifer Sittler, Christian Wincierz
Schnitt: Medienstudios des Instituts für Theater- und Medienwissenschaft der FAU
Bild: Titelbild der Publikation „Um die Menschenrechte der Geisteskranken“ von 1946
Quellen: https://www.ns-medizinverbrechen-erlangen.de/ -
Folge 4: Wissen, Verantwortung und Schuld – Die Geschichte der Erlanger Täter (Teil I)
In die nationalsozialistischen Krankenmorde involvierte Ärzte mussten sich nicht nur im Nürnberger Ärzteprozess, sondern in den folgenden Jahren auch in zahlreichen Einzelverfahren vor Gerichten verantworten. Für Erlangen wurden zwei Verfahren angestrengt, zum einen gegen den ehemaligen Direktor der Heil- und Pflegeanstalt Wilhelm Einsle und andere Ärztinnen und Ärzte der Anstalt, zum anderen gegen den ehemaligen Direktor der Kinderklinik Albert Viethen. Inwieweit sie in die NS-Patientenmorde verstrickt waren und wie die Verfahren gegen sie verliefen, erfahren Sie in dieser Folge.
Interviewpartnerin: Dr. Susanne Ude-Koeller
Autor: Elias Schmitt
Sprecher*innen: Jennifer Sittler, Christian Wincierz
Schnitt: Medienstudios des Instituts für Theater- und Medienwissenschaft der FAU
Bild: Kapelle der ehemaligen Erlanger Heil und Pflegeanstalt mit Inschrift „Ich bin der Herr Dein Arzt!“
Quellen: https://www.ns-medizinverbrechen-erlangen.de/ -
Folge 5: Wissen, Verantwortung und Schuld – Die Geschichte der Erlanger Täter (Teil II)
In die nationalsozialistischen Medizinverbrechen war noch eine Reihe weiterer Erlanger Ärzte verstrickt. Einige von ihnen konnten trotz ihrer Beteiligung ihre Karrieren nach 1945 erfolgreich fortsetzen. Zum Teil wurde ihnen weit über ihren Tod hinaus ein ehrendes Andenken bewahrt. In dieser Folge erfahren Sie mehr über die Geschichte der Erlanger Mediziner Otto Goetze, Hermann Wintz, Rudolf Dyroff und Berthold Kihn.
Interviewpartner: Dr. Susanne Ude-Koeller
Autor: Christoph Fürst
Sprecher*innen: Jennifer Sittler, Christian Wincierz
Schnitt: Medienstudios des Instituts für Theater- und Medienwissenschaft der FAU, Helen Wagner
Bild: Büsten der Erlanger Mediziner Ludwig Seitz, Hermann Wintz und Rudolf Dyroff (bis 2001 ausgestellt in der Universitätsfrauenklinik, heute in der Medizinischen Sammlung der Universität)
Quellen: https://www.ns-medizinverbrechen-erlangen.de/ -
Folge 6: Verweigerte Anerkennung – Das Ringen um die Entschädigung der Opfer
Erscheint der Umgang mit nationalsozialistischen Tätern nach 1945 aus heutiger Perspektive oft unverständlich und empörend, so gilt dies umso mehr für den Umgang mit den Opfern, allerdings unter umgekehrten Vorzeichen. Für diejenigen Opfer, die die nationalsozialistischen Medizinverbrechen überlebt hatten, begann mit dem Ende des Zweiten Weltkriegs ein jahrzehntelanger Kampf um Anerkennung. In dieser Folge erfahren Sie mehr über die Hintergründe und die Entwicklung des Ringens um die Entschädigung der Opfer.
Interviewpartner: Prof. Dr. Andreas Scheulen
Autorinnen: Anna Deinzer und Kerstin Schmitt
Sprecher*innen: Jennifer Sittler, Christian Wincierz
Schnitt: Medienstudios des Instituts für Theater- und Medienwissenschaft der FAU
Bild: Gedenkstein für die Opfer der NS-Patientenmorde an Patient*innen der Erlanger Heil- und Pflegeanstalt
Quellen: https://www.ns-medizinverbrechen-erlangen.de/