Eine Trauerstörung ist ein anerkanntes Krankheitsbild. Was passiert beim Trauern im Gehirn und wie verändert sich Trauerkultur? Die WHO hat die "Anhaltende Trauerstörung" als offizielles Krankheitsbild klassifiziert. Welche Forschungserkenntnisse gibt es dazu? Lena Bodewein hat als Korrespondentin Trauerrituale in anderen Teilen der Welt gesehen. Aus wissenschaftsjournalistischer Sicht geht sie der Frage nach, was beim Trauern im Gehirn passiert und wie Psychoonkologinnen, Kulturhistoriker und Bestatterinnen Trauerphasen einschätzen. Im Gespräch mit Host Korinna Hennig plädiert Lena dafür, den Tod zurück in die Mitte der Gesellschaft zu holen. Sie erklärt, warum die Toraja in Indonesien ihre Toten Jahre später wieder aus der Erde holen und was Kinderspielplätze auf Friedhöfen bewirken können. Und sie wirft einen Blick in die Trauerkultur der Zukunft mit Avataren und Digitalfriedhöfen. HINTERGRUNDINFORMATIONEN: Wie Trauer in Zukunft aussehen kann – Auswirkungen des Digitalen: Meitzler M, Heesen J, Hennig M, Quinn RA. Digital Afterlife and the Future of Collective Memory. Memory Studies Review, 2024, 1(2), 274-291. https://doi.org/10.1163/29498902-202400013 Wie Trauer im öffentlichen Raum gestaltet wird – public mourning und andere Äußerungen: Fischer N. Landschaft und Totengedenken. In: Kühne, O., Weber, F., Berr, K., Jenal, C. (eds) Handbuch Landschaft. RaumFragen: Stadt – Region – Landschaft. Springer VS, Wiesbaden, 2024. https://doi.org/10.1007/978-3-658-42136-6_38 Warum manche Menschen eine anhaltende Trauerstörung entwickeln können: O'Connor MF, Wellisch DK, Stanton AL, Eisenberger NI, Irwin MR, Lieberman MD. Craving love? Enduring grief activates brain's reward center. Neuroimage, 2008, 42. Jg., Nr. 2, S. 969-972. Symptome und Forschung zur anhaltenden Trauerstörung und zu komplizierter Trauer: O’Connor, MF. Grief: A brief history of research on how body, mind, and brain adapt. Biopsychosocial Science and Medicine, 81(8), 2019, 731-738. Wie Angehörige auf Suizid reagieren – verschiedene Krankheitsbilder: Wagner B, Hofmann L, Grafiadeli R. The relationship between guilt, depression, prolonged grief, and posttraumatic stress symptoms after suicide bereavement. J Clin Psychol, 2021, 77, 2545–2558. https://doi.org/10.1002/jclp.23192 Mögliche körperliche und geistige Reaktionen auf Verlust: Strobe M, Schut H, Stroebe W. Health outcomes of bereavement. Lancet 2007; 370: 1960-1973 Der Weg zur Anerkennung als Krankheit – über anhaltende Trauerstörung: Wagner B. Wann ist Trauer eine psychische Erkrankung? Trauer als diagnostisches Kriterium in der ICD-11 und im DSM-5. In: Psychotherapeutenjournal , 3/2016, S.250-255. Hier geht's zur Synapsenseite: https://www.ndr.de/nachrichten/podcastsynapsen100.html Hier geht's zu ARD Gesund: https://www.ndr.de/ratgeber/gesundheit Habt ihr Feedback oder einen Lifehack aus der Welt der Wissenschaft? Schreibt uns gerne an synapsen@ndr.de.