Die Bomberjacke: Wie ein Stück Uniform zu Mode wurde
Die Bomberjacke trägt ihren militärischen Ursprung bereits im Namen. Ursprünglich entwickelt von der US Army für Kampfjet-Piloten, hat die Jacke mittlerweile ihren Platz in der Mode gefunden - als Erkennungsmerkmal diverser Subkulturen, als politisches Statement, als Streetwear-It Piece und Neuinterpretation in high und fast fashion. Wie ein Teil einer Uniform zu Mode wurde, besprechen wir unter anderem mit dem Mode-Influencer Ritchie Hope, der sich bestens mit workwear und vintage Militärkleidung auskennt. Außerdem sprechen wir mit der Münchner (Mode-) Designerin Ayzit Bostan, die die Bomberjacke immer noch für eines der schönsten Kleidungsstücke überhaupt hält, und deswegen mehrere eigene Versionen davon entworfen hat. Außerdem erklärt uns die Fotografin Vanessa Fuentes vom Photo Artist Duo "Lottermann und Fuentes" warum sie mindestens ein ebenso inniges Verhältnis zur Bomber hat. In ihrer Zeit als Türsteherin des Offenbacher Clubs Robert Johnson, hat die Bomberjacke einerseits dafür gesorgt, dass sie nicht friert und darüber hinaus auch noch tough und cool aussieht. Insbesondere Letzteres ist eine Eigenschaft der Bomberjacke, die auch Autor und Musiker (Zugezogen Maskulin) Hendrik Bolz an der Jacke geschätzt hat. Für ihn, der im Postwende-Ostdeutschland aufgewachsen ist, war die Bomberjacke in der Kindheit noch eine Art Warnsignal: Vorsicht, könnte ein Nazi drinstecken. In seiner Jugend wurde die Bomberjacke dann von einer ganz anderen Klientel adaptiert und so endgültig zum coolen Streetwear-Accessoire. Warum man sich dieser Geschichte bewusst sein sollte, bevor man sich eine Bomber überwirft, was diese Geschichte mit ihren Besitzerinnen und Besitzern macht, all das das klären wir in dieser Folge von ICONIC. Wenn ihr sehen wollt, wen Vanessa Fuentes gemeinsam mit ihrer Partnerin Nada Lottermann für "Lottermann und Fuentes" fotografiert, checkt bitte: https://www.instagram.com/lottermannfuentes/ Wer sich für vintage Militärkleidung und workwear interessiert oder wissen will, wie man sich korrekt frisiert, dem seien der Instagram- und der Youtube-Auftritt von Ritchie Hope empfohlen: https://www.instagram.com/imritchiehope/ https://www.youtube.com/@imritchiehope Das Buch "Nullerjahre" von Hendrik Bolz ist uneingeschränkt zu empfehlen. Darin versucht er anhand seiner eigenen Biographie zu erklären, warum die Jahre kurz nach der Wende heute auch als "Baseballschlägerjahre" bekannt sind. Ein Thema das Hendrik sowohl in seiner Musik (gemeinsam mit dem Rapper grim104 als Zugezogen Maskulin) als auch in diversen Podcasts, Artikeln, Interviews etc. immer wieder beschäftigt. Eine Auswahl seines Schaffens findet sich hier: https://linktr.ee/hendrikbolz Ayzit Bostan hat in den 90ern eine Ausbildung zur Schnittdirectrice gemacht. Seitdem betreibt sie ihr eigenen Label. Dauergast in ihren Kollektionen - Bomberjacke(n), die man im Club genauso tragen kann wie auf dem roten Teppich: https://www.ayzitbostan.com/ Literatur- und Film-Tipps Ata Mascias & Chistoph Keller: "Come On In My Kitchen - The Robert Johnson Book", 2012 Hendrik Bolz: "Nullerjahre - Jugend in blühenden Landschaften", 2022. Josh Sims: "Icons Of Men's Style", 2011 Douglas Gunn, Roy Luckett & Josh Sims "Vintage Menswear- A Collection From The Vintage Showroom", 2012 Alan D. Cirker "Alpha Industries Inc.: a 50 Year History of an American Military Clothing Contractor", 2009 Hans-Christian Dany: "MA-1. Mode und Uniform", 2018 Sehr sehenswert ist der Ska-Kurzfilm "Beverly" https://www.youtube.com/watch?v=6vbibz40Usw In der Arte-Mediathek gibt's die britische Serie "This is England" zu sehen, in der die Subkultur der Skins eine große Rolle spielt. https://www.arte.tv/de/videos/113212-008-A/this-is-england-90-1-4/ Und unsere Kollegen von Hype Culture erklären euch den Hype um Carlo Colucci, deren Pullis Bushido Mitte der 2000er gern zu Bomberjacken kombiniert hat. https://www.youtube.com/watch?v=xIZSKbblly8