2 Std 2 Min.

"Wir waren der Buhmann der Nation‪"‬ Wie war das im Osten?

    • Geschichte

In der DDR war Mangel eine zentrale Erfahrung. Hungern musste niemand, aber Südfrüchte gab es nur selten. Auf ein neues Auto musste man jahrelang warten. Für manche Produkte stellten sich DDR-Bürger schon mitten in der Nacht an – ohne Garantie, die Waren am Ende wirklich zu bekommen.

Der Kunde in der DDR – er war bestimmt kein König. Oft musste er flexibel, geduldig und freundlich sein, um etwas zu bekommen. Der Unmut der Konsumenten richtete sich nicht selten gegen die Verkäuferinnen und Verkäufer. "Das war für uns nicht leicht. Wir waren Buhmann der Nation", sagt Sigrid Hebestreit in der neuen Ausgabe des ZEIT-ONLINE-Podcasts Wie war das im Osten? "Wir haben die Kritik in voller Breitseite abbekommen." Das habe sie und viele Kolleginnen sehr belastet.

In den Achtzigerjahren begann Hebestreit ihre Lehre bei Konsum, einer der großen Handelsketten der DDR. Sie stieg schnell auf, obwohl die meisten Kollegen in Führungspositionen männlich und deutlich älter waren. Bereits mit 28 Jahren war sie Vorstandsvorsitzende der Konsumgenossenschaft Weimar. Damit war sie Chefin von über 1.200 Mitarbeitern und mehr als 350 Läden. Auch nach der Wende blieb sie in der Branche – mit Erfolg. Inzwischen gilt sie als eine der wichtigsten Modehändlerinnen Ostdeutschlands.

Im Podcast spricht sie über die Konsumgewohnheiten des Ostens vor und nach der Wende. Sie weiß, wie beliebt Rotkäppchen Sekt war und wie begehrt die Westprodukte im Intershop. Sie erklärt, wie die Preise in der DDR festgelegt wurden und welche Nachteile die Fünfjahrespläne der SED hatten, gerade für das Modebusiness. Auch die "Angst vorm Kapitalismus" ist ein Thema, genau wie dessen unschöne Seiten: Nach der Wende musste Angestellte entlassen werden und Filialen schließen.

Es gibt viel zu erzählen, hören Sie das komplette Gespräch!

Wenn Sie Anregungen, Kritik oder Gästevorschläge haben, freuen sich die Moderatoren Michael Schlieben und Valerie Schönian über Ihre E-Mail an: wiewardas@zeit.de

Inhalt:

00:00:00 – Was vermissen Sie an der DDR, Sigrid Hebestreit?
00:05:50 – Leben im Mangel – Konsum in der DDR
00:12:30 – Lieblingsprodukte im Osten
00:36:40 – Rubrik "Osthumor“
00:38:00 – Karriere als Frau in der DDR und mit der SED – Sigrid Hebestreit und ihr Leben
01:11:30 – Rubrik “Mach’s yourself"
01:14:40 – Konsum-Marken und HO – wie Wirtschaft mit Fünfjahresplan funktioniert
01:36:00 – Rubrik: "Poesiealbum"
01:39:30: Euphorie und Entlassungen – die Zeit nach der Wende
02:02:03: Was ist das Beste an der Wiedervereinigung?

In der DDR war Mangel eine zentrale Erfahrung. Hungern musste niemand, aber Südfrüchte gab es nur selten. Auf ein neues Auto musste man jahrelang warten. Für manche Produkte stellten sich DDR-Bürger schon mitten in der Nacht an – ohne Garantie, die Waren am Ende wirklich zu bekommen.

Der Kunde in der DDR – er war bestimmt kein König. Oft musste er flexibel, geduldig und freundlich sein, um etwas zu bekommen. Der Unmut der Konsumenten richtete sich nicht selten gegen die Verkäuferinnen und Verkäufer. "Das war für uns nicht leicht. Wir waren Buhmann der Nation", sagt Sigrid Hebestreit in der neuen Ausgabe des ZEIT-ONLINE-Podcasts Wie war das im Osten? "Wir haben die Kritik in voller Breitseite abbekommen." Das habe sie und viele Kolleginnen sehr belastet.

In den Achtzigerjahren begann Hebestreit ihre Lehre bei Konsum, einer der großen Handelsketten der DDR. Sie stieg schnell auf, obwohl die meisten Kollegen in Führungspositionen männlich und deutlich älter waren. Bereits mit 28 Jahren war sie Vorstandsvorsitzende der Konsumgenossenschaft Weimar. Damit war sie Chefin von über 1.200 Mitarbeitern und mehr als 350 Läden. Auch nach der Wende blieb sie in der Branche – mit Erfolg. Inzwischen gilt sie als eine der wichtigsten Modehändlerinnen Ostdeutschlands.

Im Podcast spricht sie über die Konsumgewohnheiten des Ostens vor und nach der Wende. Sie weiß, wie beliebt Rotkäppchen Sekt war und wie begehrt die Westprodukte im Intershop. Sie erklärt, wie die Preise in der DDR festgelegt wurden und welche Nachteile die Fünfjahrespläne der SED hatten, gerade für das Modebusiness. Auch die "Angst vorm Kapitalismus" ist ein Thema, genau wie dessen unschöne Seiten: Nach der Wende musste Angestellte entlassen werden und Filialen schließen.

Es gibt viel zu erzählen, hören Sie das komplette Gespräch!

Wenn Sie Anregungen, Kritik oder Gästevorschläge haben, freuen sich die Moderatoren Michael Schlieben und Valerie Schönian über Ihre E-Mail an: wiewardas@zeit.de

Inhalt:

00:00:00 – Was vermissen Sie an der DDR, Sigrid Hebestreit?
00:05:50 – Leben im Mangel – Konsum in der DDR
00:12:30 – Lieblingsprodukte im Osten
00:36:40 – Rubrik "Osthumor“
00:38:00 – Karriere als Frau in der DDR und mit der SED – Sigrid Hebestreit und ihr Leben
01:11:30 – Rubrik “Mach’s yourself"
01:14:40 – Konsum-Marken und HO – wie Wirtschaft mit Fünfjahresplan funktioniert
01:36:00 – Rubrik: "Poesiealbum"
01:39:30: Euphorie und Entlassungen – die Zeit nach der Wende
02:02:03: Was ist das Beste an der Wiedervereinigung?

2 Std 2 Min.

Top‑Podcasts in Geschichte

Was bisher geschah - Geschichtspodcast
Wondery
Geschichten aus der Geschichte
Richard Hemmer und Daniel Meßner
The Rest Is History
Goalhanger Podcasts
Alles Verschwörung? - WELT History
WELT
Verbrechen der Vergangenheit
RTL+ / GEO EPOCHE / Audio Alliance
Aha! History – Zehn Minuten Geschichte
WELT

Mehr von ZEIT ONLINE

Verbrechen
ZEIT ONLINE
Servus. Grüezi. Hallo.
ZEIT ONLINE
Alles gesagt?
ZEIT ONLINE
Unter Pfarrerstöchtern
ZEIT ONLINE
Das Politikteil
ZEIT ONLINE
Was jetzt?
ZEIT ONLINE