Generative KI kommt in Deutschland viel schneller voran als die Cloud

F.A.Z. Künstliche Intelligenz

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Marianne Janik, die Geschäftsführerin von Microsoft Deutschland, ist fasziniert von der Geschwindigkeit, mit der deutsche Fertigungsunternehmen aktuell KI-Lösungen implementieren. An Beispielen wie Siemens’ Industrial Copilot, der die Interaktion von Menschen und Maschinen über natürliche Sprache ermöglichen soll, erkenne man den rasanten Fortschritt in der KI-Integration. Kaum ein Unternehmen traue sich aktuell, die Entwicklung auszusitzen und auf die ersten Erfolgsgeschichten von Wettbewerbern zu warten. „Im Vergleich zu den Diskussionen, die wir zur Cloudtechnologie geführt haben, ist das Thema generative KI in Deutschland in fast allen Unternehmen – auch mittelständischen – angekommen“, so Janik.

Nun ginge es darum, sowohl Menschen als auch Organisationen für die Zusammenarbeit mit KI zu schulen. Denn KI reife nicht im Labor – stattdessen müsse man eigene Erfahrungen mit der Technologie sammeln und zum Beispiel durch mehrmaliges Scheitern erst das korrekte Briefing von Sprachmodellen erlernen. „Da ist in Deutschland Nachholbedarf. Das sehen wir auch an Studien: Während wir weltweit führend sind bei der KI-Patentanmeldung, sind wir bei der Weiterbildung so auf Platz elf oder zwölf“, erzählt Janik.

Deshalb habe Microsoft kürzlich eine Qualifizierungsinitiative lanciert, die Teil einer 3,2-Milliarden-Euro-Investition in deutsche KI-Infrastruktur und Rechenkapazitäten ist. Die Investition solle sicherstellen, dass die für die KI-Entwicklung benötigten Ressourcen auch in Deutschland zur Verfügung stehen – und zwar nicht nur für Microsoft-eigene Produkte wie den Copilot, betont Janik, sondern auch für andere proprietäre Anbieter sowie Open-Source-Lösungen wie das Sprachmodell von Mistral. Auf die Nachfrage, ob Microsoft auf dem KI-Markt eine Monopolstellung anstrebe, führt die Deutschlandchefin aus, dass sie sich in der Zukunft keinen Winner-takes-it-all-Market vorstellen könne. Vielmehr glaube sie an ein Nebeneinander von vielfältigen KI-Modellen mit jeweils eigenen Charakteristika innerhalb eines KI-Ökosystems. „Es hat sich immer Wettbewerb eingestellt, und der Wettbewerb war immer von Vorteil – für die Kunden, für die Wertschöpfung. Und am Ende haben alle profitiert, je mehr Interoperabilität da ist.“

Profitieren würden die Kunden des hauseigenen Microsoft Copilots auch heute schon – trotz des nicht ganz billigen Preispunktes von rund 28 Euro je Nutzer und Monat. Dieser sei zum einen durch die Entwicklungskosten und den hohen Bedarf an Rechenkapazität gerechtfertigt, die „ein kostbares Gut ist und weiterhin bleiben wird“. Zum anderen liege der Preis noch unter den stündlichen Arbeitskosten in Deutschland, weshalb sich der Copilot bereits mit der ersten eingesparten Stunde im Monat rechnen könne. Im verwandten Bereich der KI-assistierten Softwareentwicklung seien auch schon einige ROI- und Wertbeitragsanalysen durchgeführt worden, an welchen man klar erkenne, „dass der Return on Invest auf jeden Fall da ist. Die Business Cases sind alle positiv“, so Janik.

Bezüglich des kommenden EU AI Acts zeigt sich die Microsoft-Chefin ebenfalls optimistisch. Microsoft sei aktuell noch in der Explorationsphase zu den Auswirkungen der Verordnung, doch der Copilot sei datenschutztechnisch schon sehr weit und werde kontinuierlich weiterentwickelt. Eventuell notwendige Anpassungen wären deshalb zwar mit Investitionen verbunden, seien aber durchaus umsetzbar und keine Stoppschilder für den KI-Assistenten, erklärt Janik. „Grundsätzlich begrüßen wir auch Regulierung. […] Es geht ja darum, mit diesem risikobasierten Ansatz die Entwicklung und die Akzeptanz vertrauenswürdiger KI zu fördern – und damit natürlich auch Innovation und Wettbewerbsfähigkeit in der EU.“ Abzuwarten sei allerdings noch, wie der AI Act in der nationalen Gesetzgebung ausgelegt werde. Hier gäbe es noch Bedarf an Aufklärun

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