Folge 2: 60 Jahre Frankfurter Auschwitz-Prozess

Jüdisches Leben in Hessen

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„Bewältigung unserer Vergangenheit heißt Gerichtstag halten über uns selbst, Gerichtstag über die gefährlichen Faktoren unserer Geschichte, nicht zuletzt alles, was hier inhuman war, woraus sich zugleich ein Bekenntnis zu wahrhaft menschlichen Werten in Vergangenheit und Gegenwart ergibt.“

Diese Worte von Fritz Bauer waren das Leitbild des ersten Frankfurter Auschwitz-Prozesses (20. Dezember 1963 bis zum 20. August 1965), der international mediale Aufmerksamkeit und Resonanz erfuhr.

Er war der größte öffentliche NS-Schwurgerichtsprozess der bundesdeutschen Nachkriegsgeschichte und markierte einen Wendepunkt in der Aufarbeitung der NS-Geschichte und des Holocaust in Deutschland. Maßgeblich wurde der Prozess vom hessischen Generalstaatsanwalt Fritz Bauer angestoßen und geprägt. Zum ersten Mal wurde der barbarische Zivilisationsbruch des Holocaust am Beispiel des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz in seiner Dimension durch die sogenannten Opferzeugen in der deutschen Öffentlichkeit sichtbar und hörbar. Was zeichnete den Frankfurter Auschwitz-Prozess aus? Welche Rolle spielte dabei der Generalstaatsanwalt Fritz Bauer und seine Lebensgeschichte? Welche Bedeutung haben die Opferzeugen und der Auschwitz-Prozess in Frankfurt für die Auseinandersetzung mit der NS-Vergangenheit? Und welche Relevanz hat er für unsere heutige Demokratie und Erinnerungskultur in der Bundesrepublik? Diese und weitere Fragen bespricht Gastgeberin Isabel Gathof, Moderatorin, Filmemacherin und Medienproduzentin aus Hanau, mit ihren Gästen Dr. Katharina Rauschenberger, wissenschaftliche Mitarbeiterin des Fritz Bauer Institutes in Frankfurt am Main und Gerhard Wiese, Zeitzeuge und beteiligter Staatsanwalt im Auschwitz-Prozess.

Timestamps zu Folge 2 „60 Jahre Frankfurter Auschwitz-Prozess“

 (0:00:01) - Jüdisches Leben, Geschichte und Kultur in Hessen

(0:00:19) - Ein Meilenstein der deutschen Justizgeschichte

(0:03:12) - 360 Zeugen, 9 Monate Verhandlung

(0:04:06) - Gäste im Studio: Dr. Rauschenberger und Gerhard Wiese

(0:05:01) - Das „System Auschwitz“

(0:06:10) - Erster Tag des Prozesses: Ein Zeitzeuge des Frankfurter Auschwitz-Prozesses berichtet

(0:08:06) - Vorbereitung durch Sachverständige

(0:09:26) - Vernehmung der Angeklagten

(0:10:32) - Belastende Reise der Zeugen

(0:11:36) - Fritz Bauer und der Auschwitz-Prozess

(0:14:12) - Zwei Begegnungen mit Fritz Bauer

(0:15:33) - Dr. Fischer – SS-Arzt im Nebenlager Monowitz

(0:19:05) - Mitarbeiter der IG Farben als Zeugen

(0:20:10) - Ende des Prozesses

(0:22:01) - Die geretteten Tonbandmitschnitte

(0:25:02) - Gründung des Fritz Bauer Instituts

(0:28:08) - Zeuginnen und Zeugen aus verschiedenen Sprachräumen

(0:31:45) - Zeugenaussage von Simon Gotland

(0:39:16) - Die Rolle der Verteidiger

(0:40:14) - Verständnisschwierigkeiten vor Gericht

(0:41:56) - Die erinnerungspolitische Wende?!

(0:44:25) - Bedeutung für unsere Demokratie heute

(0:45:17) - Gerhard Wiese als Zeitzeuge: Persönliche Erfahrungen und Vorträge in Schulen

(0:46:12) - Wie Gerhard Wiese Zeitzeuge wurde

(0:47:12) - Dank an die Gäste

(0:47:46) - Informationen zur Hessischen Landeszentrale für politische Bildung (HLZ)

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