
94 Folgen

SchönerDenken SchönerDenken
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- TV und Film
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4,8 • 25 Bewertungen
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Der erste Eindruck - direkt nach dem Kino - in etwa 12 Minuten und spoilerfrei, versprochen. Das ist unser Kerngeschäft. Ansonsten echte Liebe für japanische Filme, eine Schwäche für Science-Fiction und ungebrochene Entdeckungslust für bekannte und unbekannte Klassiker.
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Folge 1211: Joe Odagiri THEY SAY NOTHING STAYS THE SAME feat. Daniel und Andras (NipponConnection2022)
Es gibt wenige Filme, bei denen man schon beim ersten Sehen im Kinosaal spürt, ein Stück Filmgeschichte, einen ganz besonderen Film zu erleben. So ging es Thomas mit THEY SAY NOTHING STAYS THE SAME. Ein ruhiger Film, der in kraftvollen, schönen Bildern die Geschichte eines Fährmanns erzählt, der die Menschen von einem Ufer zum anderen bringt, manchmal wie Charon auch im übertragenen Sinn. Auf seinem Boot, in seinem kleinen Fährhaus sehen wir das Böse und das Wundervolle. Im Podcast reden wir über die Geschwindigkeit des Films, die sich dem Fährmann anpasst, subtile, magische Elemente, ein Mädchen, das der Fluß anspült, die wunderbare Filmmusik und die Atmosphäre der Vergänglichkeit, denn wenige Meilen flußaufwärts wird eine Brücke gebaut - die Tage des Fährmann sind gezählt. Am Mikrofon direkt nach dem Film: Andras, Daniel, Hendrik und Thomas.
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Folge 1210: GUARDIANS OF THE GALAXY VOL. 3 - Noch einmal mit Gefühl
Nachdem wir über zwei Dutzend Marvelfilme gesehen haben, machte sich bei uns langsam eine Superheldenmüdigkeit breit. Also sind wir in das dritte Guardians-Abenteuer mit einer mittelgroßen Portion Skepsis gegangen. Und ja, es ist wieder bunt und überfüllt, aber wir haben es mit (Anti-)Helden zu tun, deren Konflikte nachvollziehbar sind, deren Motive und Gefühle wir verstehen. Rocket, unser aller Lieblingsguardian, muss gerettet werden und Rettung, das ist das eigentliche Fachgebiet der Guardians. Es wird gekämpft, gestritten, geflucht, gerannt, gerettet und wieder gekämpft und wieder gerettet, was das Zeug hält. Dabei wechselt Vol. 3 ansatzlos zwischen Comedy, Suspense und Tragödie – mit einem Gegenspieler, der uns auf den zweiten Blick bitterböse den Spiegel vorhält. Der Funke ist bei uns tatsächlich übergesprungen: Wir haben viel gelacht, auch geweint und hatten einen großartigen Kinoabend. Direkt nach dem Kino gutgelaunt am Mikrofon: Gabriele, Harald, Tom und Thomas.
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Folge 1209: EMPIRE OF LIGHT - Dunkelheit zwischen den Bildern
Wenn wir ehrlich sind: Wir hatten uns ein bisschen mehr von EMPIRE OF LIGHT versprochen, mehr Epik, mehr Intensität. Sam Mendes hat seinen Film sehr ruhig angelegt, er verlässt sich auf die oft betörenden Bilder des Kameramanns Roger Deakins. Und er verlässt sich auf die großartigen Schauspieler Olivia Colman (Hilary) und Michael Ward (Stephen). Es ist eine einfache Liebesgeschichte zwischen zwei Menschen, die am Rand stehen: Hilary, die in psychiatrischer Behandlung war, und der jüngere Stephen, der als schwarzer Brite Opfer von Übergriffen wird. Das alles in einem England, das von Thatcher schon gezeichnet ist. Verhebt sich Mendes mit diesen Themen? Oder bringt er damit die unangenehmen Schlaglichter der Wirklichkeit in die Romanze? Im Podcast sind wir uns nicht einig und diskutieren über bewährte Tropen und die kinohuldigenden Filme der jüngeren Vergangenheit. Am Mikrofon direkt nach dem Film vor dem Palatin-Kino: Johanna und Thomas.
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Folge 1208: AIR – DER GROSSE WURF - Ein neuer Deal
„Ein Schuh ist nur ein Schuh, bis Michael Jordan ihn anzieht.“ Der berühmteste und wahrscheinlich erfolgreichste Sportschuh der Welt, „Air Jordan“, ist der erste, der auf einen Sportler zugeschnitten worden ist. Wie es dazu kam, ist eine unterhaltsame Geschichte, die Ben Affleck in AIR unterhaltsam erzählt. Matt Damon spielt den leidenschaftlichen Basketball-Experten Sonny, der für Nike den Basketballschuhmarkt erobern soll und er setzt alles auf einen College-Nachwuchsspieler: Michael Jordan. Er muss nicht nur seinen Chef (Ben Affleck) überzeugen sondern vor allem Michael Jordans Mutter (Viola Davis).
Auf einem Musikteppich von Best-Of-Hits der 80er wird uns eine Firmen-Komödie serviert, irgendwo zwischen Pathos und Parodie. Sehenswert, wie Michael Jordans Mutter einen Vertrag verhandelt, der das Sportgeschäft weltweit verändert hat. Die ernsten Elemente bleiben aber im Hintergrund, stattdessen bleiben schreiend-komische Schimpftiraden und die quietschbunten Jogginghosen des Nike-Chefs in Erinnerung. Eine gelungene Komödie, die den Spannungsbogen hält, obwohl wir alle wissen, wie es ausgeht. Direkt nach dem Kino gutgelaunt am Mikrofon: Gabriele, Katharina, Tom und Thomas. -
Folge 1207: THE WHALE - Der schwere Kampf um Erlösung
THE WHALE ist mit Festival- und Oscar-Lorbeeren gestartet, allerdings nicht ohne Kritik von verschiedenen Seiten. Nach dem Film sind sowohl die Lobeshymnen für Brendan Fraser als auch die kritischen Stimmen nachvollziehbar. Aronofsky verfilmt hier ein Theaterstück – alles spielt in einem Apartment, dazu noch ein beengendes 4:3-Format. Wir begleiten einen in viele Szenen liebenswürdigen Mann, Charlie (Brendan Fraser), der sich buchstäblich zu Tode frisst. Vor seinem Tod will er sich mit seiner 17-jährigen Tochter (Sadie Sink) aussöhnen, die er seit 8 Jahren nicht mehr gesehen hatte. Er hat sich aufgegeben, nur die Vergebung seiner Tochter strebt er als Erlösung an. Obwohl die Hauptdarsteller großartig sind und die Inszenierung gelungen, bleiben wir ratlos zurück. Was will uns der Film, bzw. das dem Film zugrundeliegende Theaterstück sagen? Mit dem religiösen Thema des Films (Charlies Geliebter war Mitglied einer christlichen Sekte, bevor er Selbstmord beging) können wir nichts anfangen. Besonders im zweiten Teil wird die Handlung melodramatisch statt berührend. Sehenswertes Schauspielkino aber kein cineastisches Meisterwerk. Am Mikrofon direkt nach dem Film vor dem Capitol-Kino: Johanna und Thomas.
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Folge 1206: ROTER HIMMEL - Das Leichte und das Schwere des Sommers
Es hätte eine wunderbare Sommerzeit am See sein können, aber Leon ist, wie Johanna sagt, ein schwarzer Block negativer Energie. Es ist schon fast ein running gag, dass Leon (Thomas Schubert) eine Gelegenheit nach der anderen auslässt, das Leben zu genießen, vielleicht sogar Liebe zu erleben. Christian Petzold wiegt uns dabei lange in Sicherheit: Drei junge Männer, zwei davon Künstler und eine junge Frau, in einer ländlichen Idylle in der sommerlichen Hitze, es wird geredet, geraucht und getrunken, nachts wird sich geliebt oder Federball mit leuchtenden Schlägern gespielt - natürlich nicht von Leon :-) Dazu sehr gut ausgewählte Songs. Aber Leon sieht nichts außer seinen eigenen Problemen - nicht die Gefühle der Menschen um ihn herum, nicht ihre Nöte, auch nicht den immer näher kommenden Waldbrand.
Aus einer psychologisch feinen französischen Sommerkomödie heraus entwickelt Petzold einen sich steigernden Sog, der uns ganz langsam aber unaufhaltsam in eine Tragödie führt. Petzold betreibt für seinen konzentrierten, reduzierten Film dabei wenig mehr Aufwand als für einen studentischen Abschlussfilm - und das ist gut so. Er kann sich auf ein großartiges Schauspielensemble verlassen: Paula Beer, Thomas Schubert, Matthias Brandt, Langston Uibel und Enno Trebs. Ein schöner, leichter und zugleich schwerer, ein sehr sehenswerter Film. Den Üblichen Verdächtigen fällt es gar nicht so leicht, direkt nach dem Film über ROTER HIMMEL zu sprechen. Am Mikrofon vor dem Capitol-Kino: Johanna und Thomas.
Kundenrezensionen
Schöner Denken, schöner Leben
Schwer voreingenommen, weil schon 2 x Gast. Ohrenschmeichler de luxe, große Abwechslung. Gastgeber Thomas traut sich Gefühl & Verstand vorbildlich gemeinsam zur Sprache zu bringen.
Sehr hörenswert.... und Glückwunsch zum 1000.ten!
Die regulären Folgen sind meist kurze subjektive Erlebnis- und Erfahrungsberichte von Kinobesuchen und Filmsichtungen. Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer wirken sympathisch und unaufgeregt. Sie sprechen klar und deutlich. So ergibt sich eine sehr hörenswerte Sendung. Absolut empfehlenswert.
Sondersendungen oder Intensivgespräche können gerne auch mal länger werden - das liebe ich, da ich auch hier gerne zuhöre.
Vielen Dank für die mittlerweile über 1000 Sendungen und Alles Gute für Eure Zukunft.
Der erste Eindruck
Schöner Denken macht verschiedene Arten von Sendungen. Aber mein Favorit sind „Die üblichen Verdächtigen“. In dieser Form von Cast bespricht die wechselnde Gruppe unmittelbar nach einem Kinobesuch ihren ersten Eindruck. Das ist eine gute erste Einschätzung, ob es ein Film auf meine Watchlist schaffen sollte oder nicht.