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zwei nach zwölf. Gespräch über Gott und die Welt Katholische Akademie in Berlin e.V.
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- Gesellschaft und Kultur
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Katholische Akademie in Berlin e.V.
Nicht pünktlich und aktuell, sondern rechtzeitig zu spät und auf den Punkt. Kurz und knapp, Erde und Himmel im Blick. Immer wieder mittags zwei Minuten nach 12. Eine Unterbrechung des Tages, mit interessanten Gästen auf eine kurze Stunde nur…
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Ludwig Ring-Eifel: Weit mehr als Symbolpolitik. Päpstliche Friedensreisen & vatikanische Diplomatie
Ob in den Irak 2021 oder wie jüngst in den Südsudan und in den Kongo – über die Apostolischen Reisen von Papst Franziskus wird ausführlich und bildkräftig in den Medien berichtet. Kaum einer aber weiß, was sie wirklich bewirken. Vielen gelten Papstreisen als bloße Symbolpolitik, aber genau das ist ein Irrtum. Mit dem langjährigen Chefredakteur der KNA Ludwig Ring-Eifel (Rom) spricht Joachim Hake über die realen Wirkungen der Friedensreisen des Papstes, über vatikanische Diplomatie und über die Pflege internationaler Beziehungen, die aus der Kraft der Religionen lebt. Ludwig Ring-Eifel war von 2005 bis 2022 Chefredakteur der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Seit 2022 ist er Leiter des Centrum Informationis Catholicum (CIC) in Rom.
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Sebastian Kleinschmidt: Der Hoffnung eine neue Heimat geben
Joachim Hake im Gespräch mit Sebastian Kleinschmidt.
Ein apokalyptischer Ton durchzieht die Gegenwart. Spiritualität, insbesondere wenn sie auf Hoffnung setzt, muss sich dem Verdacht der Weltfremdheit stellen. Aber warum Religion nicht als bereichernde Vorstellung annehmen, als metaphysisches Imaginarium? Narrativ durchmisst Sebastian Kleinschmidt die Annahme, dass Gott und die Erlösung möglich sind, und gibt der Hoffnung eine neue Heimat. Sebastian Kleinschmidt, Herausgeber und Essayist, Mitglied des PEN-Zentrums Deutschland, geboren 1948 in Schwerin. Er studierte Philosophie und Ästhetik und war von 1991 bis 2013 Chefredakteur der Zeitschrift Sinn und Form. Bei Matthes & Seitz Berlin veröffentlichte er die Essaybände "Gegenüberglück" (2008) und "Spiegelungen" (2018). Im Claudius-Verlag erschien 2022 sein neues Buch "Kleine Theologie des Als ob".
Keywords:
Theologie, Gott, Glaube, Wissen, Wissenschaft, Dom, Liebe, Erbsünde, Gottesflucht, Atheismus, Metapher, Metaphernsturm, Schwerin, DDR, Lutz Seiler, Christian Lehnert -
Angelo Bolaffi: Giorgia Meloni. Zum deutsch-italienischen Verhältnis
„Italien ist“ – so der italienische Politikwissenschaftler Angelo Bolaffi – „eher eine Gemeinschaft von konservativen Anarcho-Individualisten. Italiener kümmern sich um ihre eigenen familiären und geschäftlichen Interessen.“ Nun wurde in Italien die Postfaschistin Giorgia Meloni (Fratelli d ‘Italia) zur ersten Ministerpräsidentin gewählt.
Angelo Bolaffi ist einer der besten Kenner deutscher Politik in Italien. Mit ihm spreche ich über die aktuelle Situation in Italien: Welche Bedeutung hat der Postfaschismus in Italien? Wie steht es um die politischen Eliten, die Parteienlandschaft und die Verwaltung? Wie wird sich das deutsch-italienische Verhältnis entwickeln und mit welchen Folgen für Europa?
Keywords:
Italien, Deutschland, Politik, Geschichte, Gegenwart, Zukunft, Gesellschaft, Faschismus, Postfaschismus, Rechtspopulismus -
Gerald Knaus: Wir und die Flüchtlinge
Gespräch vom 14.12.2022
Flüchtlingspolitik in Europa ist – so Gerald Knaus – eine Politik der Gewalt. Hier Tote im Mittelmeer, Misshandlungen durch Staatsorgane und Pushbacks, dort Menschen, die (wie bei der russischen Invasion der Ukraine oder im Syrienkrieg) als politische Waffe instrumentalisiert werden, um die Angst vor einer „unkontrollierten Massenmigration“ zu schüren. Joachim Hake spricht mit seinem Gast darüber, ob angesichts dieser Gewaltsituation eine überzeugende und umsetzbare Strategie humaner Grenzkontrolle möglich ist.
Gerald Knaus ist Gründungsdirektor der Denkfabrik European Stability Initiative (ESI) und Gründungsmitglied des European Council on Foreign Relations. Letzte Veröffentlichungen: "Wir und die Flüchtlinge" (Brandstätter Verlag, 2022) und "Welche Grenzen brauchen wir?" (Piper-Verlag, 2020).
Keywords:
Politik, Migration, irreguläre Migration, Flüchtlinge, Geflüchtete, Menschenrechte, Grenzen, Frontex, Pushbacks, ONHCR, Resettlement, Europäische Union (EU), Victor Orban, Sebastian Kurz, Syrien, Griechenland, Kanada, Österreich, Deutschland -
Johannes Hoff: Verteidigung des Heiligen. Anthropologie der digitalen Transformation
Verwüstung geistiger Vielfalt, emotionale und geistige Verwahrlosung sind die Klimafolgen der digitalen Transformation und lassen den Sinn für das Heilige erodieren. Die Würde des Menschen wie das Heilige sind gleichermaßen bedroht und fordern ein radikales Umdenken – so die These von Johannes Hoff in seinem ebenso streitbaren wie gelehrten Buch „Verteidigung des Heiligen. Anthropologie der digitalen Transformation“, Herder 2022.
Mit Johannes Hoff spreche ich über holistische Theologie und Spiritualität und über die (fatalen) Dualismen der Moderne im Zuge ihrer Konzepte von Wissenschaft, Rationalität und geistiger Autonomie. Und wir sprechen über die Not von Wahrnehmung und Erinnerung und vor allem über die Frage: Welche geistigen Haltungen und spirituelle Selbsttechnologien können uns helfen, das Heilige zu verteidigen?
Prof. Dr. Johannes Hoff ist nach Lehr- und Forschungstätigkeit in Tübingen und ordentlichen Professuren in London und Wales seit 2020 Professor für Dogmatik an der Universität Innsbruck, außerdem Honorarprofessor an der University of Durham und Senior Research Associate an der University of Cambridge. -
Felicitas Hoppe: „Ich komme aus einer katholischen Familie von Tag- und Nachtträumern“
Felicitas Hoppe ist als drittes von fünf Kindern schlesischer Flüchtlinge in der katholischen Diaspora Niedersachsens aufgewachsen. Das Katholische prägt ihre Literatur, aber als katholische Schriftstellerin möchte sie sich nicht bezeichnen. Mit ihr spreche ich über ihren – wie sie einmal schreibt – „vermutlich leichtfertigen, also ziemlich katholischen“ Umgang mit Literatur und Religion, über die katholische Welt der Liturgie, über Schutzpatrone und Heilige, über das „Ohr Gottes“, den Balken im eigenen Auge, die Plätze am runden Tisch des Abendmahls und das Jüngste Gericht.
Und über Träume, denn sie stammt aus einer Familie „von schlesischen Vielrednern auf der Flucht, die auch ihre Träume einander nicht vorenthielten.“ Wobei sich die dringende Frage stellt, von was für einem Katholizismus wir heute eigentlich träumen?
Felicitas Hoppe lebt als freie Schriftstellerin in Berlin. Seit 1996 veröffentlicht sie Erzählungen, Romane, Kinderbücher und Feuilletons; sie ist auch als Übersetzerin tätig. Sie ist Trägerin des Georg-Büchner-Preises und Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung. Zuletzt erhielt sie ein Ehrendoktorat der Leuphana Universität Lüneburg. Veröffentlichungen u.a.: Die Nibelungen. Ein deutscher Stummfilm (2021, S. Fischer-Verlag); Fährmann, hol über! Oder wie man das Johannesevangelium pfeift. Mit einem Essay von Thomas Brose erscheint (2021, Herder-Verlag) und Fieber 17 (2021, Dörlemann Verlag).
Tags:
Katholizismus, ökumenisch, Bad Pyrmont, Krise, Kirche, Glaube, Religion, Schlesien, Literatur, Vertrauen