Die Folgen des Überseequartiers für Hamburg

Was wird aus Hamburg? - Stadtentwicklung im Fokus

Er ist derzeit ein viel gefragter Experte: Thomas Krüger, Professor an der HafenCity Universität, gilt als einer der versiertesten Innenstadt-Forscher im Land. Und in dem Maße, in denen der Online-Handel wächst, Inflation und Zinsen steigen und die Wirtschaft dümpelt, wachsen allerorten die Sorgenfalten. Das lange so lukrative Geschäft mit dem Handel in den Einkaufsstraßen funktioniert nicht mehr von allein.

Nun bekommt Hamburg mit dem Westfield-Überseequartier eine zweite City mit 70.000 Quadratmetern Fläche, 200 Geschäften und Gastronomiebetrieben. „Das wird ein cooles Shoppingcenter, keine stickige Bude, sondern eine offene Architektur mit frischer Luft und einem Regenschutz“, sagt Krüger. Das Problem sei die Größe. „Da kommt auf einen Schlag ein AEZ dazu - allerdings nicht am Ring 2, sondern in einem Ort, der kein Umfeld hat.” 

„Das Überseequartier ist zum Erfolg verdammt, und der Investor wird alles tun, um Menschen dorthin zu locken. Hier managt ein Unternehmen die gesamte Fläche und zwingt alle Mieter zur Kooperation, hinzu komme die Erfahrung aus Dutzenden Städten“, sagt er. Seine Befürchtung: „Das wird heftig für die gewachsene Hamburger Innenstadt.“

Ein Gespräch über funktionierende Innenstädte, Hamburgs Probleme und ein Centre Pompidou am Gerhart-Hauptmann-Platz.

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