Grenzerfahrung

Stiftung Berliner Mauer
Grenzerfahrung Podcast

Wir nehmen Euch mit nach Berlin im August 1961, in das Jahr als hier die Mauer gebaut wurde. Wir sind dabei, wenn Zeitzeugen teils zum ersten Mal an Orte von Flucht und Ausreise zurückkehren. Wir zeigen Euch Orte Berlins, an denen die Mauer und ihre Spuren noch heute zu sehen sind und erfahren, wie man nach 1989 mit der Mauer umging. Blickt mit uns in 60 Jahre Geschichte, in der es immer noch Neues zu erforschen gibt. Die Podcast-Serie "Grenzerfahrung" ist eine Produktion der Stiftung Berliner Mauer.

Episodes

  1. Grenzerfahrung – Interview mit Sevim Çelebi-Gottschlich

    17/12/2021

    Grenzerfahrung – Interview mit Sevim Çelebi-Gottschlich

    💪 Mit ihrer ersten Rede löste Sevim Çelebi-Gottschlich 1987 als Mitglied der “Alternativen Liste für Demokratie und Umweltschutz” (AL) im West-Berliner Abgeordnetenhaus einen kleinen Tumult aus. Sie sprach ihren ersten Satz nicht auf deutsch, sondern türkisch. Unbeirrt und mutig kämpfte Sevim Çelebi-Gottschlich dort als erste Migrantin überhaupt für die Rechte von EinwanderInnen. 🇹🇷 Ein großer Erfolg und beeindruckender Weg, der für die 1950 in Ankara geborene Sevim Çelebi-Gottschlich als Gastarbeiterin in West-Berlin begann. Wie sie als junge Frau eigenständig nach Deutschland ging und sich dort ohne Deutschkenntnisse mit 2,35 DM die Stunde bei Siemens durchkämpfte, das hört ihr in dieser Bonus-Folge. 💬Dort erzählt Sevim auch, wie sie erst die Schule und dann das Studium neben diversen Jobs absolvierte und wie sie gegen Rassismus kämpfen musste, auch in den eigenen Reihen ihrer Partei. Warum sie 1981 ein Haus in Kreuzberg besetzte und wieso sie die deutsch-deutsche Wiedervereinigung für ein großen emanzipatorischen Rückschritt hält, das erfahrt ihr in dieser Folge. Das Interview entstand im November 2020 und wurde von Sarah Bornhorst von der Stiftung Berliner Mauer geführt. Viel Spaß! Fotocredits: ELAB, Archiv der Versöhnungsgemeinde (oben links) Stiftung Berliner Mauer, Foto: Edmund Kasperski (oben rechts) Stiftung Berliner Mauer, Schenkung von Hans-Joachim Grimm (unten links und rechts)

    51 min
  2. 10/12/2021

    Teilung – Einheit – Mauerspuren

    Mehr als 30 Jahre nach Öffnung der Grenze zwischen Ost und West und dem Ende der DDR gibt es die Berliner Mauer heute zu großen Teilen nicht mehr. In Folge 6, der letzten Folge unserer Podcast-Serie Grenzerfahrung, schauen wir auf das Hier und Jetzt: Wie gehen wir mit der Mauer und ihren Überresten um? Wie erinnern wir an die DDR, welche Stimmen werden dabei gehört? Und wie lässt sich vermitteln, wie unterschiedlich die Mauer an vielen Orten Berlins aussah? 📣 Als am 9. November 1989 Menschenmassen vor der Berliner Mauer standen, forderten sie: „Die Mauer muss weg!“ und mit dem Mauerfall wurde dieser Wunsch Wirklichkeit. Schon kurz darauf entbrannte eine Diskussion darüber, was mit der Mauer geschehen sollte. Unsere Reporterin Krissy Mockenhaupt hat sich auf Spurensuche begeben. 🧱 Teile der Mauer sollten erhalten bleiben – als Erinnerung und Mahnung für künftige Generationen. Rainer Klemke arbeitete ab 1991 in der Berliner Senatsverwaltung für kulturelle Angelegenheiten und gibt uns Auskunft darüber, wie Berlin städtebaulich mit den Resten der Mauer umging. 💥 Als die Mauer fiel, feierten auch viele Menschen nicht-deutscher Herkunft. Doch nach der Wiedervereinigung gab es zahlreiche Vorfälle rassistischer Anfeindungen und Gewalt. Mit unserer Kollegin Gülsah Stapel sprechen wir darüber, wie Menschen, die von Rassismus betroffen sind, das Ende der SED-Diktatur und des Grenzregimes 1989 wahrgenommen haben. 🏙️ Berlin ist voller Erinnerungsorte an die Zeit der deutschen Teilung. Ob es gelungen ist, das Erbe der Mauer in das Berliner Stadtbild zu integrieren, fragen wir Sybille Frank, Professorin für Stadt- und Raumsoziologie an der TU Darmstadt. 🎨 An der East Side Gallery, der längsten Open-Air-Galerie der Welt, hat unsere Reporterin Grit Eggerichs den Künstler Günther Schaefer getroffen. Er ist einer der Künstlerinnen und Künstler, die 1990 in Friedrichshain die Ost-Seite der Mauer bemalt haben. Sein Gemälde hat eine besondere Rolle in der Mauer-Kunst: Denn es zeigt einen blauen Davidstern auf einer Deutschlandfahne und wurde deshalb schon häufig durch Vandalismus beschmiert und beschädigt. 🖼️ Ursprünglich war die East Side Gallery nicht für die Ewigkeit gedacht, es gab Pläne sie abzureißen oder zu verkaufen. Heute ist sie mit einer Länge von 1,3 Kilometern das längste noch erhaltene Teilstück der Berliner Mauer. Welche Bedeutung dieser Ort für Berlin hat, hören wir von unserer Kollegin Anna von Arnim-Rosenthal. ⚡ DIE Mauer, die gibt es so nicht. Denn sie hat viele Gesichter: Mauerorte in Berlin reichen von Überresten mitten im Wald bis zum Checkpoint Charlie im Herzen der Stadt. Welche Bilder die Stiftung Berliner Mauer vermitteln möchte, und welchen Bezug die Geschichte der Mauer zum Leben junger Menschen hat, erklärt unsere Kollegin Julia Reuschenbach. Coverbild: ELAB, Archiv der Versöhnungsgemeinde

    1h 11m
  3. Diplomatie, Abschreckung und Kräftemessen

    25/11/2021

    Diplomatie, Abschreckung und Kräftemessen

    In dieser Folge unseres Podcasts geht es um die Berliner Mauer im internationalen Kontext. Berlin war lange einer der großen Schauplätze des Kalten Krieges und des Kräftemessens zwischen Ost und West. Der Mauerbau änderte das: Die Besatzungsmächte akzeptierten den Status Quo für die Stadt. Doch dann kochte der Konflikt in Berlin im Oktober 1961 noch einmal hoch. Wir blicken in Folge 5 von „Grenzerfahrung“ auf die angespannte Lage 1961 am Checkpoint Charlie, als an der Berliner Grenzübergangsstelle alliierte und sowjetische Panzer einander gegenüberstehen. Und wir gucken darauf, wie die internationale Entspannungspolitik in den Jahren darauf sich auf die Stadt auswirkt. ☢️ Das atomare Wettrüsten ist das Hintergrundrauschen, vor dem Anfang der 1960er Jahre Weltpolitik gemacht wird. Wie Ost und West Berlin als Schauplatz ihrer Machtspiele genutzt haben, erklärt der Historiker und Amerikanist Bernd Greiner. 💣 16 Stunden lang standen sich 1961 amerikanische und sowjetische Panzer in der Berliner Friedrichstraße gegenüber. Unsere Reporterin Esther Körfgen berichtet über die Panzer-Konfrontation am Checkpoint Charlie. Und unsere Kollegin und Historikerin Cornelia Thiele berichtet, wie es zu den Ereignissen kam. 📸 Etwa vier Millionen Besucherinnen und Besucher aus der ganzen Welt kommen jedes Jahr an den Checkpoint Charlie. Unsere Reporterin Grit Eggerichs trifft dort unsere Kollegin Susanne Muhle und spricht mit ihr über Ideen, den Ort weiterzuentwickeln. 🇺🇸 Zwei US-amerikanische Präsidenten haben sich mit den Sätzen “Ich bin ein Berliner” (John F. Kennedy) und “Mr. Gorbatschow, tear down this wall” (Ronald Reagan) in die Geschichte eingeschrieben. Ob ihre Besuche in Berlin mehr als Symbolpolitik waren, ordnet der Zeithistoriker Jens Schöne für uns ein. 🎤 David Bowie, die Eurythmics, Phil Collins und Genesis: Ihre Konzerte am Brandenburger Tor 1987 zogen viele Fans an – und der Wind trug die Musik auch in den Ostteil der Stadt. Detlef Matthes war einer der Jugendlichen, die damals auf der Ostseite zugehört haben. Er hat uns seine Geschichte erzählt. ☎️ Welchen Draht hatten die beiden Systeme in Ost und West in Zeiten der Krise noch zueinander? Mit Politikwissenschaftlerin Beate Neuss sprechen wir darüber, wie wichtig persönliche Beziehungen in der Politik sind. Coverbild: Stiftung Berliner Mauer, Foto: Gerhard Neumann

    1h 14m
  4. Freiheitsdrang

    05/11/2021

    Freiheitsdrang

    In unserer neuen Folge gehts unter anderem um lebensgefährliche Fluchtversuche und auch um das Thema Ausreise. Wir erzählen Euch Geschichten von Kofferräumen, Briefen an Erich Honecker und immer wieder von Menschen mit starkem Freiheitswunsch. Liebe – Wie sehr beeinträchtigte die Mauer das Leben von homosexuellen Menschen? Tatsächlich gab es eine sektorenübergreifende Cruising-Szene, die durch den Mauerbau in ihrem privaten Umgang eingeschränkt wurden: Bekannte Orte wie der Bahnhof Zoo, der Tiergarten oder die Friedrichsstraße waren plötzlich nicht mehr erreichbar. Welche Implikationen das mit sich brachte, darüber sprechen wir mit unserer Kollegin @sarabornhorst. Tunnel – Denn die waren ein Hoffnungsschimmer für viele Menschen in der DDR. Joachim Neumann war Fluchthelfer, er wollte Bekannte und vor allem seine Freundin so in den Westen holen. Unser Reporter Martin Krinner erzählt Joachim Neumanns Geschichte. Identität – Die Eltern von @sookee_quing reisten mit Sookee aus, da war sie gerade drei Jahre alt. Die Rapperin berichtet in unserem Podcast von ihrer Familiengeschichte und wie diese sie und ihre Musik bis heute beeinflusst. Unsere Reporterin @griteggerichs hat Sookee getroffen. Geflohen, ausgereist, freigekauft aus der DDR: Tatsächlich gab es keine offiziellen Ausreiseregelungen für die Menschen in der DDR, das aber hinderte 787.000 Menschen nicht daran, zwischen 1961 und 1981 auszureisen. Unsere stellvertretende Direktorin Dr. Bettina Effner erklärt diese Zahl genauer. Geduld – Wer ein Ausreisegesuch stellte, hatte eine langen und undurchsichtigen Prozess vor sich. Mit Frank Wolf von der @unionsnabrueck haben wir darüber gesprochen, wie Menschen diese Zeit erlebten und welche Versuche sie unternahmen, um eine Ausreisemöglichkeit zu erhalten.

    1h 11m
  5. Alltag in Teilung

    22/09/2021

    Alltag in Teilung

    Nun stand die Mauer. Von Ost- und West-Bevölkerung ungeliebt, aber eben: da. Wie mit ihr umgehen? In der 3. Folge unserer Podcast-Serie beleuchten wir in welcher Lage sich die Berlinerinnen und Berliner nach dem Mauerbau wiederfanden. Denn die Mauer wurde von der DDR-Regierung stetig ausgebaut, die Grenzanlagen erweitert. Das hielt die Menschen nicht davon ab, Fluchtversuche zu unternehmen, um die Grenze zu überwinden. Was bedeutete das alles für den Alltag der Menschen? Im Detail: 🪜Udo Düllick, Hubert Hohlbein und andere: Die Fluchten von Ost nach West sind dramatische Schicksale, oft mit tödlichem Ausgang. Unser Reporter Henri Sarafov (@henreymisterio) erzählt von Maueropfern und jenen, denen die Flucht gelang. 😐 Wie schnell gewöhnt man sich an das Ungewohnte? Unsere Mitarbeiterin Susanne Muhle (@susamube) erklärt, wie schnell und langsam die Mauer für die Menschen in Berlin zum Alltag wurde – und wann die Gewöhnung wieder aussetzte. 🔫 An der Mauer gab es einen Schießbefehl, doch nicht alle Grenzsoldaten folgten diesem. Unser Kollege Manfred Wichmann berichtet darüber, wie die Grenze sich veränderte, ausgebaut wurde und wie der Umgang der Grenzsoldaten mit ihren Vorschriften aussah. 👧 Unsere Reporterin Grit Eggerichs besucht Marion Römer, die Nichte des ersten an der Mauer Erschossenen, Günter Litfin. Ihr Onkel wurde beim Versuch die Spree zu durchschwimmen am 24.8.1961 erschossen, zum ersten Mal spricht sie darüber, wie ihre Familie dies erlebte und damit umging. 🎉 Keine Wehrpflicht, billige Altbauwohnungen und ein ganzes Biotop zum sich Ausleben: Hanno Hochmuth (@hanno.hochmuth) vom Leibniz -Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam (ZZF, @zzfpotsdam) erklärt in der Folge, was den Reiz Westberlins zur Mauerzeit ausmachte. 🎟 Passierscheinabkommen en détail: Stefanie Eisenhuth, ebenfalls vom ZZF, erklärt wie man legal vom Westen in den Osten und manchmal auch vom Osten in den Westen kam.

    1h 18m
  6. Stacheldraht, Sprungtücher & Proteste

    13/08/2021

    Stacheldraht, Sprungtücher & Proteste

    Am 13. August 1961 wachten die Berlinerinnen und Berliner in einer anderen Stadt auf: Grenzanlagen werden aufgebaut, die Grenzübergänge sind nicht mehr passierbar. Im Osten und Westen schauen die Menschen fassungslos aus ihren Fenstern und hören oder schauen die Nachrichten. Dort wird verkündet: Die SED hat in der Nacht mit dem Bau einer Mauer begonnen. In der zweiten Folge unserer Podcast-Serie zeigen Meike Rosenplänter und Matthias von Hellfeld, wie sich Berlin und der Alltag der Menschen mit dem Mauerbau verändert haben. Unter anderem mit diesen Beiträgen: 👨‍👧‍👦 Wie haben die Menschen in und um Berlin die ersten Stunden mit der damals neuen Situation erlebt? Unsere Reporterin Esther Körfgen hat das zusammengefasst. 🌎 Während des Mauerbaus taten die Westalliierten erst einmal… nichts. Warum eigentlich? Und wie haben die Menschen in Ost- und West-Berlin darauf reagiert? Unsere Kollegin Susanne Muhle ordnet es im Gespräch ein. 📣 “Die Arbeiter und mit ihnen allen ehrlichen Werktätigen der Deutschen Demokratischen Republik atmen erleichtert auf” – Walter Ulbricht versuchte am 18. August den Bau der Mauer vor der eigenen Bevölkerung zu rechtfertigen. Unser Kollege Gerhard Sälter berichtet, wie das bei den Menschen aufgenommen wurde. 🧱 Berlin, Bernauer Straße: Dort wo früher die Mauer verlief, erinnert heute eine Gedenkstätte an die Zeit der Teilung. Unsere Reporterin Grit Eggerichs war dort, zusammen mit dem Direktor unserer Stiftung, Axel Klausmeier. Und trifft unerwartet einen Passanten, der schon zu Mauerzeiten an der Bernauer Straße lebte. 🏘 21. August 1961. Das Haus mit der Nummer 48 in der Bernauer Straße wird am morgen verbarrikadiert. Die Bewohnerin Ida Siekmann fasst einen Entschluss und springt, ohne auf das Sprungtuch der West-Berliner Feuerwehr zu warten. Sie ist das erste Opfer der Berliner Mauer. Ihr Tod löst eine Welle der Empörung aus. 💣 “Besser als eine militärische Auseinandersetzung”: Zwar wurde die Teilung von vielen irgendwann als vorerst gegeben gesehen, trotzdem blieb sie ständig im Gespräch, bei den Menschen und auch in der Politik. Militärhistoriker Winfried Heinemann ordnet das ein. 📖 Kontaktabbruch: Annett Gröschner ist Historikerin und schreibt aktuell ein Buch darüber, wie die Mauer das Leben der Menschen beeinträchtigte. Wir haben mit ihr gesprochen. Bilder Copyright 1. Stiftung Berliner Mauer, Foto: Alfred Rostek 2. Stiftung Berliner Mauer, Foto: Hans-Joachim Grimm 3. Stiftung Berliner Mauer, Foto: Schenkung von Hans-Joachim Grimm

    1h 15m

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Wir nehmen Euch mit nach Berlin im August 1961, in das Jahr als hier die Mauer gebaut wurde. Wir sind dabei, wenn Zeitzeugen teils zum ersten Mal an Orte von Flucht und Ausreise zurückkehren. Wir zeigen Euch Orte Berlins, an denen die Mauer und ihre Spuren noch heute zu sehen sind und erfahren, wie man nach 1989 mit der Mauer umging. Blickt mit uns in 60 Jahre Geschichte, in der es immer noch Neues zu erforschen gibt. Die Podcast-Serie "Grenzerfahrung" ist eine Produktion der Stiftung Berliner Mauer.

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