Lieber ein kleines Licht entzünden!
Die meisten von uns mögen den November nicht. In den letzten Tagen war er auch in vielen Gegenden so, wie wir es nicht mögen: nebelig bis zum Mittag, grau, nasskalt und windig und spätestens ab 16.00 Uhr geht es nur noch mit angeschaltetem Licht. Spätestens jetzt wird mir immer deutlich, warum in den Jahrtausenden ohne Elektrizität, die Sehnsucht nach Licht so stark war. Die Entdeckung des Feuers und seine praktikable Nutzung im Leben hat den frühen Menschen schon anfanghaft die Erfüllung ihrer Sehnsucht gebracht. Und dann kommt einer, der tatsächlich von sich sagt: Ich bin das Licht der Welt. Diese Aussage ist reich an Symbolik und weist auf mehrere Ebenen hin. Zum einen ist Licht das Symbol für Wahrheit und Erkenntnis. Im biblischen Zusammenhang steht Licht oft für Wahrheit, Weisheit und das Erkennen des Göttlichen. Wir sagen im Alltagsgebrauch schonmal, dass uns da ein Licht aufgegangen ist und das soll bedeuten, dass ich etwas erkannt oder verstanden habe.Indem Jesus sich als das "Licht der Welt" bezeichnet, betont er, dass er die Wahrheit über Gott offenbart und die Menschen leitet, damit sie in Gottes Licht leben können. Licht ist auch ein Symbol der Hoffnung und des Lebens nach dem Tod. Die Aussage Jesu schenkt Mut und Hoffnung, indem er verkündet, dass er die Kraft hat, sie von Sünde, Leid und Tod zu erlösen. Mit ihm als "Licht" können sie ein Leben voller Frieden und Erfüllung führen. Und wir beten am Sarg oder am Grab eines lieben Menschen: "Und das ewige Licht leuchte ihnen" in der Hoffnung, dass dieses Licht Jesu den Weg leiten wird durch den Tod zum Ewigen Leben, voller Licht und göttlicher Nähe. Und die andere Seite des Lichts ist die Dunkelheit, die oft ein Symbol für Sünde, Verzweiflung und das Böse an sich ist. Jesus als das Licht der Welt stellt sich gegen diese Dunkelheit und verkündet, dass seine Anwesenheit die Macht hat, das Böse zu überwinden. Sein Evangelium, die gute Nachricht von einem liebenden Vater, und sein Lebensbeispiel wollen uns inspirieren, das Gute zu suchen, im Licht Gottes zu leben und füreinander Licht zu sein. Das Wort von Franziskus, dass es besser ist, ein kleines Licht zu entzünden, statt über die Dunkelheit zu klagen, ist eine schöne Anweisung in diesem trüben November, die Sehnsucht nach dem Licht schon mal in kleine echte Taten umzusetzen.