Der Untergang der Estonia war eine der schwersten Schifffahrtskatastrophen in der Ostsee. In der Nacht vom 27. auf den 28. September 1994 sank die Fähre auf ihrer Fahrt von Tallinn nach Stockholm bei starkem Seegang. Von den 989 Menschen an Bord überlebten nur 137, während 852 Menschen ums Leben kamen. Der schnelle Untergang und das extreme Wetter machten eine Rettung nahezu unmöglich.
Die Ursache des Unglücks wurde offiziell auf Konstruktionsfehler am Bugvisier der Fähre zurückgeführt, das sich löste und das Wasser ungehindert ins Schiff eindringen ließ. Doch das Unglück war von Anfang an von Kontroversen umgeben. Es gab Theorien, dass das Schiff möglicherweise militärisches Material transportierte, was zur Verstärkung der Spekulationen beitrug, dass die wahren Ursachen vertuscht wurden. Die estnische Regierung bestätigte später, dass die Fähre in der Vergangenheit militärische Güter befördert hatte, was die Diskussionen weiter anheizte.
Auch Bergungsversuche stießen auf Widerstand. Die Wrackstelle wurde von den beteiligten Regierungen zum Seekriegsgrab erklärt, um jegliche weiteren Untersuchungen und Bergungsversuche zu verhindern. Diese Entscheidung stieß auf heftige Kritik von Angehörigen der Opfer und Verschwörungstheoretikern, die vermuten, dass wichtige Beweise auf dem Meeresgrund liegen bleiben sollten.
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