6 episodes

Krisen legen die fundamentalen Realitäten einer Gesellschaft offen. Wer hat mehr, wer hat weniger? Was hoffen wir, was fürchten wir am meisten? Wie wollen wir arbeiten, wie wollen weiterhin leben? Mit wem? Und auf wessen Kosten? In so vielen Lebensbereichen, so hat man den Eindruck, ist jetzt, mitten in der Corona-Krise, genau der Zeitpunkt, um vieles nochmal ganz neu zu denken, womöglich neu zu entscheiden. Viele existenzielle gesellschaftliche Fragen wollen und müssen neu diskutiert werden. Und genau das soll hier in diesem Podcast, den »Göttinger Krisengesprächen«, passieren.

Göttinger Krisengespräche Literarisches Zentrum Göttingen

    • Arts

Krisen legen die fundamentalen Realitäten einer Gesellschaft offen. Wer hat mehr, wer hat weniger? Was hoffen wir, was fürchten wir am meisten? Wie wollen wir arbeiten, wie wollen weiterhin leben? Mit wem? Und auf wessen Kosten? In so vielen Lebensbereichen, so hat man den Eindruck, ist jetzt, mitten in der Corona-Krise, genau der Zeitpunkt, um vieles nochmal ganz neu zu denken, womöglich neu zu entscheiden. Viele existenzielle gesellschaftliche Fragen wollen und müssen neu diskutiert werden. Und genau das soll hier in diesem Podcast, den »Göttinger Krisengesprächen«, passieren.

    Ravi Ahuja und Peter Birke: COVID-19 und die Krisen der Arbeitsmigration. Deutsche und indische Perspektiven

    Ravi Ahuja und Peter Birke: COVID-19 und die Krisen der Arbeitsmigration. Deutsche und indische Perspektiven

    Während des Lockdowns im Frühjahr hatten wir begonnen, den Podcast  »Göttinger Krisengespräche« zu produzieren: Gespräche, die von der These  ausgehen, dass Krisen die fundamentalen  Realitäten einer Gesellschaft  offenlegen. Eine der existenziellen gesellschaftlichen Fragen, die sich  besonders aufdrängte, war die nach den Arbeitsverhältnissen, weltweit.

    Von »viehischen Verhältnissen« und einer »Mischung aus Ausbeutung,  Brutalität und Diffamierung« spricht Eva von Redecker mit Bezug auf den sattsam  bekannten Zusammenhang von Arbeitsverhältnissen und Corona-Ausbrüchen in  deutschen Schlachtbetrieben. International beklagt, aber medial wenig  verfolgt wurde die verzweifelte Lage der Wanderarbeiter in Indien: »The  lockdown«, schrieb Arundhati Roy darüber, »worked like a chemical  experiment that suddenly illuminated hidden things«.
    Über  Ausbeutung, Migration und gar nicht so verborgene Verhältnisse sprechen  der Historiker Ravi Ahuja und der Arbeitssoziologe Peter Birke mit  Moderatorin Karin Klenke.

    • 53 min
    Aleida Assmann und Anne Fuchs: In schwerer Krise – der europäische Traum

    Aleida Assmann und Anne Fuchs: In schwerer Krise – der europäische Traum

    Das »einflussreichste Intellektuellenpaar unserer Zeit« nannte die ZEIT Aleida und Jan Assmann, die gemeinsam im letzten Jahr mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ausgezeichnet wurden. Wir treffen Aleida Assmann und Anne Fuchs, die Direktorin des UCD Humanities Institute Ireland, um ausgehend von Assmanns neuaufgelegtem Europäischen Traum (C.H. Beck 2020) über transnationale Verantwortung in Krisenzeiten zu sprechen. Seinen Ausgang nimmt Assmanns Buch vom Symbol der EU, dem Sternenkreis. Lange stand er im Rahmen der  offiziellen Rhetorik der EU als Symbol für die ‚Einheit in der  Vielfalt’. Heute müssen wir uns fragen: Was hält die Sterne überhaupt noch zusammen? In Absetzung vom ‚amerikanischen Traum’ führt Assmann das Stichwort vom ‚europäischen Traum’ und entwirft vier Lehren, die die  Europäer aus der Geschichte gezogen haben (sollten). Aber gelten diese Lehren noch? Womöglich jetzt umso stärker?

    Über Binnen- und Außengrenzen, Solidarität innerhalb und außerhalb Europas, über die  Verantwortung der ehemaligen ‚Kolonialherren’ und über Erinnerungspolitik angesichts von Black Lives Matter sprechen Aleida Assmann und Anne Fuchs mit Sebastian Puschner, Stellv. Chefredakteur der Wochenzeitung Freitag.

    • 59 min
    Susanne Götze, Annika Joeres und Luisa Neubauer: Von der Klimaschmutzlobby und ihrer möglichen Überwältigung

    Susanne Götze, Annika Joeres und Luisa Neubauer: Von der Klimaschmutzlobby und ihrer möglichen Überwältigung

    Ein sehr belebtes und belebendes Gespräch zwischen drei überaus  wachen, klugen, wortgewandten Frauen und einem ebensolchen Moderator ist  es geworden: Luisa Neubauer, Mitinitiatorin von Fridays for Future und  Co-Autorin des Buchs Vom Ende der Klimakrise (2019), Susanne Götze und Annika Joeres, beide investigative Journalistinnen und Autorinnen ihres gemeinsamen wichtigen Buchs Die Klimaschmutzlobby. Wie Politiker und Wirtschaftslenker die Zukunft unseres Planeten verkaufen (Piper 2020) und Moderator Leon-Fabian Caspari (Uni Göttingen).

    Hören Sie die vier darüber reden, warum die Gruppe der doppelzüngigen  Bremser in der Politik und marktradikale Thinktanks so einflussreich  sind. Über die Ideologie der Klimaschmutzlobby und die Rationalität der  Klimaschützer*innen. Darüber, was die Coronakrise mit dem Klimaschutz  macht, und über die Frage, ob jetzt das Totenglöckchen des  Neoliberalismus erklingt. Und – ganz wichtig – über das Utopiegebot fürs  postfossile Zeitalter.

    • 1 hr 8 min
    Kathrin Hartmann und Josef Settele: »Das kommt nicht von außen«. Pandemien und die Zerstörung von Ökosystemen

    Kathrin Hartmann und Josef Settele: »Das kommt nicht von außen«. Pandemien und die Zerstörung von Ökosystemen

    Prof. Josef Settele, den Ko-Vorsitzenden des Globalen Berichts des  Weltbiodervistätsrates am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung, konnte  man zuletzt neben der Umweltministerin bei der Bundespressekonferenz  Anfang April in den Nachrichtensendungen sehen. Es gibt nicht viele  Wissenschaftler*innen, die wie er seit Jahren den Zusammenhang von  Biodiversitätsverlust und der Entstehung von  Infektionskrankheiten erforschen.

    Von Kathrin Hartmann stammen einige der besten Artikel, die in den  letzten Monaten zu Corona im Kontext der anderen Krisen erschienen sind.  Sie schreibt regelmäßig für die Süddeutsche Zeitung, den Freitag und die Frankfurter Rundschau, ihr Buch zum Greenwashing Die grüne Lüge (2018) wurde auch als Film ein großer Erfolg. Im vergangenen März ist Grüner wird’s nicht. Warum wir mit der ökologischen Krise völlig falsch umgehen (Blessing 2020) erschienen.

    Im Podcast sprechen Josef Settele und Kathrin Hartmann über die  Zusammenwirkungen von Lebensraumzerstörung, Biodiversitätsverlust und  Pandemien, diskutieren über die (spärliche?) Rezeption dieser  Zusammenhänge in den gesellschaftlichen Diskursen über Covid-19 und  erörten die Frage nach den aktuellen Folgen der Pandemie – gerade auch  mit Blick auf die transformativen Potenziale des jetzt  verhandelten Konjunkturpakets.

    Es moderiert Sebastian Puschner, Stellv. Chefredakteur der Wochenzeitung Freitag.

    • 1 hr
    Katrin Gottschalk und Klaus Theweleit: Haben Krisen ein Geschlecht?

    Katrin Gottschalk und Klaus Theweleit: Haben Krisen ein Geschlecht?

    Mit seinem Buch Männerphantasien (MSB 2019), vom Matthes & Seitz Verlag vier Jahrzehnte nach Erscheinen neu  aufgelegt, hätte  Klaus Theweleit eigentlich im März bei uns zu Gast sein sollen. (Die  Live-Veranstaltung soll weiterhin im Herbst nachgeholt werden!) Das 1977  erstmals erschienene Buch gilt als Gründungstext  der Männer- und  Meilenstein der Gewaltforschung, als bahnbrechende  Analyse über  Männlichkeit und Faschismus.

    Im Krisengespräch mit Katrin Gottschalk (taz, zuvor Missy Magazine)  befragen wir ihn zu häuslicher Gewalt, Kriegsrhetorik und dem Rückfall  in alte Gender-Rollen durch Corona. Hat diese Krise ein Geschlecht? Was  macht sie mit den Geschlechtern?

    • 54 min
    Bernd Alt-Epping und Friedrich Selter: Im medizinisch-ethischen Spannungsfeld

    Bernd Alt-Epping und Friedrich Selter: Im medizinisch-ethischen Spannungsfeld

    Die erste Folge nimmt sich eines Themas an, das existenzieller kaum  sein könnte: Es geht zwar auch um Veränderungen des Lebens durch Corona,  zum Beispiel in Pflegeheimen, es geht aber vor allem aber um das  veränderte Sterben. Was werfen die Weisen, in denen gegenwärtig  gestorben wird, in denen über das Sterben berichtet wird, in denen über  das Verhältnis von Leben und Sterben gesprochen wird, an fundamentalen  Problemen auf? Welche ethischen Fragen stellen sich gegenwärtig mit  besonderer Dringlichkeit?

    Über diese und die vielen sich anschließenden Fragen diskutieren  Friedrich Selter, Theologe und Superintendent der  Evangelisch-Lutherischen Kirche in Göttingen, Bernd Alt-Epping, Arzt am  Palliativzentrum der Universitätsmedizin Göttingen, es moderiert die  Onkologin Juliane Knust.

    In Kooperation mit dem StadtRadio Göttingen.

    • 47 min

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