UHiversum Talks

Universität Hildesheim
UHiversum Talks

Ein Podcast aus der Wissenschaft

  1. JAN 10

    43: Blick zurück nach vorn. Wie koloniale Perspektiven im Geschichtsverständnis überwunden werden können - Prof. Dr. Franziska Rein und Dr. Andreas Hübner

    Dass historische Ereignisse immer aus verschiedenen Perspektiven erzählt werden können – und erzählt werden sollten – ist eine Erkenntnis, die sich im Geschichtsunterricht an den Schulen nur langsam durchsetzt. Heute spreche ich mit der Hildesheimer Geschichtsdidaktikerin und Prof. Dr. Franziska Rein und ihrem Kieler Kollegen Dr. Andreas Hübner darüber, wie es gelingen kann, Lernenden Historisches so zu vermitteln, dass verschiedene mögliche Blickwinkel berücksichtigt werden. Dabei geht es auch darum, zu erkennen, welches oft eher nicht-bewusste gedankliche Erbe aus der Kolonialzeit viele Menschen lange über die Schulzeit hinaus mit sich herumtragen und welche Überlegungen es gibt, künftige Generationen dafür besser zu sensibilisieren. Zur Person Prof. Dr. Franziska Rein ist Professorin für Geschichtsdidaktik an der Universität Hildesheim. Als studierte Sonderpädagogin legt sie in Lehre und Forschung einen besonderen Fokus auf die Frage, wie inklusive Teilhabe an historischer Bildung für Schüler*innen unabhängig von Herkunft, individuellen Voraussetzungen und Vorerfahrungen gelingen kann. Dr. Andreas Hübner ist wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören Kultur- und Globalgeschichte, Nordamerikastudien und das historische Lernen im Anthropozän, also dem Zeitalter, in dem menschliches Sein und Handeln die innere und äußere Struktur der Welt maßgeblich beeinflussen und verändern. Referierte und weiterführende Literatur in der Podcastaufnahme: Bernhard, Philipp (2024): Geschichtsvermittlung postkolonial. Eine geschichtsdidaktische Vermessung Postkolonialer Theorie, Göttingen, open access, ⁠https://www.vandenhoeck-ruprecht-verlage.com/themen-entdecken/paedagogik-soziale-arbeit/schulpaedagogik/58939/geschichtsvermittlung-postkolonials⁠. Grewe, Bernd-Stefan (Hrsg.) (2016): Geschichtsdidaktik postkolonial, Zeitschrift für Geschichtsdidaktik, Jg. 15, Göttingen. Hasters, Alice (2024): Was weisse Menschen nicht über Rassismus hören wollen aber wissen sollten, 4. Auflage. München. Ogette, Tupoka; Vester, Patricia (2023): Tag für Tag aktiv gegen Rassismus. München. Popp, Susanne; Bernhard, Philipp; Schumann, Jutta (2021): Ein geschichtsdidaktisches Plädoyer für die obligatorische Verankerung globalgeschichtlicher Perspektiven in den Geschichtscurricula, in: Zeitschrift für Geschichtsdidaktik, Jg. 20., Göttingen, S. 18-32. Pop up Pavillon in Kiel zur Erforschung von Straßennamen: Forschungswerkstatt #kielerforschen - Wen interessieren schon Straßennamen, unter der Leitung von PD Dr. Sabine Moller und Rabea Bahr, https://www.zbbs-sh.de/2024/07/02/forschungswerkstatt-kielerforschen-wen-interessieren-schon-strassennamen/ Quellenangaben zu den Einspielern: Danquah, Sarah; De Maizière, Henriette (2024): Verlag streicht N-Wort aus Jim-Knopf-Büchern. ZDF heute, https://www.zdf.de, abgerufen am 06.01.2025. Mätschke, Jens (2016): Rassismus in Kinderbüchern: Lerne, welchen Wert deine soziale Positionierung hat! https://doi.org/10.1007/978-3-658-14721-1_15, Springer eBooks S. 249–268, abgerufen am 06.01.2025. Im Interview: Prof. Dr. Franziska Rein und Dr. Andreas Hübner Moderation: Sara Reinke Schnitt: Akira Behrmann Einspieler: Akira Behrmann Illustration: Tessa Kaehler

    53 min
  2. 12/04/2024

    #42: Trumps Triumph und seine Folgen - mit Prof. Dr. Markus Heide

    Der Ausgang der Präsidentschaftswahl 2024 in den USA hatte sich lange vorher mindestens als Option abgezeichnet - und hat doch viele kalt erwischt. Was die amerikanische Bevölkerung, aber auch Menschen in der ganzen Welt von Donald Trumps zweiter Amtszeit zu erwarten haben, dazu gibt in dieser Folge Prof. Dr. Markus Heide eine Einschätzung aus seiner Sicht als Kulturwissenschaftler und Amerikanist. Es handelt sich um die dritte Folge zur US-Wahl in der Podcastreihe UHiversum Talks: Bereits im April und Mai 2024 war Prof. Dr. Markus Heide als Gesprächspartner zu diesem Thema zu Gast. Zu der Zeit standen sich noch der Republikaner Donald Trump und der demokratische Präsidentschaftskandidat Joe Biden im Wahlkampf gegenüber. Im Juli hatte Joe Biden den Staffelstab an Kamala Harris übergeben. Zum Nachhören: #34: Das Rennen um das Weiße Haus - Teil 1 #35: Das Rennen um das Weiße Haus - Teil 2 Zur Person Prof. Dr. Markus Heide ist Kulturwissenschaftler und Amerikanist. Er lehrt und forscht an den Instituten für englische Sprache und Literatur sowie für Übersetzungswissenschaft und Fachkommunikation der Universität Hildesheim. Von 2014 bis 2020 lehrte und forschte Markus Heide an dem Swedish Institute for North American Studies der Uppsala Universität in Schweden, wo er neben Literatur- und Kulturgeschichte auch zu dem politischen System und die politische Geschichte der USA arbeitete. Er hat mehrere Fachbeiträge zu Kultur, Literatur, Politik und Filmgeschichte der Vereinigten Staaten und Kanadas publiziert, darunter Beiträge zu Populismus in den USA und zur politischen und kulturellen Situation in den Grenzgebieten der USA und Mexikos sowie der USA und Kanadas.   Quellenangaben zu den Einspielern in dieser Folge: Wahlbeteiligung: CNN Politics. (2024). Election 2024: Presidential results. Abgerufen am 2. Dezember 2024, von https://edition.cnn.com/election/2024/results/president?election-data-id=2024-PG&election-painting-mode=projection-with-lead&filter-key-races=false&filter-flipped=false&filter-remaining=false. NBC News. (2024, 2. Dezember). Exit polls. Abgerufen am 2. Dezember 2024, von https://www.nbcnews.com/politics/2024-elections/exit-polls. University of Florida. (2024, 27. November). 2024 General Election Turnout. Abgerufen am 2. Dezember 2024, von https://election.lab.ufl.edu/2024-general-election-turnout/. Rede Trump: Nicholls, F. (2024, 6. November). Read Donald Trump’s victory speech in full. Newsweek. Abgerufen von https://www.newsweek.com. Rede Harris: Staff, T. (2024, 7. November). Read Vice President Kamala Harris’ full concession speech. TIME. Abgerufen von https://time.com.

    56 min
  3. 11/06/2024

    #41: Gemeinsam stark. Kraft tanken in der Gruppe - mit Ruth Emanuel und Prof. Dr. Nicolas Kurpiers

    Wer sich traurig oder einsam fühlt, zieht sich oft von anderen zurück. Auch Menschen, die schwer erkranken oder im familiären Umfeld eine solche Erkrankung erleben, haben in einem Alltag voller Arztbesuche, Therapien und stationärer Aufenthalte häufig nur noch wenig Kontakt mit anderen. Dabei können das Zusammensein mit anderen und gemeinsame Aktivitäten oft viel zu einem verbesserten Wohlbefinden und sogar zu einer verbesserten Gesundheit beitragen. Das bestätigen die beiden Gäste in Folge 41 der Podcastreihe UHiversum Talks aus zwei ganz unterschiedlichen Blickwinkeln. Die Kulturwissenschaftlerin Ruth Emanuel, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Kulturpolitik der Universität Hildesheim, hat gemeinsam mit Studierenden das Thema Einsamkeit aufgegriffen. Und Prof. Dr. Nicolas Kurpiers vom Institut für Sportwissenschaft beschäftigt sich in Forschung und Praxis mit sportlichen Rehabilitionsangeboten, die sich an krebserkrankte Kinder und deren Familien richten. Zur Person Ruth Emanuel  Ruth Emanuel ist wissenschaftliche Angestellte am Institut für Kulturpolitik der Universität Hildesheim und hat im Sommer 2024 gemeinsam mit Studierenden in der KulturMühle Buchhagen eine Veranstaltung mit dem Titel „GEM-EINSAMKEITEN“ veranstaltet, in der es darum ging, gemeinsam Ideen gegen Einsamkeit – speziell Einsamkeit im ländlichen Raum zu entwickeln. In Lehrveranstaltungen und Publikationen befasst sie sich mit Themen rund um Kulturmanagement und Kulturarbeit in ländlichen Räumen und gemeinschaftliches Engagement, zum Beispiel in der Stadtentwicklung. Zur Person: Prof. Dr. Nicolas Kurpiers Nicolas Kurpiers ist Professor am Institut für Sportwissenschaft der Universität Hildesheim. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehört unter anderem die Optimierung sportorientierter Therapiebegleitung bei malignen Erkrankungen. Kurpiers organisiert und leitet das Projekt „Winter- und Wassersport in der Rehabilitation krebskranker Kinder und ihrer Familien“, in dessen Rahmen erkrankte Kinder und deren Familienangehörige im Pitztal/ Österreich dosiert und angeleitet in die Aktivität kommen und ihre eigene Leistungsfähigkeit (wieder-)entdecken sollen, um dadurch ein Stück Normalität zurückzugewinnen. Die drei großen Säulen der Physis, der Psyche und des Sozialen stehen gleichermaßen im Fokus dieser rehabilitativen Maßnahme. Die Fahrt ist etwa zur Hälfte durch Spenden finanziert. Im Interview: Ruth Emanuel und Prof. Dr. Nicolas Kurpiers Moderation: Sara Reinke Schnitt: Tessa Kaehler Einspieler: Elisabeth Schimpf Illustration: Tessa Kaehler

    55 min
  4. 10/02/2024

    #40: Was man tun kann, wenn Angst das eigene Leben beherrscht - mit Prof. Dr. Jan Richter

    Atemnot, Schwitzen, Zittern und das Gefühl von Kontrollverlust – so fühlt sich für viele Menschen eine aufkommende Panikattacke an. Bei Personen mit einer Angststörung treten solche und andere Symptome mehr oder weniger losgelöst von einer tatsächlichen Gefahrensituation auf oder übertrieben ausgeprägt, in Situationen mit eigentlich überschaubarem Risiko wie zum Beispiel im Fall der Flugangst. Warum sich Angst und Panikgefühle bei einigen Menschen so verselbstständigen und in extremen Fällen sogar dazu führen, dass sie ihren Alltag kaum noch bewältigen können, darum geht es in Folge 40 der Podcastreihe UHiversum Talks mit Dr. Jan Richter, Professor für Experimentelle Psychopathologie am Institut für Psychologie der Uni Hildesheim. Prof. Dr. Jan Richter ist Professor für Experimentelle Psychopathologie am Institut für Psychologie. Er erforscht Angststörungen und mögliche Therapieansätze und arbeitet somit an der Schnittstelle zwischen Grundlagen- und Anwendungsforschung. Sein Fachgebiet, die Psychopathologie, ist die Lehre von den Erkrankungen der Psyche und ein interdisziplinäres Teilgebiet der Psychiatrie und Klinischen Psychologie. Innerhalb dieses Forschungsfeldes befasst sich Richter unter anderem mit Ansätzen der Expositionstherapie, einer psychotherapeutischen Methode, bei dem die von einer Angststörung betroffene Person unter kontrollierten Bedingungen und mit therapeutischer Begleitung wiederholt mit dem angstauslösenden Objekt (zum Beispiel einer Spinne) oder der Situation (zum Beispiel im Flugzeug) konfrontiert wird, um so durch neue, korrigierende Lernerfahrungen dauerhaft die Angst zu reduzieren. Dieser Ansatz gilt als Methode der Wahl bei Angststörungen, ist jedoch weiterhin bei den einzelnen Personen unterschiedlich erfolgreich – warum das so ist, dieser Frage geht Richter in seiner Forschung nach. Spannend für die Zukunft könnten auch der Einsatz von Augmented-Reality-Technologien oder nicht-invasive Hirnstimulationsverfahren bei der Weiterentwicklung der Therapieansätze sein. Im Interview: Prof. Dr. Jan Richter Moderation: Sara Reinke Schnitt: Noah Hensler, Tessa Kaehler Einspieler: Elisabeth Schimpf Illustration: Tessa Kaehler

    1h 2m
  5. 09/06/2024

    #39: Barrierefrei kommunizieren - mit Prof. Dr. Christiane Maaß und Sergio Hernández Garrido

    Es gibt Menschen, die nicht gut lesen können. Menschen mit geringen Deutschkenntnissen. Menschen, die eine intellektuelle Beeinträchtigung haben. Oder Menschen, die aus Altersgründen nicht mehr viele Informationen auf einmal erfassen können. Um solchen Menschen Zugang zu Informationen zu ermöglichen, arbeiten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Forschungsstelle Leichte Sprache an der Universität Hildesheim daran, verständliche Varianten der deutschen Sprache zu erforschen, zu etablieren und ihre Anwendung zu professionalisieren. Anlässlich des zehnjährigen Bestehens der Forschungsstelle Leichte Sprache sprechen in dieser Podcastfolge deren Gründerin, Prof. Dr. Christiane Maaß, und der Geschäftsführer der Forschungsstelle, Sergio Hernández Garrido über barrierefreie Kommunikation. Prof. Dr. phil. habil. Christiane Maaß ist seit 2011 Professorin für Medienlinguistik an der Universität Hildesheim sowie Direktorin und Gründerin der 2014 gegründeten Forschungsstelle Leichte Sprache. Christiane Maaß ist zudem Leiterin des Fachbereichs „Barrierefreie Gesundheitskommunikation“ des Deutschen Netzwerks Gesundheitskompetenz und Sachverständige der Bundesinitiative Barrierefreiheit der Bundesregierung für “Digitales/Leichte Sprache”. Sergio Hernández Garrido ist seit 2019 Geschäftsführer der Forschungsstelle Leichte Sprache. Er hat zuvor an der Universität Hildesheim den Masterstudiengang Medientext und Medienübersetzung studiert und promoviert aktuell im Bereich der Barrierefreien Medizinkommunikation zum Thema „Verständlichkeitsoptimierung durch multicodale und multimodale Textformate für die Förderung der Gesundheitskommunikation in Kolumbien“. Die Forschungsstelle Leichte Sprache (FLS) am Institut für Übersetzungswissenschaft und Fachkommunikation der Universität Hildesheim feiert in diesem Jahr ihr zehnjähriges Bestehen. Ziel der FLS ist es, einen Beitrag zur Erforschung und Etablierung der Leichten Sprache und weiterer verständlichkeitsoptimierter Varianten des Deutschen zu leisten und die damit verbundene Textpraxis zu professionalisieren. „Dafür führen wir verschiedene Forschungs- und Praxisprojekte durch“, heißt es auf der Website der FLS, die ihre Selbstbeschreibung auch in Leichter Sprache, Einfacher Sprache und Gebärdensprache anbietet. „Es interessiert uns, wie Texte aussehen müssen, damit sie in einer bestimmten Situation sehr gut für Nutzende mit besonderem kommunikativem Bedarf funktionieren.“ Im Interview: Prof. Dr. Christiane Maaß und Sergio Hernández Garrido Moderation: Sara Reinke Schnitt: Noah Hensler Einspieler: Noah Hensler, Laura Marina Bade Illustration: Tessa Kaehler

    58 min
  6. 07/03/2024

    #37: Genderstereotype im Netz - Wer nicht passt, wird gehasst mit PD Dr. Sylvia Jaki

    "Anlasslosen" Hass gibt es nicht, sagt Privatdozentin Dr. Sylvia Jaki. Das Empfinden von Hass gegenüber anderen Menschen oder Gruppen von Menschen hat immer eine Historie. Als Medienlinguistin analysiert Jaki, wie sich herabwürdigende Äußerungen und verbale oder visuelle Gewalt im Netz verbreiten - und was dagegen helfen kann. Ein Schwerpunkt ihrer wissenschaftlichen Arbeit liegt auf genderbezogener Toxizität. Das können hasserfüllte Äußerungen gegenüber Frauen oder queeren Personen sein (seltener auch gegenüber Männern), aber auch sogenannte Silencing-Strategien, also die gezielte Nicht-Beachtung von Äußerungen bestimmter Personen(gruppen). Privatdozentin Dr. Sylvia Jaki lehrt und forscht am Institut für Übersetzungswissenschaft und Fachkommunikation der Universität Hildesheim. In ihrer wissenschaftlichen Arbeit befasst sie sich aus medienlinguistischer Sicht unter anderem mit Vorkommen, Ursachen und Auswirkungen von Hass im Internet und mit der Frage nach geeigneten Gegenstrategien. Aktuell ist sie auch beteiligt am Zukunftsdiskurs GenDisS, in dem die Sensibilisierung gegenüber genderbezogener Diskriminierung im Fokus steht. Bundesarbeitsgemeinschaft »Gegen Hass im Netz«: Neue Studie: Wie Frauen im Internet systematisch angegriffen werden Beitrag auf stern.de "Was an mir rechtfertigt einen solchen Hass?": Georgine Kellermann und andere über Gewalt gegen Queere Bundeskriminalamt 2023: Politisch motivierte Kriminalität in Deutschland erreicht neuen Höchststand Im Interview: Dr. Sylvia Jaki Moderation: Sara Reinke Schnitt: Noah Hensler Illustration: Tessa Kaehler Text: Sara Reinke

    56 min

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