Orte und Worte

Rundfunk Berlin-Brandenburg
Orte und Worte

Der Bücherpodcast vom rbb. Ein Buch, ein Ort, eine Begegnung: Wir sprechen mit Autorinnen und Autoren über ganz persönliche Themen, ihre aktuellen Bücher, das Schreiben und die kreative Arbeit. Unsere Hosts Nadine Kreuzahler, Anne-Dore Krohn und Stephan Ozsváth verabreden sich an Orten, die wichtig sind als Schauplatz oder zur Inspiration, mit dem Schwerpunkt in Berlin und Brandenburg. Alle Tipps, Empfehlungen und Orte findet Ihr in den Beschreibungen und Shownotes der Podcast Folgen.

  1. Mit Gaea Schoeters im Berliner Zoo

    1 DAY AGO

    Mit Gaea Schoeters im Berliner Zoo

    Hunter White ist ein Wallstreet-Jongleur mit exzentrischer Ehefrau und teurem Hobby: Er liebt die Großwildjagd. Er will die Big Five voll machen, die Krönung wäre der Abschuss eines Nashorns. Wilderer machen den Plan zunichte. Sein Freund und Safari-Organisator van Heeren macht ihm ein alternatives Angebot: Ob er schon mal von den Big Six gehört hätte. Hunter White lässt sich auf die Menschenjagd ein. Seine "Beute" ist ein Eingeborener, sein Guide dessen bester Freund. Der Deal mit dem Stamm: Mit dem Geld für den Abschuss soll einer aus dem Stamm in den USA studieren dürfen. Eine schwindelerregende Safari in Grenzbereiche menschlicher Moral. Stephan Ozsváth war mit ihr unterwegs zu Giraffen, Elefanten und Nashörnern. Stephan Ozsváth empfiehlt Iida Turpeinen: Das Wunder des Lebens, 320 Seiten, S.Fischer Verlag. Gaea Schoeters empfiehlt Lara Taveirne: Wolf, 240 Seiten, Prometheus (derzeit nur auf Niederländisch). Das Buch Gaea Schoeters "Trophäe", 256 Seiten, Zsolnay. Der Ort Berliner Zoo Die Autorin Gaea Schoeters, ist eine flämische Autorin, Journalistin, Drehbuchschreiberin, Opern-Librettistin. Die 1976 geborene Autorin ist mit dem Motorrad durch den Nahen Osten und Zentralasien gereist. Den afrikanischen Schauplatz von "Trophäe" hat sie sich allerdings nur über YouTube-Videos erschlossen. Für die Lesungen in Deutschland hat sie eigens Deutsch gelernt. Sie gehört dem niederländisch-flämischen Autorinnenkollektiv Fixdit an, das sich für mehr Gleichberechtigung in der Literaturbranche einsetzt.

    51 min
  2. Mit Ulla Lenze in Beelitz Heilstätten

    24 OCT

    Mit Ulla Lenze in Beelitz Heilstätten

    Die Arbeiterheilstätten Beelitz in Brandenburg waren Anfang des 20. Jahrhunderts die modernste Kureinrichtung Europas für Tuberkuloseerkrankte. Im Laufe der weiteren Geschichte dienten die in einem Wald verstreuten Gebäude als Lazarett und sowjetisches Krankenhaus, bis sie nach der Wende verfielen und zum "Lost Place" und Foto-Mekka wurden. Die Schriftstellerin Ulla Lenze macht die Heilstätten zum Schauplatz ihres neuen Romans "Das Wohlbefinden". Sie spannt einen weiten Bogen von 120 Jahren bis in die Pandemiejahre von heute. Mit Nadine reist sie nach Beelitz und zurück in die Zeit. Es geht um verordnete Entspannung und Wellness-Apps, um Utopie und Spiritualität, um Frauenleben und Reisen nach Indien. Und natürlich um Bücher. Nadine Kreuzahler empfiehlt Thomas Mann, "Der Zauberberg", 100 Jahre Zauberberg Geschenkausgabe in Leinen, 1120 Seiten, S. Fischer Verlag. Jan Schomburg, "Die Möglichkeit eines Wunders", 269 Seiten, dtv. Ulla Lenze empfiehlt Gabriele Reuter, "Aus guter Familie. Leidensgeschichte eines Mädchens", 270 Seiten, Reclam Verlag. Das Buch Ulla Lenze: "Das Wohlbefinden", 333 Seiten, Klett-Cotta. Der Ort Beelitz Heilstätten Die Autorin Ulla Lenze wurde 1973 in Mönchengladbach geboren, sie lebt in Buckow und Berlin. Mit 16 zog es sie für ein halbes Jahr nach Indien, seitdem reist sie immer wieder dorthin. Lesereisen und Stipendien führten sie auch nach Syrien, in den Irak und Iran, und in die USA. Ihr Werk wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. "Das Wohlbefinden" ist ihr sechster Roman.

    48 min
  3. Mit Slata Roschal in einer Berliner Hotel-Lobby

    10 OCT

    Mit Slata Roschal in einer Berliner Hotel-Lobby

    "Ein Zimmer für sich allein" – das forderte Virginia Woolf in ihrem berühmten Essay schon vor fast 100 Jahren. Die Übersetzerin Maria sucht und findet dieses Zimmer für sich allein in einem Hotel im heutigen Berlin Prenzlauer Berg. Die junge Mutter polnisch-jüdischer Herkunft flieht vor ihrem eigentlich guten Leben mit Mann, zwei Kindern und Häuschen in Mecklenburg und denkt über Herkunft, das Mutterbild, den Körper, Einsamkeit und ihre Familiengeschichte nach, während sie 100 Jahre alte Briefe deutscher Auswanderer übersetzt. Sie ist die Hauptfigur im zweiten Roman von Slata Roschal: "Ich möchte Wein trinken und auf das Ende der Welt warten". Wein gab es nicht beim Treffen von Nadine und Slata Roschal in einem Berliner Hotel, aber auch so haben sie viel Gesprächsstoff gefunden. Die Liebe zu Hotels, das überhöhte Mutterbild in der Gesellschaft, Slatas russisch-jüdische Herkunft, Antisemitismus, die Anschläge der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 und natürlich Bücher. Nadine Kreuzahler empfiehlt Bezad Karim Khani, "Als wir Schwäne waren", 192 Seiten, Hanser Berlin. Domenico Müllensiefen empfiehlt Nora Zapf, "No Notizen", 42 Seiten, hochroth München. Dana von Suffrin (Hrsg.), "Wir schon wieder. 16 jüdische Erzählungen", (mit einem Text von Slata Roschal), 240 Seiten, Rowohlt. Das Buch Slata Roschal "Ich möchte Wein trinken und auf das Ende der Welt warten", 176 Seiten, Ullstein. Der Ort Lobby des Hotels Eurostars in Berlin Mitte Der Autor Slata Roschal, geboren 1992 in Sankt Petersburg, aufgewachsen in Schwerin, Mecklenburg-Vorpommern, ist promovierte Slawistin, Lyrikerin, Literaturwissenschaftlerin und Prosa-Autorin. Ihr Romandebüt "153 Formen des Nichtseins", war 2022 für den Deutschen Buchpreis nominiert. Sie lebt in München.

    45 min
  4. Mit Arno Geiger in seinem Arbeitszimmer

    26 SEPT

    Mit Arno Geiger in seinem Arbeitszimmer

    Im Country-Song "The Streets of Laredo" erzählt ein sterbender Cowboy von seinem Leben. Was hat Country mit Arno Geigers neuem Roman "Die Reise nach Laredo" zu tun? Arno Geiger mag Western und Laredo ist ein Sehnsuchtsort, am Ende der Reise zu sich selbst. Diese unternimmt der zurückgetretene Habsburger Kaiser Karl der Fünfte. Er büxt aus dem Kloster Yuste in der Extremadura aus, des Lebens überdrüssig. Gemeinsam mit seinem unehelichen Sohn und zwei Ausgestoßenen macht er sich auf zur letzten Reise – die zu sich selbst. Der Roman ist Heldenreise, Abenteuergeschichte und vieles mehr: Eine literarische Wundertüte. Stephan Ozsváth war dort, wo Arno Geigers Romane entstehen, in seinem Arbeitszimmer in Wien und hat mit ihm vor der Bücherwand (voller ungelesener und Bücher aus der Papiertonne) über sein Faible für Western gesprochen, über Demut, was er jungen Literaten empfiehlt und warum ihn vor allem der Rücktritt des Monarchen Karl V. interessiert hat. Arno Geiger ist einer der wichtigsten österreichischen Gegenwartsautoren, mit vielen Preisen geehrt. Stephan Ozsváth empfiehlt Daniel Gräfe: "Wir waren Kometen", 241 Seiten, danube books. Arno Geiger empfiehlt Georges Simenon: "Die grünen Fensterläden", 251 Seiten, Kampa-Verlag. Anna Seghers: "Transit√, 309 Seiten, Aufbau TB. Anna Seghers: "Das siebte Kreuz√, 448 Seiten, Aufbau. TB Das Buch Arno Geiger "Die Reise nach Laredo", 272 Seiten, Hanser. Der Ort Das Arbeitszimmer von Arno Geiger in Wien. Der Autor Arno Geiger wurde 1976 in Bregenz geboren, er wuchs in Vorarlberg auf und studierte in Innsbruck und Wien Geschichte, Germanistik und vergleichende Literaturwissenschaft. Für seinen Roman "Es geht uns gut" erhielt er 2005 den Deutschen Buchpreis. In seinem vorletzten Roman “Das glückliche Geheimnis” beschreibt er, wie er gebrauchte Bücher aus Papiertonnen fischte und wie er mit seiner heutigen Frau krank durch die Extremadura wankte – die Keimzelle seines neuen Romans "Reise nach Laredo"

    54 min
  5. Auf der Bühne mit Mithu Sanyal

    13 SEPT

    Auf der Bühne mit Mithu Sanyal

    Orte und Worte trifft Mithu Sanyal auf der Bühne – ein Ort, an dem die Autorin in den nächsten Monaten häufig anzutreffen sein wird, denn mit ihrem neuen Roman "Antichristie" geht sie jetzt auf Lesereise. In "Antichristie" hat sich Sanyal den indischen Unabhängigkeitskampf gegen das Empire vorgeknöpft. Und wie in ihrem Debüt "Identitti" beweist sie, dass man aktuelle Debatten in humorvolle, fundierte und gleichzeitig unterhaltsame Literatur verwandeln kann. Bei der Weltpremiere im Rahmen des Internationalen Literaturfestivals sprach Sanyal mit Anne-Dore im Haus der Berliner Festspiele über Zeitreisen, literarische Annäherungen an Berühmtheiten wie Gandhi und Savarkar, über Erkenntnisschranken, Agatha Christie, postmigrantische Identitäten und die Frage, warum Literatur ein Trojanisches Pferd ist. Das Buch von Mithu Sanyal, über das wir im Podcast reden Mithu Sanyal: "Antichristie", 544 Seiten, Hanser Verlag, 25,00 Euro. Der Ort Auf der Großen Bühne des 24. internationalen literaturfestivals berlin (ilb) im Haus der Berliner Festspiele. Mehr unter https://literaturfestival.com Die Autorin Mithu Sanyal wurde 1971 in Düsseldorf geboren. Die promovierte Kulturwissenschaftlerin veröffentlicht Sachbücher, Essays und Artikel. Ihr Romandebut "Identitti" (2021) erreichte die Shortlist des Deutschen Buchpreises und wurde mit dem Literaturpreis Ruhr und dem Ernst-Bloch-Preis 2021 ausgezeichnet. "Antichristie" steht auf der Longlist für den Deutschen Buchpreis.

    47 min

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