#2 Grundklasse Kunststudium 1996-1997

DZDSD - Die Zeichnung Die Sich Dreht von Sebastian Bieniek

Im seinem zweiten Podcast geht der berliner Künstler Sebastian Bieniek in Relation zum #1 Podcast erzählerisch ein Jahr zurück und in das Jahr 1996. Gleichzeitig zeichnet er „Die Zeichnung Die Sich Dreht Nr. 6“ zu Ende und beginnt mit der Nr. 7.

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Aufnahmeprüfung für das Kunststudium an der HbK Braunschweig. Die Grundklassenprofessoren und Juroren bei der dreitägigen Prüfung sind Prof. Horst Gläsker, Mara Mattuschka, Hartmut Neumann und Friedemann von Stockhausen. Es wird über die Gebäude und Ateliers der Hochschule berichtet. Dann baut die Erzählung eine Brücke zum Podcast #1 und der Fachklasse von Prof. Hermann Albert wobei ein besonderes Gewicht auf die Uniformierung gelegt wird. Von da aus geht es zur Neuen Sachlichkeit und dem Umstand dass es eine Technik- und Technologiekritische Bewegung war, die möglicherweise deshalb nicht zum Teil des Museal- akademischen Oeuvre geworden ist. Es werden Belege für eine heute weitgehend unbekannte Geschichte und Kulturvergangenheit vorgelegt deren Teil und sehr oft auch Konsens technikkritisch war. U. a. wird die Römischen Republik, Japan während des Shogunats, Königreich Preußen während der Regierungszeit Friedrichs II., zitiert, und herausgeschält dass es gar keinen Zusammenhang zwischen einer wachsenden bzw. gesunden Wirtschaft und neuer Technik gibt. Wieder in der Neuzeit wird die Gruppe Aspekte erneut genannt und die Künstlerin Bettina von Arnim herausgestellt über die z. B. bei Wikipedia steht: „Ende der 1960er Jahre begann Bettina von Arnim damit, vor der „Machtergreifung der Technokraten“ (Werner Rhode, Sept. 1973) zu warnen. Der Industrialisierung der Landwirtschaft und der Eroberung des Weltraums stand sie kritisch gegenüber“. Einen Bogen in die USA schlagend berichtet Bieniek über den „Unabomber“ Ted Kaczynski der keineswegs wie gegenwärtige Mainstreamnarrative erzählen wollen „alleine Stand“ sondern Teil einer großen „Technikkritischen akademischen Bewegung“ war denen in den 70ern und 80ern die heute verschwiegene Mehrheit der Amerikanischen Intellektuellen angehörte. Bieniek vergleicht weiter das Framing der Produkte von Heute mit dem der Produkte der Antike und kommt zu dem Schluss dass es keine technische Notwendigkeit, Überlegenheit oder sonstige Qualität ist die die Produkte von heute so erfolgreich machen, sondern ganz einfach eine Vermarktung die ganz gezielt nicht die Vernunft sondern Instinkte wie den Sexualinstinkt und den elterlichen Fürsorgeinstinkt anspricht und schließlich kapert. Sie lenkt diese Grundinstinkte die nicht rationell sind von menschlichen Subjekten auf tote Objekte und Produkte um, was wenn man so will eine Art Hintergehen und Betrügen ist dessen Folge psychische Instabilität und Erkrankungen sind die nicht zuletzt deshalb zu den Massenphänomenen von heute zählen. Schließlich reduziert Bieniek die künstlerischen Strömungen auf einen Wettstreit zwischen einer blinden Heroisierung der Technik und der besinnlichen kritischen Auseinandersetzung mit dieser. Anhand der amerikanischen Popart zeigt Bieniek auf wie der distanzierte Blick der Neuen Sachlichkeit in Amerika umgedreht und das Gegenteil verkehrt wird. Webseite: https://bieniek.at/dzdsd

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