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Wir sind Schwimmerinnen. Wir waren beide mal im Schwimmverein, aber das ist lange her. Bis vor kurzem schwammen wir so wie die meisten – ab und zu, wenn es gerade passt. Doch dann entdeckten wir die Jahreskarte der Berliner Bäderbetriebe – und stellten fest: Berlin hat ja über 60 Schwimmbäder! Schnell stand fest: Die durchschwimmen wir alle! Und zwar in einem Jahr. Gesagt, getan. Was uns beim Bahnen ziehen durch den Kopf geht und warum wir meinen, dass schwimmen nicht nur überlebenswichtig, sondern ein großartiges Abenteuer ist – darum geht es hier!

Chlorgesänge Ute Zill, Martina Schrey

    • Sports

Wir sind Schwimmerinnen. Wir waren beide mal im Schwimmverein, aber das ist lange her. Bis vor kurzem schwammen wir so wie die meisten – ab und zu, wenn es gerade passt. Doch dann entdeckten wir die Jahreskarte der Berliner Bäderbetriebe – und stellten fest: Berlin hat ja über 60 Schwimmbäder! Schnell stand fest: Die durchschwimmen wir alle! Und zwar in einem Jahr. Gesagt, getan. Was uns beim Bahnen ziehen durch den Kopf geht und warum wir meinen, dass schwimmen nicht nur überlebenswichtig, sondern ein großartiges Abenteuer ist – darum geht es hier!

    Folge 70: Einmal sozial, immer sozial

    Folge 70: Einmal sozial, immer sozial

    Schon die erste Begegnung unweit der Berliner Schwimmhalle Fischerinsel war herrlich: Ohne große Umstände ließ sich Katja Kipping auf dem nahe gelegenen Spielplatz gemeinsam mit uns auf einer Holzplattform nieder, ein bisschen so, als wollten wir jetzt ein Picknick machen. Dann noch schnell ein Selfie von uns dreien - und schon ging es los. Genauso unkompliziert wie ihre Zusage - Chlorgesänge? Kenn ich. Mach ich! - war dann auch unser Gespräch. Und unter Sportlerinnen waren wir dann auch gleich per Du.
    Denn bekannt ist die 46jährige zwar vor allem als engagierte Sozial- und Linkenpolitikerin - weniger bekannt aber ist, dass sie sich nach der (vorläufigen?) Beendigung ihrer Karriere verstärkt ihrer anderen Leidenschaft widmet - dem Schwimmen. Schon als Berliner Sozialsenatorin sei sie mindestens einmal die Woche schwimmen gegangen, erzählt sie uns, am liebsten ins Prinzenbad oder in die Schwimmhalle am Europasportpark. Als Gegenmittel zum vielen Sitzen. Um runterzukommen, sich zu bewegen. Bevorzugte Lage: Rückenschwimmen.
    Nach der Wiederholungswahl 2023 in Berlin schied Katja Kipping Ende April aus dem Senat aus - und lernte erstmal was Neues - Kraulschwimmen bei den Regenbogenforellen, leise lang und leicht (Chlorgesänge Folge 37). „Ich habe viele Vereine angeschrieben“, sagt sie, „und ich bin sehr froh, dass ich hier gelandet bin!“.
    Doch da es ihr offenbar widerstrebt, einfach nur was für sich selber zu tun, fing sie nicht nur ein Personalmanagement-Studium an, sondern machte im Herbst 2023 auch noch einen Rettungsschwimmerkurs, absolvierte Kurse zur Qualifikation als Schwimmtrainerin und erwarb die Trainerlizent im Breitensport. Vor allem das Tieftauchen mit den Füßen zuerst hatte es in sich, erzählt sie. Die wahre Herausforderung beim Rettungsschwimmkurs aber war, nach dem Schwimmen in Klamotten auf Zeit, im Wasser Hose und Jacke auszuziehen und dann auch noch weit über den Beckenrand zu werfen. „Weitwurf war noch nie meine Stärke, das sitzt fest im Kopf!“
    Sie hat es geschafft, seitdem gibt sie nicht nur selber ehrenamtlich Kurse beim DLRG - sie unterrichtet auch einmal die Woche drei dritte Klassen beim Schul-Schwimmunterricht.
    Schwimmen können ist eben einfach überlebenswichtig, findet sie - und will ihren Teil dazu tun, dass Kinder schwimmen lernen. Und das ist nicht nur Ambition - ihre Augen leuchten, wenn sie erzählt, welchen Spaß sie daran hat, den acht- oder neunjährigen zu helfen, sich ans Wasser zu gewöhnen, ihre Angst zu überwinden, das Seepferdchen zu schaffen.
    Und dann wollten wir natürlich von ihr wissen: Becken oder Freiwasser? Sie mag beides. Und sie wünscht sich, dass es gerade noch viel mehr freie Zugänge zu Seen gibt. Weil hier jeder kostenlos schwimmen kann: „Wir brauchen einfach mehr Wasserfläche für alle!“ Und natürlich auch mehr Wassserzeiten in den Bädern für Schulen und Vereine, für private Gäste, für die DLRG. Schwierig in Berlin, wo trotz der über 60 Schwimmbäder alle um Wasserzeiten rangeln und oft einfach zu wenig Geld für die dringend notwenige Sanierung von Bädern da ist. Ihre Idee: Wenn nicht genug Geld vorhanden ist, um allen einen erschwinglichen Zugang zum Bad zu ermöglichen, sollten private Pools besteuert werden, um im Gegenzug die Bäderinfrastruktur für alle zu finanzieren.
    Sie selber geht weiterhin regelmäßig schwimmen, auch mal bei 12 Grad Wassertemperatur im Prinzenbad oder zum winterlichen Eisbaden im See. Was sie an Schwimmbädern mag: Dass sich hier Menschen aus allen Gesellschaftsschichten begegnen. Bikini oder Burkini - völlig egal.
    Jetzt aber muss sie los, in die Schwimmhalle Fischerinsel, zum DLRG-Kurs. Noch ein letztes Selfie, ein fröhliches Winken - Katja Kipping wird gebraucht und hat offensichtlich Spaß daran.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Katja_Kipping
    https://www.berliner-zeitung.de/mensch-metropole/ex-linke-chefin-katja-kipping-ueber-burkini-und-fkk-im-prinzenbad-li.2194321
    https://www.saechsische.de/po

    • 37 min
    Folge 69: Unser Mann für Olympia

    Folge 69: Unser Mann für Olympia

    Diesmal waren wir beide ziemlich aufgeregt, auch wenn eine von uns das vermutlich vehement bestreiten würde. Nicht nur, dass wir das erste Mal die Schwimmhalle im Sportforum Hohenschönhausen betreten würden - wir hatten einen Termin mit Deutschlands bestem Rückenschwimmer! Und Ole Braunschweig ist wirklich beeindruckend. Weil der 26jährige zwar seit Jahren Bestzeiten, Siege und Rekorde nach Hause bringt, aber ansonsten ein überaus netter und bodenständiger Mensch ist.
    Das ist sicher auch das Besondere an ihm. Ole war nie der Überflieger, auch in der Sportschule nicht. Jedesmal musste er zittern, wenn die nächste Überprüfung anstand. War er gut genug, um an der Sportschule bleiben zu dürfen? Zum Glück gab es dann doch immer noch jemanden, der oder die sich für ihn einsetzte - Ole blieb. Obwohl ihm immer wieder attestiert wurde, dass es ihm eigentlich an Athletik fehle. Dass er nicht genug Talent habe. Und dann waren da noch die Verletzungen, die ihn immer wieder aus der Bahn warfen. Eine Scherbe im Knie. Dann der Kreuzbandriss. Das Pfeiffersche Drüsenfieber. Und natürlich Corona.
    Ole hat trotzdem immer weiter gemacht. Sein ADHS hat ihm dabei geholfen, sagt er. Im Tunnel zu sein und sich auf´s Schwimmen zu konzentrieren.
    Geholfen hat ihm sicher auch der Ansporn in der eigenen Familie. Sein Bruder, Malte Braunschweig, drei Jahre jünger - aber viel früher schon als Schwimmer erfolgreich. Er tritt bei den Paraschwimmern an, hat eine Dysmelie, eine Fehlbildung am Arm - und wird genauso wie Ole in diesem Sommer in Paris sein. Ole bei Olympia. Malte bei den Paralympics. Und weil das historisch einmalig ist, treten die beiden auch oft gemeinsam bei Interviews auf. Doch in dieser Folge soll es nur um Ole gehen.
    Der nicht nur schwimmt, sondern auch Aktivensprecher ist. Also andere Schwimmer und Schwimmerinnen vertritt, wenn es um ihre Rechte geht, darum, ob sie nicht doch an einem Wettkampf teilnehmen können. Um Trainingsbedingungen und vieles andere mehr: Er nehme eben kein Blatt vor den Mund, sagt Ole. Und trete gern für andere ein.
    Neben dem Sport studiert Ole noch - natürlich Sport. Und angewandte Trainingswissenschaft an der Deutschen Hochschule für Gesundheit und Sport (DHGS). Das hilft ihm auch beim eigenen Training. Was sein Ziel nach seiner Schwimmerkarriere ist, weiß er noch nicht. Vielleicht eine Ausbildung machen. Als Tischler zum Beispiel.
    Jetzt ist er erstmal froh, dass er so viele Schwimmerinnen und Schwimmer als Freunde hat. Da musss er sich nicht dauernd erklären, warum er ausgerechnet diesen Sport gewählt hat, ständig in der Bahn, täglich 5 Stunde 6 Tage die Woche, 1800 Kilometer im Jahr. Den anderen geht es ja genauso. Kein Wunder, dass er mit einem Schwimmer zusammenwohnt. Und seine beste Freundin eine Schwimm-Weltmeisterin ist.
    Wir wünschen ihm alle Gute für Olympia. Und werden seine Wetkämpfe auf jeden Fall mit fest gedrückten Daumen verfolgen! Ins Schwimmbecken im Sportforum haben wir übrigens auch mal einen Zeh reingestreckt, die können wir jetzt in die Liste unserer absolvierten Schwimmbäder aufnehmen. Ute war übrigens die erste …
    https://www.ole-braunschweig.de/
    https://de.wikipedia.org/wiki/Ole_Braunschweig
    https://www.sueddeutsche.de/sport/schwimmen-ole-braunschweig-portraet-berlin-1.6281031
    https://www.berlinerbaeder.de/baeder/detail/sportforum-hohenschoenhausen/
    https://de.wikipedia.org/wiki/Dysmelie
    https://de.wikipedia.org/wiki/Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivit%C3%A4tsst%C3%B6rung

    • 38 min
    Folge 68: Durch´s Wasser flickern

    Folge 68: Durch´s Wasser flickern

    Wir haben es endlich geschafft - und waren beim Unterwassehockey-Training! Genauer gesagt war nur eine von uns dabei, während die andere versucht hat, Unterwasser-FOTOS zu machen - aber immerhin waren wir beide im Wasser. Aber das Ganze ist eben doch anspruchsvoll: Alex Kootstra, gebürtiger Niederländer und seit 20 Jahren dabei, erklärt uns deshalb wirklich sehr geduldig, was es mit diesem Sport auf sich hat.
    Man braucht natürlich Hockeyschläger, die sind aber mitnichten so lang wie beim Hockey an Land, sondern messen höchstens 35 Zentimeter und sehen ein bisschen aus wie kleine Säbel. Damit „flickert“ man den rund anderthalb Kilo schweren Puck über den Beckenboden in Richtung gegnerisches Tor. Flickern heißt, dass der Puck mit einer Drehung des Handgelenks nach vorne geschleudert wird. Das erfordert einiges an Übung, kann man aber in ein, zwei Monaten lernen, meint Alex.
    Unterwasserhockey-Spieler:innen tragen Tauchermaske mit Schnorchel, Flossen, Mundschutz, die Hand mit dem Schläger steckt in einem mit Silikon verstärktem Handschuh, um Verletzungen zu vermeiden. Denn beim Kampf um den Puck könnte man sich sonst auch schon mal am Beckenboden die Hand aufschrammen oder gar im schlimmsten Fall den Finger brechen - obwohl es sich bei Unterwasserhockey eigentlich um einen kontaktlosen Sport handelt. Man darf also den Gegner weder schubsen noch an ihm zerren, aber ganz vermeiden lässt sich der Körperkontakt beim Kampf um den Puck eben nicht.
    Die Regeln sind schnell erklärt: Man braucht ein mindestens zwei Meter tiefes Becken, was mindestens 15 Meter lang ist, 2 Mannschaften mit je 6 Spielern und gespielt wird 2x15 Minuten. Ziel ist es, den Puck so oft wie möglich ins gegnerische Tor zu bringen. Drei Schwiedsrichter im und einer außerhalb des Wassers achten darauf, dass die Regeln auch eingehalten werden. Alle anderen achten darauf, möglichst lange unter Wasser die Luft anzuhalten.
    Besonders publikumsfreundlich ist dieser Sport allerdings nicht: Richtig spannend ist es nur, wenn die Zuschauer:innen selber unter Wasser sind. Insofern auch nicht wirklich verwunderlich, dass lediglich in zehn deutschen Städten Unterwasserhockey gespielt wird, sieben Clubs kämpfen um die deutsche Meisterschaft. Aber die Deutschen spielen beim Unterwasserhockey ohnehin keine große Rolle, in Europa sind vor allem die Franzosen und die Engländer weit vorn. Aber auch das ist nichts gegen Australien und Neuseeland - hier kann man Unterwasserhockey sogar als Wahlfach in der Schule belegen!
    Gespielt wird übrigens außer auf nationaler Ebene immer in gemischten Teams. In Berlin bei den Sporttauchern Berlin e.V. Was man dafür braucht: Spaß am Tauchen und Lust auf Spaß. Dann ist man hier bestimmt richtig!
    https://sporttaucher-berlin.de/unterwasser-hockey/
    https://sporttaucher-berlin.de/media/
    https://www.youtube.com/watch?v=-ylBLd3bQlc
    https://de.wikipedia.org/wiki/Unterwasserhockey
    https://www.youtube.com/watch?v=Z46c7vt9TME

    • 27 min
    Folge 67: Mehr Gewalt in Freibädern? Falsch!

    Folge 67: Mehr Gewalt in Freibädern? Falsch!

    In Berlin hat die Freibadsaison begonnen - und damit auch mal wieder unzählige Debatten. Grund genug, dass wir uns diesmal mit Claudia Blankennagel treffen, sie arbeitet in der Abteilung Kommunikation der Berliner Bäderbetriebe.
    Und da ist einiges schief gelaufen, räumt sie gleich zu Beginn unseres Gesprächs ein. Denn dass sowohl im Kreuzberger Prinzenbad wie auch im Neuköllner Columbiabad wichtige Schwimmbecken noch bis Mitte/Ende Juni geschlossen bleiben, das hätte man auch schon mal bekannt geben können, BEVOR die Schwimmbäder Ende April/Anfang Mai geöffnet haben.
    War aber nicht so, und deshalb gab es vor allem im bevölkerungsreichen Kreuzberg jede Menge Unmut, weil die Badegäste zum einzig offenen Schwimmbecken durch diverse Bauzäune irren müssen und vor allem Kinder und Jugendliche komplett Neese sind. Kein Nichtschwimmer-, kein Plantschbecken und auch das zweite 50-Meter-Becken - geschlossen. Im nicht allzuweit entfernten Neuköllner Columbiabad sieht es nicht viel besser aus: Hier ist das einzige Sportbecken zu. Und damit stellt sich auch gar nicht erst die Frage, ob wohl der Sprungturm in dieser Saison wieder aufmacht …
    Wir finden es gut, dass Claudia gar nicht lange drumrumredet, dass das für alle Beteiligten extrem Mist ist. Die Bauarbeiten zogen sich nicht nur länger hin, die unterirdischen Rohre erwiesen sich aich als maroder als gedacht, an einer Stelle kam gleich auch noch die Betondecke runter und im Columbiabad lösten sich Fliesen im Becken - hat keiner so gewollt, ist aber trotzdem kein Spaß.
    Spaß verstehen Bäderbetriebe und Berliner Bäderbetriebe auch nicht, wenn es um das diesjährige Sicherheitskonzept in den Bädern geht. Ausweiskontrolle ohne Ausnahmen, höhere Zäune und Online-Tickets, dazu natürlich Verstärkung der Sicherheitskräfte in mindestens vier der 13 geöffneten Freibäder und ein Ampel-System auf der Webseite - 2,5 Millionen soll das Ganze kosten.
    Geld, das man auch gut für was anderes ausgeben könnte, zumal entgegen anderslautender Meldungen die Zahl der Straftaten in Berliner Freibädern sogar GESUNKEN ist! Von 512 Fällen im Jahr 2013 auf 285 Fälle 2022! Und anders als immer behauptet, gab es im Sommerbad am Insulaner in den letzten beiden Jahren genau EINEN Vorfall - und der war vor allem deshalb so spektakulär, weil die Wasserpistolenschlacht von so vielen Menschen gefilmt und ins Netz gestellt wurde.
    Neben den Ausweiskontrollen erhitzen vor allem die Online-Tickets die Gemüter, zumal es in einigen Bädern ab 10 Uhr keinen Ticket-Verkauf mehr geben wird. Was ist mit Kindern, die spontan ins Freibad wollen, aber kein Handy haben? Claudia verspricht Bei unserem Gespräch im windigen Sommerbad Wilmersdorf (Lochow), dass man sich das Ganze genau anschauen und gegebenenfalls auch nochmal nachsteuern wird. Einen Vorteil haben die Online-Tickets zumindest für Menschen wie uns - wir können, genauso wie zu Corona-Zeiten, die Tickets wieder ins Wallet laden - und brauchen so weder Handy noch Portemonnaie, sondern nur eine Smartwatch. Muss man sich allerdings auch erstmal leisten können - und wollen.
    https://www.berlinerbaeder.de/
    https://www.tagesschau.de/faktenfinder/freibaeder-straftaten-100.html?fbclid=IwZXh0bgNhZW0CMTEAAR3JWGCcFJRHurZFaDxGky-fhdkWU0Z2t9EEJ7D6yVT7Oei2FU_l9L2JTjM_aem_AVs63dWPkE_mA7kTM3eusPhjqNuY0-hprrkgiCgT0_WpI2tcUItxPcbazzlFLdPSI8dc9W8xYw6SZsZWqSFfRcWT
    https://www.tagesspiegel.de/berlin/probleme-bei-sanierung-berliner-freibader-columbiabad-und-prinzenbad-erst-im-juni-fertig-11658068.html
    https://www.tagesspiegel.de/berlin/wasserpistolen-spritzerei-fuhrt-zu-massenschlagerei-in-berliner-freibad-4341313.html

    • 35 min
    Folge 66: Der Schwimmbadtourist

    Folge 66: Der Schwimmbadtourist

    Diesmal treffen wir uns mit unserem Gast im Park - denn Philipp Reußner war an diesem kühlen Samstag schon schwimmen - im Kreuzberger Prinzenbad. Um 9 Uhr hatte er sich tatsächlich einen Platz in der Sportlerbahn erobert und danach erstmal den guten Kaffee auf der Schwimmbadterasse genossen.
    Über 100 Bäder hat der 34jährige Franke schon besucht. Viele in Deutschland, aber auch in England, Island, Ungarn oder Österreich. Und in Berlin fing alles an: Hier hat er während der Coronazeit eine Freundin besucht und genauso wie wir festgestellt: Berlin hat ja über 60 Schwimmbäder. Also hat er sich einen Slot gebucht - als erstes im Sommerbad am Olympiastadion. Später dann auch in der Finckensteinallee, im Stadtbad Mitte, in Lankwitz - und das hat ihm so viel Spaß gemacht, dass er nach seinem Berlin-Besuch auch woanders weitermachte.
    Wenn er nicht gerade in seinem Stammbad, im Nürnberger Südstadtbad schwimmt, schaut er, was es noch für Bäder zu entdecken gibt. Ganz besonders fasziniert ihn die Münchner Olympia-Schwimmhalle - "das Wasser ist hier besonders schnell und das Zelt-Dach einfach traumhaft" - aber auch historische Bäder wie das Wiener Amalien-Bad findet er beeindruckend - auch wegen der 33-Meter-Bahn. Und er war auch schon einmal in einem Freibad mit 100-Meter-Becken. Dafür brauchte er noch nicht einmal weit zu reisen - das Waldstrandbad Windsbach ist nur wenige Kilometer von Nürnberg entfernt.
    Am Anfang hat Philipp die Gelegenheit genutzt, schwimmen zu gehen, wenn er sowieso irgendwo war, in einer anderen Stadt, einem anderen Land. Mittlerweile macht er gezielt Reisen zu Schwimmbädern, in denen er gern abtauchen möchte - wie das Aquatics Center in London. Eine Stunde für 15 Euro - da hat er jede Minute doppelt genossen!
    Wichtig ist Philipp allerdings nicht nur architektonische Schönheit - er will in dem jeweiligen Bad auch richtig schwimmen können. Drei bis fünf Kilometer in einer Dreiviertelstunde bis Stunde, geleinte Bahnen müssen dann schon sein. Plantschen allein reicht ihm nicht, es müssen schon Meter gemacht werden. und das vier bis sieben Mal die Woche.
    Wichtig ist ihm immer, alle Leute im Blick zu haben, wer wie wendet, wer wann ausschert, damit es nicht zu Kollisionen kommt. Streit im Schwimmbad, darauf hat er gar keine Lust. Man muss und kann sich arrangieren, wenn alle mitmachen, davon ist er überzeugt. Auch wenn die Bahn mal voller ist.
    Wichtig ist dem Franken auch das Foto danach. Was nicht immer einfach ist, denn in vielen Bädern ist fotografieren nicht erlaubt. Aber Philipp will auch keine Menschen festhalten, sondern das jeweilige Schwimmbad in seiner ganzen Schönheit. Die Bilder hängen alle bei ihm zu Hause im Flur. So lange noch Platz ist, jedenfalls.
    Auf der Suche nach neuen Bädern recherchiert der Verkehrsingenieur im Netz oder bekommt auch Tipps aus seiner Insta-Community. Super findet er, wenn für das jeweilige Schwimmbad ein Bahn-Belegungsplan im Netz zu finden ist und er weiß, ob wirklich Platz ist. Das ist allerdings eher die Ausnahme.
    Sein 100. Schwimmbad war übrigens die Alster-Schwimmhalle in Hamburg. Und da hat er nach dem Schwimmen sogar noch gechillt - im Regenerationsbecken mit Blick von oben auf die Halle.
    Wir haben ihm übrigens das Berliner Strandbad Plötzensee empfohlen - denn da gibt es sogar geleinte Bahnen!
    https://www.instagram.com/schwimmbadtourist/
    https://nuernbergbad.nuernberg.de/suedstadtbad/
    https://www.olympiapark.de/de/der-olympiapark/parkuebersicht/olympia-schwimmhalle
    https://www.londonaquaticscentre.org/
    https://www.waldstrandbad-windsbach.de/startseite
    https://strandbad.ploetzensee.de/

    • 36 min
    Folge 65: Draußen ist es doch am schönsten!

    Folge 65: Draußen ist es doch am schönsten!

    Yeah - die Freibadsaison ist eröffnet! Das nutzen wir doch gleich für einen Besuch im legendären Kreuzberger Prinzenbad! Am Eingang, natürlich - Ausweiskontrolle, Taschenkontrolle. Dann aber rein ins Vergnügen! Vergnügen? Nicht wirklich. Leidglich eins der beiden 50-Meter-Becken ist geöffnet, Plantschbecken, Nichtschwimmerbecken - alles umzäunt und nicht benutzbar. Kein Wunder, dass wir an diesem herrlichen Spätfrühlingstag draußen noch Platz für unsere Räder gefunden haben - das Schwimmvergnügen ist ausgesprochen begrenzt. Und das ist ganz wörtlich gemeint: Im einzig verbliebenen Becken ist es so voll, dass allenfalls ein paar lockere Freizeit-Schwimmbewegungen möglich sind, am besten mit dem Kopf ÜBER Wasser.
    Diverse unverdrossene Sportschwimmer ziehen zwar unbeirrt in den vier abgetrennten Bahnen neben dem offenen Bereich ihre Runden, aber auch sie kommen schnell an ihre Grenzen. Oder besser - an die Grenzen der anderen. Doch vor allem Kreuzberger Kinder und Jugendliche sind hier echt verraten und verkauft: Zum Toben und Springen und Spaß haben ist im Kreuzberger Prinzenbad einfach überhaupt kein Platz mehr! Und die Außenduschen funktionieren leider auch nicht … Wie lange die Sanierungsarbeiten noch andauern werden, ist unklar. Da bleibt nur der Weg in die Pommesbude - die zumindest funktioniert wie eh und je und die Pommes sind wie jedes Jahr ausgesprochen lecker.
    Natürlich werden in den nächsten Tagen und Wochen in Berlin immer mehr Freibäder öffnen - aber auch hier fällt auf: Viele sind im Mai nur zwischen 10 und 18:30 Uhr zugängig - für Berufstätige nicht wirklich optimal. Die beiden Kombibäder in Spandau und Mariendorf bleiben gleich ganz geschlossen. Mal sehen, wie gut das neue Sicherheitskonzept funktioniert, das die Berliner Bäder am 6. Mai vorstellen wollen, wenn sich so viele Menschen immer weniger Bäder und Wasserzeiten teilen müssen.
    Immerhin hatte eine von uns schon ein herrliches Schwimmerlebnis im Sommerbad am Olympiastadion und kann außerdem von wunderbaren Schwimmbädern im Ausland berichten.
    Und ein paar Wochen sind ja auch noch einige Berliner Hallenbäder geöffnet. Allerdings - wer einmal wieder unter freiem Himmel unterwegs war, der möchte nur ungern wieder nach drinnen.
    https://www.tagesspiegel.de/berlin/ich-brauche-ein-paar-bahnen-am-morgen-im-berliner-prinzenbad-hat-der-sommer-begonnen-11597078.html
    https://www.berlinerbaeder.de/news/detail/sommersaison-2024-starttermine-der-sommerbaeder/

    • 27 min

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