EVOMENTIS - Neurodiversität, ADHS, Autismus und darüber hinaus

Mathias Küfner
EVOMENTIS - Neurodiversität, ADHS, Autismus und darüber hinaus

Zusammenhängen von ADHS, Autismus, Trauma, Traumafolgen, Neurodivergenz, Neurodiversität, Evolutionärer Psychologie, Gesellschaft, Philosophie, mentaler Entwicklung, sowie K-PTBS, Glück, Flow, Motivation, Anpassung, Emotionen, Kognition, Freiem Willen, persönlicher Entwicklung, Konformitätsdruck, Antropologie und vielem mehr. --------------------------------------- Homepage: https://www.evomentis.de/ Episodenplan: https://www.evomentis.de/episoden/ Feeds&Plattformen: https://www.evomentis.de/feeds/ Kontakt: https://www.evomentis.de/kontakt/

Épisodes

  1. -4 J

    Autismus Spektrum

    In dieser Episode von Evomentis befasse ich mich eingehend mit dem Thema Autismus-Spektrum. Durch die vergangenen Episoden habe ich bereits viele relevante Aspekte als eine Art Einstieg behandelt, jedoch war das Thema Autismus etwas, das ich noch vertiefen wollte. Dabei ist mir bewusst geworden, dass es eine enge Verknüpfung zwischen Autismus und ADHS gibt, die oft übersehen wird. Ich erläutere, wie diese beiden Diagnosen miteinander verwoben sind, sowohl in der Wahrnehmung als auch in den Symptomen, und warum sie oft parallel betrachtet werden sollten. Ich beginne mit einer grundlegenden Erklärung zu Autismus und seiner Vielfalt, und gehe auf die unterschiedlichen Perspektiven ein, die in der Diagnostik und Theorie existieren. Insbesondere betone ich, dass frühere Ansätze versucht haben, Autismus in ausgeklügelte Schubladen zu stecken, was in der heutigen Sichtweise nicht mehr notwendig ist. So wie es unterschiedliche Geschmäcker bei Speisen gibt, gibt es auch verschiedene Ausprägungen von Autismus, die zwangsläufig miteinander in Beziehung stehen. Dazu kommt, dass mittlerweile mehr Verständnis dafür besteht, dass eine gleichzeitige Diagnose von ADHS und Autismus möglich ist und mehr als die Hälfte der Menschen mit einer ADHS-Diagnose auch Anzeichen von Autismus aufweisen. Ich gehe weiter darauf ein, dass die Diagnostik für Autismus oft soziale Probleme als Eckpfeiler anführt. Dies wirft Fragen zur zugrunde liegenden Natur der Schwierigkeiten auf, die Menschen im Autismus-Spektrum erleben. Ich betone, dass es entscheidend ist, die Ursachen für das soziale Unbehagen zu verstehen und dass dies oft nicht klar benannt wird. Eine interessante These ist, dass Menschen im Autismus-Spektrum eine viel höhere Anzahl an neuronalen Verknüpfungen im Gehirn haben, was zu einer anderen Art der Informationsverarbeitung führt. Dies kann sowohl Vor- als auch Nachteile mit sich bringen, insbesondere im sozialen Umfeld. Ich illustriere anhand von anschaulichen Beispielen, wie diese unterschiedlichen Wahrnehmungen im Alltag zu Missverständnissen führen können. Dabei beziehe ich mich auf grundlegende Herausforderungen, die Autisten in sozialen Interaktionen erleben, etwa im Blickkontakt, in der Gesprächsführung und im richtigen Verständnis von sozialen Regeln. Diese Unterschiede führen oft zu Konflikten, weil neurotypische Menschen automatisch annahmen, dass andere die gleichen sozialen Abstraktionen und Vereinfachungen teilen. Dieses Missverständnis kann zu einem Gefühl der Ausgrenzung und zu sozialer Isolation führen. Zudem beleuchte ich, dass die Überstimulation durch die Umwelt oft übersehen wird. Autisten nehmen Reize auf unterschiedliche Weise wahr und sind daher stärker von Umgebungen betroffen, die für neurotypische Menschen unauffällig wären. Ich erläutere, wie diese Überflutungen zu einem ständigen Stress führen können, was auf lange Sicht zu weiteren psychischen Herausforderungen führen kann. Abschließend reflektiere ich die weitreichenden Implikationen, die die Erkenntnisse über Autismus für die Gesellschaft haben. Ich hoffe, dass diese Episode Anregungen gibt, um ein größeres Verständnis für die damit verbundenen Herausforderungen zu entwickeln und dazu beizutragen, eine inklusive und unterstützende Umgebung für Menschen im Autismus-Spektrum zu schaffen. Ich lade die Zuhörer ein, Feedback zu geben und Themenwünsche für zukünftige Episoden zu äußern.

    46 min
  2. 31 JANV.

    ADHS und K-PTBS

    Links: Russel Barkley: https://de.wikipedia.org/wiki/Russell_A._Barkley Garbor Maté: https://de.wikipedia.org/wiki/Gabor_Mat%C3%A9 In dieser Episode von Evo Mantis bespreche ich die komplexen Themenbereiche ADHS und komplexe posttraumatische Belastungsstörungen (KPTBS) und stelle die Zusammenhänge zwischen diesen häufig missverstandenen Diagnosen dar. Dabei baue ich auf vorherige Episoden auf, in denen ich bereits Aspekte der Diagnostik, Neurodivergenz, evolutionäre Psychologie und Epigenetik behandelt habe. Es ist entscheidend, wie diese Konzepte mit ADHS und KPTBS interagieren, um ein ganzheitliches Verständnis der beiden Störungen zu ermöglichen. Zu Beginn kläre ich, was eine komplexe posttraumatische Belastungsstörung auszeichnet. Die Diagnose entstand nicht zufällig, sondern in Reaktion auf das Trauma vieler Vietnamkriegsveteranen, die nach ihrem Dienst mit intensiven Angstzuständen und Impulskontrollproblemen zu kämpfen hatten. Diese Störungen sind oft das Resultat existenzieller Bedrohungen, sei es durch Kriegserlebnisse oder durch traumatische Kindheitserfahrungen. Ich erörtere, inwiefern diese frühen Lebensereignisse und deren epigenetische Einflüsse über Generationen hinweg wirken und wie wir als Gesellschaft erst allmählich beginnen, diese emotionalen und psychologischen Belastungen als prägende Faktoren zu erkennen. Im Anschluss wende ich mich dem Thema ADHS zu, das häufig mit genetischen Faktoren und neurobiologischen Störungen in Verbindung gebracht wird. Ich ziehe Parallelen zwischen den Ansätzen führender Experten wie Dr. Barclay, der den genetischen Aspekt von ADHS hervorhebt, und Dr. Maté, der eine breitere Perspektive einnimmt und die Rolle von Kindheitstraumata betont. Hierbei untersuche ich, wie komplexe posttraumatische Belastungsstörungen möglicherweise bei vielen ADHS-Diagnosen als zugrunde liegender Faktor übersehen werden könnten. Es stellt sich die Frage, ob unsere derzeitigen diagnostischen Methoden den vielfältigen Ursachen dieser Störungen gerecht werden. Ein zentraler Punkt in der Diskussion ist die Überlappung der Symptome von ADHS und KPTBS. Sowohl genetische Anlagen als auch traumatische Erfahrungen können in vielen Fällen zu ähnlichen Verhaltensmustern führen. Das macht es schwer, klare Differenzierungen zu ziehen, und ich argumentiere dafür, dass die trennenden Diagnosen in der aktuellen Psychologie oft nicht die komplexen Wechselwirkungen dieser psychologischen Phänomene abbilden. Ein Verständnis für die Nuancen und Gemeinsamkeiten zwischen KPTBS und ADHS könnte nicht nur zu besseren Diagnoseverfahren führen, sondern auch zur Entwicklung von Therapien, die beide Aspekte berücksichtigen. Abschließend behandle ich die Notwendigkeit, die Begrifflichkeiten und Diagnosen in der Psychologie zu überdenken. Ich betone, dass die Etablierung konkreterer Bezeichnungen für das, was wir heute als ADHS und KPTBS erkennen, wichtig ist, um den Betroffenen gerecht zu werden. Zudem stelle ich fest, dass es in der laufenden Forschung zahlreiche offene Fragen gibt und der Diskurs über diese Themen fortgesetzt werden muss. Der Podcast wird weiterhin ein Raum sein, um tiefere Einblicke in die Kombination von ADHS, KPTBS und verwandten Themen zu gewähren, und ich lade die Zuhörer ein, ihre Gedanken und Fragen dazu mit mir zu teilen.

    45 min
  3. 24 JANV.

    Epigenetik

    In dieser Episode von Evomentis widme ich mich dem spannenden Thema der Epigenetik, um eine fundierte Übersicht zu vermitteln. Epigenetik ist ein relativ neues Forschungsfeld, das erst in den letzten 15 bis 20 Jahren an Bedeutung gewonnen hat. Dies wird besonders relevant werden, wenn wir die tiefgreifenden Auswirkungen verstehen, die diese Wissenschaft auf unsere Auffassung von Genetik und Lernen hat. Mein Ziel ist es, einen Einstieg zu bieten, der vor allem für Zuhörer geeignet ist, die mit dem Thema wenig bis gar keine Berührungspunkte hatten. Zu Beginn erörtere ich die grundlegenden Konzepte der Genetik und die Evolution verschiedener Lebewesen, wobei ich den Gegensatz zwischen genetischen Grundlagen und den Erfahrungen im Laufe des Lebens hervorhebe. Während genetische Faktoren einen Bauplan für unsere körperlichen Merkmale darstellen, spielt die Umwelt ebenfalls eine entscheidende Rolle in der individuellen Entwicklung. Die Kombination aus genetischer Veranlagung und durch Erlebnisse bedingten Anpassungen wird hierbei als interdependentes Zusammenspiel beschrieben. Ein faszinierender Punkt ist, wie sexuelle Fortpflanzung als Evolutionstrick fungiert, um genetische Vielfalt zu gewährleisten. Hierbei vermischen sich die Baupläne von Mutter und Vater, was eine bemerkenswerte Variabilität und damit eine höhere Überlebenschance für die Nachkommen mit sich bringt. Während ich die traditionelle Sichtweise auf Genetik erläutere – dass Veränderungen meist zufällig sind –, lenke ich den Fokus auf die Rolle der Epigenetik in Lern- und Anpassungsprozessen innerhalb und über Generationen hinweg. Der Gedanke, dass Lebewesen nicht nur durch genetische Veränderung auf Umweltbedingungen reagieren, sondern auch durch epigenetische Mechanismen, wird im Verlauf dieser Episode klar. Ich beschreibe Experimente mit Ratten, die zeigen, wie bestimmte Erlebnisse, verbunden mit emotionalen Reizen wie Düften, epigenetische Veränderungen hervorrufen können. Diese Veränderungen bleiben nicht nur im Individuum zurück, sondern beeinflussen auch das Verhalten der Nachkommen, was nahtlos in das Konzept der vererbbaren Eigenschaften und Verhaltensweisen übergeht, die aus Erfahrungen resultieren. Darüber hinaus erörtere ich, wie Epigenetik im Kontext von Trauma und neurobiologischen Anpassungen funktioniert. Ich stelle fest, dass traumatische Erlebnisse die epigenetischen Steuerungen in unseren Zellen so beeinflussen können, dass sie über Generationen hinweg eine Rolle spielen. Es wird klar, dass unser Körper Mechanismen entwickelt hat, um auf Bedrohungen zu reagieren – ein evolutionär verankerter Schutz, der jedoch auch die Lebensqualität in der Gegenwart beeinträchtigen kann. In der abschließenden Reflexion über die Epigenetik und ihre Bedeutung für das Verständnis menschlichen Verhaltens und der mentalen Gesundheit skizziere ich, dass diese wissenschaftlichen Erkenntnisse uns helfen, komplexe psychologische Phänomene wie ADHS und posttraumatische Belastungsstörungen besser zu verstehen. Die Verknüpfung dieser Themen eröffnet neue Perspektiven und regt dazu an, weiter zu forschen und zu lernen. So vielschichtig wie die Epigenetik selbst ist auch der Weg, den wir gemeinsam in kommenden Episoden zu diesen Themen einschlagen werden.

    33 min
  4. 17 JANV.

    Evolutionäre Psychologie

    In dieser Episode von Evomentis gibt es einen tiefen Einblick in das Thema der evolutionären Psychologie und deren Bedeutung für das Verständnis menschlichen Verhaltens. Ich diskutiere, wie sich die evolutionäre Psychologie von der Betrachtung des gegenwärtigen Zustands von Individuen entfernt und stattdessen den Fokus auf die Entwicklung des Menschen über Jahrtausende hinweg legt. Dies umfasst nicht nur kurzfristige Anpassungen, wie zum Beispiel in der Kindheit oder durch epigenetische Faktoren, sondern auch tiefgreifende genetische Veränderungen, die unsere Spezies geprägt haben und die für unser Überleben in verschiedenen Umgebungen entscheidend waren. Ein zentrales Argument dieser Episode ist die Problematik der Kausalitätsanchnüpfungen in der Evolution. Oft fällt es schwer, direkte Ursachen und Wirkungen zu erkennen. Vielmehr ist die Entwicklung des Menschen, wie ich erläutere, ein komplexes Zusammenspiel von Genetik und gesellschaftlichen Veränderungen, das immer simultan stattfindet. Wir erkennen, dass viele Aspekte unserer Evolution nicht isoliert betrachtet werden können; es gibt immer Wechselwirkungen und gegenseitige Beeinflussungen zwischen genetischen Eigenschaften und sozialen Strukturen. Ein besonders spannender Punkt, den ich anspreche, sind Memes aus sozialen Medien und deren Analogie zur genetischen Evolution. Memes verbreiten sich durch Resonanz in der Gesellschaft, ähnlich wie Gene, die sich durch Anpassungsfähigkeit und Relevanz durchsetzen. Dieses Konzept verdeutlicht, dass es nicht nur um das Überleben der Besten geht, sondern vielmehr darum, dass gewisse Eigenschaften nicht ausgelöscht werden, weil sie in ihren Kontexten einen Überlebensvorteil haben. Ich erwähne auch, dass evolutionäre Prozesse sehr komplex sind und dass viele der Mechanismen, die in unserem Gehirn und unserem Verhalten verankert sind, über lange Zeitunterschiede hinweg bestehen bleiben, auch wenn sie nicht immer optimal sind. Ein Beispiel dafür ist die Art und Weise, wie wir kommunizieren, essen und atmen – alle durch das gleiche organsystem, was potenziell zu Komplikationen führen kann, aber die Spezies nicht an den Rand des Aussterbens gebracht hat. Für die Diskussion der evolutionären Psychologie ist es entscheidend, dass wir uns von der Vorstellung lösen, dass menschliches Verhalten immer absolut rational oder perfekt optimiert ist. Vielmehr basieren viele unserer emotionalen Reaktionen und Verhaltensweisen auf tief verwurzelten automatismen, die von unseren Vorfahren stammen. Das Verständnis dieser Mechanismen bietet uns die Möglichkeit, über unsere aktuellen Herausforderungen nachzudenken und wie wir unsere Reaktionen besser steuern können. Ich bringe auch die Bedeutung von Emotionen und deren Rolle in der evolutionären Vergangenheit zur Sprache, insbesondere die Angst vor Dunkelheit oder Einsamkeit. Diese Emotionen waren survival-kritisch und sind weiterhin tief in unserer psychologischen Struktur verankert. Wir können sie zwar verstehen und teilweise übersteuern, aber sie bleiben ein integraler Bestandteil dessen, wer wir sind. Abschließend ziehe ich Parallelen zur modernen Psychologie und betone, dass die evolutionäre Psychologie einen besonderen und nützlichen Rahmen bietet, um menschliches Verhalten tiefgreifend zu verstehen. Diese Episode soll einen ersten Orientierungspunkt in die Thematik liefern und betrachtet nicht nur die Ursprünge, sondern auch die Relevanz dieser Konzepte in unserer heutigen Welt. Ich werde in zukünftigen Episoden weitere spezifische Themen wie Epigenetik, ADHS und traumatische Belastungsstörungen vertiefen und hoffe, dass Sie weiterhin zuhören.

    26 min
  5. 10 JANV.

    Ales Anpassung

    www.evomentis.de In dieser Episode von Evomentis befasse ich mich mit dem Thema "Ist alles nur eine Anpassung?" Dabei erkläre ich, wie der Begriff der Anpassung als Perspektivwechsel auf viele Eigenheiten des menschlichen Verhaltens angewendet werden kann. Besonders beleuchte ich den Aspekt der Neurodiversität und wie unterschiedliche Gehirne und deren Funktionsweisen Missverständnisse in der Gesellschaft hervorrufen können. Oft wird angenommen, dass alle Menschen ähnliche Empfindungen und Bedürfnisse haben, was zu fehlerhaften Intentionen führen kann, wenn dies auf andere projiziert wird. Ich erläutere, dass Anpassungen oft als Reaktionen auf spezifische Evolutionsdrücke und Erfahrungen in der individuellen Lebensgeschichte entstehen. Es gibt nicht die eine Idealkonfiguration des Menschen; stattdessen ist jedes Individuum von einer Vielzahl von Anpassungen geprägt, die sich über Jahrmillionen entwickelt haben. Dies führt zu einer breiten Palette von menschlichen Eigenschaften, die nicht immer den gesellschaftlichen Normen entsprechen. Dabei befasse ich mich mit dem Konzept von Toleranzbereichen und dem Problem, dass abweichendes Verhalten oft als Defekt wahrgenommen wird, anstatt als Teil der menschlichen Vielfalt. Ein zentrales Thema dieser Episode ist der gesellschaftliche Normdruck, der von Individuen verlangt, sich den bestehenden Erwartungen anzupassen. Ich bespreche die historischen und kulturellen Kontexte, die dazu führen, dass Gesellschaften sich auf bestimmte Weisen entwickeln und wie diese Normen nicht universell oder ideal sind. Es ist wichtig, dass das Individuum sich der Gesellschaft anpasst, aber auch, dass die Gesellschaft Raum für unterschiedliche Anpassungsformen bietet. Ich betone die Notwendigkeit, die genetische Vielfalt bei den Menschen zu respektieren und zu fördern. Diese Vielfalt ist entscheidend für das Überleben und die Stabilität sozialer Gruppen. In meiner Darstellung des Anpassungsprozesses gehe ich darauf ein, wie sich Menschen im Laufe ihrer Entwicklung an ihre Umwelten anpassen und welche Rolle unsere genetische Ausstattung in diesem Zusammenhang spielt. Darüber hinaus berühre ich die Idee, dass viele psychische Störungen, die oft als Defekte angesehen werden, möglicherweise als natürliche Anpassungsmechanismen interpretiert werden können. Diese Anpassungen sind Reaktionen auf die Herausforderungen und Drucksituationen, die Individuen im Laufe ihres Lebens erleben. Ich plädiere dafür, dass wir diese Sichtweise überdenken und stattdessen die Fähigkeiten und Bedürfnisse von Menschen in den Mittelpunkt unserer Gesellschaft stellen sollten, um eine inklusivere und gerechtere Umwelt zu schaffen. Insgesamt soll diese Episode dazu anregen, über die Konzepte von Anpassung, Norm und Abweichung nachzudenken und zu reflektieren, wie wir als Gesellschaft mit der Diversität der menschlichen Erfahrung umgehen können. Der Fokus liegt darauf, Wege zu finden, wie sowohl Individuen als auch Gemeinschaften besser zusammenarbeiten können, ohne dass die Vielfalt der Anpassungsformen und Erfahrungen verloren geht.

    45 min
  6. 6 JANV.

    Neurodiversität

    www.evomentis.de In dieser Episode von Evomentis widme ich mich dem Thema Neurodiversität und der damit verbundenen Neurodivergenz. Wir beginnen mit der grundlegenden Unterscheidung zwischen diesen beiden Begriffen und der Bedeutung, sie nicht durcheinander zu bringen. Neurodivergenz beschreibt Abweichungen von dem, was als neurotypisch gilt, während Neurodiversität als eine breitere Perspektive betrachtet werden kann, die die Vielfalt menschlicher Gehirne und deren Funktionsweisen anerkennt. Ich gehe darauf ein, dass die traditionelle Diagnostik häufig aus einer Defizitperspektive heraus erfolgt. Anstatt die Unterschiede zwischen Menschen zu akzeptieren, wird ein „Normalzustand“ definiert und alles, was davon abweicht, als Störung klassifiziert. Diagnosen wie ADHS, Autismus oder Dyslexie fallen unter diesen paradigmatischen Ansatz. Stattdessen argue ich für eine Neubewertung: Die Neurodiversität postuliert, dass es nicht nur verschiedene Gehirntypen gibt, sondern dass jeder Mensch mit einem einzigartigen Gehirn ausgestattet ist, und wir uns daher in einem Spektrum bewegen, das viel differenzierter ist, als die binäre Gegenüberstellung von normal und gestört. Ich verwendete das Bild der normalen Verteilung, um zu verdeutlichen, wie gesellschaftliche Strukturen oft darauf ausgelegt sind, eine Mehrheit zu bedienen, während dabei die Bedürfnisse von Minderheiten ignoriert werden. Hierbei ist die Einsicht essenziell, dass keine vollständige Norm existiert. Vielmehr gibt es ein breites Spektrum an Variationen innerhalb der menschlichen Experience. Ich argumentiere, dass es notwendig ist, Systeme und Umgebungen so zu gestalten, dass sie für alle Menschen zugänglich sind, unabhängig davon, wie stark sie von der vermeintlichen Norm abweichen. Die Episode beleuchtet auch das Thema Anpassungsfähigkeit und wie Erfahrungen und Umweltfaktoren die Gehirnentwicklung beeinflussen können. Ich erläutere, dass es nicht nur genetische Komponenten sind, die unsere neurologische Ausstattung prägen, sondern dass auch Eingriffe wie Traumata und Umwelteinflüsse eine grundlegende Rolle spielen. Daraus ergibt sich die These, dass die Unterschiede in den Gehirnstrukturen und individuellen Fähigkeiten nicht als Defizite betrachtet werden sollten, sondern dass sie vielmehr eine Gelegenheit zur Diversifizierung und Spezialisierung darstellen. Ein zentrales Anliegen dieser Episode ist es, das Missverständnis auszuräumen, dass die Unterschiede zwischen Menschen zu einem hierarchischen Denken führen sollten, wo die Abweichungen von der Norm als negativ gelten. Stattdessen betone ich die Bedeutung einer bedürfnisorientierten und fähigkeitsorientierten Sichtweise, um die unterschiedlichen Stärken und Potentiale der Menschen wertzuschätzen. Am Ende der Episode skizziere ich, dass ich in zukünftigen Folgen tiefer auf spezifische Themen wie Anpassungen im sozialen Umfeld, Epigenetik und spezifische neurodivergente Profile eingehen werde. Ich lade die Hörer ein, Fragen und Anregungen zu teilen, um eine Interaktion zu fördern und das Thema weiter zu vertiefen.

    26 min
  7. 6 JANV.

    Diagnose

    www.evomentis.de In der zweiten Episode von Evomentis widme ich mich dem komplexen Thema Diagnostik und versuche, diese Materie auf eine verständliche Weise zu entwirren. Diagnostik ist nicht nur ein wegweisendes Instrument im Gesundheitswesen, sondern ist auch ein Spiegelbild der Art und Weise, wie wir psychische Erkrankungen und deren Behandlungssysteme standardisieren und definieren. Ich gehe der Frage nach, wie wichtige Systeme wie ICD-10 und der neuere ICD-11 hier eine Rolle spielen, und betone, dass diese Werkzeuge eine gewisse Standardisierung bieten, auch wenn sie nicht der endgültige Maßstab für die menschliche Psyche sind. Ich beleuchte die Vor- und Nachteile dieser diagnostischen Systeme und erkläre, dass sie häufig stark auf Defiziten und Abweichungen von der Norm basieren. Dies führt dazu, dass die Diagnostik oft als ein Werkzeug der sozialen Kontrolle wahrgenommen wird, welches den Fokus mehr auf die Normabweichung legt, als auf die Betrachtung individueller Bedürfnisse und Fähigkeiten. Es ist wichtig, sich der Tatsache bewusst zu sein, dass diese klassifikatorischen Systeme nicht immer die tatsächlichen Schwierigkeiten und Bedürfnisse der Betroffenen widerspiegeln. Stattdessen können sie dazu beitragen, dass Menschen in ihren Schwierigkeiten missverstanden oder sogar weiter marginalisiert werden. Ein zentrales Thema meiner Ausführungen ist die Analyse von Neurodiversität und deren Beziehung zu Diagnosen wie ADHS oder Autismus. Früher galt der Glaube, dass man entweder an einer der beiden Störungen leidet oder an keiner von beiden, was sich in der aktuellen Forschung jedoch als zu eindimensional herausgestellt hat. Viele Menschen zeigen Merkmale beider Diagnosen, was wiederum Fragen zu den existierenden Diagnosekriterien aufwirft. Ich argumentiere für ein holistisches Verständnis, das über die starre Trennung hinausgeht und stattdessen die Zusammenhänge und Überlappungen dieser Diagnosen betrachtet. Darüber hinaus gehe ich darauf ein, wie die Diagnostik oft eher symptomatisch statt kausal arbeitet. Anstatt die zugrundeliegenden Ursachen von psychischen Schwierigkeiten zu erfassen, konzentriert sich die Diagnostik häufig nur auf sichtbare Symptome und die damit verbundenen Verhaltensweisen, während die inneren Emotionen und die subjektive Erfahrung der Betroffenen vernachlässigt werden. Dies führt zu einer Mangelhaftigkeit, die sich in der alltäglichen Praxis der Psychologie widerspiegelt und uns daran erinnert, dass die Wissenschaft von der Gesundheit und Krankheit stets in Bewegung ist und sich weiter entwickeln muss. Abschließend skizziere ich die Notwendigkeit einer evolutiven Perspektive in der Psychologie, die sich nicht nur auf Diagnosen konzentriert, sondern auch die Anpassungen und Überlebensstrategien betrachtet, die Individuen entwickelt haben. Es ist entscheidend, die psychologischen Konzepte, die wir verwenden, nicht nur für Diagnosen, sondern auch als Werkzeuge zur Förderung des Verständnisses und der Empathie für die menschliche Erfahrung zu nutzen. So aufbereitet, ist der Verlauf dieses Podcast nicht nur eine kritische Auseinandersetzung mit dem aktuellen Stand der Diagnostik, sondern auch ein Aufruf, diese Thematiken weiter zu ergründen und in Zukunft ein besseres Verständnis für psychische Erkrankungen und deren Vielfalt zu schaffen.

    32 min

À propos

Zusammenhängen von ADHS, Autismus, Trauma, Traumafolgen, Neurodivergenz, Neurodiversität, Evolutionärer Psychologie, Gesellschaft, Philosophie, mentaler Entwicklung, sowie K-PTBS, Glück, Flow, Motivation, Anpassung, Emotionen, Kognition, Freiem Willen, persönlicher Entwicklung, Konformitätsdruck, Antropologie und vielem mehr. --------------------------------------- Homepage: https://www.evomentis.de/ Episodenplan: https://www.evomentis.de/episoden/ Feeds&Plattformen: https://www.evomentis.de/feeds/ Kontakt: https://www.evomentis.de/kontakt/

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