Folge 98: Botschafter der Zukunft

Chlorgesänge

Diesmal sprechen wir mit dem Geschäftsführer einer Institution, unter der wir uns beide vorher nicht allzuviel vorstellen konnten: Der Deutschen Gesellschaft für das Badewesen. Christian Mankel ist uns per zoom aus Essen zugeschaltet und uns wird sehr schnell klar, wie wichtig die Gesellschaft ist. Denn als Fachverband der deutschen Bäderbranche vertritt sie nicht nur die Interessen der deutschen Bäderbetriebe in der Politik, sondern hat dabei auch gesellschaftliche Entwicklungen, innovative Techniktrends und (gesundheitliche) Zukunft der Gesellschaft im Blick.

Christian Mankel ist selber regelmäßiger Schwimmer, in sein Amt aber ist er durch reinen Zufall gekommen: Bei einem Badbesuch während der Coronazeit hat der Betriebswirt zufällig die Stellenanzeige gesehen - und so fanden beide zueinander. Sein großer Ehrgeiz: Klar zu machen, warum die Bäderlandschaft ein wichtiges Kulturgut ist, das man nicht nur erhalten, sondern auch weiterentwickeln muss - und dabei nicht nur den Kostenfaktor zu sehen. Da sind wir uns total einig - denn Bäder haben ja nun wirklich ein großes Potential: für die Gesellschaft genauso wie für die Gesundheit.

Kommune 2030+ heißt deshalb das ehrgeizige Programm, das Christian zusammen mit der Deutschen Gesellschaft entwickelt hat. Super smart Bäder mit virtual reality Brillen könnte er sich in Zukunft genauso gut vorstellen wie Pop up-Pools in der Nachbarschaft. Und: Bäder sollten nicht „nur“ auf Schwimmbecken reduziert werden, findet Christian: Hier könnte man auch Bürgeramtstermine anbieten, Sportangebote machen, Treffpunkt für alle Gesellschaftsschichten und Vorreiter für digitale Entwicklungen sein, Wasserressourcen schonen und zudem auch noch zum Klimaschutz beitragen. Man dürfe nicht nur die kurzfristigen Kosten sehen, meint er, sondern müsse den langfristigen Gewinn im Auge haben: „Wir brauchen eine kommunale Transformation!“, so sein Credo.

Wir lassen uns nur zu gern von seiner Begeisterung anstecken, bleiben aber trotzdem skeptisch: In Berlin wurden den Bäderbetrieben gerade 17 Millionen Euro gestrichen, die Kassen sind knapp. Und eine Bäder-Genossenschaft mag zwar in kleinen Kommunen funktionieren, wo sich alle verantwortlich fühlen - aber in der anonymen Großstadt? Schön wäre es ja!

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